Deutsche Fussballnationalmannschaft

Deutsche Fussballnationalmannschaft
Deutschland
DFB-Logo
Verband Deutscher Fußball-Bund
Konföderation UEFA
Technischer Sponsor adidas
Trainer Joachim Löw, seit 2006
Co-Trainer Hans-Dieter Flick, seit 2006
Kapitän Michael Ballack, seit 2004
Rekordtorschütze Gerd Müller (68)
Rekordspieler Lothar Matthäus (150)
Heimstadion Wechselnde Stadien
FIFA-Code GER
FIFA-Rang 2. (1.366 Punkte) (Stand 18. März 2009)
Trikotfarben
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Heim
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Auswärts
Bilanz
817 Spiele
468 Siege
166 Unentschieden
183 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
SwitzerlandSwitzerland Schweiz 5:3 Deutschland the German Empirethe German Empire
(Basel, Schweiz; 5. April 1908)
Höchster Sieg
the German Empirethe German Empire Deutschland 16:0 Russland RussiaRussia
(Solna, Schweden; 1. Juli 1912)
Höchste Niederlage
EnglandEngland England (Amateure) 9:0 Deutschland the German Empirethe German Empire
(Oxford, Großbritannien; 13. März 1909)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 16 (Erste: 1934)
Beste Ergebnisse Weltmeister 1954, 1974, 1990
Europameisterschaft
Endrundenteilnahmen 10 (Erste: 1972)
Beste Ergebnisse Europameister 1972, 1980, 1996
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen 2 (Erste: 1999)
Beste Ergebnisse Dritter 2005
(Stand: 1. April 2009)

Die Deutsche Fußballnationalmannschaft ist eine vom Bundestrainer getroffene Auswahl deutscher Fußballspieler. Sie repräsentiert den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf internationaler Ebene, zum Beispiel in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände, aber auch bei der Europameisterschaft des europäischen Kontinentalverbandes UEFA oder der Weltmeisterschaft der FIFA.

Die DFB-Auswahl zählt zu den erfolgreichsten Fußballnationalmannschaften der Welt. Bereits siebenmal stand sie im Endspiel einer Fußball-Weltmeisterschaft. Dreimal (1954, 1974 und 1990) konnte die deutsche Mannschaft den Weltmeistertitel gewinnen, viermal (1966, 1982, 1986, 2002) ging sie als Vize-Weltmeister vom Platz. Dazu kamen drei dritte Plätze 1934, 1970 und 2006 sowie ein vierter Platz 1958. Mit insgesamt elf Halbfinalteilnahmen[1] übertrifft sie in dieser Kategorie sogar Brasilien. Mit Ausnahme der Turniere 1930 und 1950 hat die DFB-Auswahl an allen Weltmeisterschaften teilgenommen, wobei sie 1930 verzichtete und sich 1950 aufgrund des Zweiten Weltkriegs nicht qualifizieren durfte.

Deutschland stellte mit Gerd Müller und Miroslav Klose zweimal die besten Torschützen einer Weltmeisterschaft. Zudem ist der ehemalige deutsche Nationalspieler Lothar Matthäus der Spieler mit den meisten WM-Spielen, Uwe Seeler war der erste Fußballer überhaupt, der mehr als 20 WM-Spiele bestritt.

Auch bei Europameisterschaften war die DFB-Auswahl mit drei Titeln (1972, 1980, 1996) aus sechs Endspielteilnahmen äußerst erfolgreich. Die Mannschaft qualifizierte sich seit 1972 für jedes EM-Turnier. Neben Gerd Müller konnten auch Dieter Müller, Klaus Allofs und Karl-Heinz Riedle Torschützenkönig eines Turniers werden.

Die Nationalmannschaft wurde bisher achtmal zu Deutschlands Mannschaft des Jahres gewählt und ist damit in dieser Hinsicht führend.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg (1899–1914)

Bereits 1899 und 1901 wurden fünf inoffizielle Länderspiele zwischen verschiedenen deutschen und englischen Auswahlmannschaften ausgetragen, die allesamt mit hohen Niederlagen für die deutschen Teams endeten. Sie werden vom DFB nicht als Länderspiele anerkannt und sind heute unter dem Namen Ur-Länderspiele bekannt. Diese Spiele waren alle von Walther Bensemann organisiert worden, den man als Gründer des Deutschen Fußballs bezeichnet.

Schon 1900 bei der Gründung des Deutschen Fußball-Bundes wurde die Bildung einer „ständigen Bundesmannschaft“ zum Ziel erklärt.[2] Vor allem aufgrund der Probleme bei der Finanzierung einer Nationalmannschaft, scheiterte immer wieder der Versuch, ein Länderspiel zu organisieren. Doch mit der Zeit wurde der Fußball auch bei der Führungselite beliebt und so setzte man sich, nachdem man 1908 keine Mannschaft zu den Olympischen Spielen schicken konnte, das Ziel, eine Mannschaft für das Olympische Fußballturnier 1912 aufzubauen.

Acht Jahre nach der Gründung des Deutschen Fußball-Bundes wurde am 5. April 1908 das erste offizielle Länderspiel in der Geschichte des deutschen Fußballs ausgetragen. Die Bezeichnung für das Länderspiel zwischen Deutschland und der Schweiz war „freundschaftlicher Länderkampf“. Damals gewannen im Landhof-Stadion zu Basel die Schweizer mit 5:3 gegen die Nationalauswahl des Deutschen Reiches. Für die Schweiz war es das dritte Länderspiel, die ersten beiden hatten sie gegen Frankreich verloren.

Spieler und Funktionäre des DFB beim Länderspiel am 5. April 1908 in Basel

Das Telegramm des ersten offiziellen Spiels der deutschen Nationalmannschaft: Schweiz – Deutschland 5:3 (3:1).

  • Aufstellung der Schweiz: Dreyfuss – Henneberg, Hug – Strauss, Megroz, Lehmann – Rubli, Pfeiffer, Kämpfer, Isenegger, Kobelt
  • Aufstellung der deutschen Mannschaft: BaumgartenJordan, HempelLudwig, Hiller (Kapitän), WeymarHensel, Förderer, Kipp, Becker, Baumgärtner. (Die kursiv gesetzten Spieler kamen nur in diesem ersten Spiel zum Einsatz, Baumgärtner wurde 1909 der erste „Rekordnationalspieler“)
  • Schiedsrichter: Devitte (Schweiz)
  • Tore: 0:1 Becker (6.), 1:1 Kämpfer (21.), 2:1 Jordan (Eigentor, 28.), 3:1 Pfeiffer (32.), 3:2 Förderer (52.), 4:2 Pfeiffer (57.), 4:3 Becker (69.), 5:3 Kämpfer (89.)
  • Zuschauer: 3500
  • Durchschnittsalter der deutschen Mannschaft: 22,4 Jahre

Die Schweiz ist mittlerweile traditionell der „erste Gegner“ der deutschen Nationalmannschaft, der nach beiden Weltkriegen und nach der Auflösung des DFV der DDR infolge der Wiedervereinigung als erster gegen Deutschland spielte. Gegen die Schweiz gelang auch der erste Sieg der deutschen Elf: Am 4. April 1909 besiegte man die Eidgenossen in Karlsruhe vor 7000 Zuschauern mit 1:0. Auch das Jubiläumsspiel zum 100. Jahrestag des ersten Länderspiels des DFB am 26. März 2008, welches zugleich das 800. Länderspiel der deutschen Mannschaft war, wurde gegen die Schweiz bestritten und von Deutschland mit vier Toren ohne Gegentreffer gewonnen.

Bereits vor dem ersten Länderspiel gab es jedoch einen Streit zwischen dem DFB-Spielausschuss und dem DFB-Bundesvorstand um das Auswahlverfahren. Auf einem außerordentlichen DFB-Bundestag entschloss man sich schließlich nur Spieler aus „jenen Teilen Deutschlands einzuladen, in denen bereits geordnet Fußball gespielt wird“. Dabei durften die Landesverbände eine ihnen zugeschriebene Anzahl von Spielern nominieren, weshalb die Auswahl nicht zentral vorgenommen wurde. So wurde den Landesverbänden sogar mitgeteilt, auf welchen Positionen sie Spieler nominieren sollten, wodurch ein guter Torhüter zum Beispiel keine Chance hatte für die Nationalelf aufzulaufen, wenn sein Landesverband keinen Torhüter nominieren durfte.[3] Diesem Auswahlverfahren kamen auch noch von vielen Spielern als „chaotisch“ bezeichnete Umstände hinzu. So berichteten viele Spieler, dass sie von ihrer Nominierung nur aus der Zeitung erfuhren und dass sich die Anreise zu den Länderspielen oft als sehr abenteuerlich erwies. Da viele Spieler unter diesen Umständen lieber für ihre Vereine aufliefen, sagten immer mehr ihre Teilnahme an Länderspielen ab. So wurde den Spielern zuerst mit Strafen für Absagen gedroht, bis man sogar die Regelung einführte, dass Vereine, die ein Spiel verloren hatten, während ein Spieler abgestellt war, das Spiel wiederholen durften. Nachdem man mit dem festgelegten Auswahlverfahren wenig erfolgreich war, kam man auf die Idee, an einem Tag zwei Spiele durchzuführen, um 22 Spieler nominieren zu können und so den heftigen Diskussionen um die Nominierung aus dem Weg zu gehen. Zum ersten Mal wurden auf den 4. April 1909 zwei Länderspiele angesetzt. Genau an diesem Tag kam man mit einem 1:0 gegen die Schweiz in Karlsruhe zum ersten Länderspielsieg. Dieser Sieg ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass man eine Mannschaft mit ausschließlich süddeutschen Spielern aufstellte, während in Budapest Spieler aus Nord- und Mitteldeutschland spielten, die immerhin gegen Ungarn ein 3:3-Unentschieden erreichten. Dadurch, dass sich die Spieler aus den jeweiligen Gebieten kannten, waren diese Nationalmannschaften nun deutlich besser eingespielt.

Doch die Organisation der Länderspiele wurde trotz des ersten Sieges weiter in Frage gestellt. So achtete der DFB bei der Ansetzung der Spiele nicht auf wichtige Ereignisse im Vereinsfußball. 1910 fand sogar nur einen Tag nach dem Finale um die Deutsche Meisterschaft ein Länderspiel gegen Belgien in Duisburg statt. Da die Spieler aus dem Meisterschaftsendspiel absagten, hatte man eine Stunde vor Anpfiff nur sieben Spieler zusammen bekommen, weshalb man sogar Fußballer aus dem Duisburger Publikum zu Nationalspielern machte und aufstellte.[4]

Die deutsche Elf vor dem Rekordsieg gegen Russland (1912)

Die ersten großen Fußballturniere fanden bei den Olympischen Spielen statt, zunächst 1900 und 1904 als Demonstrationssportart, 1908 dann als offizielle olympische Sportart. Deutsche Mannschaften nahmen aber in diesen Jahren noch nicht teil. Bei den Olympischen Spielen von 1912 in Stockholm trat Deutschland gegen Österreich, Russland und Ungarn an. Während gegen Russland mit 16:0 der höchste Sieg der Länderspielgeschichte gelang, Gottfried Fuchs schoss allein zehn Tore, gab es gegen die beiden K.-u.-k.-Länder Niederlagen. Mit 1:5 wurde das Spiel gegen den Nachbarn Österreich und mit 1:3 das Spiel gegen Ungarn verloren.

1914 waren bereits zahlreiche Länderspiele angesetzt worden, die jedoch durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs hinfällig waren. Man setzte sich damals große Ziele für die geplanten Olympischen Spiele in Berlin, die eigentlich für 1916 geplant waren. Während des Krieges konnten keine Länderspiele ausgetragen werden.

Weimarer Republik (1918–1933)

Vor dem Ersten Weltkrieg herrschte noch eine freundschaftliche Stimmung bei Länderspielen. So klatschten auch Niederländische Zuschauer Beifall, als die deutsche Mannschaft 1912 und 1914 in den Niederlanden gegen die Niederländische Fußballnationalmannschaft antrat. Doch durch die erheblichen Umwälzungen der politischen Beziehungen in Europa, welche der Krieg verursacht hatte und die politische Isolierung Deutschlands drückte der Fußball nun keine Freundschaft, sondern Konflikte zwischen den Nationen Europas aus. Bevor die Schweiz sich 1920 als erste Nationalmannschaft nach dem Krieg zu einem Länderspiel gegen Deutschland bereit erklärte, drohten Großbritannien, Frankreich und Belgien den Schweizern mit einem Fußballboykott. Nachdem die Schweiz sich dadurch nicht einschüchtern ließ, beantragte England bei der FIFA den Ausschluss Deutschlands. Weil der Antrag abgelehnt wurde, trat England selbst aus der FIFA aus. Da die Schweiz versuchte Politik und Fußball zu trennen, trat sie 1922 erneut gegen Deutschland an, worauf Belgien ein Spiel gegen die Schweiz absagte. Politik und Ideologie wurden immer mehr zum Teil des europäischen Fußballs. So schrieb die österreichische Zeitschrift Das illustrierte Sportblatt 1922, dass man in den deutschen Spielern die Vertreter des mit Österreich stammesgleichen deutschen Volkes[5] sah. 1923 trat Italien als erster der vorigen Kriegsgegner gegen die Deutschen an, deren Beispiel erst 1929 mit Schottland die zweite Mannschaft folgte. Bis dahin spielte man nur gegen neutrale Staaten wie die Niederlande, Schweden und Norwegen. 1924 erklärte man, dass aus „ethischen Gründen“[6] die österreichische Nationalmannschaft mit einem Länderspielboykott belegt würde, nachdem die Österreicher den Profifußball eingeführt hatten. Dieser Boykott wurde erst 1929 aufgehoben. 1926 wurde Otto Nerz der erste Reichstrainer der Nationalmannschaft, der schnell das englische WM-System einführte.

1916 fanden kriegsbedingt keine Olympischen Spiele statt. Nach dem Ersten Weltkrieg war Deutschland erst wieder 1928 bei Olympia zugelassen. In Amsterdam konnte zunächst der Nachbar aus der Schweiz mit 4:0 besiegt werden, ehe gegen den späteren Olympiasieger aus Uruguay mit einem 1:4 für die deutsche Mannschaft die Spiele beendet waren. Damals hatte es unschöne Szenen gegeben (zwei deutsche Spieler und ein Spieler aus Uruguay waren vom Platz gestellt worden), wonach es in der deutschen Presse eine negative Stimmung gegen Uruguay gab.

1930 trug man das erste Länderspiel gegen Frankreich aus, was erst möglich wurde, nachdem die Armee der Franzosen aus dem Rheinland abzog. Die Beziehungen zwischen den beiden Nationen waren immer noch durch den Ersten Weltkrieg belastet. So wurden die deutschen Spieler in der französischen Presse sogar mit Sturmsoldaten verglichen.[7]

Wie einige andere europäische Nationen sagte der DFB die Teilnahme an der ersten Fußball-Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay wegen des hohen Aufwandes – allein die Anreise der vier teilnehmenden europäischen Mannschaften auf dem Seeweg dauerte über zwei Wochen – und die damit verbundenen Kosten ab. Allerdings gab der DFB keine Begründung für die Absage bekannt.

In der Zeit von 1920 bis 1933 kam die Mannschaft zu 23 Siegen, 13 Unentschieden und 19 Niederlagen. Die eher mäßigen Leistungen lassen sich durch die Zersplitterung im Deutschen Fußball begründen. Man nominierte die Nationalspieler auch in dieser Zeit nicht nur nach Spielstärke. Die einflussreichen Vertreter der verschiedenen Landesverbände im Spielausschuss wollten immer noch Spieler aus den eigenen Reihen in der Nationalmannschaft sehen.[6]

Nationalsozialismus (1933–1945)

Nachdem der Reichskanzler Adolf Hitler auf den 5. März 1933 Neuwahlen ansetzte, sollte am selben Tag das erste Heimspiel der Nationalmannschaft gegen Frankreich stattfinden. Die Franzosen fürchteten um die Sicherheit der eigenen Spieler und der mitgereisten Fans in einem von den Nationalsozialisten beherrschten Land. Doch dank der Fürsprache von Jules Rimet, dem damaligen Vorsitzender der FIFA und des französischen Verbandes, fand das Spiel dennoch statt und wurde auf den 19. März verschoben. Durch einen feierlichen Empfang gelang es den Nationalsozialisten, von den wahren Vorgängen im Land abzulenken. So lobte Jules Rimet laut einem Zitat aus dem Völkischen Beobachter nach dem Spiel die „vorbildliche Ruhe und Ordnung“, die seiner Meinung nach „für den hohen Kulturstand des deutschen Volkes den allerbesten Beweis“ lieferte.[8] Auch im Inland wurde das Spiel für Propagandazwecke genutzt. So wurde im Völkischen Beobachter die Preissenkung der Stehplatzkarten und die Ausgabe von Erwerbslosenkarten hervorgehoben.

Eine Besonderheit der Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs ist, dass es an manchen Tagen zwei Länderspiele gab. So traten deutsche Nationalmannschaften am 4. April 1909 in Budapest und in Karlsruhe an. Am 15. September 1935 spielte eine Mannschaft in Breslau und eine in Stettin, am 27. September 1936 spielten Mannschaften in Prag und in Krefeld, am 21. März 1937 in Stuttgart und in Luxemburg, am 20. März 1938 in Nürnberg und in Wuppertal, am 26. März 1939 in Florenz und in Luxemburg und am 5. Oktober 1941 in Stockholm und Helsinki. Die Aufstellungen und die Gegner lassen aber die Vermutung zu, dass am zweiten Ort – mit Ausnahme des Spiels am 4. April 1909 – jeweils eine B-Mannschaft angetreten ist. Zweimal, 1923 und 1933, fanden sogar Spiele am 1. Januar statt, in beiden Fällen war Italien in Mailand beziehungsweise Bologna der Gegner.

1934 qualifizierte sich das Deutsche Reich erstmals für eine Weltmeisterschaft. Bei ihrem ersten Auftritt bei einer Weltmeisterschaft 1934 in Italien, als die Endrunde komplett im K.-o.-System durchgeführt wurde, erreichte die deutsche Mannschaft das Halbfinale. Beim 5:2 gegen Belgien gelang Edmund Conen der erste „lupenreine“ Hattrick der WM-Geschichte.[9] Im Viertelfinale gewannen die Deutschen 2:1 gegen Schweden. Begünstigt durch mehrere Fehler des deutschen Torwarts Willibald Kreß, setzte sich die Tschechoslowakei im Halbfinale mit 3:1 gegen die deutsche Mannschaft durch, die mit einem 3:2 gegen Österreich WM-Dritter wurde.

1935 trug man siebzehn Freundschaftsspiele aus. Man wollte gute internationale Beziehungen vortäuschen. Man versuchte möglichst gegen schwächere Gegner anzutreten um mit einer guten Bilanz das „nationale Selbstbewusstsein“ zu stärken. Zudem nahmen diese „kollektiven Erfolgserlebnisse“ dem Volk den Schrecken vor dem neuen Regime.[10]

Nachdem Fußball 1932 nicht im Programm der Olympischen Spiele stand, startete der WM-Dritte 1936 in Berlin mit einem 9:0 gegen Luxemburg in das Turnier, musste dann aber nach einem 0:2 gegen Norwegen die Hoffnungen auf den Olympiasieg begraben. Für das Ansehen des Fußballs bei den NS-Führern war diese Niederlage katastrophal, da die durch die Ausrichtung der Spiele erwünschte Propagandawirkung deutlich nachließ. Zudem war es das erste Länderspiel in Anwesenheit von Hitler. Es war das letzte Olympiaturnier der Deutschen A-Nationalmannschaft.

Nach den Olympischen Spielen suchte man einen Verantwortlichen für die Enttäuschung. Schließlich wurde der Reichstrainer Otto Nerz für die Niederlage gegen Norwegen verantwortlich gemacht, obwohl Felix Linnemann forderte, die Stammspieler in diesem Spiel zu schonen. So löste schließlich Sepp Herberger Nerz als Reichstrainer ab. Die Oberaufsicht wollte Nerz jedoch beibehalten. Der entstandene Machtkampf zwischen Herberger und Nerz wurde erst 1938 entschieden, als Nerz zurücktrat.

