Französische Fussballnationalmannschaft

Französische Fussballnationalmannschaft
Dieser Artikel befasst sich mit der französischen Fußball-A-Nationalmannschaft der Männer. Für das Team der Frauen siehe Französische Fußballnationalmannschaft der Frauen, für dasjenige der Männer bis 21 Jahren (Espoirs) siehe Französische Fußballnationalmannschaft (U-21-Männer).
Frankreich
France
Logo des französischen Fußballbundes
Spitzname(n) Les Bleus (Die Blauen)
Verband Fédération Française de Football
Konföderation UEFA
Technischer Sponsor adidas
Trainer Raymond Domenech, seit 2004
Rekordtorschütze Thierry Henry (48)
Rekordspieler Lilian Thuram (142)
Heimstadion Stade de France
FIFA-Code FRA
FIFA-Rang 10. (1.074 Punkte) (April 2009)
Trikotfarben
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Heim
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Auswärts
Statistik
Erstes Länderspiel
Belgien 3:3 Frankreich
(Brüssel, Belgien; 1. Mai 1904)
Höchster Sieg
Frankreich 10:0 Aserbaidschan
(Auxerre, Frankreich; 6. September 1995)
Höchste Niederlage
Dänemark 17:1 Frankreich
(London, England; 19. Oktober 1908)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 12 (Erste: 1930)
Beste Ergebnisse Weltmeister 1998
Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen 7 (Erste: 1960)
Beste Ergebnisse Europameister 1984, 2000
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 2 (Erste: 2001)
Beste Ergebnisse Gewinner 2001 und 2003
(Stand: 9. April 2009)

Die Französische Fußball-Nationalmannschaft der Männer, die so genannte Équipe Tricolore (nach der Flagge Frankreichs) oder kurz Les Bleus nach den traditionell blauen Trikots, ist eine der erfolgreichsten Nationalmannschaften im Fußball. Frankreich gewann einmal die Fußball-WM und zweimal die Fußball-EM.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bis zum Zweiten Weltkrieg

Seit 1919 ist die Fédération Française de Football (FFF) der französische Fußballdachverband. Die FFF war 1954 Gründungsmitglied der UEFA. Frankreich richtete auch früh erstmals eine Weltmeisterschaft aus, nämlich die 3. WM 1938.

Allerdings wurden bereits unter den Vorgängern der FFF – das war bis 1908 die Union des Sociétés Françaises de Sports Athlétiques (Mitbegründerin der FIFA), ab 1909 der Comité Français Interfédéral – Länderspiele ausgetragen, die bis heute als offizielle Begegnungen zählen. Das allererste internationale Match fand am 1. Mai 1904 vor 1.500 Zuschauern im Brüsseler Vivier d'Oie gegen Belgien statt und endete mit einem 3:3. Das erste Heimspiel der Bleus war ihr zweites Länderspiel am 12. Februar 1905: 500 Zuschauer im Parc des Princes sahen einen 1:0-Sieg der Gastgeber über die Schweiz.
Blaue Trikots trugen die Nationalspieler erstmals bei der Begegnung gegen England am 23. März 1908 in London, dem 8. offiziellen Länderspiel, und diese Farbe blieb trotz einer empfindlichen 0:12-Niederlage bis in die Gegenwart das Markenzeichen der Bleus.
Bis zur Gründung der FFF gab es insgesamt 37 offizielle Länderspiele, von denen Frankreich bei einem Gesamt-Torverhältnis von 61:165 zehn gewann, fünfmal remisierte und 22 Niederlagen kassierte. Außer gegen Belgien (12) und die Schweiz (6) trat die Équipe tricolore gegen England (6, stets eine Amateurauswahl), Italien (5), Luxemburg (3), Dänemark, Ungarn (je 2) und die Niederlande (1) an.
Von 1920 bis 1944, jetzt unter der Ägide der FFF, war die Gesamtbilanz nicht wesentlich besser: 39 Siegen standen bei 13 Remis 74 Niederlagen gegenüber.

