Franz Jeřábek

Franz Jeřábek

František Věnceslav Jeřábek (sprich Jerschabek) * 26. Januar 1836 in Sobotka; † 31. Januar 1893) war ein tschechischer Dichter.

Jeřábek studierte in Prag zunächst Theologie, dann Philologie. Er wurde Professor an der höheren Töchterschule und gleichzeitig Mitredakteur des Pokrok. Als Landtags- und Reichsratsabgeordneter nahm er am öffentlichen Leben Anteil.

Seit früher Jugend mit der deutschen Poesie, namentlich mit Schiller und Goethe, vertraut, begann Jeřábek seine dichterische Laufbahn mit lyrischen Gedichten.

Er wandte sich indessen bald dem Drama zu. Sein erstes Drama, Hana, wurde in Prag 1858 aufgeführt. Einen bedeutenden Fortschritt deutet das Lustspiel Cesty veřejného mínění (Die Wege der öffentlichen Meinung, 1865) an. In dem sozialen Drama Služebník svého pána (Der Sklave seines Herrn, 1871) drang Jeřábek in die Tiefen des Konflikts zwischen dem armen und daher wehrlosen Genie und dem ausbeutungssüchtigen Großkapital; das Stück ist, abgesehen von seiner packenden Grundidee, außerordentlich reich an durchschlagenden dramatischen Effekten. In dem historischen Trauerspiel Syn člověka (Der Menschensohn, 1878) wird der Konflikt zwischen bis zur Selbstaufopferung gesteigerter Vaterlandsliebe und kosmopolitischem Verrat in wirksamster Weise dargestellt. In dem Trauerspiel Závist (Neid, 1885) aus den Zeiten Georgs von Podiebrad schildert Jeřábek die verheerenden Folgen des Neides.

Auch veröffentlichte er eine gediegene Geschichte der altromantischen Poesie (1884).

Jeřábek verband mit dichterischem Talent gründliche ästhetische Bildung und ungewöhnliche Kenntnis der Bühnentechnik.

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Franz Jerabek — František Věnceslav Jeřábek (sprich Jerschabek) * 26. Januar 1836 in Sobotka; † 31. Januar 1893) war ein tschechischer Dichter. Jeřábek studierte in Prag zunächst Theologie, dann Philologie. Er wurde Professor an der höheren Töchterschule und… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Conrad von Hötzendorf — Franz Conrad von Hötzendorf, seit 1910 Freiherr, ab 1918 Graf (* 11. November 1852 in Penzing bei Wien; † 25. August 1925 in Bad Mergentheim, Württemberg), war der Chef des Generalstabs für die gesamte bewaffnete Macht Österreich Ungarns bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Freiherr Conrad von Hötzendorf — Franz Conrad von Hötzendorf Franz Conrad von Hötzendorf, seit 1910 Freiherr, ab 1918 Graf (* 11. November 1852 in Penzing bei Wien; † 25. August 1925 in Bad Mergentheim, Württemberg), war der Chef des Generalstabs für …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Graf Conrad von Hötzendorf — Franz Conrad von Hötzendorf Franz Conrad von Hötzendorf, seit 1910 Freiherr, ab 1918 Graf (* 11. November 1852 in Penzing bei Wien; † 25. August 1925 in Bad Mergentheim, Württemberg), war der Chef des Generalstabs für …   Deutsch Wikipedia

  • Jeřábek — (spr. jérschābek), Frantisek (Franz), hervorragender tschech. Dichter, geb. 25. Jan. 1836 in Sobotka, gest. Ende März 1893 in Prag, studierte 1854–56 Theologie im Seminar von Leitmeritz, dann in Prag klassische Philologie, wurde Professor an der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Frantisek Venceslav Jerabek — František Věnceslav Jeřábek (sprich Jerschabek) * 26. Januar 1836 in Sobotka; † 31. Januar 1893) war ein tschechischer Dichter. Jeřábek studierte in Prag zunächst Theologie, dann Philologie. Er wurde Professor an der höheren Töchterschule und… …   Deutsch Wikipedia

  • Tschechische Literatur — Tschechische Literatur. Die t. L. hat sich unter den slawischen Literaturen mit am frühesten entwickelt, wurde jedoch in der hussitischen Zeit von theologischpolemischen Schriften überflutet und durch die Reaktion nach der Schlacht am Weißen Berg …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Conrad von Hötzendorf — Franz Conrad von Hötzendorf Franz Conrad von Hötzendorf, seit 1910 Freiherr, ab 1918 Graf (* 11. November 1852 in Penzing bei Wien; † 25. August 1925 in Bad Mergentheim, Württemberg), war der Chef des Generalstabs für …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Je — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Ержабек, Франц Венцеслав — Франц Венцеслав Ержабек Franz Věnceslav Jeřábek …   Википедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”