Herberger gelang mit drei Siegen gegen Estland, Finnland und Schweden die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Frankreich.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Deutschland im April 1938 wurde ein „Verbrüderungsspiel“ zwischen den beiden Nationalmannschaften ausgetragen. Da Österreich das Spiel gewann, war man der Ansicht, dass in der neuen „großdeutschen“ Nationalmannschaft mindestens zur Hälfte Österreicher spielen sollten.[11] Das Verhältnis zwischen den österreichischen Profispielern und den deutschen Amateurspielern war jedoch von gegenseitiger Abneigung und Misstrauen geprägt.

Bei der WM 1938 schied die Nationalelf kurze Zeit nach der Vereinigung zur „großdeutschen“ Nationalelf bereits im Achtelfinale gegen die Nachbarn aus der Schweiz aus. Reichte es im ersten Spiel noch zu einem 1:1 nach Verlängerung, musste sich die deutsche Mannschaft fünf Tage später im Wiederholungsspiel – Elfmeterschießen waren damals noch nicht erdacht – mit 2:4 geschlagen geben, was bis heute das schlechteste Abschneiden bei einer WM bedeutete. Bei diesem Turnier bekam die Mannschaft auch von den Fans der bisher neutralen Schweizer viele negative Gefühle zu spüren, welche dem NS-Regime galten.

Obwohl die Anspannung der politischen Lage immer mehr zunahm, trat man 1939 bei fünfzehn Länderspielen an, um der Bevölkerung weiterhin gute Verhältnisse zu den Nachbarn vorzutäuschen. Doch nachdem man sich noch auf die Olympischen Spiele 1940 in Helsinki vorbereitete, brach der Zweite Weltkrieg aus. Der Großteil der Spieler musste in die Wehrmacht einrücken. Die Nationalsozialisten sahen im Sport den Zweck das Volk kriegstüchtig zu machen, so wollte man auch mit den Spitzensportlern aus dem Fußball die Wehrmacht verstärken und die Bildung einer starken Nationalmannschaft erschien somit unwahrscheinlich. Das NS-Regime wollte mit der Einberufung von Nationalspielern auch dem Volk verdeutlichen, dass sich unabhängig von der gesellschaftlichen Position jeder in den Dienst der Nation stellen muss.[12]

Allerdings wollte man die Nationalelf weiterhin zur Propaganda in neutralen Staaten nutzen; darum fanden dennoch zahlreiche Länderspiele statt. So sollte die Mannschaft des besetzten Dänemarks nicht gegen Deutschland antreten, nachdem der dänische König ein Sportverbot verhängte, da man ein Spiel der dänischen Nationalmannschaft gegen Deutschland als eine Geste der Unterwerfung betrachtete. Doch im November 1940 fand schließlich trotzdem ein solches Länderspiel statt. Durch eine Nominierung für die Nationalmannschaft konnte man nun dem Krieg entrinnen. Auch im Fußballsport sollte die in der nationalsozialistischen Ideologie verankerte Überlegenheit der „arischen Rasse“ demonstriert werden.[13] Doch nachdem man am Geburtstag von Adolf Hitler 1940 in Bern gegen die Schweiz unterlag, schrieb Propagandaminister Joseph Goebbels in einem Brief an den Reichssportführer, es dürfe vor allem kein Sportaustausch gemacht werden, wenn das Ergebnis im geringsten zweifelhaft sei.[14]

Im Juni 1941 wurde vom „Reichssportführer“ verfügt, alle Spiele abzusagen, nachdem man für den Überfall auf die Sowjetunion die Kräfte bündeln wollte. Beendet wurde die Sportsperre erst im Oktober durch einen direkten Befehl von Hitler, da er von einem schnellen Sieg der Wehrmacht im Osten ausging. 1942 legte Sepp Herberger dem NS-Regime eine Liste mit 20 Spielern vor, die bereits einberufen waren. Da Herberger angab, die meisten Spieler hätten bereits Orden wie das Eiserne Kreuz, oder das Sturmabzeichen erhalten, wurden diese Spieler schließlich für unabkömmlich erklärt und mussten nicht mehr fürchten, einberufen zu werden.[15] Nach einer Niederlage gegen Schweden in Berlin verbot Goebbels Länderspiele in Berlin. Goebbels hielt es für unsinnig Länderspiele auszutragen, die das Volk nur vom Krieg ablenkten. So wollte er 1942 schließlich jeglichen internationalen Sportverkehr beenden und begründete dies mit dem „totalen Krieg“.[16] Am 22. November 1942 fand das letzte Länderspiel Deutschlands für auf den Tag genau acht Jahre statt. Man gewann gegen die Slowakei mit 5:2.

Ausschluss, „Wunder von Bern“ und Wembley-Tor (1945–1972)

Weltmeister 1954: Horst Eckel

Nachdem Deutschland seit 1942 von der FIFA ausgeschlossen war, versuchte die Schweiz den deutschen Antrag auf Wiederaufnahme 1948 zu unterstützen. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt. So trug man drei Stadtspiele zwischen deutschen und Schweizer Vereinsmannschaften in Deutschland aus. Auf diese Spiele gab es jedoch im Ausland heftige Reaktionen, wobei die FIFA den Schweizern sogar mit einer Strafe drohte, der die Schweizer nur entgingen, weil der Schweizer Verband gegen die Organisatoren der Städtespiele Strafen verhängte.[17] Erst im Mai 1949 wurden internationale Vereinsspiele erlaubt.

Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde dann schließlich auch der DFB im Januar 1950 wiedergegründet, zur selben Zeit entstand in der DDR der Deutsche Fußball-Verband (DFV). Bereits zwei Jahre hatte sich der Saarländische Fußballverband gebildet, der bereits im Frühjahr 1950 in die FIFA aufgenommen wurde. Der DFB folgte nach einer Tagung im September, der DFV wurde erst 1952 aufgenommen und nahm bis 1990 mit einer eigenen Auswahl an internationalen Wettkämpfen teil. Am 22. November 1950 fand dann schließlich nach genau acht Jahren gegen die Schweiz in Stuttgart das erste Länderspiel unter Bundestrainer Sepp Herberger statt. Man gewann mit 1:0. Vorerst trat man nun nur gegen neutrale Staaten oder ehemalige Verbündete an. Im Oktober 1952 fand zum ersten Mal ein Spiel gegen eine Nationalmannschaft der Alliierten aus dem Zweiten Weltkrieg statt. Gegen Frankreich verlor man mit 1:3 in Paris. Bundestrainer Herberger machte weiterhin seine Drohung wahr, Legionäre nicht zu nominieren. So kam zum Beispiel der berühmte Torhüter Bert Trautmann zu keinem einzigen Länderspiel.

1950 war die Nationalmannschaft der neuen Bundesrepublik Deutschland noch von der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien ausgeschlossen. Erstmals nahm man an der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1954 teil. Dort konnte man sich gegen das Saarland und Norwegen durchsetzen. Im Turnier war man in der Gruppe mit den gesetzten Teams aus der Türkei, die sich in der Qualifikation durch einen Losentscheid gegen Spanien durchsetzte, und Ungarn nicht gesetzt und trat somit nur gegen die beiden gesetzten Teams und nicht gegen das ebenfalls nicht gesetzte Südkorea an. Nach einem Auftaktsieg gegen die Türkei stellte der Bundestrainer für das Spiel gegen Ungarn die Mannschaft auf vielen Positionen um und verlor 3:8. Nach dieser Niederlage, welche bis heute die höchste Pflichtspielniederlage der Nationalelf ist, wurde Herberger heftig kritisiert, während ihm später die Schonung einiger Stammspieler in diesem Spiel als Genialität zugeschrieben werden sollte. Im folgenden Entscheidungsspiel gegen die Türkei, die Südkorea bezwang, gewann man mit 7:2 und qualifizierte sich somit für das Viertelfinale, in dem man gegen Jugoslawien gewann.

„Turek, du bist ein Teufelskerl – Turek, du bist ein Fußballgott. (…) Sechs Minuten noch im Wankdorf-Stadion in Bern. Keiner wankt. Der Regen prasselt unaufhörlich hernieder. Es ist schwer, aber die Zuschauer, sie harren nicht aus – wie könnten sie auch! Eine Fußballweltmeisterschaft ist alle vier Jahre, und wann sieht man ein solches Endspiel, so ausgeglichen, so packend, jetzt Deutschland am linken Flügel durch Schäfer, Schäfers Zuspiel zu Morlock wird von den Ungarn abgewehrt, und Bozsik, immer wieder Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn am Ball. Er hat den Ball verloren diesmal, gegen Schäfer – Schäfer nach innen geflankt – Kopfball – abgewehrt – aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt! – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor! … Tor für Deutschland – Linksschuss von Rahn, Schäfer hat die Flanke nach innen geschlagen, Schäfer hat sich gegen Bozsik durchgesetzt. Drei zu zwei für Deutschland fünf Minuten vor dem Spielende. Halten Sie mich für verrückt, halten Sie mich für übergeschnappt, ich glaube, auch Fußballlaien sollten ein Herz haben, sollten sich an der Begeisterung unserer Mannschaft und an unserer eigenen Begeisterung mit freuen und sollten jetzt Daumen halten. Viereinhalb Minuten Daumen halten in Wankdorf. (…) Aus! Aus! Aus! – Aus! – Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister! Schlägt Ungarn mit drei zu zwo Toren im Finale in Bern!“

Berühmter Kommentar Herbert Zimmermanns beim „Wunder von Bern“ 1954.

Im Halbfinale konnte auch Österreich bezwungen werden und dann geschah das sogenannte Wunder von Bern, der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz durch einen 3:2-Sieg im Finale gegen die favorisierten Ungarn. Da man in der Vorrunde mit 3:8 verloren hatte, wurde von vielen ein Sieg für unmöglich gehalten. Nach acht Minuten lag die Mannschaft auch bereits mit 0:2 zurück und die Kritiker fühlten sich bestätigt. Doch Deutschland drehte das Spiel, glich bis zur Pause aus und in der 84. Minute konnte Helmut Rahn den entscheidenden Treffer erzielen. Ungarn galt damals als unschlagbar, da die „goldene Mannschaft“, die 1952 Olympiasieger wurde, in 32 Spielen seit Mai 1950 bis zum Endspiel in Bern nicht ein einziges mal verlor und dabei nur vier mal nicht gewann. In Deutschland wurden die Helden von Bern zu Legenden: Spieler wie Toni Turek (Tor), Fritz Walter oder Helmut Rahn sind heute noch in guter Erinnerung. Bei der WM 1954 in der Schweiz wurde die bundesdeutsche Mannschaft mit den Spielern Toni Turek, Jupp Posipal, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel, Werner Liebrich, Karl Mai, Helmut Rahn, Max Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter, Hans Schäfer Fußball-Weltmeister. Weil die deutschen Fans die erste Strophe des Deutschlandliedes sangen, waren viele im In- und Ausland empört. Allerdings kannten zu dieser Zeit viele noch nicht den Text der dritten Strophe, die erst zwei Jahre zuvor als die zu singende festgelegt worden war. Für mehr Empörung sorgte damals eine Rede des DFB-Präsidenten Peco Bauwens, die von der Süddeutschen Zeitung als „Sieg-Heil-Rede“ bezeichnet wurde. Der Sender München brach die Übertragung der Rede sogar ab.[18] Die Mannschaft wurde bei ihrer Ankunft mit dem Sonder-Triebwagen Roter Blitz triumphal gefeiert. Die Nationalmannschaft bekam durch den ersten Weltmeistertitel auch gesellschaftlich einen hohen Stellenwert in der Bundesrepublik, welche zuvor noch immer unter den Folgen des Zweiten Weltkriegs litt. Viele Politologen und Soziologen betrachten den Sieg von Bern heute sogar als das eigentliche Gründungsdatum der Bundesrepublik Deutschland und einen Antrieb des Wirtschaftswunders. So erklärte zum Beispiel Hans-Joachim Winkler das Wunder von Bern sei ein Beitrag „zur Entwicklung des BRD-Nationalgefühls“.[19] Als einige Spieler und auch Sepp Herberger nach der WM an Gelbsucht erkrankten, kamen Doping-Vorwürfe gegen die Weltmeistermannschaft auf, die nie vollständig aufgeklärt werden konnten. Weil der ungarische Nationalspieler Ferenc Puskás in einem Interview solche Vorwürfe von sich gab, verbot der DFB Länderspiele gegen Mannschaften, in denen Puskás spielte. Erst nachdem sich der Ungar 1960 schriftlich beim DFB entschuldigte, wurde das Verbot aufgehoben.

In den folgenden Jahren konnte die Nationalmannschaft zunächst nicht an die alten Erfolge anknüpfen, So verlor sich die Weltmeisterelf von 1954 schnell aus den Augen, und es kamen neue Spieler wie der „einarmige“ Robert Schlienz zum Einsatz. 1955 gab es zwei politisch brisante Spiele gegen die UdSSR, gegen die man erstmals nach dem Krieg antrat. Vor dem Hinspiel in Moskau wurde der Nationalmannschaft sogar „mangelndes Nationalbewusstsein“ vorgeworfen, weil man gegen eine Mannschaft eines Landes antrat, in dem es zu dieser Zeit noch einige deutsche Kriegsgefangene gab. Kurze Zeit später kam es aber zur Heimkehr der Zehntausend.

Bei der Fußball-WM 1958 in Schweden setzte sich die deutsche Mannschaft als automatisch qualifizierter Titelverteidiger in der Vorrunde gegen Nordirland, Argentinien und die Tschechoslowakei durch. Dabei gelang im Spiel gegen Argentinien der erste Sieg gegen eine außereuropäische Mannschaft. Im Viertelfinale bezwang man Jugoslawien. Im Halbfinale im „Hexenkessel“ von Göteborg (→ Schlacht von Göteborg) mit zuletzt nur noch neun Spielern (Juskowiak erhielt einen Platzverweis, Fritz Walter wurde verletzt) wurde man von den Schweden mit 3:1 geschlagen und verlor anschließend auch das Spiel um den dritten Platz gegen Frankreich mit 3:6. Nach der Niederlage gegen Schweden kam in Deutschland eine „Anti-Schweden-Stimmung“ auf. Da die schwedischen Fans ihre Mannschaft enthusiastisch mit Heja Sverige!-Rufen unterstützten, wurde ihnen Gehässigkeit gegenüber Deutschen vorgeworfen. DFB-Präsident Peco Bauwens sprach sogar von einer „Hetze“ gegen die deutsche Mannschaft. Der kicker versuchte hingegen die Situation neutraler zu bewerten und stellte fest, dass das schwedische Publikum seine Mannschaft immer so enthusiastisch anfeuerte. Dennoch wurde Schweden von nun an in Deutschland das Leben schwer gemacht. Zur Verärgerung der FIFA traten die deutschen Spieler und Funktionäre bereits vor dem Endspiel und dem darauf folgenden Abschlussbankett die Heimreise an. Viele sahen später darin den Grund, dass England und nicht Deutschland den Zuschlag für die Austragung der WM 1966 bekam. Auch dem Schiedsrichter aus Ungarn wurden Fehlentscheidungen vorgeworfen, die mit der Endspielniederlage Ungarns 1954 in Verbindung gebracht wurden.[20]

Am 28. Dezember 1958 trat die Nationalmannschaft in Kairo erstmals außerhalb Europas zu einem Länderspiel an, verlor aber gegen Ägypten mit 1:2.

Die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1962 in Chile gegen Nordirland und Griechenland gelang mit vier Siegen. Kurz vor der Weltmeisterschaft ersetzte Herberger Stammtorhüter Tilkowski durch den jungen Ulmer Wolfgang Fahrian. In Chile schied das Team bereits im Viertelfinale durch ein 0:1 gegen Jugoslawien aus. In der Vorrunde konnte noch der Gruppensieg errungen werden, unter anderem durch ein 2:0 gegen den bereits für das Viertelfinale qualifizierten Gastgeber und späteren Dritten Chile. Es war das letzte Turnier bei dem Sepp Herberger als Bundestrainer die Verantwortung trug. Nach der Weltmeisterschaft wurde Herberger für die defensive Taktik und das Festhalten am überholten WM-System kritisiert. Die meisten anderen Nationen spielten schon im 4-2-4- oder 4-3-3-System.[21] Herberger hatte sogar versucht den 41-jährigen Fritz Walter zu reaktivieren. Das relativ schlechte Abschneiden forcierte aber die Bildung der von Herberger geforderten Fußball-Bundesliga, die von den Landesverbänden lange abgelehnt wurde. 1963 trat Herberger dann von seinem Amt als Bundestrainer zurück, sein Nachfolger wurde sein Assistent Helmut Schön. Herberger hätte aber lieber Fritz Walter als seinen Nachfolger gesehen.[22]

Mit Helmut Schön begann aber eine neue sehr erfolgreiche Ära. Mit dem ersten Sieg nach dem Zweiten Weltkrieg in Schweden gelang ihm die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in England. Bei der Fußball-WM 1966 in England startete die deutsche Mannschaft mit einem 5:0-Sieg gegen die Schweiz in das Turnier. Dabei brillierte vor allem das 20-jährige Mittelfeld-Talent Franz Beckenbauer, der sich ebenso wie Italien-Legionär Helmut Haller mit zwei Toren neben Held in die Torschützenliste eintragen konnte. Das zweite Gruppenspiel des DFB-Teams gegen Argentinien endete 0:0. Dieses Spiel war durch wenige Torchancen, dafür aber durch eine Vielzahl von Fouls gekennzeichnet. Beim 2:1-Sieg gegen Spanien im letzten Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft gelang Lothar Emmerich ein schier unmögliches Tor. Der Linksaußen vollbrachte das Kunststück, nahezu von der Torauslinie den Ball am spanischen Torhüter Iribar vorbei unters Lattenkreuz ins lange Eck zu schießen. Durch einen 4:0-Viertelfinalsieg gegen Uruguay und ein 2:1 im Halbfinale gegen die Sowjetunion gelang der bundesdeutschen Mannschaft zum zweiten Mal nach 1954 der Einzug in ein Endspiel der Fußballweltmeisterschaft. Jedoch verlor sie das Finale gegen England durch das legendäre Wembley-Tor mit 4:2 nach Verlängerung.

Erstmals nahm Deutschland 1968 an der Qualifikation für eine Fußball-Europameisterschaft teil. Nach einem 6:0 gegen Albanien, einem 0:1 in Jugoslawien und einem 3:1 gegen die Jugoslawen musste am 17. Dezember 1967 in Tirana ein Sieg gegen die eher drittklassigen albanischen Spieler her, da Jugoslawien dort gewonnen hatte. Obwohl Bundestrainer Schön mit Peter Meyer den damals besten Stürmer der Bundesliga aufbot, reichte es nur zu einem 0:0, wodurch zum ersten und bisher einzigen Mal eine Qualifikation für ein großes Turnier verpasst wurde.

In der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1970 hatte sich Deutschland insbesondere mit den Schotten auseinander zu setzen, gegen die Deutschland bis dahin noch nie gewinnen konnte. Das Hinspiel in Glasgow endete 1:1 und im letzten Heimspiel am 22. Oktober 1969 in Hamburg gelang mit einem 3:2 der erste Sieg gegen die Briten.

In Mexiko tat sich die deutsche Mannschaft zunächst schwer. Im ersten Gruppenspiel lag man gegen den Außenseiter Marokko nach 21 Minuten mit 0:1 zurück. Das lag auch daran, dass Schöns Taktik mit zwei Mittelstürmern (Uwe Seeler und Gerd Müller) zunächst nicht aufging und auch Helmut Haller nicht an seine Leistungen von England anknüpfen konnte. So war dies sein letztes Länderspiel für Deutschland, zur Pause wurde er ausgewechselt. Seeler und Müller fanden in der Folge aber immer besser zusammen und sorgten durch ihre Tore in der 56. und 80. Minute noch für den 2:1-Erfolg. Seeler hatte die eigentliche Mittelstürmerposition Müller überlassen und sich ins Mittelfeld zurückfallen lassen. Auf den Außenpositionen sorgten abwechselnd Grabowski, Libuda und Löhr für Druck, und so wurden auch die beiden folgenden Spiele gegen Bulgarien und Peru gewonnen, womit Deutschland der bis dahin beste Start bei der WM gelang.