Von 1945 bis 2004

Erstmals machte die Nationalelf 1958 bei einer Weltmeisterschaftsendrunde nachhaltig auf sich aufmerksam, als sie den dritten Platz belegen konnte, von den internationalen Fachleuten in einem Atemzug mit den Brasilianern genannt wurde und mit Regisseur Raymond Kopa den besten Spieler sowie mit Mittelstürmer Just Fontaine den erfolgreichsten Torschützen stellte, den es jemals bei einem Turnier gab. Zwei Jahre später qualifizierten die Bleus sich auch für die erste Europameisterschaftsendrunde, die daraufhin in Frankreich ausgetragen wurde. Die anderthalb Jahrzehnte seit Kriegsende waren durch eine positive Bilanz gekennzeichnet: von 105 A-Länderspielen gewann Frankreich 49, spielte 22-mal unentschieden und verlor nur 34.

In den folgenden Jahren durchschritt die Équipe tricolore allerdings erneut ein „Tal der Tränen“: von 1960 bis 1975 standen 34 Siegen und 22 Unentschieden 45 Niederlagen gegenüber, und abgesehen von der Teilnahme an der WM 1966 dauerte es bis 1978, ehe sie sich wieder für ein großes internationales Turnier qualifizieren konnte. Einen Titel errang die französische Nationalelf allerdings erst in den 1980er Jahren: Unter der Führung von Michel Platini gewann die Mannschaft die Fußball-Europameisterschaft 1984 im eigenen Land und erreichte 1982 in Spanien und 1986 in Mexiko jeweils das Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft, verlor diese beiden Spiele aber gegen Deutschland. Unter den Trainern Michel Hidalgo (1976–1984) und Henri Michel (1984–1988) blieb die A-Elf 57-mal siegreich, remisierte 28-mal und verlor nur 26 Partien.

Nachdem der Kern dieser Teams die Karriere beendet hatte, folgte eine kurze Durststrecke, bei der die Qualifikation zur EM 1988 sowie den Weltmeisterschaften 1990 und 1994 verpasst wurde.

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 im eigenen Land wurde das Team Weltmeister. Eckpfeiler des Teams waren Torhüter Fabien Barthez, Abwehrspieler und Mannschaftskapitän Laurent Blanc sowie der überragende Regisseur Zinédine Zidane. Im Finale schlug Frankreich die favorisierte brasilianische Elf mit 3:0. Frankreich bestätigte seinen Erfolg zwei Jahre später bei der Fußball-Europameisterschaft 2000 in Holland und Belgien, als es Italien im Finale mit 2:1 nach Golden Goal besiegen und als erster amtierender Weltmeister auch Europameister werden konnte.

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 schied man dann ohne eigenen Torerfolg bereits in der Vorrunde aus. Die Fußball-Europameisterschaft 2004 endete für die Équipe Tricolore im Viertelfinale, wo man gegen den späteren Europameister Griechenland mit 0:1 unterlag. Allerdings gewann sie 2001 und 2003 den Konföderationen-Pokal. Die Gesamtbilanz der Jahre von 1988 bis zum Sommer 2004 (Amtsantritt des aktuellen Nationaltrainers Raymond Domenech) war uneingeschränkt positiv: 113 Siegen standen lediglich 22 verlorene Spiele bei 40 Unentschieden gegenüber.

Seit 2004

Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 konnte sich Frankreich erst am letzten Spieltag qualifizieren. Dort erreichte Frankreich dann aber das Finale, wo es wie bei der EM 2000 auf Italien traf, dem es diesmal im Elfmeterschießen unterlag und die WM als Zweiter beendete. Auch für die Endrunde der Fußball-Europameisterschaft 2008 qualifizierten sich les Bleus. Dort schieden sie allerdings bereits nach der Vorrunde aus.

