Franz Benkö

Franz Benkö

Francisco Benkö (* 24. Juni 1910[1] in Berlin als Franz Benkö) ist ein deutsch-argentischer Schachspieler, Schachkomponist und längstzeitiges Mitglied der Problemschachvereinigung Die Schwalbe. Seine höchste historische Elo-Zahl betrug 2520 im Mai 1948.[2]

Inhaltsverzeichnis

Schach

1928 trat Benkö der Schwalbe bei. 1935 war er der erste jüdische Schachmeister Berlins. Als Jacques Mieses eine Simultanvorstellung im jüdischen Schachklub in Berlin gab, spielte Benkö „blind“ und gewann. Gegen Fritz Sämisch spielte Benkö bei anderen Gelegenheiten dreimal, wobei Benkö alle Partien gewann.

Benkö kannte noch während seiner Zeit in Deutschland viele bedeutende Personen der Schach- und Schachkompositionsgeschichte persönlich, darunter Carl Ahues, Eduard Birgfeld, Wolfgang Heidenfeld, Hermann Keidanski, Johann Koers, Ado Kraemer und Erich Zepler, Kurt Richter, Fritz Sämisch, Eduard Schildberg, Willi Schlage, Bruno Sommer sowie Richard Steinweg. In Argentinien freundete sich Benkö mit Alexander Aljechin an, gegen den er in Berlin 1928 und 1929 bei Simultanveranstaltungen jeweils remisierte. 1992 lernte Benkö Michail Tal kennen.

Im Alter von 97 Jahren spielt Benkö immer noch Schach auf hohem Niveau.[3] 1938 nahm er an seiner ersten argentinischen Einzelmeisterschaftsendrunde teil, 2004 schaffte er es erneut, sich dafür zu qualifizieren.[4] Benkös aktuelle Elo-Zahl beträgt 2050 (Stand: Juli 2007).[3]

Benkö komponiert auch Schachaufgaben, darunter Retros, Studien und Direktmattaufgaben. Das folgende Problem ist sein Lieblingsdreizüger.

Francisco Benkö
British Chess Magazine, 1950
a b c d e f g h
8 a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8 8
7 a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7 7
6 a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6 6
5 a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5 5
4 a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4 4
3 a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3 3
2 a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2 2
1 a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1 1
a b c d e f g h
Matt in 3 Zügen
Francisco Benkö - Edward Lasker
Mar del Plata, 1949
a b c d e f g h
8 a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8 8
7 a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7 7
6 a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6 6
5 a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5 5
4 a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4 4
3 a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3 3
2 a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2 2
1 a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1 1
a b c d e f g h
Stellung nach 22. ... Ld7-c6





Links:
Nur 1.Sd6-c4!! führt zum Matt im dritten Zug.


Rechts: Benkö gewann hier mit 23.Lc1xh6 Lc6xe4 24.Lh6xg7! Kg8xg7 25.Lg2xe4 Tc4xe4 26.De5-g5+ Kg7-h7 27.Dg5xf6 Material und später auch die Partie.[5]

Leben

Benkö wurde ungefähr im Alter von 17 oder 18 Jahren Vollwaise. Durch den in der Zeit des Nationalsozialismus zunehmenden Druck wanderte Benkö, der jüdischer Abstammung ist, 1936 nach Argentinien aus, wo er weiterhin wohnt. Im Vorjahr war bereits sein ebenfalls jüdischer Freund Erich Zepler nach England ausgewandert. Zepler hatte Benkö zuvor in seine Auswanderungspläne eingeweiht.

Einzelnachweise und Quellen

  • Günter Büsing (nach Francisco Benkö): Schwalbe-Urgestein entdeckt. In: Die Schwalbe, Heft 226, August 2007, S.175-177 (Onlineversion)
  1. http://www.chessbase.com/espanola/newsdetail2.asp?id=3624 (spanisch)
  2. chessmetrics.com (englisch)
  3. a b
  4. http://www.chesshistory.com/winter/winter01.html#3437._Alexander_McDonnell_C.N._3398 Argentinische Meisterschaft, Meldung #3445 (englisch)
  5. ChessBase: Big Database 2005 (Partie 71230)

Weblinks


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