Das Viertelfinalspiel gegen England wurde zu einem ganz außergewöhnlichen Spiel. In der Neuauflage des Endspiels von 1966 führten die Engländer bis zur 69. Minute 2:0, ehe die Deutschen noch in der regulären Spielzeit den 2:2-Ausgleich erzielten. Seeler gelang dabei ein kurioses Tor mit dem Hinterkopf. In der Verlängerung erzielte dann Müller das entscheidende Tor zum 3:2.

Im Halbfinale gab es eine 3:4-Niederlage in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Spiel gegen Italien, dem sogenannten Jahrhundertspiel. Die Italiener gingen bereits in der 8. Minute mit 1:0 in Führung, erst in der Schlussminute erzielte der beim AC Mailand spielende Karl-Heinz Schnellinger mit seinem einzigen Länderspieltor für Deutschland das 1:1. In der Verlängerung fielen dann noch fünf Tore. Nach dieser Niederlage erreichte die Mannschaft von Bundestrainer Helmut Schön durch einen 1:0-Sieg gegen Uruguay den dritten Platz. Torschützenkönig des Turniers wurde mit zehn Treffern Gerd Müller.

Große Endspiele und Skandale (1972–1982)

1972 wurde die nach der Meinung vieler bis heute beste deutsche Elf erstmals Europameister. Nachdem man sich in der Qualifikation gegen Polen, die Türkei und (wieder) Albanien durchgesetzt hatte, stand im Viertelfinale die Revanche von León gegen England an. Am 29. April 1972 kam es zu einem denkwürdigen Spiel im Londoner Wembley-Stadion. Durch Tore von Uli Hoeneß, Günter Netzer und Gerd Müller konnte man mit 3:1 erstmals in England gewinnen. Selbst die englische Boulevardpresse, die seinerzeit eher deutschlandkritisch eingestellt war, war von dem Spiel der deutschen Mannschaft begeistert. Im Rückspiel in Berlin reichte dann ein 0:0 zum Einzug in die Endrunde. Zur Endrunde reisten sie dann als Favorit, da sie am 26. Mai 1972 zur Einweihung des Olympiastadions in München die Sowjetunion schon mit 4:1 besiegt hatten. Bei der Endrunde in Belgien gelangen dann Siege gegen Belgien (2:1) und die Sowjetunion (3:0), wobei insbesondere im Finale Traumfußball zelebriert wurde. Unrühmlich hervorzuheben ist leider das Verhalten deutscher Hooligans – auch wenn diese Bezeichnung damals noch nicht üblich war – die randalierend durch Brüssel zogen.

Die Nationalmannschaft gewann 1974 in Deutschland zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft. In der Vorrunde des Turniers gelang der DDR-Auswahl durch ein Tor von Jürgen Sparwasser, das in die deutsche Fußballgeschichte eingegangen ist, der 1:0-Sieg gegen den späteren Weltmeister Bundesrepublik Deutschland. Dieses Spiel am 22. Juni 1974 war das einzige Aufeinandertreffen der beiden deutschen Mannschaften. Nach dem 2:1-Sieg im Endspiel gegen die brillanten Niederländer, bedankten sich die Westdeutschen bei der DDR-Auswahl für die Niederlage, da diese der Auslöser für eine mannschaftsinterne Revolte gegen den unentschlossenen und zögerlichen Bundestrainer Helmut Schön war, bei der die Mannschaft unter Führung von Kapitän Franz Beckenbauer ihre taktischen Vorstellungen durchsetzen konnte. Bis heute wird von den Akteuren behauptet, dass der Titelgewinn ohne diese Niederlage wohl unmöglich gewesen wäre. Ein wichtiger Faktor war auch, dass die DFB-Mannschaft als Gruppenzweiter in die mit Polen, Schweden und Jugoslawien vermeintlich einfachere Zwischenrundengruppe einziehen konnte – die DDR als Gruppenerster hatte es hingegen mit den Niederlanden, Brasilien und Argentinien zu tun. Durch diesen Titelgewinn gelang es den Deutschen als bisher einziger Mannschaft, nach einem Europameisterschaftstitel auch die darauffolgende Weltmeisterschaft zu gewinnen (umgekehrt gelang es Frankreich bei 1998 und 2000).

Bundestrainer Helmut Schön setzte während des Turniers 18 Spieler ein: Sepp Maier im Tor, Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Horst-Dieter Höttges, Georg Schwarzenbeck und Berti Vogts in der Abwehr; Rainer Bonhof, Bernhard Cullmann, Heinz Flohe, Ulrich Hoeneß, Günter Netzer, Wolfgang Overath sowie Herbert Wimmer im Mittelfeld und Jürgen Grabowski, Dieter Herzog, Jupp Heynckes, Bernd Hölzenbein und Gerd Müller im Sturm.

1976 wurde die Endrunde der Europameisterschaft letztmals mit vier Mannschaften ausgetragen, und wieder hatte sich die deutsche Mannschaft qualifiziert. Nach dem WM-Sieg 1974 war unter anderen der WM-Rekordtorschütze Gerd Müller zurückgetreten, und trotzdem „müllerte“ es auch in Jugoslawien. In Belgrad kam es zunächst zum Halbfinale gegen Jugoslawien, in dem man nach 32 Minuten mit 0:2 zurück lag. Durch die Einwechslungen von Heinz Flohe (46. Minute), der in der 65. Minute den Anschlusstreffer erzielte, und Dieter Müller (79. Minute), der in der 80. Minute mit seinem ersten Ballkontakt in seinem ersten Länderspiel zum 2:2 traf, wurde die Verlängerung erreicht. In dieser gelangen Dieter Müller zwei weitere Tore zum 4:2-Sieg, durch den die deutsche Mannschaft wie vier Jahre zuvor im Finale stand. Aber es erging ihr wie der UdSSR, die 1964 ebenfalls nach dem Gewinn des Titels 1960 wieder im Finale stand: Der Titel konnte nicht verteidigt werden, was in der Folge auch keinem anderen Europameister gelang. Gegen die Tschechoslowakei lag man wie im Halbfinale schnell mit 0:2 zurück, allerdings gelang Dieter Müller mit seinem vierten EM-Tor schnell der Anschluss, es dauerte aber bis zur 90. Minute, ehe Bernd Hölzenbein der 2:2-Ausgleich gelang, womit es erneut zur Verlängerung kam. Nachdem diese torlos verlief, musste erstmals in der Geschichte großer Turniere ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringen (acht Jahre zuvor hatte es noch ein Wiederholungsspiel gegeben). Nachdem die ersten vier tschechoslowakischen und die ersten drei deutschen Spieler ihre Elfmeter verwandelt hatten, trat Uli Hoeneß an, der schon zwei Jahre zuvor im Spiel gegen Polen einen Elfmeter verschossen hatte, geriet aber in Rückenlage und jagte den Ball in den Belgrader Nachthimmel. Anschließend machte Antonín Panenka mit einem schlitzohrig verwandelten Elfmeter alles klar, so dass der fünfte deutsche Schütze nicht mehr antreten musste. Wie vier Jahre zuvor Gerd Müller wurde auch Dieter Müller mit vier Toren Torschützenkönig.

Ebenfalls zur Geschichte der Nationalmannschaft gehört die sogenannte Schmach von Córdoba. Sie bezeichnet ein Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien gegen Österreich. Der amtierende Fußballweltmeister Deutschland unterlag in Córdoba völlig überraschend der österreichischen Nationalmannschaft mit 2:3 und schied in der Zwischenrunde aus.

Die bundesdeutsche Mannschaft stand nach zwei Unentschieden gegen Italien und die Niederlande vor dem Österreich-Spiel mit 2:2 Punkten auf Platz drei in der Vierergruppe. Der Gruppensieger würde in das WM-Finale einziehen, der Gruppenzweite um den dritten Platz der WM spielen. Italien und die Niederlande (je 3:1 Punkte) mussten unentschieden spielen, damit Bundesdeutschland mit einem (deutlichen) Sieg gegen Österreich überhaupt noch eine Chance auf den Gruppensieg gehabt hätte. Da die Niederländer aber Italien mit 2:1 schlugen, hatte die DFB-Elf keine Chance mehr auf das WM-Finale. Es wurde im Österreich-Spiel somit nicht der Weltmeistertitel, sondern die Chance auf Platz drei verspielt. Helmut Schön trat nach der WM wie lange zuvor angekündigt von seinem Posten als Bundestrainer zurück.

Nach der WM 1978 trat Jupp Derwall die Nachfolge Helmut Schöns an. Unter seiner Leitung hatte die deutsche Mannschaft bis zur EM 1980 kein Spiel verloren, auch wenn nicht alle Resultate, zum Beispiel ein 0:0 in Malta, schmeichelhaft waren. Sie ging daher als einer der Favoriten in das Turnier. Bei der erstmals mit acht Mannschaften und einer Gruppenphase ausgetragenen EM 1980 in Italien kam es im ersten Spiel zur Revanche von Belgrad. In einem wenig spektakulären Spiel konnte sich die deutsche Mannschaft gegen die CSSR mit 1:0 revanchieren, im zweiten Spiel gegen die Niederländer führte die deutsche Mannschaft nach 66 Minuten durch drei Tore von Klaus Allofs mit 3:0, ehe es Rep (80./Elfmeter) und Willy van de Kerkhof (86.) wieder einmal spannend machten. Die deutsche Mannschaft konnte das 3:2 aber über die Zeit bringen. Im abschließenden Gruppenspiel reichte ein 0:0 gegen Griechenland zum Gruppensieg, der direkt ins Finale führte. Gegen Belgien, das sich überraschend gegen England, Spanien und den Gastgeber Italien durchgesetzt hatte, gelang Horst Hrubesch bereits nach zehn Minuten das 1:0. Aber nachdem Vandereycken in der 72. Minute durch einen Elfmeter der Ausgleich gelungen war, wurde es wieder einmal spannend. Erst in der 89. Minute war es erneut Hrubesch, der mit einem Kopfball den Siegtreffer erzielte und so Deutschland den zweiten EM-Titel bescherte. Und wieder kam der Torschützenkönig aus Deutschland – diesmal reichten Klaus Allofs die drei Tore aus dem Spiel gegen die Niederlande.

Deutschland galt zu Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 als einer der Favoriten, auch wenn der amtierende Europameister bei der zuvor ausgetragenen Mundialito nicht überzeugen konnte. Aber die Mannschaft hatte sich mit acht Siegen in acht Spielen problemlos qualifiziert. Dennoch verlor Deutschland bereits sein Auftaktspiel gegen Algerien sensationell mit 1:2 und konnte das Weiterkommen erst durch Siege gegen Chile und Österreich sichern. Dabei ging die Partie gegen Österreich als Nichtangriffspakt von Gijón in die Fußballgeschichte ein. Sie wurde zum Skandal, weil beiden Mannschaften nach dem Ende des Spiels zwischen Algerien und Chile ein knapper Sieg Deutschlands zur Qualifikation für die Zwischenrunde genügte. Dementsprechend lief das Spiel in Gijón dann auch ab. Nach dem 1:0 für Deutschland durch Horst Hrubesch in der 11. Minute begnügten sich beide Mannschaften damit, den Ball im Mittelfeld hin und her zu spielen, ohne dem Gegner dabei bedrohlich nahe zu kommen. Folge dieses Spiels ist es, dass seither bei allen Turnieren die Partien des letzten Gruppenspieltags zeitgleich ausgetragen werden.

In der Zwischenrunde reichten Deutschland ein torloses Remis gegen England und ein Sieg gegen Gastgeber Spanien, da sich die bereits ausgeschiedenen Spanier und England ebenfalls torlos trennten, für den Einzug ins Halbfinale, in dem mit Frankreich und seinem Glanzmittelfeld Giresse, Tigana und Platini ein schwerer Kontrahent wartete. Die deutsche Führung in der 18. Spielminute glichen die Franzosen bereits in der 26. Minute aus, so dass das Spiel mit 1:1 in die Verlängerung ging. Zuvor hatte der deutsche Nationaltorhüter Toni Schumacher den auf sein Tor zulaufenden Patrick Battiston aus vollem Lauf mit der Hüfte erwischt. Der Franzose wurde bewusstlos, verlor außerdem drei Zähne und brach sich den Halswirbel. Schumacher, der Jahre später zu Battistons Hochzeit eingeladen wurde, nährte damit das anwachsende Bild des „hässlichen“ Deutschen. In der Verlängerung führten die Franzosen schnell mit 3:1, Deutschland glich jedoch durch Rummennige und Fischer aus. Im Elfmeterschießen verschoss erst Stielike für Deutschland, ehe nach dem Scheitern von Six und Bossis ein Elfmeter von Hrubesch für die Entscheidung sorgte.

Im Finale in Madrid musste Deutschland sich gegen Italien bewähren, das zuvor den Favoriten Brasilien mit 3:2 und Polen im Halbfinale mit 2:0 bezwungen hatte (alle fünf Tore wurden vom späteren Torschützenkönig Paolo Rossi erzielt). Rossi war es auch, dem in der zweiten Halbzeit der erste Treffer der Partie gelang; zuvor hatte Italien bereits einen Elfmeter vergeben. Nach weiteren Treffern von Tardelli und Altobelli war Breitners Anschlusstreffer zum 3:1-Endstand nur noch Ergebniskosmetik, Deutschland hatte zum zweiten Mal nach 1966 ein Weltmeisterschaftsendspiel verloren.

Endspiele gegen Argentinien und Wiedervereinigung (1982–1998)

Die Europameisterschaft in Frankreich bescherte der Deutschen Mannschaft erstmals das Aus in der Gruppenphase bei einem großen Turnier. Schon die Qualifikation verlief holprig. Nach einer 0:1-Heimniederlage im vorletzten Spiel gegen Nordirland brauchte Deutschland im letzten Spiel gegen „Fußballzwerg“ Albanien einen Sieg um sich durch das bessere Torverhältnis zu qualifizieren. Das 1:0 der Albaner in der 23. Minute konnte Rummenigge zwar postwendend in der 24. Minute ausgleichen, es dauerte aber bis zur 80. Minute ehe Gerhard Strack mit seinem einzigen Länderspieltor das erlösende 2:1 gelang. In den Gruppenspielen hätte nach einem torlosen Remis gegen Portugal und einem 2:1-Sieg gegen Rumänien der deutschen Mannschaft ein erneutes Remis gegen Spanien zum Einzug ins Halbfinale gereicht, und bis zur 90. Minute sah es auch danach aus, dann machte aber Maceda diesen Traum zunichte und sorgte so für den vorzeitigen Abschied von Bundestrainer Jupp Derwall.

Sein Nachfolger wurde Franz Beckenbauer und da dieser keine Trainerlizenz besaß wurde erstmals die Funktion des Teamchefs eingeführt. Die Qualifikation für die WM in Mexiko, stand bereits nach 6 Spielen, von denen die ersten fünf gewonnen wurden fest, so dass sich Deutschland im vorletzten Spiel gegen Portugal erstmals eine Niederlage in einem WM-Qualifikationsspiel erlauben konnte.

Bei der WM 1986 in Mexiko wurde die Mannschaft der Bundesrepublik unter der Führung von Teamchef Franz Beckenbauer erneut Vizeweltmeister und das argentinische Team durch einen 3:2-Sieg gegen die deutsche Elf zum zweiten Mal Weltmeister. Besonders unrühmlich bei dieser Weltmeisterschaft war, dass mit Uli Stein erstmals ein Spieler während des laufenden Turniers nach Hause geschickt wurde. Überzeugen konnte die Mannschaft bei der WM erst im Halbfinale, das wie vier Jahre zuvor gegen Frankreich gewonnen wurde. In der Gruppenphase belegte Deutschland nach einem Remis gegen Uruguay, einem Sieg gegen Schottland und einer Niederlage gegen Dänemark nur den zweiten Platz. Das Achtelfinale gegen die Marokkaner, die sich in ihrer Gruppe gegen die stärker eingeschätzten Portugiesen durchgesetzt hatten, wurde erst in der 88. Minute durch ein Freistoßtor von Matthäus entschieden und das Viertelfinale gegen Mexiko wurde erst im Elfmeterschießen gewonnen, bei dem Schumacher zwei Elfmeter halten konnte.

Die Europameisterschaft 1988 im eigenen Land sollte Teamchef Beckenbauer nach der Vize-Weltmeisterschaft zwei Jahre zuvor den ersten Titel bescheren, aber nach einem glücklichen 1:1 gegen Italien in der Vorrunde und zwei 2:0-Siegen gegen Dänemark und Spanien, war im Halbfinale gegen die Niederländer Endstation. Deutschland war zwar durch einen von Matthäus in der 55. Minute verwandelten Elfmeter in Führung gegangen, den Niederländern gelang aber ebenfalls durch einen Elfmeter in der 74. Minute der Ausgleich. Als sich beide Teams schon auf eine Verlängerung eingestellt hatten, nutzte Marco van Basten die einzige Unaufmerksamkeit von Jürgen Kohler zum 2:1-Siegtreffer. Im Finale in München zelebrierten die Niederländer dann Traumfußball und wurden verdient Europameister.

Die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1990 führte Deutschland und die Niederlande erneut zusammen. Beide Spiele endeten remis und da Deutschland in Wales nur ein 0:0 gelang war im letzten Spiel ein Sieg gegen die Waliser notwendig um sich noch als einer der beiden besten Gruppenzweiten qualifizieren zu können. Die Waliser gingen aber in der 11. Minute in Führung. Rudi Völler in der 25. und Thomas Häßler in der 48. Minute sorgten aber letztendlich für die glückliche Qualifikation.

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien starte Deutschland furios. Mit einem 4:1 gegen Geheimtipp Jugoslawien gelang ein überzeugender Start. Auch das zweite Spiel gegen die Vereinigten Arabischen Emirate wurde mit 5:1 gewonnen. Im dritten Spiel gegen Kolumbien konnte erst in der 88. Minute das 1:0 erzielt werden, durch eine Unachtsamkeit in der Schlussminute wurde der Sieg aber noch verspielt. Im Achtelfinale kam es erneut zum Aufeinandertreffen mit den Niederländern. Die Partie begann hektisch, in der 22. Minute wurden Frank Rijkaard und Rudi Völler wegen einer Unsportlichkeit vom Platz gestellt. Letztlich schwächte diese Hinausstellung die Niederländer stärker, da damit die Achse „Rijkaard-Gullit-van Basten“ gesprengt war, während auf Deutscher Seite Jürgen Klinsmann die Hinausstellung von Völler durch eine seiner besten Leistungen in der Nationalmannschaft kompensierte und in der 51. Minute das 1:0 erzielte. Nach einem Tor von Brehme in der 85. Minute gelang trotz des 1:2-Anschlusstreffers in der 89. Minute der Viertelfinaleinzug gegen die Tschechoslowakei. Dieses wurde durch ein Elfmetertor von Matthäus entschieden, die Mannschaft zeigte hierbei aber die schwächste Turnierleistung. Das Halbfinale war erneut dramatisch, nach 120 Minuten stand es gegen England 1:1 und das Elfmeterschießen musste entscheiden. Für England war es das erste Elfmeterschießen und der Beginn eines lang anhaltenden Elfmetertraumas. Nach dem mit 4:3 gewonnenen Elfmeterschießen stand die deutsche Elf als erste Mannschaft zum dritten Mal hintereinander im WM-Finale. Erneut hieß der Endspielgegner Argentinien. Mit einem knappen, aber hochverdienten 1:0-Sieg (Andreas Brehme durch Foulelfmeter) war der dritte und vorerst letzte WM-Titel perfekt. Franz Beckenbauer ragt in der Geschichte des DFB und der Nationalmannschaft seitdem besonders heraus, weil es dem „Kaiser“ gelang, in Doppelfunktion Weltmeister zu werden: als Kapitän 1974 und als Trainer 1990.

