- Freest (Kröslin)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Ostvorpommern Amt: Lubmin Höhe: 2 m ü. NN Fläche: 22,39 km² Einwohner: 1882 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner je km² Postleitzahl: 17440 Vorwahl: 038370 Kfz-Kennzeichen: OVP Gemeindeschlüssel: 13 0 59 046 Gemeindegliederung: 5 Ortsteile Adresse der Amtsverwaltung: Geschw.-Scholl-Weg 15
17509 LubminWebpräsenz: Bürgermeister: Wolfgang Woy (parteilos) Lage der Gemeinde Kröslin im Landkreis Ostvorpommern Kröslin ist eine Gemeinde im Landkreis Ostvorpommern in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Lubmin mit Sitz in der gleichnamigen Gemeinde verwaltet.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Kröslin grenzt im Osten an den Peenestrom. Südlich und westlich liegen die Gemeinden Rubenow und Lubmin. Im Norden befindet sich der Greifswalder Bodden.
Zur Gemeinde Kröslin gehören die Inseln Ruden und Greifswalder Oie. Große Teile - unter anderem die Inseln - der Gemeinde stehen vollständig unter Naturschutz. Das Gemeindegebiet liegt komplett im Naturpark Insel Usedom. Die mit 22,2 Metern höchste Erhebung in der Gemeinde befindet sich südöstlich von Kröslin an der alten Peene.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde gehören die fünf Ortsteile Freest, Hollendorf, Karrin, Kröslin und Spandowerhagen.
Geschichte
Für das Jahr 1228 vermutet man die Ersterwähnung des Ortes Kröslin (in den Urkunden auch Crasselin und Cracelin). Freest wurde 1298 erstmals urkundlich erwähnt, die Ortsteile Hollendorf, Karrin und Spandowerhagen im 14. Jahrhundert. Kröslin und Freest gehörten ab 1302 dem Kloster Eldena. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Freest 1628 von den Dänen niedergebrannt.
Als um 1900 die Bedeutung der Fischerei für die Wirtschaft in den Orten stark zunahm, kam es auch zu einem deutlichen Anstiege der Einwohnerzahlen. Der Anschluss Kröslins an die Kleinbahn Greifswald-Lubmin-Wolgast seit 1898 förderte die wirtschaftliche Entwicklung. Die Strecke von Kröslin nach Wolgast war vierschienig ausgebaut. Damit konnte auch normalspurige Güterwagen eingesetzt werden. Das war ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Beförderung leicht verderblicher Güter, es ersparte das zusätzliche Umladen des Fisches in Wolgast. Der Kleinbahnbetrieb wurde 1945 eingestellt. [1]
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 22. Juli 1998 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 168 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Blau drei im Dreipass angeordnete silberne Fische mit gemeinsamem Kopf, begleitet: oben rechts von einem gestürzten, schrägen goldenen Anker, oben links von einer schräglinks liegenden goldenen Ähre, unten von einer goldenen Glocke.“
Das Wappen wurde von dem Weimarer Michael Zapfe gestaltet.
Wirtschaft
Verkehr
Die Ortsteile Kröslin, Freest und Spandowerhagen liegen an einer Landesstraße, die Ortsteile Karrin und Hollendorf abseits.
Von der ehemaligen Eisenbahnstrecke Lubmin–Kröslin–Wolgast kündet nur noch das Bahnhofsgebäude am Ortseingang von Kröslin und der Hauptstraßenname: Bahnhofsstraße.
Im Freester und Krösliner Hafen legen Ausflugs- und Linienschiffe an. So sind Ruden, Oie, Karlshagen und Peenemünde erreichbar.
Ansässige Unternehmen
Das wohl wichtigste Unternehmen ist die Fischereigenossenschaft in Freest mit zahlreichen Fischern und einem Verarbeitungsbetrieb. Daneben gibt es einige Bootswerften.
Der Tourismus ist ein weiteres Standbein der Gemeinde. Die Marina in Kröslin und der Jachthafen in Freest, der Freester Zeltplatz und die gastronomischen Einrichtungen sind voll auf den maritimen Tourismus ausgerichtet.
An der nordwestlichsten Ecke der Gemeinde beginnt das Gelände des ehemaligen Kernkraftwerkes Lubmin, heute Energiewerke Nord und als großes Industriegebiet ausgewiesen.Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirche
Von der Kirche in Kröslin ist nicht viel bekannt. Nur wenige urkundlich belegbare Daten sind bis heute erhalten geblieben. Herzog Bogislaw IV. legte 1300 die Hufenzahl für die Kirche auf 15 Hufe fest. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wechselte der Besitz des Dorfes. 1302 verkaufte Wulfoldus de Below, bis dahin Besitzer Kröslins, das Dorf und Ventemin an das Kloster Eldena. Mit dem Kauf waren die kirchenrechtlichen Belange nicht endgültig geklärt. Die schon existierende Kirche in Kröslin gehörte demnach weiterhin zur Kirche in Wolgast. Drei Jahre nach dem Verkauf stimmte Bischof Heinrich von Cammin zu, die Kirche von der Mutterkirche in Wolgast abzusondern. Erst damit war es für die Mönche des Klosters Eldena möglich, direkten Einfluss auf die Geschicke Kröslins zu nehmen. 1331 bestätigte dann Bischof Friedrich von Cammin die neue Parochie und das Recht des Abtes des Klosters Eldena, einen Geistlichen für die neu errichtete Kirche einzusetzen.
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, 1947, wurde das Innere der Kirche restauriert.
Heute ist die Kirche das Gotteshaus der Evangelischen Kirchgemeinde Kröslin. Mit zur Gemeinde gehören die umliegenden Dörfer Freest, Hollendorf, Karrin, Groß Ernsthof, Rubenow und Voddow.
Museen
Im Ortsteil Freest befindet sich die Heimatstube. Sie zeigt das Leben und Arbeiten der Fischer und auch die Geschichte des Knüpfens der Freester Fischerteppiche. Diese waren während der Weltwirtschaftskrise eine zusätzliche Einnahmequelle der Fischer und steigerten erheblich den Bekanntheitsgrad des Ortes.
Regelmäßige Veranstaltungen
Anfang Mai, beim Eintreffen des Hornfisches, findet im Ortsteil Freest die Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Ostvorpommern zu den Usedomer Hornfischwochen statt. Am ersten Augustwochenende jedes Jahres gibt es in Freest ein Fischerfest mit Jahrmarkt, Fahrgeschäften und Höhenfeuerwerk.
Literatur
- Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde (Hrsg.): Die Baudenkmäler des Regierungs-Bezirks Stralsund, bearbeitet von E. von Haselberg, Heft II, Der Kreis Greifswald, Stettin 1885.
- Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bezirke Neubrandenburg-Rostock-Schwerin, bearbeitet von der Arbeitsstelle für Kunstgeschichte, Berlin 1968
Einzelnachweise
- ↑ Klaus Kieper, Reiner Preuß, Elfriede Rehbein: Schmalspurbahn-Archiv. S. 133-138. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin 1980
Weblinks
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