Foo

Foo

Fubar ist ein Wort aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum, dessen Herkunft nicht genau bestimmt werden kann. Es ist auch die Schreibweise Foobar verbreitet, die wiederum die Verbindung zweier weiterer undefinierter Wörter, Foo und bar, ist. Mit Fubar werden zum Beispiel schlimme Situationen, verheerende Unfälle, schreckliche Verletzungen oder auch weniger schlimme, negative Entwicklungen beschrieben. Das Wort ist vermutlich ein Akronym für Fucked Up Beyond All Recognition (engl „bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt“ für „Ein unvorstellbarer Schlamassel“, „unglaublich schlimme Situation“, „total durcheinander“, „verdreht“ etc.)

Inhaltsverzeichnis

Wortherkunft

Eine häufige Erklärung des Wortes ist die Herleitung aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Dort wurde Fubar von Soldaten der US Army als Akronym für Fucked Up Beyond All Recognition (engl.) verwendet. Das bedeutet zu Deutsch etwa soviel wie „Verstümmelt bis zur Unkenntlichkeit“ und trifft daher besonders auf Kriegsverletzungen zu. Eine andere Erklärung ist Fucked Up Beyond All Repairs (engl.) was sich mit „Total im Arsch“ übersetzen lässt.[1] Dieser Ausdruck könnte sich so auch auf Maschinen, Flug- und Fahrzeuge anwenden lassen.

Ebenso zutreffend ist die Übersetzung, eine für Frontsoldaten aussichtslos erscheinende Kampfhandlung oder erlittene Katastrophe ohne Hilfe oder Anerkennung höherer Militärinstanzen überstehen zu müssen bzw. überstanden zu haben.

Da Fuck ein vulgärer Begriff für Geschlechtsverkehr ist, wird das Wort Fucked manchmal gegen Fouled ausgetauscht, sowie All gegen Any. Es gibt zudem viele weitere Beispiele für passende Ersetzungen der Wörter, diese sind jedoch offensichtlich alle später entstanden.

Manche Quellen vermuten, Fubar leite sich aus dem deutschen „furchtbar“ ab.[2] Demnach hätten die amerikanischen Soldaten im zweiten Weltkrieg Probleme mit der Aussprache des rcht gehabt und daraus sei diese abgemilderte Form der Aussprache entstanden. Andere Quellen halten dies wiederum für eine Pseudoetymologie, da es frühere Belege für die Existenz des Wortes Foo gibt und dieses als Ursprung für Foobar gelten könne.[3]

Foo

Bereits in den 30er Jahren erscheint "Foo", im Comic Smokey Stover von Bill Holman, häufig auf Nummernschildern oder in Dialogen. Holman hat es angeblich auf einer chinesischen Porzellanfigur gefunden als (chin. fú, „Glück“ oder „Glückseligkeit“). Die Rezeption durch das Publikum wurde wahrscheinlich durch die bestehenden Wörter fool (engl., Dummkopf) und feh (jiddisch) erleichtert.

Im Cartoon "The Daffy Doc", dem Vorgänger von Daffy Duck, von Warner Brothers aus dem Jahr 1938 hält die Ente ein Schild mit der Aufschrift „SILENCE IS FOO!“. Auch kamen die Wörter Foo und Bar in dem Comic Pogo von Walt Kelly vor. [2][3]

Foo findet sich zudem in dem Begriff Foo-Fighter, ebenfalls aus dem Zweiten Weltkrieg, der von Piloten gesichtete, unbekannte Erscheinungen bezeichnete. Der Ausdruck findet sich in der kontemporären Popkultur als Name einer amerikanischen Rock-Band (Foo Fighters).

Des Weiteren war Foo angeblich ein von britischen Soldaten für Graffiti benutztes Wort. Wo die britischen Truppen abrückten, blieb oft ein Foo was here (engl. für „Foo war hier“) zurück. Forward Observation Officer (engl., Artilleriebeobachter) wird als daraus entstandenes Backronym angesehen.[3]

Fast vierzig Jahre später zitiert Paul Dickson in seinem Buch Words eine nicht weiter benannte, britische Marinezeitschrift, die 1946 folgendes schrieb:

“Mr. Foo is a mysterious Second World War product, gifted with bitter omniscience and sarcasm.”