Durch den dritten Titel stieg die deutsche Mannschaft zum erfolgreichsten Nationalteam bei Weltmeisterschaften auf, da sie zu diesem Zeitpunkt die meisten Spiele der WM-Geschichte hatte (67) und durch die drei Vizeweltmeisterschaften öfter im Finale stand als Brasilien und Italien (beide ebenfalls drei Titel, aber jeweils nur drei beziehungsweise vier Endspielteilnahmen). Aber schon bei der WM 1994 wurde die deutsche Elf wieder von Brasilien abgelöst.

Nach der Weltmeisterschaft trat Franz Beckenbauer als Teamchef zurück, sein Nachfolger wurde Berti Vogts, der zuvor Nachwuchs- bzw. Jugendtrainer beim DFB war und von 1986 bis 1990 zum Trainerstab von Beckenbauer gehörte. Seine erste Aufgabe war die Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft 1992 in Schweden, bei der er sich gegen Wales durchsetzen konnte.

Bei der Qualifikation trat erstmals eine gesamtdeutsche Mannschaft an. Kurioserweise war die DDR zuvor in die deutsche Qualifikationsgruppe gelost worden, das Qualifikationsspiel der DDR gegen Belgien war das letzte Spiel der DDR-Nationalmannschaft. Es wurde aber nach der Wiedervereinigung und dem Rückzug der DDR-Nationalmannschaft aus der Wertung genommen. Das ursprünglich als „Fest des deutschen Fußballs“ geplante „Vereinigungsspiel“ gegen die DFV-Auswahlmannschaft am Tag der Wiedervereinigung wurde nach Gewaltandrohungen von Hooligans und auf Grund des schlechten baulichen Zustandes des Leipziger Zentralstadions abgesagt.[23] Am 19. Dezember 1990 trat dann bei einem Spiel gegen die Schweiz in Stuttgart erstmals eine gesamtdeutsche Mannschaft an.

Nach eher dürftigen Leistungen in der EM-Vorrunde, unter anderem einem 1:3 gegen die Niederlande, erreichte die deutsche Mannschaft nach ihrem besten Spiel gegen Gastgeber Schweden zum vierten Mal das Finale einer EM. Sie gingen somit als Favorit ins Finale, denn die Dänen, die nur durch den Ausschluss Jugoslawiens nachgerückt waren, schienen schon im Halbfinale, das sie durch Elfmeterschießen gegen die Niederlande gewannen, am Ende ihrer Kräfte zu sein. Die deutsche Mannschaft fand aber in keiner Phase zu ihrem Spiel und verlor verdient mit 0:2. Immerhin konnte sich Karlheinz Riedle mit drei anderen Spielern die Torjägerkrone teilen, alle vier hatten je drei Tore geschossen.

Bei der WM 1994 in den USA, für die Deutschland als Titelverteidiger qualifiziert war, gewann die deutsche Mannschaft erstmals als amtierender Weltmeister das Eröffnungsspiel, wobei zum Sieg gegen Bolivien ein 1:0 reichte. Nach einem 1:1-Unentschieden gegen Spanien wurde Südkorea knapp mit 3:2 bezwungen und die Mannschaft Gruppenerster. Unrühmlich war das Verhalten von Stefan Effenberg, der in diesem Spiel von deutschen Fans provoziert worden war und dies mit dem ausgestreckten Mittelfinger quittierte. Für diese Geste wurde er von Bundestrainer Vogts aus der Mannschaft ausgeschlossen. Im Achtelfinale kam es gegen Belgien zu einem weiteren 3:2. Anschließend musste Deutschland im Viertelfinale gegen Bulgarien, das zuvor noch bei keiner Weltmeisterschaft über das Achtelfinale hinausgekommen war, nach anfänglicher Führung eine 1:2-Niederlage einstecken. Die deutsche Mannschaft kam somit erstmals seit der WM 1978 nicht unter die besten Vier des Turniers.

Bei der Qualifikation zur Euro 1996 trafen Deutschland und Bulgarien erneut aufeinander. Das Hinspiel in Sofia konnten wieder die Bulgaren gewinnen, diesmal mit 3:2. Im für die Qualifikation bedeutungslosen Rückspiel (beide wären auch bei einer Niederlage als einer der besten Gruppenzweiter qualifiziert gewesen) gelang Deutschland mit 3:1 die Revanche und damit die Qualifikation als Gruppensieger.

In England gewann die Mannschaft unter Nationaltrainer Berti Vogts dank des ersten Golden Goals der EM-Geschichte durch Oliver Bierhoff zum dritten und bislang letzten Mal eine Europameisterschaft und erreichte als erste Mannschaft zum fünften Mal das Finale. Das Turnier in England wurde erstmals mit 16 Mannschaften ausgetragen. Die Vorrunde beendete Deutschland mit einem 2:0 gegen Tschechien, einem überzeugenden 3:0 gegen Russland und einem glücklichen 0:0 gegen Italien, bei dem Andreas Köpke einen Elfmeter hielt ohne Gegentor. In einem spannenden Viertelfinale konnte Kroatien mit 2:1 besiegt werden, ehe es im Halbfinale zum erneuten Elfmeter-Krimi gegen England kam. Wie sechs Jahre zuvor bei der WM 1990 in Italien hatten auch diesmal die deutschen Spieler die besseren Nerven, so dass es im Finale zum erneuten Aufeinandertreffen mit den Tschechen kam. Diese gingen in der 59. Minute durch einen Elfmeter in Führung, und es dauerte bis zur 73. Minute, ehe Bierhoff der Ausgleich gelang. Sein zweites Tor in der Verlängerung beendete dann das Spiel vorzeitig und bescherte Deutschland den dritten Titel.

Die direkte Qualifikation zur WM 1998 gelang erst am letzten Spieltag durch ein dramatisches 4:3 gegen Albanien, die durch ein Eigentor von Kohler in der 55. Minute in Führung gegangen waren und die zwischenzeitlichen Führungen durch Helmer, Bierhoff und Marschall immer wieder ausgleichen konnten. Erst in der 90. Minute gelang Oliver Bierhoff der 4:3-Siegtreffer.

Als amtierender Europameister trat Deutschland bei der WM 1998 in Frankreich an. In einer politisch brisanten Gruppe (Deutschland hatte früh die von Jugoslawien abgespaltenen Teilrepubliken anerkannt, die USA und der Iran befinden sich seit der Islamischen Revolution in permanenter Konfrontation) mit Jugoslawien, der USA und Iran wurde Deutschland Gruppenerster: Nach dem 2:0 gegen die USA folgten ein 2:2 nach 0:2-Rückstand gegen Jugoslawien und ein 2:0 gegen den Iran. Das zweite Spiel wurde von Ausschreitungen deutscher Hooligans in Lens überschattet, bei denen der französische Polizist Daniel Nivel lebensgefährlich verletzt wurde. Ein Ausschluss Deutschlands vom Turnier stand zur Debatte. Nach einem hart erkämpften 2:1 gegen Mexiko traf Deutschland im Viertelfinale wie bereits bei der vorhergegangenen Europameisterschaft auf Kroatien. Nach einem Platzverweis gegen Christian Wörns verloren die Deutschen 0:3 – die höchste Endrunden-Niederlage seit dem 3:6 gegen Frankreich bei der WM 1958. Kurz nach der Weltmeisterschaft trat Bundestrainer Berti Vogts von seinem Posten zurück, nachdem die Nationalmannschaft in zwei Testspielen wieder nicht überzeugen konnte. Sein Nachfolger Erich Ribbeck war der einzige Bundestrainer, der keine Mannschaft bei einer WM betreute.

Vizeweltmeister und zweite Heim-WM (1998–2006)

Der Konföderationen-Pokal – der aus dem König-Fahd-Pokal hervortrat – war für den Deutschen Fußballbund zunächst wenig interessant, passte den meisten Bundesligavereinen doch die Terminierung bei einer zunehmenden Belastung durch internationale Wettbewerbe nicht ins Konzept. Daher verzichtete der DFB auf die Teilnahme am Konföderationen-Pokal des Jahres 1997, obwohl die Nationalmannschaft als amtierender Europameister qualifiziert war. Stattdessen nahm der Vizeeuropameister Tschechien teil.

Bei der Austragung für den Konföderationen-Pokal des Jahres 1999 sah man sich im Zuge der Bewerbung für die WM 2006 „gezwungen“, als Europameister des Jahres 1996 doch an dem in Mexiko stattfindenden Turnier teilzunehmen. Die von Erich Ribbeck betreute Mannschaft nahm aber ohne große Vorbereitung die Strapazen auf sich und musste gleich im ersten Spiel gegen Brasilien eine herbe 0:4-Niederlage einstecken. Das zweite Spiel gegen den Ozeanienmeister Neuseeland wurde zwar 2:0 gewonnen, das dritte Spiel gegen die USA jedoch mit 0:2 verloren, so dass Deutschland erstmals seit 1984 bei einem Turnier in der Vorrunde ausschied.

Deutsche Nationalmannschaft vor dem Spiel gegen Tschechien bei der EM 2004

Die Qualifikation für die Euro 2000 begann mit einer 0:1-Niederlage in der Türkei, da aber die folgenden sechs Qualifikationsspiele gewonnen wurden, reichte zur direkten Qualifikation im letzten Spiel ein 0:0 gegen die Türkei, bei dem Deutschland erstmals auf heimischem Boden ein „Auswärtsspiel“ bestritt, denn im Münchner Olympiastadion waren mehr türkische als deutsche Zuschauer.

Nachdem eine Revolte der Spieler gegen Trainer Erich Ribbeck abgewehrt werden konnte, startete man schlecht in die Fußball-Europameisterschaft 2000. Gegen den Außenseiter der Gruppe, Rumänien, erreichte man mit Müh und Not ein 1:1-Unentschieden. Im Klassiker gegen England steigerte man sich zwar kämpferisch, verlor aber aufgrund eines Treffers von Alan Shearer mit 0:1. Damit sollte das Vorrundenaus besiegelt sein, schließlich rechneten wenige Beobachter mit einem Sieg gegen Portugal bei einem gleichzeitigen Unentschieden der Rumänen gegen England. Da Rumänien aber sogar gewann, war es umso bitterer, dass die DFB-Elf gegen die B-Mannschaft der bereits qualifizierten Portugiesen eine 0:3-Niederlage einstecken musste. Diese herbe Niederlage besiegelte schließlich das Ende der Ära Ribbeck, den einige als den Totengräber des deutschen Fußballs bezeichneten. Rudi Völler übernahm daraufhin das Amt des Bundestrainers. Dass das Niveau nach Aussage Ribbecks bei Europameisterschaften aufgrund der kleineren Anzahl von Fußball-Zwergen mittlerweile höher sei als bei Weltmeisterschaften, zeigte sich auch im folgenden EM-Turnier 2004.

Mit der Niederlage gegen Portugal endete auch die Ära Matthäus, der als einziger Nationalspieler mehr als 20 Jahre in der Nationalmannschaft gespielt hatte.

Rudi Völler gelang in seinem ersten Spiel mit 4:1 gegen eine noch in der Saisonvorbereitung steckende spanische Mannschaft und einem 1:0 gegen England im letzten Spiel im alten Wembley-Stadion auch ein verheißungsvoller Auftakt. Für die Qualifikation zur Weltmeisterschaft musste die Mannschaft aber in die Relegation gegen die Ukraine, da in der Gruppe nach einer 1:5-Heimniederlage gegen England und einem 0:0 im letzten Spiel gegen Finnland, auf Grund des schlechteren Torverhältnisses, nur der zweite Platz belegt wurde.

Bei der WM 2002 gelang aber der Einzug ins Endspiel, in dem erstmals die beiden Nationalmannschaften aufeinander trafen, die bis dahin die meisten WM-Spiele und die meisten Finalteilnahmen aufzuweisen hatten: Brasilien und Deutschland. Dabei konnten die Deutschen die Erwartungen, die das 8:0 im Auftaktspiel gegen Saudi-Arabien auslöste, lediglich durch die Ergebnisse erfüllen. Diesem höchsten Sieg einer deutschen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft folgten ein hart umkämpftes 1:1 gegen Irland und ein 2:0 gegen Kamerun. Deutschland zog mit drei 1:0-Siegen gegen Paraguay, die USA und Südkorea in der K.o.-Runde ins Finale ein. Dank des überragenden Oliver Kahn, der mit der Lev-Yashin-Trophäe für den besten Torhüter und dem Adidas Golden Ball für den besten Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde, gelangen drei 1:0-Siege und damit der siebte Einzug in ein WM-Finale. Ohne den gelbgesperrten Michael Ballack, der im Viertel- und Halbfinale den Siegtreffer geschossen hatte, machte die deutsche Mannschaft im Finale ihr bestes Spiel in der K.o.-Runde. Erst in der 67. Minute nutzte Ronaldo einen Fehler von Oliver Kahn zum 1:0. Ein weiteres Ronaldo-Tor in der 79. Minute entschied das Spiel.

Für den Konföderationen-Pokal 2003 war man als Vizeweltmeister ebenfalls qualifiziert, verzichtete aber erneut auf die Teilnahme. Weil die WM-Ausrichtung schon in trockenen Tüchern war, konnte man sich einen Verzicht wiederum leisten.

Länderspiel Deutschland gegen Kamerun (2004)

Pikanterweise traf man in der Qualifikation für die EM 2004 auf die vom ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts betreuten Schotten. Das erste Spiel in Glasgow endete 1:1, durch ein 2:1 am vorletzten Spieltag in Dortmund gegen Schottland gelang die Qualifikation, während die Schotten in der Relegation gegen die Niederländer ausschieden. Bei der Europameisterschaft in Portugal musste die Mannschaft wieder die frühe Heimreise antreten. Hatten die deutschen Anhänger nach dem Unentschieden gegen die Niederlande Hoffnung, besiegelten schwache Leistungen beim 0:0 gegen Lettland und der Niederlage gegen die B-Elf von Tschechien das vorzeitige Ausscheiden. Rudi Völler trat anschließend von seinem Amt zurück. Dieser überraschende Rückzug zwei Jahre vor der WM im eigenen Land stellte den DFB vor die schwierige Aufgabe, einen Nachfolger zu finden. Die zu diesem Zweck gebildete „Trainerfindungskommission“ handelte sich aber viele Absagen ein (unter anderen von Ottmar Hitzfeld, Morten Olsen und Arsène Wenger). Nach wochenlanger Suche übernahm den Posten schließlich Jürgen Klinsmann, der der DFB-Führung von Berti Vogts empfohlen worden war.

Da der Confed-Cup in den Jahren vor der Weltmeisterschaft zum Testturnier für die Weltmeisterschaft umgemünzt wurde, war Deutschland 2005 verpflichtet, dieses Turnier auszurichten. Um die Stimmung im Hinblick auf die WM zu verbessern, bot Bundestrainer Jürgen Klinsmann – im Gegensatz zu den späteren Finalisten Argentinien und Brasilien – die seinerzeit nach seiner Meinung besten deutschen Spieler auf. Allerdings hatte Klinsmann die knapp ein Jahr zuvor von Rudi Völler übernommene Mannschaft verjüngt und ihr ein neues, sehr offensives Konzept gegeben. Dies führte dann gegen Australien zu einem wahren Torefestival, an dessen Ende ein 4:3-Sieg für die deutsche Mannschaft stand. Gegen Tunesien gelang es dann sogar beim 3:0, „hinten dicht zu halten“. Gegen die spielstarken, aber nicht in Bestbesetzung angetretenen Argentinier reichte es – im Übrigen ohne Kapitän Michael Ballack – „nur“ zu einem 2:2, was trotzdem den Gruppensieg einbrachte.

Da Brasilien in der anderen Gruppe überraschend gegen Mexiko verloren hatte, kam es im Halbfinale zur Revanche für das WM-Finale von 2002. Die individuelle Klasse der Brasilianer, insbesondere des bei Inter Mailand tätigen Adriano, der zwei Treffer zum 3:2-Sieg der Brasilianer beisteuerte, verhinderte erneut einen Sieg gegen den Rekordweltmeister. So reichte es nur für das „kleine Finale“, in dem die Mexikaner, die ihr Halbfinale erst im Elfmeterschießen gegen Argentinien verloren hatten, der Gegner waren. Erneut kam es zu einem „Tag der offenen Tür“, bei dem die deutsche Mannschaft nach 120 Minuten mit 4:3 die Nase vorn hatte.

Vor Beginn der Heim-WM 2006 wurden die Erfolgsaussichten des DFB-Teams in der Öffentlichkeit eher pessimistisch beurteilt, nicht zuletzt aufgrund schwacher Testspiele (wie dem 1:4 gegen Italien oder einem hart erkämpften 2:2 gegen Japan). Bundestrainer Jürgen Klinsmann, mit neuen Trainingsmethoden und einem vierköpfigen Team (Joachim Löw, Oliver Bierhoff, Andreas Köpke), dagegen erklärte das Erringen des Weltmeistertitels im eigenen Land zum Ziel.

Beim offiziellen Eröffnungsspiel gegen Costa Rica zeigte die deutsche Mannschaft über weite Strecken den vom Bundestrainer anvisierten Angriffsfußball, offenbarte aber beim 4:2-Sieg auch die bekannten Schwächen in der Abwehr. Gegen die auf ein Unentschieden spekulierende polnische Mannschaft wollte lange Zeit über kein Tor fallen, bis kurz vor Schluss der zuvor eingewechselte Oliver Neuville nach einer Flanke des ebenfalls eingewechselten David Odonkor den erlösenden Siegtreffer erzielte. Dieser erste Erfolg über eine europäische Mannschaft in einem Turnier seit 1996 und die Umstände seines Entstehens lösten in Deutschland eine Begeisterungswelle aus. Nach dem klaren 3:0-Erfolg gegen Ecuador hatte das DFB-Team die erfolgreichste Vorrunde seit der WM 1970 absolviert.

Im Achtelfinale traf man auf Schweden, das durch zwei frühe Tore mit 2:0 besiegt wurde. Im Viertelfinale lautete der Gegner Argentinien, das mit ihrem Spielmacher Juan Riquelme und starken Leistungen imponiert hatte. Das DFB-Team setzte sich nach einem 1:1 nach Verlängerung letztendlich dank zweier Paraden von Jens Lehmann mit 4:2 nach Elfmeterschießen durch. Deutschland verpasste nach einem 0:2 nach Verlängerung gegen Italien den Einzug ins Finale der WM 2006. Durch einen 3:1-Sieg gegen Portugal wurde Deutschland Dritter. Mit Miroslav Klose wurde zum zweiten Male nach 1970 (Gerd Müller) ein deutscher Spieler Torschützenkönig einer Weltmeisterschafts-Endrunde. Eine weitere Auszeichnung erhielt Kloses Sturmpartner Lukas Podolski, welcher zum besten Nachwuchsspieler der WM gewählt wurde.

Insgesamt zeigte die Mannschaft eine überzeugende Leistung und wurde von der internationalen Presse dafür gewürdigt. Im eigenen Land wurde sie als „Weltmeister der Herzen“ bezeichnet, weil sie wegen ihrer Spielfreude in einem ansonsten von der Defensive geprägten Turnier die Zuschauer begeistern konnte.

Vizeeuropameister und erste WM in Afrika (seit 2006)

Nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft 2006 und dem Rücktritt von Jürgen Klinsmann als Teamchef konnte sich die deutsche Mannschaft unter dem neuen Bundestrainer Joachim Löw als erstes Team für die Fußball-Europameisterschaft 2008 qualifizieren. Bereits nach neun absolvierten Partien war Deutschland die Teilnahme an der Endrunde nicht mehr zu nehmen. Nach der erfolgreichen Qualifikation verlor die Mannschaft aber das darauf folgende Heimspiel gegen Tschechien und wurde am Ende der Qualifikation mit zwei Punkten Rückstand Zweiter der Qualifikationsgruppe D. In der Qualifikation erzielte die Mannschaft die meisten Tore aller Teilnehmer. Prestigeträchtig war ferner ein 2:1-Auswärtserfolg im Freundschaftsspiel gegen England.

Bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 besiegte die deutsche Nationalmannschaft unter Joachim Löw in der Vorrunde zunächst Polen, unterlag dann Kroatien mit 1:2, und zog schließlich durch ein 1:0 gegen Österreich als Gruppenzweiter ins Viertelfinale ein, wo sie auf Portugal traf und mit einem 3:2 zum siebten Mal das Halbfinale einer EM erreichte. Während des Spieles konnte Löw die Mannschaft nicht betreuen, da er wegen eines Tribünenverweises im Spiel gegen Österreich für das Viertelfinale gesperrt war. Seinen vorläufigen Kader für die EM hatte Löw am 16. Mai auf dem höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze, benannt um sein Motto „Bergtour“ zu unterstreichen.

Am 25. Juni siegten sie im Halbfinalspiel gegen die Türkei mit 3:2 und standen damit zum sechsten Mal im Finale einer Europameisterschaft, wo sie auf Spanien trafen.

Im Endspiel gegen Spanien am 29. Juni unterlag die deutsche Mannschaft mit 0:1 und wurde somit Vize-Europameister 2008.

Internationale Wettbewerbe

Die Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen

Siehe Hauptartikel: Deutsche Fußballnationalmannschaft/Olympische Spiele

Die ersten großen Fußballturniere fanden bei den Olympischen Spielen statt, zunächst 1900 und 1904 als Demonstrationssportart mit Vereinsmannschaften, 1908 als offizielle olympische Sportart. Deutsche Mannschaften nahmen aber in diesen Jahren noch nicht teil. Insgesamt war man nur bei drei von sieben Turnieren für A-Nationalmannschaften dabei.

Jahr Austragungsort Teilnahme bis … Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1908 London keine Teilnahme
1912 Stockholm Achtelfinale Österreich Höchster Sieg der Nationalmannschaft: 16:0 gegen Russland
1920 Antwerpen keine Teilnahme Deutschland war von den Spielen ausgeschlossen.
1924 Paris keine Teilnahme Deutschland nahm an den Spielen erneut nicht teil.
1928 Amsterdam Zwischenrunde Uruguay Erstes Spiel gegen eine außereuropäische Mannschaft
1936 Berlin Viertelfinale Norwegen Ende der Ära Nerz nach Niederlage gegen Norwegen.
1948 London keine Teilnahme Deutschland war von den Spielen ausgeschlossen.

Die Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften

Siehe Hauptartikel: Deutsche Fußballnationalmannschaft/Weltmeisterschaften

Die Deutsche Nationalmannschaft ist nach Brasilien (fünf Titel) und Italien (vier WM-Titel) die erfolgreichste Fußballnationalmannschaft der Welt. Bereits siebenmal stand sie im Endspiel einer Fußball-Weltmeisterschaft. Dreimal (1954, 1974 und 1990) konnte die deutsche Mannschaft den Weltmeistertitel gewinnen, viermal (1966, 1982, 1986, 2002) ging sie als Vize-Weltmeister vom Platz. Hinzu kommen drei dritte Plätze bei den WM-Endrunden 1934, 1970 und 2006. Mit Ausnahme der Turniere 1930 und 1950 hat das DFB-Team an allen Weltmeisterschaften teilgenommen, wobei sie 1930 verzichtete (Weltwirtschaftskrise, Aufwendungen für eine Teilnahme in Uruguay konnten nicht aufgebracht werden) und sich 1950 nicht qualifizieren durfte (der DFB gründete sich erst 1949 neu, aufgrund des Krieges wurde er 1945 aufgelöst). Zusammen mit Brasilien hat sie mit 92 Spielen die meisten WM-Spiele bestritten. Bei der WM 1974 nahm zudem die Auswahl des DDR-Verbandes DFV teil.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis… Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1930 Uruguay keine Teilnahme Weltwirtschaftskrise, zu hoher Aufwand für die Reise nach Südamerika
1934 Italien Spiel um Platz 3 Österreich 3. Platz im Halbfinale gegen die Tschechoslowakei ausgeschieden
1938 Frankreich Achtelfinale Schweiz Nach „Anschluss“ Österreichs wird eine „Großdeutsche“ Mannschaft gefordert, K.-o.-System, nach Remis Niederlage im Wiederholungsspiel
1950 Brasilien keine Teilnahme wiedergegründeter DFB wird von der FIFA erst nach der WM wieder aufgenommen
1954 Schweiz Finale Ungarn 1. Platz Wunder von Bern"
1958 Schweden Spiel um Platz 3 Frankreich 4. Platz Schlacht von Göteborg“ im Halbfinale gegen Schweden
1962 Chile Viertelfinale Jugoslawien Herbergers letzte WM als Trainer
1966 England Finale England 2. Platz Wembley-Tor"
1970 Mexiko Spiel um Platz 3 Uruguay 3. Platz Jahrhundertspiel“ im Halbfinale gegen Italien
1974 Deutschland Finale Niederlande 1. Platz Begegnung mit der DDR-Auswahl und das „Sparwasser-Tor“; „Nacht von Malente“; „Wasserschlacht von Frankfurt"
1978 Argentinien Zwischenrunde u. a. Österreich Schmach von Córdoba"
1982 Spanien Finale Italien 2. Platz Nichtangriffspakt von Gijón“; „Nacht von Sevilla"
1986 Mexiko Finale Argentinien 2. Platz Suppenkasper-Affäre"
1990 Italien Finale Argentinien 1. Platz Triumph des „Kaisers"
1994 USA Viertelfinale Bulgarien Stinkefinger-Affäre“ (Stefan Effenberg)
1998 Frankreich Viertelfinale Kroatien Kroatische Revanche für das Aus im Viertelfinale der EM 1996
2002 Südkorea/Japan Finale Brasilien 2. Platz erstes WM-Spiel gegen Brasilien (im Finale)
2006 Deutschland Spiel um Platz 3 Portugal 3. Platz „Weltmeister der Herzen“, „Sommermärchen"

Die Nationalmannschaft bei Europameisterschaften

Hauptartikel: Deutsche Fußballnationalmannschaft/Europameisterschaften

Die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft konnte sich seit 1972 für alle Europameisterschaftsendrunden qualifizieren und ist damit die Mannschaft mit den meisten Teilnahmen. Bei den ersten Turnieren 1960 und 1964 war man an einer Teilnahme allerdings noch nicht interessiert, da Bundestrainer Sepp Herberger sich durch die EM beim Aufbau für die WM gestört fühlte. Erst unter seinem Nachfolger Helmut Schön wollte sich die Mannschaft erstmals qualifizieren, scheiterte aber dabei. Bei der ersten gelungenen Qualifikation 1972 wurde dann aber sofort der erste Titel gewonnen und mit zwei weiteren Titeln ist Deutschland derzeit Rekordeuropameister. Seitdem nahm Deutschland an allen Endrunden teil und ist das einzige Land, das an allen 1980 bis 1992 mit acht Mannschaften ausgetragenen Turnieren teilnahm. Dreimal schied man aber auch in der Vorrunde aus, was jeweils zu Trainerwechseln führte. Im ersten Spiel der Endrunde der EM 2008 konnte Deutschland erstmals nach zwölf Jahren wieder ein Spiel bei einer Endrunde gewinnen, bei den Turnieren 2000 und 2004 war die Mannschaft sieglos geblieben.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis… Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1960 Frankreich keine Teilnahme offizielle Bezeichnung: Europa-Nationenpokal
1964 Spanien keine Teilnahme offizielle Bezeichnung: Europa-Nationenpokal
1968 Italien nicht qualifiziert Jugoslawien und Albanien Ausscheiden nach 0:0 in Albanien
1972 Belgien Finale Sowjetunion 1. Platz Beste deutsche Elf aller Zeiten?
1976 Jugoslawien Finale Tschechoslowakei 2. Platz Nacht von Belgrad
1980 Italien Finale Belgien 1. Platz Triumph für Jupp Derwall
1984 Frankreich Vorrunde Portugal, Rumänien, Spanien Ende der Ära Derwall
1988 Deutschland Halbfinale Niederlande Halbfinale es gab kein Spiel um den dritten Platz
1992 Schweden Finale Dänemark 2. Platz Revanche für Dänemark nach Niederlage bei EM 1988
1996 England Finale Tschechien 1. Platz erstes Golden Goal der EM-Geschichte durch Oliver Bierhoff
2000 Belgien/Niederlande Vorrunde Rumänien, England, Portugal Ende der Ära Ribbeck
2004 Portugal Vorrunde Niederlande, Lettland, Tschechien Ende der Ära Völler
2008 Österreich/Schweiz Finale Spanien 2. Platz 6. Finaleinzug bei einer Europameisterschaft

Die Nationalmannschaft beim Konföderationen-Pokal

Die Nationalmannschaft nahm bisher zweimal, 1999 als Europameister und 2005 als Gastgeber, am Konföderationen-Pokal teil, zweimal (1997 und 2003) verzichtete man als qualifizierter Europa- bzw. Vizeweltmeister auf die Teilnahme. Für den Konföderationen-Pokal 2009 ist Deutschland nicht qualifiziert.

  • 1999: Aus in der Vorrunde
  • 2005: Platz 3

Spielkleidung und Trikot

Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet ihre Heimspiele in weißen Trikots und schwarzen Hosen, den Farben Preußens. Weiß, oft auch mit rot, war oder ist zudem auch in anderen Sportarten bei deutschen Sportlern in Gebrauch, bei den Leichtathleten, im Skisport und sogar im Motorsport (abgesehen von den Silberpfeilen). Diese Tradition stammt noch aus den Anfangsjahren der Nationalmannschaft und überstand die verschiedenen politischen Neuordnungen Deutschlands. In diesen Farben gewann Deutschland die jeweils drei WM- und EM-Titel, verlor aber auch 1966 gegen die ausnahmsweise in rot spielenden Engländer, 1970 und 1982 gegen Italien sowie 2002 gegen Brasilien. Die Paarung einer Mannschaft in Gelb-Blau-Weiß gegen eine in Weiß-Schwarz-Weiß wäre noch in den 1970er Jahren mit Rücksicht auf Schwarz-Weiß-Fernseher undenkbar gewesen.

Die Farbe des Auswärtstrikots wechselte häufiger, die meisten Auswärtsspiele – in denen es nicht möglich war mit weißen Trikots zu spielen – bestritt sie mit grünen Trikots und weißen Hosen, den Farben des DFB beziehungsweise denen eines Spielfeldes. Wichtige Spiele in diesen Farben waren zum Beispiel 1954 der 6:1-Sieg im Halbfinale gegen Österreich, 1972 der 3:1-Sieg im Wembley-Stadion oder die 2:3-Niederlage gegen Argentinien 1986 in Mexiko. Kurioserweise führten die Argentinier ihre Niederlage im WM-Finale 1990 auch darauf zurück, dass sie nun diesmal in ihren blauen Reserve-Trikots spielen mussten und nicht in ihren hellblau-weiß-gestreiften Trikots und schwarzen Hosen antreten konnten wie vier Jahre zuvor. Abgesehen von grün kamen zwischenzeitlich auch ein graues und ein schwarzes Trikot zum Einsatz. Seit dem Amtsantritt von Jürgen Klinsmann wird rot als alternative Farbe bevorzugt und anfangs und zuletzt am 27. Mai 2008 gegen Weißrussland auch in einigen Heimspielen eingesetzt. Die rote Farbe wurde gewählt, da Mannschaften in Rot temperamentvoller wirken. Für Zuschauer sind die Spieler in roten Hemden besser sichtbar als in grünen. Aber bereits am 14. April 1911 spielte Deutschland in roten Jerseys und schwarzen Hosen gegen England.[24]

Bei den Olympischen Spielen 1928 spielte die Nationalmannschaft in weißen Hemden mit rotem Brustring und weißen Hosen.[25]

Im Spiel um Platz drei bei der WM 1970 und bei der „Wasserschlacht von Frankfurt“ gegen Polen spielte Deutschland ganz in Weiß, also auch mit weißen Hosen.

Bis zur WM 1986 waren die „Heimtrikots“ der deutschen Nationalelf ausschließlich in Weiß und Schwarz gehalten. Erst in Mexiko gab es einen allerersten Farbklecks auf dem geschneiderten Stoff zu entdecken: Teile des Kragens waren in den Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold gehalten. Zudem wurde auch zeitweise das Markenzeichen des Ausrüsters, die „drei Streifen“, in Schwarz-Rot-Gold auf Weiß ausgeführt. Zwei Jahre später dann eine kleine Revolution: Ein schwarz-rot-goldgelber Streifen zog sich bei der Europameisterschaft 1988 im eigenen Land in Form einer Fieberkurve quer über das deutsche Trikot. Jenes Design brachte zwei Jahre später – bei der WM 1990 in Italien – noch mehr Glück. Deutschland wurde in diesem Dress Weltmeister, nach 1954 und 1974 zum dritten Mal.

1992 bei der EM in Schweden gab es weitere Neuerungen: erstmals prangte, in den US-Profiligen längst üblich, auf dem Rücken der Nachname des jeweiligen Spielers. Zudem wurde die Rückennummer zusätzlich in Kleinformat auf die Vorderseite der Trikots geflockt, bislang war nur die Hose mit der Nummer markiert. Die Schwarz-Rot-Gold-Streifen fanden sich diesmal in Höhe der Schultern wieder. Das WM-Trikot von 1994 mit dem sogenannten „Schwingen-Design“ sollte die Schwingen des deutschen Adlers symbolisieren – jene Trikots wurden allerdings kontrovers diskutiert. Zur EM 1996 besann man sich wieder alter Traditionen und trug ein rein weißes Trikot mit einem schwarzen Wappen auf der linken Brust auf dem in Weiß der Bundesadler aufgestickt war. Eine Neuerung waren die drei Sterne für die drei WM-Titel in Schwarz-Rot-Gold über dem Wappen.

1998 zur WM in Frankreich brachte der Ausrüster wieder etwas mehr Farbe auf das weiße Dress und zwar passend zum Ausrüster-Logo drei Streifen in den deutschen Nationalfarben, die quer über die Brust gingen. Unter beiden Ärmeln war ein breiter schwarzer Streifen angebracht. Für viele sehr einfallslos wirkte das Trikot zur EM 2000. Weiß und Grau waren die dominierenden Farben (weißes Hemd und graue Ärmel). Auch 2002 sparte man an Farben und lief in Asien bei der WM in strahlendem Weiß auf, einzig der Kragen und der Ärmel-Bund waren schwarz abgesetzt. Dieses Jersey sollte an die Trikots der beiden Fußball-Weltmeistertitel von 1954 und 1974 erinnern und ein gutes Omen sein. In Portugal zur EM 2004 wurden die Ärmel des Trikots zu Deutschlandfahnen, und zur WM 2006 im eigenen Land wurden geschwungene Linien in Schwarz-Rot-Gold auf dem Trikot angebracht.

Bei der WM 2006 bestritt Deutschland alle Spiele mit weißen Trikots und schwarzen Hosen. Dies wurde von der FIFA so festgelegt, obwohl bei einer WM auch der Gastgeber nicht automatisch in jedem Spiel „Heimrecht“ genießt.

Die Ausrüstung der Nationalmannschaft wird traditionell von der Firma Adidas gestellt. Ein Mitarbeiter der Firma – in früheren Jahren der Firmengründer Adolf Dassler – gehört bei großen Turnieren zum Betreuerstab der Mannschaft, bei der WM 2006 war das der frühere Bundesligaprofi Manfred Drexler. In der Vergangenheit kam es auch öfter zu Problemen mit einzelnen Spielern, wie beispielsweise Günter Netzer, wenn diese in ihren Vereinen oder durch Privatverträge Schuhe anderer Hersteller trugen. Der DFB konnte sich in diesen Fällen aber immer durchsetzen, so dass die Nationalmannschaft „einheitlich“ antrat. Seit dem EM-Qualifikationsspiel gegen Irland am 2. September 2006 ist es den Spielern freigestellt, Fußballschuhe und Torwarthandschuhe anderer Ausrüster zu tragen.

Mit dem Trikot zur Europameisterschaft 2008 lief die deutsche Mannschaft erstmals am 17. November 2007 gegen Zypern auf. Dabei erstreckt sich ein schwarz-rot-goldener Ring über die Brust. Der schwarze Streifen ist um vieles breiter, um den weiß gehaltenen Trikotnummern einen erkennbaren Hintergrund zu geben. Auch der Adler ist wie zur EM 1996 weiß auf schwarzem Grund. Das neue rote Auswärtstrikot mit einem breiten schwarzen Mittelstreifen soll an das erste Länderspieltrikot im Jahr 1908 erinnern. Die drei Sterne auf dem Trikot stehen für die drei gewonnenen Weltmeisterschaften 1954, 1974 und 1990. Im EM-Kader 2008 trugen elf Spieler der Nationalelf Schuhe von Adidas, sieben Spieler (u.a. Miroslav Klose) von Nike und vier Spieler (u.a. Mario Gómez) Schuhe von Puma. Die Schuhe von Adidas für die Spieler der Nationalelf werden in Scheinfeld in Deutschland hergestellt und sind entsprechend angefertigte individuelle Sondermodelle für die Spieler. So trägt der Schuh des Spielers Michael Ballack vom Typ Predator auch die Namen seiner drei Söhne. Rund sechs Schuhpaare für jeden Spieler wurden von Adidas für elf der Nationalspieler für die EM 2008 gefertigt. Die Handschuhe von Nationaltorhüter Robert Enke stammen vom Hersteller uhlsport.

Nach einer Regeländerung der FIFA dürfen zu den Qualifikationsspielen der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 die Trikots nur noch mit Nummern von eins bis 18 versehen werden. Der DFB legte unmittelbar nach Aufkommen der Regel Protest bei der FIFA ein, da so laut Bierhoff erhebliche Vermarktungsprobleme auftreten werden (So kann z.B. Lukas Podolski seine gewohnte Nummer 20 nicht mehr tragen). Diesen Einspruch wies die FIFA allerdings zurück. Nun hofft der DFB, dass sich mehrere Verbände an einer Klage beteiligen.[26]

Spielorte

Die deutsche Nationalmannschaft hat kein Nationalstadion wie z. B. die Englische Fußballnationalmannschaft mit dem Wembley-Stadion. So finden die Heimspiele seit jeher in wechselnden Stadien statt, wobei die Auswahl von der Bedeutung des Spieles und des Gegners abhängt. In einigen Fällen (WM 1974 und 2006, EM 1988) ergaben sich auch die Spielorte durch den Turnierverlauf, wenn auch im Vorhinein durch das Setzen bei der Auslosung bestimmte Orte bevorzugt wurden.

Bisher spielte die deutsche Mannschaft in 39 zum Zeitpunkt des Spieles deutschen Städten. Das erste Heimspiel und die meisten Spiele (42) fanden in Berlin statt, gefolgt von Hamburg (inkl. Altona) mit 32, Stuttgart mit 29 und Hannover mit 24 Spielen. Auch wenn der FC Schalke 04 während der 1930er Jahre einen Großteil der Nationalmannschaft stellte, fanden zu der Zeit keine Spiele in Gelsenkirchen statt, da die damalige Glückauf-Kampfbahn für Länderspiele zu klein war. Erst 1973 fand nach dem Bau des Parkstadions für die WM 1974 das erste Spiel in Gelsenkirchen statt. Ähnlich erging es Kaiserslautern, dessen 1. FC Kaiserslautern in den 1950ern einen Großteil der Nationalspieler stellte und Mönchengladbach, wo in den 1970ern viele Nationalspieler spielten. Dort fanden erstmals 1987 bzw. 2005 Länderspiele statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden die Spiele zunächst nur in den Städten der Bundesrepublik sowie in West-Berlin statt, nach der Wiedervereinigung wurden auch wieder Spiele in den neuen Bundesländern durchgeführt, erstmals am 14. Oktober 1992 in Dresden.

Zurzeit hat das Berliner Olympiastadion mit 74.228 Sitzplätzen die größte Zuschauerkapazität in Deutschland. Nach Um- und Ausbauten kann der Signal-Iduna-Park in Dortmund für internationale Spiele 65.718 Zuschauer aufnehmen. Bis zur Niederlage im Halbfinale der Weltmeisterschaft 2006 gegen Italien war Deutschland dort ungeschlagen, so dass die deutsche Nationalmannschaft regelmäßig wichtige Qualifikationsspiele dort abhielt. Unter anderem fanden das wichtige Play-off-Rückspiel gegen die Ukraine zur Weltmeisterschaft 2002, das Heimspiel gegen Schottland in der Qualifikation zur EM 2004 und das Spiel gegen Russland der WM-Qualifikation 2010 in Dortmund statt.