Teilnahme Frankreichs an der Fußball-Weltmeisterschaft (12 mal)

1930 in Uruguay Vorrunde
1934 in Italien Achtelfinale
1938 in Frankreich Viertelfinale
1950 in Brasilien auf Endrundenteilnahme verzichtet
1954 in der Schweiz Vorrunde
1958 in Schweden 3. Platz
1962 in Chile nicht qualifiziert
1966 in England Vorrunde
1970 in Mexiko nicht qualifiziert
1974 in Deutschland nicht qualifiziert
1978 in Argentinien Vorrunde
1982 in Spanien 4. Platz
1986 in Mexiko 3. Platz
1990 in Italien nicht qualifiziert
1994 in den USA nicht qualifiziert
1998 in Frankreich Weltmeister
2002 in Südkorea/Japan Vorrunde
2006 in Deutschland 2. Platz

Teilnahme Frankreichs an der Fußball-Europameisterschaft (7 mal)

1960 in Frankreich 4. Platz
1964 in Spanien nicht qualifiziert
1968 in Italien nicht qualifiziert
1972 in Belgien nicht qualifiziert
1976 in Jugoslawien nicht qualifiziert
1980 in Italien nicht qualifiziert
1984 in Frankreich Europameister
1988 in der BR Deutschland nicht qualifiziert
1992 in Schweden Vorrunde
1996 in England Halbfinale
2000 in Belgien und den Niederlanden Europameister
2004 in Portugal Viertelfinale
2008 in Österreich und der Schweiz Vorrunde

Titel

Nationaltrainer

Von 1904 (1. offizielles Länderspiel) bis 1919 (Gründung des Fußballverbands FFF) wurde die Nationalmannschaft vom Dachverband Comité Français Interfédéral aufgestellt. Gemeinsames Training der Nationalspieler und damit das Amt eines hauptberuflichen Nationaltrainers waren in der Frühzeit des Fußballs nicht nur in Frankreich unbekannt. Ab 1919 gab es zwar zeitweise – für ein einzelnes Spiel oder ein Turnier (Olympische Spiele, Weltmeisterschaftsendrunde) – einen Trainer, ab 1950 oder 1951 auch einen festen, der allerdings – wie Albert Batteux – immer noch hauptsächlich bei einem Verein beschäftigt war. Der Mannschaftskader für jedes Länderspiel wurde bis 1964 von einem Auswahlkomitee der FFF festgelegt, das aus einem oder mehreren „Technischen Direktoren“ bestand. Deshalb wird der Nationaltrainer dort auch heute noch oft als Sélectionneur (Auswählender) bezeichnet.[1]

Auswahlkomitees der FFF

  • November 1919 bis Dezember 1920: Gaston Barreau, Maurice Vuillaume, Gabriel Jandin, Achille Duchenne, Roux, Eugène Plagnes (bis März 1920); von März bis Dezember 1920 zusätzlich Gabriel Hanot, Fred Pentland
  • Dezember 1920 bis Februar 1930: Gaston Barreau, Maurice Vuillaume (bis Juli 1922), Gabriel Jandin, A. Bilot (bis Mai 1923), M. Delanghe; zusätzlich Jean Rigal (ab Juli 1922), Lucien Gamblin (nur im Oktober 1923), M. Bigué (ab Januar 1924), Henri Bard (ab November 1924), Crémieux (ab Mai 1927)
  • Februar 1930 bis Mai 1936: Gaston Barreau, M. Delanghe, Jean Rigal, Caudron
  • Mai 1936 bis April 1945: Gaston Barreau alleine
  • April 1945 bis August 1949: Gaston Barreau, Gabriel Hanot
  • August 1949 bis Oktober 1956: Gaston Barreau, Jean Rigal, Paul Nicolas (bis Dezember 1953 und wieder ab September 1954); zusätzlich Alex Thépot (ab Dezember 1953)
  • Oktober 1956 bis Oktober 1960: Gaston Barreau (bis Juni 1958), Paul Nicolas (bis Juni 1959; als Hauptverantwortlicher), Alex Thépot; zusätzlich ab Juni 1959 Georges Verriest, Jean Gautheroux
  • Oktober 1960 bis Juli 1964: Georges Verriest alleine

