Franz-Joseph Clement

Franz-Joseph Clement

Franz Joseph Gregor Innozenz Adeodat Clement (* 18. November 1780[1] in Wien; † 3. November 1842 ebenda) war ein österreichischer Violinist, Pianist, Dirigent und Komponist.

Clement debütierte bereits im Jahr 1788 mit Konzerten in Wien. Nach Konzertreisen mit seinem Vater (bis 1792), bei denen er auch bei der Promotion von Joseph Haydn in Oxford spielte, wurde er 1802 Orchesterdirektor am Theater an der Wien. Da er für die Aufführung zu Weihnachten 1806 ein Vorzeigestück brauchte, erteilte er Ludwig van Beethoven den Auftrag, für die von ihm selbst geleitete Akademie ein Violinkonzert zu komponieren. Am 23. Dezember 1806 brachte er Beethovens Violinkonzert zur Uraufführung, ohne über ausreichend Probezeit verfügt zu haben. Der geniale Virtuose meisterte die Aufgabe mit Bravour. Clement liebte seinen Vortrag mit Effectchen zu versehen. So stand im Programmzettel zum oben genannten Weihnachtskonzert der musikalischen Akademie „Herr Clement auf der Violine phantasieren und dann auch eine Sonate auf einer einzigen Saite mit umgekehrter Violin spielen“. Zwischenzeitlich (1813) berief ihn Carl Maria von Weber als Orchesterdirektor nach Prag.

Clement, der auch ein ausgezeichneter Pianist war, ist der Nachwelt wegen seines außergewöhnlichen musikalischen Gedächtnisses bekannt. So verfertigte er einen Klavierauszug von Haydns Die Schöpfung und Cherubinis Oper Franiska aus dem Gedächtnis.

Im Alter galt er als ein merkwürdiger und schwieriger Charakter, so soll er im Sommer wie im Winter denselben leichten Rock getragen haben und arg verwahrlost gewesen sein. Er starb in einem Kaffeehaus auf der Laimgrube. Seine Ehefrau Kunigunde Theresia war schon 1831 verstorben. Clements Grabstein auf dem ehemaligen Währinger Ortsfriedhof ist erhalten.

Inhaltsverzeichnis

Werke (Auswahl)

Orchester

  • 1 Violinkonzert
  • Polonaise (1819)
  • Polonaise (1828)
  • Grand Divertissement (1829)
  • Rondo op.36 mit Streichquartett
  • Concertine brillante mit Streichquartett
  • Variationen op.1 mit Streichquartett, 2 Oboen und 2 Hörner
  • Grand Potpourri op. 30 (1820)

Solowerke für Violine

  • 8 Solovariationen
  • 6 Soloetüden
  • 6 Solovariationen

Literatur

Anmerkungen

  1. Pfarre St. Michael, Taufbuch Tom. 1780-83, S. 88.

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