Die deutschen Stadien gehören weltweit zu den modernsten, wurden sie doch für die Olympischen Spiele 1972, die Weltmeisterschaften 1974 und 2006 sowie die Europameisterschaft 1988 immer wieder modernisiert bzw. neu gebaut. Fünf Stadien werden von der UEFA als Fünfsternestadion eingestuft. Bis in die 1990er Jahre waren die meisten Stadien Mehrzweckbauten, in denen auch Leichtathletikwettbewerbe stattfinden konnten. Danach wurden viele Stadien in reine Fußballstadien umgebaut bzw. direkt als solche errichtet. Stadien mit 400-Meter-Bahnen sind nun die Ausnahme.

Die meisten Spiele außerhalb des heutigen Deutschlands fanden in Wien (19) statt, wobei Heimspiele der reichsdeutschen Auswahl zwischen 1938 und 1942 miteinbezogen sind. Es folgen Stockholm (17, davon drei gegen nichtschwedische Nationalmannschaften während internationaler Turniere), Budapest und Basel (je 15). Außerhalb Europas spielte Deutschland am häufigsten (8) in Mexiko-Stadt, davon nur vier gegen Mexiko. Das erste Spiel außerhalb Europas fand am 28. Dezember 1958 in Kairo gegen Ägypten statt und wurde mit 1:2 verloren. Außer in Australien/Ozeanien und der Antarktis spielte die Nationalmannschaft bisher auf jedem Kontinent.

Die größten Triumphe erlebte die Deutsche Mannschaft in Bern (Weltmeister 1954), Brüssel (Europameister 1972), München (Weltmeister 1974), Rom (Europameister 1980, Weltmeister 1990) und London (Europameister 1996).

Die meisten Zuschauer bei einem Heimspiel gab es am 22. November 1950 beim ersten Spiel nach dem Krieg: 115.000 Zuschauer wollten in Stuttgart das Spiel gegen die Schweiz sehen, das offizielle Fassungsvermögen betrug 80.000. 170.000 waren es beim Auswärtsspiel Brasilien gegen Deutschland (1:0) am 21. März 1982 in Rio de Janeiro. Die wenigsten Zuschauer (je 2.000) gab es bei den drei Spielen der Olympischen Spiele 1912 in Stockholm, von denen eins mit 16:0 gegen Russland den höchsten Sieg einer deutschen Nationalmannschaft brachte.

Der nördlichste Spielort war bisher Reykjavík auf Island, der südlichste die argentinische Hauptstadt Buenos Aires. Spielort mit der größten Zeitdifferenz (- 9 Stunden) war San Francisco (18. Dezember 1993).

Personen

Reichstrainer und Bundestrainer

In den ersten Jahren hatte die Nationalelf noch keinen Trainer. Die Aufstellung der Mannschaften war das Ergebnis des Proporzdenkens der Landesverbände. Zu den Länderspielen wurde weniger nach Leistung, sondern gemäß einem Quotensystem eingeladen. Dabei standen den einzelnen Landesverbänden bestimmte Positionen zu. Die Aufstellung legte der Spielausschuss fest und der Mannschaftskapitän bestimmte am Spielort die Taktik. Allerdings gab es zu dieser Zeit auch kaum ausgebildete Trainer. Von ihren ersten 58 Länderspielen konnte die Nationalelf lediglich 16 gewinnen, 12 endeten remis und 30 gingen verloren, darunter mit 0:9 die höchste Niederlage. Allerdings gelang in dieser Zeit auch der höchste Sieg. Nachdem Felix Linnemann 1925 DFB-Präsident geworden war, sorgte er dafür, dass mit Otto Nerz der erste Trainer angestellt wurde.

  • Otto Nerz, ein Volksschullehrer aus Mannheim, der als konsequent und zielstrebig galt, war der erste DFB-Trainer. Er arbeitete in dieser Funktion von 1928 bis 1936 und war bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 in Italien für die deutsche Nationalmannschaft verantwortlich. Bei dieser WM belegte er mit einer bemerkenswert jungen Mannschaft (Durchschnittsalter 23 Jahre) den dritten Platz. Nach dem frühzeitigen Scheitern der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin löste ihn Sepp Herberger als Reichstrainer ab. Nerz gelangen in 70 Spielen 42 Siege und zehn Unentschieden bei 18 Niederlagen.
Sepp Herberger (links) und sein Nachfolger Helmut Schön auf einer paraguayischen Briefmarke
  • Sepp Herberger (1936–1942 und 1950–1964) war der zweite und letzte Reichstrainer sowie der erste Bundestrainer des DFB. Unter seiner Führung wurde die Deutsche Nationalmannschaft 1954 erstmals Weltmeister.
    Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1938 musste er auf Anweisung der Regierung die deutsche Mannschaft um Spieler aus dem kurz zuvor ans Deutsche Reich angeschlossenen Österreich ergänzen. Die nicht eingespielte Elf scheiterte bereits in der ersten Runde. Trotzdem blieb Herberger bis 1942 im Amt, als der Länderspielbetrieb kriegsbedingt eingestellt wurde. Als Reichstrainer betreute er die Nationalmannschaft 65 Mal; es gab 40 Siege, zwölf Unentschieden und 13 Niederlagen.
    1950 wurde Herberger erster Bundestrainer des wiedergegründeten DFB. 1954 führte er die DFB-Auswahl unter ihrem Kapitän Fritz Walter zum Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Der überraschende 3:2-Erfolg im Endspiel gegen das hoch favorisierte Ungarn wird bis heute als das Wunder von Bern, Herberger und sein Team als Helden von Bern bezeichnet. Bei der WM 1958 in Schweden gelang mit dem vierten Platz noch einmal der Einzug ins Halbfinale; bei der WM 1962 in Chile schied Deutschland jedoch im Viertelfinale aus. Herberger hat 97 Spiele als deutscher Bundestrainer geleitet. Davon endeten 52 mit Siegen, 14 unentschieden und 31 mit Niederlagen. Am 9. November 1964 wurde Herberger, der von den Nationalspielern respektvoll „Chef“ genannt wurde, von Helmut Schön abgelöst. Trotz seines Rücktritts gehörte er auch bei der WM 1966 als „Ehrengast“ noch zum erweiterten Betreuerstab der Nationalmannschaft. Seine Gesamtbilanz als Reichs- und Bundestrainer: 162 Länderspiele, davon 92 Siege, 26 Unentschieden, 44 Niederlagen.
  • Helmut Schön (1964–1978) ist der bisher erfolgreichste Bundestrainer. Als einziger führte er die Nationalelf zur Weltmeister- und zur Europameisterschaft. Bereits bei Schöns erster WM, 1966 in England, wurde die deutsche Fußballnationalmannschaft Vizeweltmeister und bei der WM in Mexiko 1970 Dritter. 1972 gewann sie die Fußball-Europameisterschaft in Belgien, und 1974 wurde sie bei der WM in Deutschland zum zweiten Mal nach 1954 Fußballweltmeister. Bei der EM in Jugoslawien 1976 wurde sie Vize-Europameister. In 139 Spielen unter Helmut Schön gelangen ihr 87 Siege; es gab 30 Remis und nur 22 Niederlagen.
Jupp Derwall (2004)
  • Jupp Derwall (19781984). Seine größten Erfolge als Bundestrainer waren der Gewinn der Fußball-Europameisterschaft 1980 in Italien und der zweite Platz bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien. Nach dem frühen Ausscheiden in der Vorrunde gegen Spanien bei der Fußball-Europameisterschaft 1984 trat Jupp Derwall zurück. In 67 Spielen erzielte seine Mannschaft 45 Siege, spielte elfmal Unentschieden und kassierte elf Niederlagen. Unter seiner Ägide gab es mit 23 Spielen die längste Serie ohne Niederlage und innerhalb dieser Serie mit zwölf Spielen die längste Siegesserie. Er ist der bisher einzige Bundestrainer, der bei seinem ersten Turnier gleich einen Titel gewinnen konnte.
Franz Beckenbauer
  • Franz Beckenbauer (1984–1990) wurde mangels Trainerlizenz zum Teamchef ernannt. Als eigentlicher Trainer fungierte zunächst sein Assistent Horst Köppel, der 1987 durch Holger Osieck abgelöst wurde. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko wurde die deutsche Mannschaft unter Beckenbauers Leitung Vizeweltmeister (die DFB-Auswahl unterlag im Finale Argentinien mit 2:3). Bei der EM 1988 im eigenen Land erreichte Beckenbauer mit der Nationalmannschaft das Halbfinale. Zwei Jahre später bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien führte er das Team zum Gewinn des Weltmeistertitels. Damit gelang Franz Beckenbauer ein einmaliges Kunststück: Er wurde sowohl als Spieler als auch als Teamchef jeweils Fußballweltmeister und Vizeweltmeister. Seine Bilanz: 66 Spiele insgesamt, 36 Siege, 17 Remis und 13 Niederlagen.
Berti Vogts
  • Berti Vogts (Hans-Hubert Vogts) (1990–1998) löste Franz Beckenbauer nach der WM 1990 ab. Ihm gelang der Sieg bei der Fußball-Europameisterschaft 1996, und er wurde Vizeeuropameister 1992. In 102 Spielen siegte seine Mannschaft 67 Mal, spielte 23 Mal Remis und verlor nur zwölf Spiele. Mit einer Quote von 2,2 Punkten pro Spiel ist er nur in dieser Beziehung der erfolgreichste Bundestrainer, denn er ist der einzige Bundestrainer, der mit seiner Mannschaft in einer WM-Endrunde kein WM-Halbfinale erreichte. Allerdings ist er der letzte Bundestrainer, der mit seiner Mannschaft einen Titel holen konnte.
  • Erich Ribbeck (1998–2000) wurde 1998 Nachfolger von Berti Vogts als Bundestrainer, nachdem er schon 1984 in der engeren Wahl als Nachfolger von Jupp Derwall war. Nach dem schlechtesten Abschneiden einer deutschen Nationalmannschaft bei einer großen Meisterschaft seit 1938 wurde Erich Ribbeck nach der Fußball-Europameisterschaft 2000 durch Rudi Völler ersetzt. Er machte die wenigsten Spiele aller Bundestrainer (24 Spiele). Aber auch seine Bilanz ist noch positiv: Zehn Siege, sechs Remis und acht Niederlagen. Er ist aber der einzige Trainer der Nationalmannschaft, der als verantwortlicher Trainer an keiner WM teilnahm.
Rudi Völler
  • Rudi Völler (2000–2004) wurde 2000 Teamchef. Als eigentlicher Bundestrainer fungierte Völlers „Assistent“ Michael Skibbe. Völler sollte ursprünglich nur als Übergangslösung dienen und von Christoph Daum abgelöst werden. Da dieser jedoch wegen Drogenkonsums nicht mehr tragbar war, blieb Rudi Völler Teamchef. Rudi Völler wurde mit der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2002 in Südkorea und Japan überraschend Vize-Weltmeister. Nachdem die Nationalmannschaft bei der EM 2004 bereits in der Vorrunde ausschied, erklärte Völler am 24. Juni 2004 seinen Rücktritt vom Amt des Teamchefs der deutschen Nationalelf. In 53 Spielen gelangen ihm 29 Siege und elf Remis, zudem musste er 13 Niederlagen einstecken.
Jürgen Klinsmann
  • Jürgen Klinsmann (2004–2006) wurde 2004 Trainer der DFB-Auswahl. Zu seinem Trainerstab zählten Co-Trainer Joachim Löw, Torwarttrainer Andreas Köpke und Teammanager Oliver Bierhoff. Klinsmanns Bilanz ist positiv: In 34 Spielen gab es 21 Siege, sieben Remis und sechs Niederlagen. In die Kritik aus Reihen von Sport, Medien und sogar der Politik geriet Jürgen Klinsmann im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Insbesondere nach einer 1:4-Niederlage gegen Italien am 1. März 2006 wurde die Strategie des Bundestrainers, verstärkt jüngere Spieler mit wenig Spielpraxis in eine offensive DFB-Auswahl aufzunehmen, kontrovers diskutiert. Bei der Weltmeisterschaft brachte Klinsmann die Mannschaft mit einer erfrischenden Spielweise mit vier Siegen und einem Sieg nach Elfmeterschießen jedoch bis ins Halbfinale, wo man Italien mit 0:2 nach Verlängerung unterlag. Im Spiel um den dritten Platz schlugen sie Portugal mit 3:1. Trotz des unerwarteten Erfolgs verlängerte Klinsmann seinen auslaufenden Vertrag nicht und erklärte kurz nach Turnierende seinen Rücktritt. Er ist somit der erste Bundestrainer, dessen Mannschaft sich für kein Turnier qualifizieren musste, da Deutschland sowohl für den Confed-Cup 2005 als auch die WM 2006 als Veranstalter qualifiziert war.
Joachim Löw
  • Joachim Löw (seit 2006) ist seit dem 1. August 2006 als Nachfolger von Jürgen Klinsmann tätig. Er führte die Mannschaft zur Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz. Sein Vertrag galt zunächst bis zum Ende des Turniers, wurde aber nach der Qualifikation zur EM 2008 bis zur WM 2010 verlängert. Assistiert wird ihm vom ehemaligen Bundesligaprofi Hans-Dieter Flick. In den ersten Spielen seiner Amtszeit konnte Löw die guten Eindrücke seiner Arbeit als Co-Trainer von Jürgen Klinsmann bestätigen und spielte mit der deutschen Nationalmannschaft einen ebenso attraktiven wie erfolgreichen Fußball. Löw startete als erster Bundestrainer der Geschichte mit fünf Siegen. Sein Team konnte sich so früh wie kein anderes zuvor für die EM qualifizieren, musste aber nach erfolgreicher Qualifikation die erste Pflichtspielniederlage hinnehmen. Bei der EM gelang es ihm und seinem Team, erstmals seit dem Titelgewinn von 1996 wieder ein Europameisterschaftsspiel zu gewinnen und das Finale zu erreichen, wo man gegen Spanien mit 0:1 verlor. Als nächste Aufgabe steht die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Südafrika an.

Siehe auch: Fußballbundestrainer

Spieler

Spielführer

In den ersten Jahren ohne Trainer hatte der Spielführer die Aufgabe die Taktik vorzugeben in der das vom Spielausschuss aufgestellte Team spielen sollte. Erster Spielführer war Arthur Hiller, der es auf vier Länderspiele brachte, davon zwei als Kapitän. Der erste Spieler, der es 1924 auf zehn Einsätze als Kapitän brachte, war Adolf Jäger, damit endete aber seine Karriere in der Nationalmannschaft. Nachdem mit Otto Nerz ein Reichstrainer angestellt wurde, wurde der Kapitän zum verlängerten Arm des Trainers. Unter ihm überbot Ludwig Leinberger 1933 mit seinem letzten Spiel Jägers Rekord. Zwei Jahre später wurde dieser Rekord von Fritz Szepan überboten, der ihn bis 1939 auf 30 Spiele ausbaute. Beim letzten Spiel der reichsdeutschen Auswahl konnte Paul Janes dann den Rekord auf 31 Spiele ausbauen. Dieser hielt 28 Jahre, ehe er am 9. Mai 1970 von Uwe Seeler überboten wurde. Im selben Jahr steigerte Seeler bis zu seinem Abschiedsspiel den Rekord auf 40 Spiele. Am 19. November 1975 gelang es Franz Beckenbauer den Rekord zu überbieten und bis zu seinem letzten Spiel auf 50 Spiele, davon 47 ohne Unterbrechung auszubauen. Karl-Heinz Rummenigge gelang es 1986 im WM-Finale gegen Argentinien in seinem letzten Spiel Beckenbauers Rekord zu überbieten. Dieser hielt sieben Jahre bis ihn Lothar Matthäus überbieten und bis zum 14. November 1999 auf die derzeitige Rekordmarke ausbauen konnte. Matthäus war aber seit 1995 nicht mehr Stammkapitän und fungierte nur als Kapitän wenn Oliver Bierhoff, der damalige Stammkapitän nicht mitspielte oder ausgewechselt wurde. Nachfolger Bierhoffs wurde Oliver Kahn, der die Mannschaft zur WM 2002 und EM 2004 führte. Jürgen Klinsmann ernannte bei seiner Amtsübernahme 2004 Michael Ballack zum Kapitän. Während der Qualifikation für die EM 2008 kam er auf Grund einer langwierigen Verletzung längere Zeit nicht zum Einsatz und wurde dann überwiegend von Bernd Schneider vertreten.

Rangliste der Spielführer
Platz Name Anzahl Rekordspielführer Wichtige Turniere Titel als Kapitän
1 Lothar Matthäus 75 seit 18. Dezember 1993 EM 1988, WM 1990, 1994 Weltmeister 1990
2 Karl-Heinz Rummenigge 51 29. Juni 1986 bis 18. Dezember 1993 WM 1982, EM 1984, WM 1986
3 Franz Beckenbauer 50 19. November 1975 bis 29. Juni 1986 EM 1972, WM 1974, EM 1976 Europameister 1972, Weltmeister 1974
Oliver Kahn 50 EM 2000, WM 2002, EM 2004
5 Michael Ballack 49 WM 2006, EM 2008
6 Uwe Seeler 40 9. Mai 1970 bis 19. November 1975 WM 1966, 1970
7 Jürgen Klinsmann 36 EM 1996, WM 1998 Europameister 1996
8 Paul Janes 31 22. November 1942 bis 9. Mai 1970
9 Fritz Szepan 30 15. März 1936 bis 22. November 1942 WM 1934, 1938
Fritz Walter 30 WM 1954 Weltmeister 1954

Gezählt wurden alle Spiele, in denen der Spieler Kapitän war. (Stand: 1. April 2009)

Vollständige Liste: Liste der Kapitäne der Deutschen Fußballnationalmannschaft

Ehrenspielführer

Um besonders verdienstvolle Spielführer zu ehren, die lange Jahre das Amt des Spielführers ausgeübt hatten, wurde 1954 die Ehrenspielführerschaft eingeführt.

  • Fritz Walter wurde vom DFB am 4. Juli 1954 nach dem gewonnenen WM-Finale zum ersten Ehrenspielführer ernannt.[27] Er führte die deutsche Mannschaft zwischen 1951 und 1956 dreißig Mal als Kapitän aufs Feld, so auch im Finale der WM 1954 gegen Ungarn. Nach seiner aktiven Zeit engagierte sich Fritz Walter unter anderem als Repräsentant der Sepp-Herberger-Stiftung für die Resozialisierung Strafgefangener. Die größte Ehre wurde Walter am 31. Oktober 1985 zu Teil, als das Stadion seines Heimatvereins 1. FC Kaiserslautern in „Fritz-Walter-Stadion“ umbenannt wurde.
  • Uwe Seeler bekam den Titel vom DFB verliehen, obwohl er nie einen internationalen Titel gewann. Aber durch seine Einsatzbereitschaft deutschlandweit und seine Einstellung wurde Uns Uwe zur Fußballlegende. Er war der erste Nachkriegsspieler, der den Vorkriegsrekord von Paul Janes mit 71 Länderspielen einstellen und noch um eins überbieten konnte. Er war zwischen 1961 und 1970 vierzigmal Spielführer und vom 9. September 1970 bis zum 24. November 1973 Rekordnationalspieler.
  • Franz Beckenbauer ist ein weiterer Ehrenspielführer des DFB. Er gilt als die Lichtgestalt des deutschen Fußballs und ist der erfolgreichste deutsche Fußballer, nicht nur als Spieler, als Teamchef und Präsident, sondern auch als Funktionär für den deutschen Fußball bei der WM 2006. Er war der erste deutsche Spieler, der es auf 100 und mehr Länderspiele gebracht hat. Er führte die Mannschaft in 50 Spielen als Kapitän und war vom 24. November 1973 bis zum 17. November 1993 Rekordnationalspieler.
  • Lothar Matthäus erhielt die Auszeichnung am 27. April 2001. Er ist seit dem 17. November 1993 Rekordnationalspieler und trug 150 Mal das Trikot der Nationalmannschaft. Matthäus wurde 1990 und 1991 zum „Weltfußballer des Jahres“ gewählt, 1990 erhielt er die Auszeichnung „Europas Fußballer des Jahres“.

