- Frankfurter Poetikvorlesungen
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Die Frankfurter Poetik-Vorlesungen sind eine Vorlesungsreihe an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Sie finden im Rahmen der Stiftungsgastdozentur Poetik statt, die seit dem Wintersemester 1959/60 besteht. Gründer und erster Stifter war der S.-Fischer-Verlag. Diese Tradition wurde 1968 unterbrochen. Ab 1979 übernahm der Suhrkamp-Verlag die Finanzierung der Dozentur gemeinsam mit der Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Die erste Dozentin war Ingeborg Bachmann. In den Frankfurter Poetik-Vorlesungen beschäftigt sich jedes Semester ein Autor in einer Vorlesungsreihe unter einem frei gewählten Titel mit den Fragen zur poetischen Produktion und ihren Bedingungen. Viele dieser Vorlesungen sind auch als Buch erschienen.
Die bisherigen Dozenten waren:
- 2008 Zur Erinnerung an Walter Kempowski, der seine Vorlesungen 2007/2008 nicht mehr halten konnte: Wilhelm Genazino, Andreas Maier, Josef Winkler, Eva Demski und Urs Widmer unter dem Motto Kempowski lesen
- 2007 Josef Winkler: Sprache. Ich kann dich nicht besiegen. Meine Waffe bist du.
- 2006/2007 Urs Widmer: Vom Leben, vom Tod und vom Übrigen auch dies und das
- 2006 Andreas Maier: Ich
- 2005/2006 Wilhelm Genazino: Die Belebung der toten Winkel
- 2005 Robert Menasse: Die Zerstörung der Welt als Wille und Vorstellung
- 2004/2005 Monika Maron: Wie ich ein Buch nicht schreiben kann und es trotzdem versuche
- 2004 Angela Krauß: Die Gesamtliebe und die Einzelliebe
- 2003/2004 Tankred Dorst: Sich im Irdischen zu üben
- 2003 Elisabeth Borchers: Lichtwelten. Abgedunkelte Räume
- 2001/2002 Patrick Roth: Ins Tal der Schatten
- 2001 Robert Gernhardt: Was das Gedicht alles kann: Alles
- 1999/2000 Hans-Ulrich Treichel: Der Entwurf des Autors
- 1999 Einar Schleef: Deutscher Monolog
- 1998/99 Eva Demski: ZETTELCHENS TRAUM oder "Warum sollte der Mensch nicht sein Geheimnis haben? Oder ein Tagebuch?"
- 1998 Rainald Goetz: Praxis
- 1997/98 Marlene Streeruwitz: Können. Mögen. Dürfen. Sollen. Wollen. Müssen. Lassen
- 1996/97 Sarah Kirsch: Von Haupt- und Nebendrachen, Dichtern und Prosaschreibern
- 1996 Rolf Hochhuth: Die Geburt der Tragödie aus dem Krieg
- 1995/96 Dieter Wellershoff: Das Schimmern der Schlangenhaut. Existentielle und formale Aspekte des literarischen Textes
- 1995 Wolfgang Hilbig: Abriß der Kritik
- 1994/95 Bodo Kirchhoff: Legenden um den eigenen Körper
- 1993/94 Oskar Pastior: Das Unding an sich
- 1993 Klaus Hensel, Franz Hodjak, Richard Wagner, Werner Söllner: Das Fremde im Eigenen, das Eigene im Fremden: Erfahrungen mit der Muttersprache im doppelten Exil
- 1992/93 Dieter Kühn: Mein Lebensroman. Skizzen zum Modell einer Autobiographie
- 1992 Walter Jens: Arbeit mit Mythen
- 1990/91 Karl Dedecius: Poetik der Polen
- 1990 Hans Christoph Buch: Die Nähe und die Ferne
- 1989/90 Günter Grass: Schreiben nach Auschwitz
- 1989 Jurek Becker: Warnung vor dem Schriftsteller
- 1988/89 Christoph Meckel: Von den Luftgeschäften der Poesie
- 1988 Peter Sloterdijk: Zur Welt kommen - zur Sprache kommen
- 1987/88 Hilde Domin: Das Gedicht als Augenblick der Freiheit
- 1987 Ludwig Harig: Der berechnete Funke. Zum Sprachspiel
- 1986/87 Hans Mayer: "Gelebte Literatur"
- 1986 Hermann Lenz: Leben und Schreiben
- 1985/86 Hermann Burger: Vom allmählichen Verfertigen der Idee beim Schreiben
- 1985 Kolloquium mit Peter Härtling, Wolfgang Hildesheimer, Adolf Muschg
- 1984/85 Ernst Jandl: Das Öffnen und Schließen des Mundes
- 1984 Paul Nizon: Am Schreiben gehen
- 1984 Friedrich Dürrenmatt: Vortrag: Kunst und Wissenschaft
- 1983/84 Peter Härtling: Der spanische Soldat oder Finden und Erfinden
- 1982/83 Wolfgang Koeppen: Ist der Schriftsteller ein unnützer Mensch?
- 1982 Christa Wolf: Voraussetzungen einer Erzählung: Kassandra
- 1981/82 Peter Bichsel: Der Leser. Das Erzählen
- 1981 Günter Kunert: Vor der Sintflut - das Gedicht als Arche Noah
- 1980/81 Martin Walser: Selbstbewusstsein und Ironie
- 1980 Peter Rühmkorf: agar agar - zaurzaurim. Zur Naturgeschichte des Reims und der menschlichen Anklangsnerven
- 1979/80 Adolf Muschg: Literatur als Therapie? Ein Exkurs über das Heilsame und das Unheilbare
- 1979 Uwe Johnson: Begleitumstände
- 1967/68 Hans Erich Nossack: Ist Poesie lehrbar?
- 1967 Wolfgang Hildesheimer: Prosa des Absurden
- 1966/67 Reinhard Baumgart: Aussichten des Romans
- 1964/65 Hans Magnus Enzensberger: Spielen Schriftsteller eine Rolle?
- 1964 Heinrich Böll: Zur Ästhetik des Humanen in der Literatur
- 1963 Helmut Heißenbüttel: Grundbegriffe einer Poetik im 20. Jahrhundert
- 1961 Pierre Bertaux, Yves Bonnefoy, Cecil Day Lewis, Mathias Braun: Einzelvorträge
- 1960/61 Karl Krolow: Fragen zeitgenössischer Dichtung
- 1960 Marie Luise Kaschnitz: Gestalten der europäischen Dichtung von Shakespeare bis Beckett
- 1959/60 Ingeborg Bachmann: Fragen zeitgenössischer Dichtung
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