Trainer

In Klammern hinter dem Namen ist jeweils die Zahl der offiziellen Länderspiele während seiner Amtszeit angegeben; Pibarot und Bigot werden in den meisten anderen Trainerstatistiken nicht berücksichtigt, Batteux nur gelegentlich.

Spieler

Eine Liste sämtlicher Spieler, die in offiziellen A-Länderspielen für Frankreich eingesetzt wurden, findet sich unter Liste der französischen Fußballnationalspieler.

Chronologie der Rekordnationalspieler

Als erster französischer Spieler erreichte Jean Rigal im April 1911 eine zweistellige Zahl von sogenannten Caps, d.h. Einsätzen für die Nationalelf.

Name und Zeitraum

seiner Länderspiele

Zahl der Spiele Rekordhalter

von ... bis

Rekordhalter

für ... Jahre

Jean Rigal (1909-1912)
11
1911-1913
2
Jean Ducret (1910-1914)
20
1913-1923
10
Raymond Dubly (1913-1925)
31
1923-1928
5
Jules Dewaquez (1920-1929)
41
1928-1938
10
Étienne Mattler (1930-1940)
46
1938-1955
17
Roger Marche (1947-1959)
63
1955-1983
28
Marius Trésor (1971-1983)
65
1983-1985
2
Maxime Bossis (1976-1986)
76
1985-1992
7
Manuel Amoros (1982-1992)
82
1992-1999
7
Didier Deschamps (1989-2000)
103
1999-2003
4
Marcel Desailly (1993-2004)
116
2003-2006
3
Lilian Thuram (1994-2008)
142
2006-
(Stand: 1. April 2009)

Hinter Thuram und seinem Vorgänger Desailly folgen in der Liste der häufigsten Nationalelfeinsätze Henry (111, noch aktiv), Zidane (108), Vieira (106, noch aktiv), Deschamps (103), Blanc, Lizarazu (je 97) und Wiltord (92, noch aktiv). (Stand: 1. April 2009)

Erfolgreichste Torschützen

Während der EM 1984 löste Michel Platini Just Fontaine, der bis dahin mit 30 Treffern den Rekord hielt, als erfolgreichster Torschütze der Nationalmannschaft ab. Bis zum Ende seiner Länderspielkarriere erhöhte Platini seine Trefferanzahl auf 41; am 13. Oktober 2007 stellte Thierry Henry diesen Rekord ein und überbot ihn schließlich vier Tage später. Inzwischen brachte Henry es auf 48 Tore. Auf Platz Drei liegt mit David Trezeguet (34) ein weiterer, noch aktueller Nationalspieler. Mit 31 Torerfolgen im blauen Trikot folgt Zinédine Zidane vor Just Fontaine und Jean-Pierre Papin (je 30).

Von der Effizienz, also der Zahl der Treffer pro Einsatz, her liegt Henry allerdings mit 0,43 nicht einmal unter den besten 15 Nationalspielern (nur solche mit mindestens 10 Toren). Hier führen Fontaine (1,43) und Eugène Maës (1,36) deutlich vor Thadee Cisowski (0,85), Jean Nicolas (0,84), Ernest Vaast (0,73), Jean Baratte (0,59), Émile Veinante (0,58), Paul Nicolas und Platini (0,57), Papin (0,56) sowie Hervé Revelli (0,50).[2] (Stand: 1. April 2009)

Weitere bekannte Ex-Spieler

Die Saison 2008/09

Verlauf

F = Freundschaftsspiel, Q = EM-Qualifikationsspiel; Resultate stets aus französischer Sicht