Rekordhalter

Rekordnationalspieler nach Anzahl und Zeit

Bisher spielten 865 Spieler mindestens einmal in der Nationalelf. Mehr als ein Viertel davon kam nur einmal zum Einsatz. Geprägt wurde die Nationalelf aber durch einige herausragende Spieler. Vier Spieler spielten sogar mehr als 15 Jahre für die Deutsche Nationalmannschaft. Der erste, dem dies gelang, war Adolf Jäger. Er stand bereits im dritten Länderspiel am 3. Juni 1908 in der Mannschaft und absolvierte sein letztes Länderspiel am 14. Dezember 1924. Damit war er 16 Jahre und 190 Tage lang Nationalspieler, kam aber durch die Länderspielpause während und nach dem Ersten Weltkrieg nur auf 18 Spiele. Auch Fritz Walter, der vom 14. Juli 1940 bis zum 24. Juni 1958 für Deutschland spielte, wäre auf mehr Länderspiele gekommen, hätte der Zweite Weltkrieg nicht zu einer achtjährigen Spielpause geführt. Selbst im Alter von 41 Jahren wollte ihn Sepp Herberger noch für die Weltmeisterschaft in Chile (1962) nominieren, obwohl er seit dem 20. Juni 1959 nicht mehr aktiv war. Sein Rekord von 17 Jahren und 345 Tagen hielt bis zum 27. Mai 1998, dann wurde er von Lothar Matthäus überboten, der ihn anschließend auf 20 Jahre und 6 Tage ausdehnte und dabei mit 150 Länderspielen auch die meisten Spiele erreichte. Dabei sah es nach einem Achillessehnenriss im Januar 1995 schon so aus, als sei seine Karriere beendet. 1998 gelang ihm aber ein Comeback in der Nationalmannschaft. Ebenfalls auf mehr als 15 Jahre als Nationalspieler kam Uwe Seeler, der zwischen dem 16. Oktober 1954 und 9. September 1970 15 Jahre und 328 Tage aktiv war. Bei seinem Debüt war er der drittjüngste Spieler, danach gab es keinen Spieler mehr, der früher in der Nationalmannschaft begann. Auch er stand nach einem Achillessehnenriss 1965 vor einem möglichen Karriereende, war dann aber schon zum entscheidenden WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden wieder einsatzbereit. Selbst als mit Gerd Müller ein Nachfolger auf der Mittelstürmerposition vorhanden war, baute Bundestrainer Helmut Schön noch auf Seelers Erfahrung, und so führte er die Nationalmannschaft als leicht zurückhängende Spitze zur WM 1970. In seinem letzten Spiel gelang es ihm noch, den Rekord von Paul Janes von 71 Länderspielen zu übertreffen. Zählt man die Zeit in der DDR-Nationalmannschaft hinzu, übertrifft zudem Ulf Kirsten die Zeitspanne von 15 Jahren als Nationalspieler, wenn auch nur um 43 Tage. In dieser Zeit bestritt er 49 Spiele für den DFV und 51 für den DFB.

Spieler mit mehr als 100 Länderspielen

Bisher gelang es fünf Spielern mehr als 100 Spiele für die Nationalelf zu absolvieren, der erste war Franz Beckenbauer, dem dies weltweit erst als fünftem Spieler in einer Zeit gelang, als die Anzahl der jährlich ausgetragenen Spiele deutlich geringer war als heute.

Lothar Matthäus (1999) im Trikot der Nationalmannschaft
  1. Lothar Matthäus spielte zunächst als Mittelfeldspieler und später als Libero vom 14. Juni 1980 bis 20. Juni 2000 150 Mal (23 Tore) für die deutsche Fußballnationalmannschaft. Matthäus nahm als erster Feldspieler an fünf Weltmeisterschaften teil und wurde 1980 Fußballeuropameister, 1982 und 1986 Vizeweltmeister und 1990 als Kapitän der Nationalmannschaft Fußballweltmeister. Seine Zeit als Nationalspieler begann bei der Europameisterschaft 1980, als er im Spiel gegen die Niederlande in der 73. Minute beim Stand von 3:0 (Endstand 3:2) eingewechselt wurde und endete bei der Europameisterschaft 2000 mit dem Spiel gegen Portugal (Endstand 0:3). Er nahm an vier Europameisterschaften teil (deutscher Rekord), war der erste deutsche Nationalspieler, der von vier Bundestrainern (Derwall, Beckenbauer, Vogts und Ribbeck) eingesetzt wurde, und der bisher älteste Spieler in der Nationalmannschaft.
  2. Jürgen Klinsmann, ehemaliger Bundestrainer, absolvierte zwischen dem 12. Dezember 1987 und dem 4. Juli 1998 108 Spiele (47 Tore) für die deutsche Fußballnationalmannschaft. Er wurde Fußballweltmeister 1990 und Fußballeuropameister 1996. Zusammen mit Thomas Häßler bestritt er die meisten Spiele bei Europameisterschaften (je 13) und schoss die meisten Tore (5) für Deutschland bei Europameisterschaften.
  3. Jürgen Kohler wurde zwischen dem 24. September 1986 und dem 4. Juli 1998 insgesamt 105 Mal (2 Tore) in die DFB-Auswahl berufen. Er wurde Fußballweltmeister 1990 und Fußballeuropameister 1996.
  4. Franz Beckenbauer, der Europameister von 1972 und Weltmeister von 1974 sowie erste Teamchef der Nationalmannschaft, bestritt zwischen dem 26. September 1965 und dem 23. Februar 1977 insgesamt 103 Länderspiele (14 Tore). Er wurde als einziger Spieler mit mehr als 100 Länderspielen nur von einem Bundestrainer (Helmut Schön) eingesetzt.
  5. Thomas Häßler absolvierte 101 Spiele (11 Tore) für den DFB zwischen dem 31. August 1988 und dem 20. Juni 2000. Er wurde Fußballweltmeister 1990 und Fußballeuropameister 1996.
Anmerkung: Der DFB führt in seiner Statistik auch Joachim Streich mit 102 Spielen auf Platz 5, er spielte aber ausschließlich für die Fußballnationalmannschaft der DDR beziehungsweise deren Olympia-Auswahl. Die FIFA erkennt davon vier Spiele aber nicht an.[28]

Siehe auch: Liste der Fußballspieler mit mindestens 100 Länderspielen

Rekordhalter

In den Anfangsjahren wechselten sich mehrere Spieler in der Höchstzahl der Länderspiele ab oder hatten gleich viele Spiele. Nimmt man die ersten drei Spiele raus, bei denen es mehrere Spieler mit gleich vielen Spielen gab, so hatte die deutsche Nationalmannschaft in ihrer Geschichte elf Rekordnationalspieler.

  • Willy Baumgärtner: 16. März 1909 (zuvor gab es mehrere Spieler mit einem, zwei oder drei Spielen) – 24. April 1910 (mit vier Länderspielen abgelöst worden)
  • Eugen Kipp: 24. April 1910 (5) – 9. Oktober 1911 (9)
  • Eugen Kipp und Adolf Werner: 29. Oktober 1911 (beide 9)
  • Eugen Kipp, Adolf Werner, Camillo Ugi: 17. Dezember 1911 (alle 9)
  • Adolf Werner: 24. März 1912 (10) – 14. April 1912 (11)
  • Eugen Kipp, Adolf Werner, Camillo Ugi: 5. Mai 1912 (alle 11)
  • Eugen Kipp: 29. Juni 1912 (12)
  • Eugen Kipp, Adolf Werner und Camillo Ugi: 1. Juli 1912 (alle 12)
  • Camillo Ugi und Adolf Werner: 3. Juli 1912 (beide 13)
  • Camillo Ugi: 6. Oktober 1912 (14) – 21. März 1913 (15)
  • Camillo Ugi und Eugen Kipp: 21. März 1913 (beide 15)
  • Eugen Kipp: 18. Mai 1913 (16) – 28. April 1929 (18)
  • Heinrich Stuhlfauth: 28. April 1929 (19) – 25. September 1932 (21)
  • Richard Hofmann: 25. September 1932 (22) – 17. Oktober 1936 (25)
  • Ernst Lehner: 17. Oktober 1936 (26) – 7. Dezember 1941 (62)
  • Paul Janes: 7. Dezember 1941 (63) – 9. September 1970 (71)
  • Uwe Seeler: 9. September 1970 (72) – 24. November 1973 (72)
  • Franz Beckenbauer: 24. November 1973 (73) – 17. November 1993 (103)
  • Lothar Matthäus: seit 17. November 1993 (150)

Gemeinsam spielten:

  • Willy Baumgärtner, Eugen Kipp, Adolf Werner und Camillo Ugi
  • Heinrich Stuhlfauth und Richard Hofmann
  • Richard Hofmann und Paul Janes
  • Paul Janes und Ernst Lehner
  • Uwe Seeler und Franz Beckenbauer

Meiste Spiele in Folge:[29]

Da viele Spieler immer wieder auf Grund von Verletzungen nicht zur Verfügung standen, gibt es nur wenige Spieler, die längere Zeit ohne Unterbrechungen in der Nationalmannschaft standen:

  1. Franz Beckenbauer: 60 Spiele (9. September 1970 bis 23. Februar 1977)
  2. Berti Vogts: 48 Spiele (27. März 1974 bis 21. Juni 1978)
  3. Manfred Kaltz: 47 Spiele (8. März 1978 bis 14. April 1982)
  4. Berti Vogts: 39 Spiele (6. März 1968 bis 8. September 1971)

Rekordtorschützen

Deutschland hat von allen Nationalmannschaften die meisten Spieler, die mindestens 30 (12) bzw. mindestens 40 Länderspieltore (7) erzielt haben. Der erste, dem dies gelang war Ernst Lehner. Er schoss am 5. Oktober 1941 im Spiel gegen Schweden (Endstand 2:4) sein 30. Tor. Als vorerst letzter und bisher jüngster Spieler erreichte Lukas Podolski am 6. September 2008 durch zwei Tore im Spiel gegen Liechtenstein (Endstand 6:0) diese Marke. Der Rekordtorschütze Gerd Müller ist auch in der Bundesliga mit 365 Toren und in den europäischen Vereinswettbewerben mit 66 Toren der erfolgreichste Torschütze. Von 1974 bis 2006 war er zudem mit 14 Toren WM-Torschützenkönig, wurde dann aber mit 15 Toren vom Brasilianer Ronaldo übertroffen. (siehe auch: Liste der Fußballspieler mit den meisten Länderspieltoren)

Platz Name Tore Spiele 1. Tor
(Spiel)
letztes Tor
(Spiel)
Rekordtorschütze Wichtige Turniere (Tore) Titel
1 Gerd Müller 68 62 8. April 1967 7. Juli 1974
WM-Finale
seit 26. Mai 1972 WM 1970 (10), 1974 (4);
EM 1972 (4)
Europameister 1972, Weltmeister 1974, WM-Torschützenkönig 1970,
EM-Torschützenkönig 1972
2 Rudi Völler 47 90 30. März 1983 2. Juli 1994
WM-Achtelfinale
WM 1986 (3), 1990 (3), 1994 (2);
EM 1984 (2), 1988 (2), 1992
Weltmeister 1990
Jürgen Klinsmann 47 108 27. April 1988 29. Juni 1998
WM-Achtelfinale
WM 1990 (3), 1994 (5), 1998 (3);
EM 1988 (1), 1992 (1), 1996 (3)
Weltmeister 1990, Europameister 1996
4 Karl-Heinz Rummenigge 45 95 8. Oktober 1977 29. Juni 1986
WM-Finale
WM 1978 (3), 1982 (5), 1986 (1);
EM 1980 (1), 1984
Europameister 1980
5 Miroslav Klose 44 88 24. März 2001 noch aktiv WM 2002 (5), 2006 (5);
EM 2004, 2008 (2)
WM-Torschützenkönig 2006
6 Uwe Seeler 43 72 8. Juni 1958
WM-Gruppenspiel
14. Juni 1970
WM-Viertelfinale
23. Juni 1966 - 26. Mai 1972 WM 1958 (2), 1962 (2), 1966 (2), 1970 (3)
7 Michael Ballack 41 92 28. März 2001 noch aktiv WM 2002 (3), 2006;
EM 2000, 2004 (1), 2008 (2)
8 Oliver Bierhoff 37 70 27. März 1996 1. Juni 2002
WM-Gruppenspiel
WM 1998 (3), 2002 (1);
EM 1996 (3), 2000
Europameister 1996
9 Fritz Walter 33 61 14. Juli 1940 26. Mai 1956 16. November 1955 - 23. Juni 1966 WM 1954 (3), 1958 Weltmeister 1954
10 Klaus Fischer 32 45 27. April 1977 8. Juli 1982
WM-Halbfinale
WM 1978, 1982 (2)
Lukas Podolski 32 61 21. Dezember 2004 noch aktiv WM 2006 (3);
EM 2004, 2008 (3)
12 Ernst Lehner 31[30] 65 7. Juni 1934
WM-Sp. um Pl. 3
20. September 1942 14. April 1940 - 16. November 1955 WM 1934 (2), 1938; OS 1936
Anmerkung: Der DFB führt in seiner Statistik auch Joachim Streich mit 55 Toren auf Platz 2 und Ulf Kirsten mit 34 Toren (Platz 10). Beide schossen ihre Tore ausschließlich (Streich) oder teilweise für die Fußballnationalmannschaft der DDR beziehungsweise die Olympia-Auswahl der DDR. Für den DFB schoss Kirsten 20 Tore.

Mehr als ein Tor pro Spiel, bei mindestens 3 absolvierten Spielen schafften nur 10 Spieler:

 1. Gottfried Fuchs 14 Tore in 6 Spielen = 2,33 pro Spiel
 2. Ludwig Damminger und Ernst Poertgen 5/3/1,67
 4. Ernst Willimowski 13/8/1,63
 5. Georg Frank und Oskar Rohr 5/4/1,25
 7. August Klingler 6/5/1,20
 8. Franz Binder 10/9/1,11
 9. Gerd Müller 68/62/1,10
10. Helmut Schön 17/16/1,06

Rekordtorhüter

Die längste Länderspielserie eines Torwarts ohne Gegentor stammt von Jens Lehmann. In Diensten des FC Arsenal überbot er zunächst beim 3:0 gegen Österreich im Februar 2008 seinen eigenen Rekord aus den Jahren 2002 bis 2005 und dehnte diesen auf 681 Minuten aus, ehe er beim 2:2 gegen Weißrussland im Mai 2008 erstmals wieder hinter sich greifen musste. Sein letzter Gegentreffer zuvor datierte vom Spiel in England im August 2007, seitdem endeten die beiden Spiele gegen Wales sowie die Partien in Irland, gegen Zypern, in Österreich und gegen die Schweiz zu Null.

Der vorherige Rekord war 68 Jahre alt, er stammte noch aus dem Jahr 1937. Hans Jakob von Jahn Regensburg spielte gegen Frankreich, Belgien, die Schweiz, Dänemark und Finnland zu Null. Insgesamt erhielt er während 482 Spielminuten kein Gegentor.

Auf 433 Minuten kommt Hans Tilkowski, der 1966 gegen Rumänien, Jugoslawien, die Schweiz und Argentinien zu Null spielte. Oliver Kahn blieb während der Weltmeisterschaft 2002 insgesamt 427 Minuten ohne Gegentor.

Sepp Maier übertraf zwei Mal die 400-Minuten-Marke. 1966/67 blieb der Bayern-Torwart bei den ersten vier Länderspielen seiner Karriere (gegen Irland, die Türkei, Norwegen und Belgien) ohne Gegentor, insgesamt 423 Minuten lang. Zwölf Jahre später verpasste er seine Bestleistung um 16 Minuten.

Torhüter mit den meisten Länderspielen für die deutsche Mannschaft:

Platz Name Anzahl Spiele ohne Gegentor Wichtige Turniere (* = ohne Einsatz) Titel
1 Sepp Maier 95 44 (46%) WM 1966*, 1970 (3.), 1974, 1978; EM 1972, 1976 (2.) Europameister 1972, Weltmeister 1974
2 Oliver Kahn 86 29 (34%) WM 1994*, 1998*, 2002 (2.), 2006 (3.); EM 1996*, 2000, 2004
3 Harald Schumacher 76 25 (33%) EM 1980, 1984; WM 1982 (2.), 1986 (2.) Europameister 1980
4 Jens Lehmann 61 31 (51%) WM 1998*, 2002*, 2006 (3.); EM 2000*, 2004*, 2008 (2.)
5 Andreas Köpke 59 28 (47%) WM 1990*, 1994*, 1998; EM 1992*, 1996 Europameister 1996
6 Bodo Illgner 54 19 (35%) EM 1988*, 1992 (2.); WM 1990, 1994 Weltmeister 1990
7 Hans Tilkowski 39 16 (41%) WM 1962*, 1966 (2.)
8 Hans Jakob 38 11 (29%) WM 1934 (3.), 1938*, Olympia 1936
9 Fritz Herkenrath 21 7 (33%) WM 1958 (3.)
Heinrich Stuhlfauth 21 5 (24%)
11 Toni Turek 20 5 (25%) WM 1954 Weltmeister 1954
Anmerkung: Der DFB führt in seiner Statistik auch Jürgen Croy mit 94 Spielen, René Müller mit 46 und Bodo Rudwaleit mit 33 Spielen auf, die aber nur für die Fußballnationalmannschaft der DDR beziehungsweise die Olympia-Auswahl der DDR spielten.

Aktueller Kader

Der angegebene Kader umfasst die Nationalspieler, die im Aufgebot für die WM-Qualifikationsspiele gegen Liechtenstein und Wales am 28. März 2009 und 1. April 2009 standen.

Spieler Verein Debüt Länderspieleinsätze Länderspieltore Geburtsdatum
Torhüter
René Adler Bayer 04 Leverkusen 11. Oktober 2008 4 0 15. Januar 1985
Robert Enke Hannover 96 28. März 2007 6 0 24. August 1977
Tim Wiese Werder Bremen 19. November 2008 1 0 17. Dezember 1981
Abwehr
Andreas Beck 1899 Hoffenheim 11. Februar 2009 3 0 13. März 1987
Andreas Hinkel Celtic Glasgow 30. April 2003 19 0 26. März 1982
Philipp Lahm FC Bayern München 18. Februar 2004 55 3 11. November 1983
Per Mertesacker Werder Bremen 9. Oktober 2004 55 1 29. September 1984
Marcel Schäfer VfL Wolfsburg 19. November 2008 1 0 7. Juni 1984
Serdar Taşçı VfB Stuttgart 20. August 2008 7 0 27. April 1987
Heiko Westermann FC Schalke 04 6. Februar 2008 11 1 14. August 1983
Mittelfeld
Michael Ballack FC Chelsea London 28. April 1999 92 41 26. September 1976
Thomas Hitzlsperger VfB Stuttgart 9. Oktober 2004 45 6 5. April 1982
Marcell Jansen Hamburger SV 3. September 2005 29 2 4. November 1985
Marko Marin Borussia Mönchengladbach 27. Mai 2008 6 1 13. März 1989
Simon Rolfes Bayer 04 Leverkusen 28. März 2007 19 1 21. Januar 1982
Bastian Schweinsteiger FC Bayern München 6. Juni 2004 65 18 1. August 1984
Piotr Trochowski Hamburger SV 7. Oktober 2006 21 1 22. März 1984
Angriff
Mario Gómez VfB Stuttgart 7. Februar 2007 23 6 10. Juli 1985
Patrick Helmes Bayer 04 Leverkusen 28. März 2007 12 1 1. März 1984
Stefan Kießling Bayer 04 Leverkusen 28. März 2007 2 0 25. Januar 1984
Lukas Podolski FC Bayern München 6. Juni 2004 62 32 4. Juni 1985

Personen im Umfeld

Bei großen Turnieren sind mittlerweile eine Vielzahl von Personen zur Betreuung der Nationalmannschaft beschäftigt. Dazu gehörten anfangs insbesondere Physiotherapeuten und Ärzte. Einer der ersten war Erich Deuser, der 1951 von Sepp Herberger für die Nationalmannschaft gewonnen wurde und bis 1982 tätig war. Von 1963 bis 2008 gehörte sein Kollege Adolf Katzenmeier zum Team. Seit 1996 betreut Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt als Orthopäde die Nationalspieler. Mit Beginn der Amtszeit von Jürgen Klinsmann wurde das Amt des Nationalmannschafts-Managers eingeführt und Oliver Bierhoff übernahm als erster diesen Posten. Ebenfalls auf die Initiative von Jürgen Klinsmann geht die Verpflichtung von Fitnesstrainern zurück. Die Aufgabe von Urs Siegenthaler besteht darin, gegnerische Mannschaften zu beobachten und zu analysieren um den Trainern die taktische Einstellung der Mannschaft zu erleichtern.[31]

Seit 1988 wird der Bundestrainer in seiner Arbeit von einem Torwarttrainer unterstützt. Diese Aufgabe übernahm zuerst Sepp Maier, der in der Saison 1986/87 schon beim FC Bayern München als Torwarttrainer gearbeitet hatte und dieses Amt dann ab 1994 auch parallel zur Nationalmannschaft wieder bei Bayern München ausübte. Im Oktober 2004 wurde er nach Differenzen mit Bundestrainer Jürgen Klinsmann entlassen, da sich Maier für Oliver Kahn und gegen Jens Lehmann als Nummer 1 ausgesprochen hatte. Seitdem ist Andreas Köpke Torwarttrainer bei der Nationalmannschaft.

