- Franz-Joseph Ahles
-
Franz-Joseph Ahles (* 18. September 1869 in Würzburg; † 10. April 1939 in Burkheim) war ein deutscher Dichter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Franz-Joseph Ahles wurde am 18. September 1869 in Würzburg geboren. Seine Kindheit und Jugend war geprägt von zahlreichen Umzügen. Im Alter von drei Jahren zog er 1872 mit seinen Eltern und seinen Geschwistern nach Ebelsbach, wo abgesehen von einer nur mehrmonatigen Unterbrechung, in der er erstmals in Burkheim lebte, bis 1882 blieb.[1] Bis 1885 wohnte Ahles im Anschluss in Neuschleichach. Nach seiner Schulausbildung arbeitete er zunächst in einer Buchdruckerei. Dieses Gewerbe untergrub jedoch seine Gesundheit völlig. Er hatte schon seit früher Kindheit mit Tuberkulose zu kämpfen. Um den Jahreswechsel 1885/1886 war er für knapp ein halbes Jahr beim königlich bayerischen Infanterie-Leib-Regiment, woraufhin er im Anschluss im Jahr 1886 mit 17 Jahren zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern endgültig nach Burkheim, dem Geburtsort seines Vaters zog.[1] Über Burkheim sagte er einmal "Dort, wo das Leben billiger, und die Luft reiner ist."
1902 übernahm er das kleine Haus und den Besitz seiner Eltern. Während des Winters war er als Besenbinder tätig. Bei dieser Tätigkeit wurde er zu den meisten seiner Gedichte inspiriert. Er selbst formulierte dies einst so: „Es ist gar einsam, wenn man dasitzt und Besen bindet. Da geht mein Geist dann auf Reisen und wandert durch die Vergangenheit, durch die eigene und durch die der ganzen Menschheit.“ In den folgenden Jahren wurde er durch seine Gedichte in den umliegenden Dörfern und Gemeinden bekannt, und bekam daher gelegentlich auch Auftragsarbeiten. Am 15. September 1912 gab Ahles die erste Auflage seines Buches Der Sänger vom Kordigast heraus. 1913 erschien die zweite Auflage; 1923 die dritte. 1979 erschien eine von der Kreissparkasse Lichtenfels herausgegebene veränderte Auflage. Ahles verdiente nicht viel Geld an seinen Büchern. Da er keinen Verleger fand, musste er die Bücher selbst in Auftrag geben, sodass er fast den kompletten Erlös eines Buches dazu benötigte, ein weiteres in Auftrag zu geben. Wegen seiner offenen Sympathie für die bayerische Volkspartei wurde er 1933 von den Nationalsozialisten in Schutzhaft genommen. Er trat nur noch sehr selten auf. Nach längerem Leiden starb er am 10. April 1939 um 12 Uhr in seinem Haus an einer doppelseitigen Lungenentzündung.
Andenken
Neben seinen Büchern gibt es noch einige andere Erinnerungen an Franz-Joseph Ahles. Das Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) ließ 1946 vor seinem einstigen Wohnhaus einen Gedenkstein anbringen, der von der Gemeinde Altenkunstadt 1989 neu gesetzt wurde. Außerdem wurden zwei Straßen nach ihm benannt. Eine Straße in der Gemeinde Altenkunstadt und die Ortsdurchfahrtsstraße in Burkheim. Sein Gedicht Ein Lied vom Kordigast (→ Kordigast) wurde vertont.
Seine Gedichte
1. Heimat
- Heimatliebe
- An die Heimat
- Kordigastlied
- Ein Lied vom Kordigast
- Auf zum Kordigast
- Mein Kordigast bleibt ewig schön
- Mein Kordigast wie bist du schön
- Mein Steinbrunntal
- Die Dorflinde
- An mein Ebelsbach
- An mein Neuschleichach
- Heimatsehnen
2. Geschichte und Sage
- Das Vermächtnis der Deserteurs
- Ewigkeit
3. Natur
- Das Wunderbuch
- Sonnerwachen
- Waldfrieden
- Im Lenze
- Lenzlied
- Frühlingstage
- Im Herbst
- Spätherbst
- Zwei Rosen
- Die Zeit der Rosen
- Vögleins Klage
- Der Gipfel der Kultur
4. Menschenschicksal
- Der größte Schatz
- Jagd
- Die Hetzjagd
- Die glückliche Insel
- Der Gang der Zeit
- Der Erde Leid und Freud
- Am Weg
- Der Mensch ein Wanderer
- Dunkle Wege
- Das einsame Grab auf dem Kordigast
- Die Ruine
- Was die Berge sagen
- Sterbende Blumen
- Gedanken am Allerseelentag
- Klage
- Der glückliche Küchenjunge
- Der Brautfahrt Ende
- Die Braut des Todes
- Die Todeswahl
- Im Tod vereint
- Das Licht am Fenster
- Die letzte Fahrt
- Sehnsucht
- Denksprüche
- Vom Nichts
- Ewigkeit
- An der Schwelle des Alters
5. Von menschlichen Tugenden und Untugenden
- Die Helden ohne Schwert und Schild
- Die größte Kunst
- Wahre Bildung
- Freundschaft
- Liebe
- Recht
- Sei für das Recht
- Gerechtigkeit
- Freiheit
- Wo wohnt die Freiheit
- Die Kunst der Bösen
- Für Splitterrichter
- Der größte Menschenfeind
- Der größte Narr
- Der Schatzgräber
- Die Quelle der Bosheit
- Beneide nicht
- Hass
- Vom Stolz
- Oh kränke nie ein Menschenherz
- Von guten und schlechten Witzen
- Der bewaffnete Friede
- Die Landflucht
- Gedankenlosigkeit
- Der gelehrige Schüler oder der Fluch der bösen Tat
- Schonet die Jugend
- Ein Lied vom Junggesellentum
- Vom Wetterprophezeien
- Das Notwendigste
- An meine Freunde
- Die teure Zeit
6. Religion und Weltweisheit
- An Gott
- Das Weltall
- Die Schönheit des Alls
- Höhengedanken
- Wunder der Stille
- Liebe
- Weihnacht
- Zum neuen Jahre
- Der Fasching
- Nach dem Fasching
- Fasching 1930
- Ostern
- An Allerseelen
- Zum Allerseelentag
- Menschenherz
- Leben
- Ein Gedanke über den Gedanken
- Lob der Musik
- Ein seltenes Kraut
7. Gedichte heiteren Inhalts
- Aus dem Lande der Vereine
- Das Plauderstündchen
- Der überlistete Teufel
- Ein Schlauberger
- Schicksalswege einer Heringsschachtel
- Der Cholerakranke
- Der Teufel und der Wucherer
- Graf und Schuster
Einzelnachweise
Literatur
- Erich Walter: Berg und Dorf - Kordigast und Burkheim. Regierung von Oberfranken, Bayreuth, 1999
- Josef Motschmann: Altenkunstadt - Heimat zwischen Kordigast und Main. Gemeinde Altenkunstadt, Altenkunstadt, 2006, S.172 f.
Wikimedia Foundation.