Die weiteren WM-Qualifikationsspiele (Saison 2009/10):

  • 19. August 2009 (A): Färöer Q
  • 5. September 2009 (H): Rumänien Q
  • 9. September 2009 (A): Serbien Q
  • 10. Oktober 2009 (H): Färöer Q
  • 14. Oktober 2009 (H): Österreich Q

Eingesetzte Spieler

e = eingewechselt, /1T = 1 Tor

Tor: Steve Mandanda (Marseille, 8), Hugo Lloris (Lyon, 1)
Abwehr: Bacary Sagna (Arsenal, 7), William Gallas (Arsenal, 7), Patrice Evra (Manchester United, 6), Éric Abidal (FC Barcelona, 4), Philippe Mexès (AS Rom, 4), Gaël Clichy (Arsenal, 2), Jean-Alain Boumsong (Lyon, 2), Rod Fanni (Rennes, 2), Sébastien Squillaci (FC Sevilla, 2)
Mittelfeld: Yoann Gourcuff (Bordeaux, 7+2e/1T), Jérémy Toulalan (Lyon, 8), Lassana Diarra (Portsmouth, 6), Franck Ribéry (München, 6/3T), Alou Diarra (Bordeaux, 3+3e), Sidney Govou (Lyon, 3/3T), Florent Malouda (Chelsea, 2+1e), Samir Nasri (Arsenal, 1+2e), Patrick Vieira (Inter Mailand, 1), Mathieu Flamini (AC Mailand, 1e), Hatem Ben Arfa (Marseille, 1e)
Angriff: Thierry Henry (FC Barcelona, 9/3T), Karim Benzema (Lyon, 4+5e/2T), Nicolas Anelka (Chelsea, 2+2e/1T), Jimmy Briand (Rennes, 3e), Péguy Luyindula (Paris, 2), Florent Sinama-Pongolle (Atletico Madrid, 1e), Steve Savidan (Caen, 1e), André-Pierre Gignac (Toulouse, 1e)

Ausrüster

Seit 1972 war Adidas der Hauptausrüster der französischen Nationalmannschaften, der für dieses Recht bis Ende 2010 noch jährlich 10,5 Mio. € (zuzüglich Prämien) bezahlen wird. Ab 2011 tritt Nike an dessen Stelle und überweist dafür – zunächst bis 2018 – 42,66 Mio. € per annum an die FFF, wozu jeweils noch Ausrüstungsgegenstände im Wert von 2,5 Mio. € hinzukommen.[3]
Dann soll auch der Vertrag zwischen FFF und Ligaverband LFP neu verhandelt werden, nach dem die Vereine ab 2008 für die Abstellung von Nationalspielern zu Länderspielen jeweils 2.100 Euro pro Tag als Ausfallentschädigung erhalten.[4]

Frankreich bei den Olympischen Spielen

Das französische Team von 1900

Bereits 1900 bei den im Rahmen der Weltausstellung stattfindenden Olympischen Spielen nahm eine französische Mannschaft am Fußballwettbewerb teil, wie auch bei anderen Mannschaftswettbewerben vertreten durch ein Vereinsteam. Dies war der französische Vizemeister von 1900, der Club Français Paris, weil in den Reihen des Meisters Le Havre AC mehrere Briten standen. Im ersten olympischen Fußballspiel am 20. September im Vélodrome de Vincennes wurde gegen die britische Mannschaft von Upton Park F.C. vor 500 Zuschauern mit 0:4 verloren, im zweiten am 23. September konnte die belgische Studentenauswahl vor 1500 Zuschauern mit 6:2 besiegt werden. Ursprünglich als separate Spiele angesetzt, wurden das französische Team vom IOC nachträglich auf den 2. Platz gesetzt. Mit Fernand Canelle spielte auch einer der 1900 eingesetzten Spieler beim 1. offiziellen Länderspiel Frankreichs am 1. Mai 1904 mit.