„Herr Foo ist ein geheimnisvolles Produkt des Zweiten Weltkrieges, gesegnet mit bitterer Allwissenheit und Sarkasmus.“

[3]

Foo, Bar und Fubar im späteren Gebrauch

„Nicht mehr zu gebrauchen“

Fubar kann etwas Unkenntliches, Unbrauchbares oder sogar Ekelhaftes bezeichnen. Insbesondere dann, wenn dieser Zustand durch eine Manipulation entstanden ist, also durch einen Vorgang, der etwas an sich Brauchbares zerstört oder entstellt hat. Als Beispiel können durch Unfälle oder Missbrauch zerstörte Maschinen dienen. Auch Projekte, die durch eifrigen, aber planlosen Einsatz unfähiger Personen verschlimmbessert werden, bis sie schließlich nur noch unbrauchbare Ergebnisse liefern.

Foo in der IT-Branche

In der IT-Branche werden die Begriffe foo, bar und foobar auch als Platzhalter und Beispielnamen (Metasyntaktische Variablen) für Dateien, Routinen, Verzeichnisse, Funktionen, Prozesse, Variablennamen etc. verwendet. Der Name „foo“ ist dann im entsprechenden Programm selbst nicht zu gebrauchen. „Foo“ muss dort je nach Programm durch einen bestehenden, oder durch einen x-beliebigen Namen ersetzt werden. Wenn in einem Beispiel drei Platzhalternamen benötigt werden wählt man hierfür oft foo, bar, baz.

Beispiele von Fubar in Film und Fernsehen

  • In dem animierten Kurzfilm der U.S. Army von 1944 The Three Brothers (engl., Die drei Brüder, Regie Friz Freleng), hieß ein Charakter Fubar. Dieser hatte zwei Brüder, Private Snafu und Tarfu.
  • Fubar ist auch der Titel einer 2002 erschienenen kanadischen Mockumentary.
  • In Der Soldat James Ryan zieht sich der Begriff durch mehrere Szenen des Films. Die Rettungsmission wird von einigen Soldaten für Fubar gehalten. Ein belesener Soldat versucht, die Bedeutung des Begriffs zu erfragen. Eine Antwort dafür war: "Da musst du die Deutschen fragen", was eventuell auch den Rückschluss zulässt, dass damit im Weltkrieg die deutschen Ausdrücke "Pfui-bah" oder "furchtbar" gemeint sein könnten und es so übernommen wurde. Außerdem wird in einem ausführlichen Dialog zwischen den Soldaten der Absturz eines Flugzeugs und der damit verbundene Tod zahlreicher Männer (22) als Beispiel für Fubar angeführt. Gegen Ende des Filmes wird - kurz bevor es zur Verteidigung einer Brücke kommt - in der Tat "fucked up beyond all recognition" als Erklärung des Wortes verwendet.
  • In "Tango & Cash", von 1989 und mit Sylvester Stallone und Kurt Russell in den Hauptrollen, wird der Ausdruck ebenfalls benutzt: beide sind im Gefängnis, wobei sich ihnen eine Fluchtmöglichkeit bietet, der beide nicht trauen, und diese zwar als "Fubar" bezeichnen aber trotzdem nutzen.

Ableitungen

  • Fubar fand als Failed UniBus Address Register Eingang in die Rechnerarchitektur VAX.
  • In der Geologie wird ein Gestein als Fubarit bezeichnet, wenn es so stark verwittert ist, dass man es nicht mehr erkennen kann. Die Abkürzung heißt dann Fucked Up Beyond All Recognition (etwa: Bis zur Unkenntlichkeit hinüber). Das it stammt dabei von der typischen Endung für Gesteinsnamen.
  • The Foo ist der Name eines deutschen Unternehmens das als Unternehmensberatung und Risikokapitalgeber tätig ist. Das Unternehmen arbeitet und investiert streng nach dem Drei-Säulen-Modell (Triple-Bottom-Line). Foo steht dabei als Platzhalter für den Raum, der zwischen ökologischer Nachhaltigkeit, ökonomischer Tragfähigkeit und sozialer Gerechtigkeit steht.

Siehe auch

Literatur

  • Paul Dickson: Words - a connoisseur's collection of old and new, weird and wonderful, useful and outlandish words. Delacorte Press, New York 1982. ISBN 978-0440096061

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Internet Acronym Server (aufgerufen am 24. Januar 2007)
  2. a b RFC Dokument Request for Comments 3092 über die Herkunft des Wortes Foo (Dieses Dokument enthält auch Aprilscherze, aufgerufen am 24. Januar 2007)
  3. a b c d Jargon 4.2, node: foo (aufgerufen am 24. Januar 2007)

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