Bereits 1954 gehörte Adolf Dassler als Zeugwart zum Team und seitdem sind der DFB und adidas Partner. Daher gehört bei Turnieren auch immer ein Mitarbeiter der Firma adidas zum Betreuerstab. Lange Zeit war dies weiterhin Adolf Dassler, derzeit ist dies Manfred Drexler, ein ehemaliger Bundesligaprofi.

Mit dem Amtsantritt von Jürgen Klinsmann im Sommer 2004 wurde auch das Amt des Nationalmannschaftsmanagers geschaffen und mit dem früheren Nationalspieler Oliver Bierhoff besetzt. Als Manager ist er Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainerstab und Verband und ist vorwiegend für die Außenwirkung des Teams sowie die Kontakte zu Sponsoren verantwortlich.

Nachwuchsarbeit

Um Spieler an die A-Nationalmannschaft heranzuführen, gab es verschiedene andere Mannschaften, in denen junge Spieler ihre ersten internationalen Erfahrungen machen konnten. Von 1951 bis 1986 war dies die B-Nationalmannschaft, in der unter anderem Franz Beckenbauer (2 Spiele 1965) und Lothar Matthäus (4 Spiele 1979 bis 1981) begannen. Von 1999 bis 2001 nannte sie sich A2-B-Nationalmannschaft, in ihr spielten z.B. Torsten Frings (5 Spiele 1999 bis 2000) und Bernd Schneider (4 Spiele 1999 bis 2001). 2002 wurde die Mannschaft im Hinblick auf die WM 2006 in Team 2006[32] umbenannt. Seit 2006 gibt es keine B-Nationalmannschaft des DFB mehr.

Auch die U-21-Mannschaft (ab 1979) und die Olympia-Mannschaft (1982 bis 1998) diente vielen jungen Talenten als Sprungbrett in die A-Nationalmannschaft, z.B. dem späteren Welt- und Europameister Jürgen Klinsmann.

Während die B-Mannschaften nur zu Freundschaftsspielen antraten, nahmen die U-21- und Olympia-Mannschaften auch an internationalen Wettkämpfen teil, so dass den jungen Spielern auch Wettkampfpraxis vermittelt wurde.

Die Deutsche Nationalmannschaft in der FIFA-Weltrangliste

Platzierung und relative Punktzahl in der FIFA-Weltrangliste

Bei Einführung der FIFA-Weltrangliste im August 1993 belegte Deutschland den 1. Platz, fiel aber im Folgemonat auf Rang 5, um im darauf folgenden Monat wieder Platz 1 zu belegen. Nach Platz 3 im November 1993 belegte Deutschland von Dezember bis Juni 1994 ununterbrochen Platz 1, musste sich diese Platzierung aber teilweise mit anderen Ländern teilen, da in der Anfangszeit der Rangliste diese wenig differenziert war. Nach dem Aus im Viertelfinale der WM 1994 fiel Deutschland auf Rang 3 zurück und pendelte in der Folgezeit zwischen Platz 5 und 2. Im Februar 1997 konnte noch einmal und bis heute zum letzten Mal Platz 1 (gemeinsam mit Brasilien) belegt werden. Nach dem Aus in der Vorrunde bei der EM 2000 belegte Deutschland mit Platz 11 erstmals keinen Platz unter den ersten Zehn. Den schlechtesten Platz belegte Deutschland im März 2006: Nach der 1:4-Niederlage in Italien rutschte Deutschland auf Platz 22 ab. Dafür verantwortlich war aber auch, dass Deutschland vor der WM im eigenen Land keine Qualifikationsspiele bestreiten musste und Freundschaftsspiele schwächer gewichtet wurden. Nach der WM wurde die Ranglistenberechnung modifiziert und Deutschland erreichte Platz 9. Seitdem ging es langsam aufwärts, und im August 2008 wurde wieder Platz 2 erreicht. Der Abstand zur spanischen Mannschaft, die seit der Europameisterschaft die Rangliste anführt, wurde aber zuletzt größer.

Länderspiele

→ Hauptartikel: Liste der Länderspiele der deutschen Fußballnationalmannschaft

Aktuelle Länderspiele

Kommende Spiele

Datum Spielort Gegner Art des Spiels
29. Mai 2009 Shanghai China China Freundschaftsspiel
2. Juni 2009 Dubai Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate Freundschaftsspiel
12. August 2009 Baku Aserbaidschan Aserbaidschan WM 2010–Qualifikation/1. Spiel gegen Aserbaidschan
5. September 2009 Leverkusen  SudafrikaSüdafrika Südafrika Freundschaftsspiel
9. September 2009 Hannover Aserbaidschan Aserbaidschan WM 2010–Qualifikation
10. Oktober 2009 Moskau Russland Russland WM 2010–Qualifikation
14. Oktober 2009 Hamburg Finnland Finnland WM 2010–Qualifikation

Vergangene Spiele

Datum Spielort Gegner Ergebnis[Anmerk. 1] Torschützen
1. April 2009 Cardiff Wales Wales 2:0 (1:0) Ballack (11.), Williams (48., ET)
28. März 2009 Leipzig Liechtenstein Liechtenstein 4:0 (2:0) Ballack (4.), Jansen (9.), Schweinsteiger (47.), Podolski (49.)
11. Februar 2009 Düsseldorf Norwegen Norwegen 0:1 (0:0) Grindheim (63.)
19. November 2008 Berlin England England 1:2 (0:1) Upson (23.), Helmes (63.), Terry (84.)
15. Oktober 2008 Mönchengladbach Wales Wales 1:0 (0:0) Trochowski (72.)
11. Oktober 2008 Dortmund Russland Russland 2:1 (2:0) Podolski (9.), Ballack (28.), Arschawin (51.)
10. September 2008 Helsinki Finnland Finnland 3:3 (2:2) Johansson (32.), Klose (38., 45., 83.), Väyrynen (43.), Sjölund (53.)
6. September 2008 Vaduz Liechtenstein Liechtenstein 6:0 (1:0) Podolski (21., 48.), Rolfes (65.), Schweinsteiger (66.). Hitzlsperger (76.), Westermann (86.)
20. August 2008 Nürnberg Belgien Belgien 2:0 (0:0) Schweinsteiger (59./FE), Marin (77.)
29. Juni 2008 Wien Spanien Spanien 0:1 (0:1) Torres (33.)
25. Juni 2008 Basel  TurkeiTürkei Türkei 3:2 (1:1) Uğur Boral (22.), Schweinsteiger (26.), Klose (79.), Semih Şentürk (86.), Lahm (90.)
19. Juni 2008 Basel Portugal Portugal 3:2 (2:1) Schweinsteiger (22.), Klose (26.), Gomes (40.), Ballack (61.), Postiga (87.)
16. Juni 2008 Wien  OesterreichÖsterreich Österreich 1:0 (0:0) Ballack (49.)
12. Juni 2008 Klagenfurt Kroatien Kroatien 1:2 (0:1) Srna (24.), Olic (62.), Podolski (79.)
8. Juni 2008 Klagenfurt Polen Polen 2:0 (1:0) Podolski (20., 72.)

Länderspielbilanzen

Deutschland hat folgende Bilanzen[Anmerk. 2] gegen andere Nationalmannschaften (mind. 10 Spiele):

Land Sp. S U N Torverhältnis Wichtige Begegnungen
Albanien Albanien 14 13 1 0 38:10 WM-Qualifikation 1982, 1998, 2002, EM-Qualifikation 1968, 1972, 1984, 1996
Argentinien Argentinien 17 5 5 7 23:24 WM-Vorrunde 1958, 1966, WM-Finale 1986, 1990, WM-Viertelfinale 2006, Confederations Cup 2005 Vorrunde
Belgien Belgien 23 18 1 4 54:25 WM-Vorrunde 1934, WM-Achtelfinale 1994, EM-Halbfinale 1972, EM-Finale 1980
Brasilien Brasilien 20 3 5 12 21:37 WM-Finale 2002, Confederations Cup 1999 Vorrunde, Confederations Cup 2005 Halbfinale
Bulgarien Bulgarien 21 16 2 3 56:24 WM-Vorrunde 1970, WM-Viertelfinale 1994, EM-Qualifikation 1996
Dänemark Dänemark 24 14 2 8 49:33 WM-Vorrunde 1986, EM-Vorrunde 1988, EM-Finale 1992
England England[Anmerk. 3] 31 10 6 15 37:66 WM-Finale 1966, WM-Viertelfinale 1970, WM-Zwischenrunde 1982, WM-Halbfinale 1990, EM-Viertelfinale 1972, EM-Halbfinale 1996, EM-Vorrunde 2000
Finnland Finnland 21 15 5 1 79:18 WM-Qualifikation 1938, 1982, 1990, 2002, 2010; EM-Qualifikation 2000
Frankreich Frankreich 23 7 6 10 39:38 WM-Spiel um Platz 3 1958, WM-Halbfinale 1982, 1986
Irland Irland 16 7 4 5 25:21 WM-Vorrunde 2002, EM-Qualifikation 2008
Italien Italien 29 7 8 14 33:44 WM-Vorrunde 1962, WM-Zwischenrunde 1978, WM-Halbfinale 1970, 2006, WM-Finale 1982, EM-Vorrunde 1988, 1996
Jugoslawien Jugoslawien 25 14 4 7 46:31 WM-Vorrunde 1990, 1998, WM-Zwischenrunde 1974, WM-Viertelfinale 1954, 1958, 1962, EM-Halbfinale 1976
Luxemburg Luxemburg 13 12 0 1 60:11 Olympische Spiele 1936, WM-Qualifikation 1934, EM-Qualifikation 1992
Mexiko Mexiko 10 4 5 1 20:9 WM-Vorrunde 1978, WM-Viertelfinale 1986, WM-Achtelfinale 1998, Confederations Cup 2005 Spiel um Platz 3
Niederlande Niederlande 37 13 14 10 72:63 WM-Finale 1974, WM-Zwischenrunde 1978, WM-Achtelfinale 1990, EM-Halbfinale 1988, EM-Vorrunde 1980, 1992, 2004
Nordirland Nordirland 14 8 4 2 32:13 WM-Vorrunde 1958
Norwegen Norwegen 20 13 5 2 50:17 Olympische Spiele 1936, WM-Qualifikation 1954
 OesterreichÖsterreich Österreich 35 21 6 8 76:51 Olympische Spiele 1912, EM-Vorrunde 2008, WM-Spiel um Platz 3 1934, WM-Vorrunde 1982, WM-Zwischenrunde 1978, WM-Halbfinale 1954
Polen Polen 16 12 4 0 27:7 WM-Vorrunde 1978 und 2006, WM-Zwischenrunde 1974, EM-Vorrunde 2008
Portugal Portugal 16 8 5 3 24:16 WM-Spiel um Platz 3 2006, EM-Vorrunde 1984, 2000, EM-Viertelfinale 2008
Rumänien Rumänien 13 8 3 2 38:18 EM-Vorrunde 1984, 2000
Schottland Schottland 15 6 5 4 21:20 WM-Vorrunde 1986, EM-Vorrunde 1992
Schweden Schweden 33 14 7 12 61:53 WM-Viertelfinale 1934, WM-Zwischenrunde 1974, WM-Halbfinale 1958, WM-Achtelfinale 2006, EM-Halbfinale 1992
Schweiz Schweiz 50 36 6 8 135:60 Olympische Spiele 1928, WM-Achtelfinale 1938, WM-Vorrunde 1962, 1966
UdSSR UdSSR 12 9 0 3 22:11 WM-Halbfinale 1966, EM-Finale 1972
Spanien Spanien 20 8 6 6 27:22 WM-Vorrunde 1966, 1994, WM-Zwischenrunde 1982, EM-Viertelfinale 1976, EM-Vorrunde 1984, 1988, EM-Finale 2008
Tschechoslowakei Tschechoslowakei 17 10 4 3 36:24 WM-Halbfinale 1934, WM-Vorrunde 1958, WM-Viertelfinale 1990, EM-Finale 1976, EM-Vorrunde 1980
 TurkeiTürkei Türkei 18 12 3 3 43:12 WM-Vorrunde 1954 (2x), EM-Halbfinale 2008
Ungarn Ungarn 32 11 10 11 66:64 Olympische Spiele 1912, WM-Vorrunde 1954, WM-Finale 1954
Wales Wales 17 9 6 2 24:10 WM-Qualifikation 1990, 2010, EM-Qualifikation 1980, 1992, 1996, 2008

Anmerkungen:

  1. Ergebnisse aus deutscher Sicht
  2. Endet ein Spiel nach regulärer Spielzeit oder nach Verlängerung, wird es entsprechend des Resultats gewertet; im Elfmeterschießen entschiedene Partien zählen im Folgenden als Unentschieden
  3. Die ersten vier Spiele fanden gegen die Englische Fußballnationalmannschaft der Amateure statt und werden von der FA nicht mitgezählt. Zudem trennt die FA in ihrer Statistik die Spiele gegen Deutschland (1930–1938 und ab 1991) und Westdeutschland (1954–1990) (vgl. die Statistik der englischen A-Nationalmannschaft)

Siehe auch

Literatur

  • Bauer, Andreas: Das Wunder von Bern, Verlag Wißner, April 2004 (ISBN 3-89639-426-6)
  • Bender, Tom/ Ulrich, Kühne-Hellmessen: Herrlich verrückte Nationalmannschaft, Makossa Druck und Medien, August 2001, 256 Seiten (ISBN 3-926337-40-0)
  • Bitter, Jürgen: Deutschlands Fußball-Nationalspieler, Sportverlag, 1997 (ISBN 3-328-00749-0)
  • Die deutschen Nationalspieler, Bd. 1, 1988, 96 Seiten (ISBN 3-89001-101-2)
  • Fuhr, Wolfgang: Rahn schießt … Tor, Tor, Tor, Verlag Agon, April 2004, 104 Seiten (ISBN 3-89784-254-8)
  • Möller, Hubert: "Elf Freunde sollt Ihr sein! - Alle Fußball-Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft", Band I: 1908-1942, Verlag Dr. Bussert & Stadeler, 2005 (ISBN 3-93290650-0)
  • Mrazek, Karlheinz: Fußball. Die besten deutschen Nationalspieler. 90 Jahre Nationalmannschaft, Copress, 1997, 160 Seiten (ISBN 3-7679-0526-4)
  • Schulze-Marmeling, Dietrich: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, Verlag Die Werkstatt, April 2004 (ISBN 3-89533-443-X)

Einzelnachweise

  1. incl. der WM 1974, bei der die deutsche Elf den Titel gewann, es aber formal kein Halbfinale gab
  2. Hardy Grüne: Anpfiff im Kaiserreich, in: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, S. 18
  3. Hardy Grüne: Debüt in der Schweiz, in: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, S. 21
  4. Hardy Grüne: Debüt in der Schweiz, in: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, S. 26
  5. Gerhard Fischer/Ulrich Lindner: Internationaler Fußball – Ausdruck internationaler Konflikte, in: Stürmer für Hitler, S. 81
  6. a b Gerhard Fischer/Ulrich Lindner: Internationaler Fußball – Ausdruck internationaler Konflikte, in: Stürmer für Hitler, S. 82
  7. Gerhard Fischer/Ulrich Lindner: Deutsche Fußballer als „deutsche Sturmsoldaten“, in: Stürmer für Hitler, S. 86
  8. Gerhard Fischer/Ulrich Lindner: Nationalmannschaft und Machtergreifung, in: Stürmer für Hitler, S. 88
  9. In englischen Quellen werden die drei Tore von Guillermo Stábile beim 6:3 zwischen Argentinien und Mexiko bei der WM 1930 als erster Hattrick gezählt, diese fielen aber nicht nacheinander und in zwei verschiedenen Halbzeiten
  10. Gerhard Fischer/Ulrich Lindner: Opfer sind „Bausteine für die Zukunft“, in: Stürmer für Hitler, S. 97
  11. Gerhard Fischer/Ulrich Lindner: Eine „großdeutsche“ Nationalmannschaft, in: Stürmer für Hitler, S. 107
  12. Gerhard Fischer/Ulrich Lindner: Die Fußballer greifen an, in: Stürmer für Hitler, S. 113
  13. Gerhard Fischer/Ulrich Lindner: Arier in kurzen Hosen, in: Stürmer für Hitler, S. 115
  14. Gerhard Fischer/Ulrich Lindner: Die Niederlage an Hitlers Geburtstag, in: Stürmer für Hitler, S. 119
  15. Gerhard Fischer/Ulrich Lindner: Das Ende der „herrlichen Fußballzeit“, in: Stürmer für Hitler, S. 121
  16. Gerhard Fischer/Ulrich Lindner: Das Ende der „herrlichen Fußballzeit“, in: Stürmer für Hitler, S. 123
  17. Werner Skrentny: Nachkriegspremiere: „Eine Bresche in die Mauer“, in: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, S. 130
  18. Werner Skrentny: Der Sieg von Bern, in: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, S. 143
  19. Werner Skrentny: Der Sieg von Bern, in: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, S. 146
  20. Werner Skrentny: WM 1958: „Der nächste Krieg ist immer der schwerste“, in: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, S. 162
  21. Jupp Heynckes in Süddeutsche Zeitung WM-Bibliothek 1962, S. 130
  22. Süddeutsche Zeitung WM-Bibliothek 1962, S. 76
  23. 100. Jahre DFB, S. 74
  24. 100 Jahre DFB, Sportverlag Berlin GmbH, 1999, S.24
  25. 100 Jahre DFB, Sportverlag Berlin GmbH, 1999, S.32
  26. dfb.de: Trikots künftig wieder durchnummeriert
  27. 100 Jahre DFB, S. 44, Die Angabe auf der DFB-Webseite, dass er 1958 zum Ehrenspielführer ernannt wurde ist falsch und soll korrigiert werden.
  28. rsssf.com: Joachim Streich - Century of International Appearances (Zugriff am 5. April 2008)
  29. Kicker Edition „100 Jahre Deutsche Länderspiele“, S.77
  30. dfb.de: Statistik: Rekordtorschützen; nach dem Kicker-Sportmagazin („100 Jahre Deutsche Länderspiele“, S.129) erzielte dieses Tor Karl Decker
  31. Euro 2008 Betreuerstab
  32. dfb.de: Nationalmannschaft Team 2006. Dem Nachwuchs eine zweite Chance

Weblinks


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