Bei den Zwischenspielen in Athen 1906 standen zwar einige französische Spieler im Team aus Smyrna, französische Mannschaften nahmen aber erst 1908 wieder offiziell teil. Da die Böhmische Mannschaft auf Druck der österreichischen Regierung nicht teilnehmen durfte, erreichte die französische A-Mannschaft kampflos das Halbfinale, während die B-Mannschaft Dänemark im Viertelfinale mit 0:9 unterlag. Noch schlechter erging es der A-Mannschaft im Halbfinale gegen Dänemark: Das 1:17 ist bis heute die höchste Niederlage einer europäischen Mannschaft in einem Länderspiel.

Nachdem Frankreich 1912 kurzfristig abgesagt hatte, nahm es erst 1920 wieder teil. Im Viertelfinale wurde Italien mit 3:1 besiegt, im Halbfinale unterlag Frankreich der Tschechoslowakei. Da diese im Finale kurz vor der Halbzeitpause das Spiel verließ und somit disqualifiziert wurde, sollten die unterlegenen Halbfinalisten Frankreich und Niederlande um die Silbermedaille spielen, das französische Team war aber bereits abgereist.

Bei den Spielen 1924 startete Frankreich im Achtelfinale im Stade de Paris vor 15.000 Zuschauern mit einem 7:0 gegen Lettland, musste dann aber im Viertelfinale vor 45.000 Zuschauern (höchste Zuschauerzahl bei diesem Fußballturnier und erstes Spiel gegen eine außereuropäische Mannschaft überhaupt) die Überlegenheit der Uruguayer anerkennen, die mit 5:1 gewannen und später Olympiasieger wurden.

1928 war für Frankreich bereits im Achtelfinale Schluss, als man Italien mit 3:4 unterlag.

An den folgenden Spielen nahm die A-Mannschaft nicht mehr teil, die Amateurmannschaft erreichte noch dreimal das Viertelfinale (1948, 1968 und 1976); 1984 konnte Frankreich durch die Olympiamannschaft als erste Nation in einem Jahr sowohl die Europameisterschaft als auch die olympische Goldmedaille gewinnen.

Länderspiele gegen Fußball-Nationalmannschaften aus dem deutschsprachigen Raum

Offizielle Länderspiele

Eine chronologische Liste sämtlicher Länderspiele findet sich hier.

(Ergebnisse stets aus französischer Sicht)

Länderspiele gegen Deutschland

  1. 15. März 1931 in Paris: 1:0
  2. 19. März 1933 in Berlin: 3:3
  3. 17. März 1935 in Paris: 1:3
  4. 21. März 1937 in Stuttgart: 0:4
  5. 5. Oktober 1952 in Stuttgart: 3:1
  6. 16. Oktober 1954 in Hannover: 3:1
  7. 28. Juni 1958 in Göteborg (WM, Spiel um Platz 3): 6:3
  8. 26. Oktober 1958 in Paris: 2:2
  9. 24. Oktober 1962 in Stuttgart: 2:2
  10. 27. September 1967 in Berlin: 1:5
  11. 25. September 1968 in Marseille: 1:1
  12. 13. Oktober 1973 in Gelsenkirchen: 1:2
  13. 23. Februar 1977 in Paris: 1:0
  14. 19. November 1980 in Hannover: 1:4
  15. 8. Juli 1982 in Sevilla (WM-Halbfinale Nacht von Sevilla): 3:3 n.V., 4:5 im Elfmeterschießen
  16. 18. April 1984 in Straßburg: 1:0
  17. 25. Juni 1986 in Guadalajara (WM-Halbfinale): 0:2
  18. 12. August 1987 in Berlin: 1:2
  19. 28. Februar 1990 in Montpellier: 2:1
  20. 1. Juni 1996 in Stuttgart: 1:0
  21. 27. Februar 2001 in Paris: 1:0
  22. 15. November 2003 in Gelsenkirchen: 3:0
  23. 12. November 2005 in Paris: 0:0

Anmerkung: 1899 gab es bereits zwei internationale Begegnungen gegen deutsche Auswahlmannschaften (Ur-Länderspiele), die aber von der FFF nicht als offizielle Länderspiele gezählt werden, unter anderem, weil diese von französischer Seite durch ein Vereinsteam (White Rovers) bzw. eine Pariser Stadtauswahl bestritten wurden.

