Fornogletscher

Fornogletscher
Fornogletscher (Foto: Marco Klüber)

Der Fornogletscher (rätoromanisch: Vadrec del Forno) ist ein Talgletscher südlich des Malojapasses im Bergell, im Süden des Kantons Graubünden, Schweiz. Er hat eine Länge von 6 km und ist damit nach dem Morteratschgletscher der zweitlängste Gletscher Graubündens. Die durchschnittliche Breite beträgt 800 bis 900 m und der Eisstrom bedeckt mit den Seitenfirnen eine Fläche von ungefähr 8.5 km².

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Orlegna, Abfluss des Fornogletschers

Seinen Ausgangspunkt nimmt der Fornogletscher auf rund 3'200 m ü. M. an der Ostflanke der Cima di Castello (3'379 m) sowie am Westhang des Monte Sissone (3'330 m); weitere Firnfelder stossen aus Süden von den Felsspitzen des Torrone (bis 3'351 m) dazu. Über diese Berge verläuft die Landesgrenze zwischen der Schweiz und Italien. Als Talgletscher hat der Fornogletscher ein sehr geringes Gefälle von teilweise weniger als 10 % und weist fast keine Spalten auf. Er fliesst nach Norden und wird im Westen von der Cima dal Cantun (3'354 m), im Osten von der Cima di Rosso (3'366 m) und dem Monte Rosso (3'088 m) gesäumt. Die Gletscherzunge befindet sich derzeit auf 2'230 m im Val Forno. Hier entspringt die Orlegna, ein Seitenbach der Mera, die zum Einzugsgebiet der Adda gehört.

Kleine Eiszeit

Seit seinem Hochstadium während der Kleinen Eiszeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich der Fornogletscher stark zurückgezogen; er reichte früher mehr als 2 km weiter talabwärts, was noch heute am vegetationslosen Schutt der ehemaligen Grundmoräne gut zu erkennen ist.

Forno-Hütte

Am Hang östlich des Gletschers auf 2'574 m steht die Capanna del Forno, eine Hütte des Schweizer Alpen-Clubs SAC, welche als Ausgangspunkt für Bergtouren im Umfeld des Fornogletschers dient.

Weblinks

 Commons: Fornogletscher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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