- Franzose (Werkzeug)
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Ein Franzose ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen verstellbaren Schraubenschlüssel.
Es ist ein universelles Handwerkzeug zum Lösen und Anziehen von Schraubverbindungen. Durch Drehen des Handgriffes kann der Abstand der beiden Spannbacken stufenlos verstellt werden. Somit kann er für verschieden große Vier- oder geradzahlige Mehrkante (6, 8, 10 …), z. B. für Vierkantmuttern oder -schrauben, als auch für verschiedene Einheitensysteme (metrisch und zöllig) als auch nach proprietären Werknormen verwendet werden.
Der Unterschied zum Engländer besteht darin, dass das Maul beidseitig vorhanden ist. Dadurch kann man bei stark festsitzenden Schrauben eine zweite Mutter gleicher Größe in das gegenüberliegende Maul klemmen und so, ohne das Werkzeug zu verbiegen, stärker drehen. Der Engländer bietet hingegen bei beengten Räumlichkeiten Vorteile.
Der Franzose wird in dieser Bauform nicht mehr hergestellt. Durch die frei einstellbare Schlüsselweite ist er aber auch heute noch ein nützliches Werkzeug für alte und größere Schraubverbindungen.
Wie auch beim Engländer kann es zum Abgleiten des Schlüsselkopfes und zur Beschädigung der Schraube kommen, wenn die Schüsselweite nicht korrekt eingestellt ist. Steck- oder Ringschlüssel mit einem Profil, das auf alle Flanken des Schraubenkopfes wirkt, können größere Drehmomente übertragen als einstellbare Schlüssel, die nur auf zwei Seiten angreifen. Letztere hingegen bieten Vorteile, wenn die Maße des Schraubenkopfes (oder der Mutter) z. B. durch Rostfraß nicht Normmaßen entsprechen.
Der Franzose ist auf dem deutschen Verkehrszeichen für Pannenhilfe (Nr. 359) abgebildet.
Weblinks
Commons: Verstellbare Schlüssel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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