Länderspiele gegen die DDR

  1. 16. November 1974 in Paris (EM-Qualifikation): 2:2
  2. 12. Oktober 1975 in Leipzig (EM-Qualifikation): 1:2
  3. 8. Dezember 1984 in Paris (WM-Qualifikation): 1:0
  4. 11. September 1985 in Leipzig (WM-Qualifikation): 0:2
  5. 19. November 1986 in Leipzig (EM-Qualifikation): 0:0
  6. 18. November 1987 in Paris (EM-Qualifikation): 0:1
  7. 24. Januar 1990 in Kuwait-Stadt: 3:0

Länderspiele gegen Luxemburg

  1. 29. Oktober 1911 in Luxemburg: 4:1
  2. 29. April 1913 in Saint-Ouen: 8:0
  3. 8. Februar 1914 in Luxemburg: 4:5
  4. 15. April 1934 in Luxemburg (WM-Qualifikation): 6:1
  5. 20. September 1953 in Luxemburg (WM-Qualifikation): 6:1
  6. 17. Dezember 1953 in Paris (WM-Qualifikation): 8:0
  7. 4. Oktober 1964 in Luxemburg (WM-Qualifikation): 2:0
  8. 6. November 1965 in Marseille (WM-Qualifikation): 4:1
  9. 26. November 1966 in Luxemburg (EM-Qualifikation): 3:0
  10. 23. Dezember 1967 in Paris (EM-Qualifikation): 3:1
  11. 7. Oktober 1978 in Luxemburg (EM-Qualifikation): 3:1
  12. 25. Februar 1979 in Paris (EM-Qualifikation): 3:0
  13. 13. Oktober 1984 in Luxemburg (WM-Qualifikation): 4:0
  14. 30. Oktober 1985 in Paris (WM-Qualifikation): 6:0

Länderspiele gegen Österreich

  1. 19. April 1925 in Paris: 0:4
  2. 30. Mai 1926 in Wien: 1:4
  3. 12. Februar 1933 in Paris: 0:4
  4. 27. Mai 1934 in Turin (WM-Achtelfinale): 2:3 n.V.
  5. 24. Januar 1937 in Paris: 1:2
  6. 6. Dezember 1945 in Wien: 1:4
  7. 5. Mai 1946 in Colombes: 3:1
  8. 1. November 1951 in Colombes: 2:2
  9. 19. Oktober 1952 in Wien: 2:1
  10. 25. März 1956 in Colombes: 3:1
  11. 5. Oktober 1958 in Wien: 2:1
  12. 13. Dezember 1959 in Colombes (EM-Qualifikation): 5:2
  13. 27. März 1960 in Wien (WM-Qualifikation): 4:2
  14. 24. März 1965 in Paris: 1:2
  15. 7. Oktober 1970 in Wien: 0:1
  16. 28. Juni 1982 in Madrid (WM, 2. Runde): 1:0
  17. 28. März 1984 in Bordeaux: 1:0
  18. 14. Oktober 1992 in Paris (WM-Qualifikation): 2:0
  19. 27. März 1993 in Wien (WM-Qualifikation): 1:0
  20. 19. August 1998 in Wien: 2:2
  21. 28. März 2007 in Saint-Denis: 1:0
  22. 6. September 2008 in Wien (WM-Qualifikation): 1:3

Länderspiele gegen die Schweiz

  1. 12. Februar 1905 in Paris: 1:0
  2. 8. März 1908 in Genève: 2:1
  3. 23. April 1911 in Genève: 2:5
  4. 18. Februar 1912 in Saint-Ouen: 4:1
  5. 9. März 1913 in Genève: 4:1
  6. 8. März 1914 in Saint-Ouen: 2:2
  7. 29. Februar 1920 in Genève: 2:0
  8. 22. April 1923 in Paris: 2:2
  9. 23. März 1924 in Genève: 0:3
  10. 25. April 1926 in Colombes: 1:0
  11. 11. März 1928 in Lausanne: 3:4
  12. 23. März 1930 in Colombes: 3:3
  13. 20. März 1932 in Bern: 3:3
  14. 11. März 1934 in Paris: 0:1
  15. 27. Oktober 1935 in Genève: 1:2
  16. 10. Oktober 1937 in Paris: 2:1
  17. 8. März 1942 in Marseille: 0:2
  18. 8. April 1945 in Lausanne: 0:1
  19. 8. Juni 1947 in Lausanne: 2:1
  20. 4. Juni 1949 in Colombes: 4:2
  21. 14. Oktober 1951 in Genève: 2:1
  22. 11. November 1953 in Colombes: 2:4
  23. 9. Oktober 1955 in Basel: 2:1
  24. 16. April 1958 in Paris: 0:0
  25. 12. Oktober 1960 in Basel: 2:6
  26. 11. November 1963 in Paris: 2:2
  27. 3. Mai 1970 in Basel: 1:2
  28. 23. April 1977 in Genève: 4:0
  29. 19. August 1986 in Lausanne: 0:2
  30. 2. Februar 1988 in Toulouse: 2:1
  31. 27. Mai 1992 in Lausanne: 1:2
  32. 20. August 2003 in Genève: 2:0
  33. 21. Juni 2004 in Coimbra (EM-Vorrunde): 3:1
  34. 26. März 2005 in Saint-Denis (WM-Qualifikation): 0:0
  35. 8. Oktober 2005 in Bern (WM-Qualifikation): 1:1
  36. 13. Juni 2006 in Stuttgart: 0:0 (WM-Vorrunde)

Inoffizielle Länderspiele

Länderspiele gegen die A-Auswahl des Saarländischen Fußball-Bundes (SFB)

Für Frankreich trat stets die B-Nationalmannschaft an.

  1. 20. April 1952 in Saarbrücken: 1:0
  2. 5. Oktober 1952 in Straßburg: 1:3
  3. 17. Oktober 1954 in Lyon: 4:1
  4. 9. Oktober 1955 in Saarbrücken: 5:7

Länderspiele gegen die Bundesauswahl des Arbeiter-Turn- und Sportbundes (ATSB)

Für Frankreich trat ebenfalls eine Arbeitersport-Auswahlelf an.

  1. 11. Oktober 1924 in Paris: 0:3
  2. 18. Oktober 1924 in Dresden: 1:4
  3. 27. Mai 1928 in Paris: 2:6
  4. 28. Mai 1928 in Saint-Gervais: 1:8

Literatur

  • Denis Chaumier: Les Bleus. Tous les joueurs de l'équipe de France de 1904 à nos jours. Larousse, o.O. 2004 ISBN 2-03-505420-6
  • Pierre Delaunay/Jacques de Ryswick/Jean Cornu: 100 ans de football en France. Atlas, Paris 1982, 1983² ISBN 2-7312-0108-8
  • Gérard Ejnès/L'Équipe: La belle histoire. L'équipe de France de football. L'Équipe, Issy-les-Moulineaux 2004 ISBN 2-951-96053-0

Anmerkungen

  1. Ejnès/L'Équipe, S. 288-366
  2. siehe auch diese Tabelle
  3. France Football vom 26. Februar 2008
  4. France Football vom 18. November 2008, S. 24

Weblinks


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