Freiherren von der Dürr

Freiherren von der Dürr

Die von der Dürr (auch Dürre oder Doerr) waren ein aus der Krain stammendes österreichisches Adelsgeschlecht, welches erstmals 1388 genannt wurde und Ende des 16. Jahrhunderts ausstarb.

Erster bekannter Angehöriger des Geschlechts war der Ritter Berchtold von der Dürr, der 1388 eine Urkunde unterzeichnete. Kurz darauf wird Niklas von der Dürr genannt, der 1418 gemeinsam mit seinen Söhnen Berchtold, Georg und Friedrich von Hermann Graf zu Cilli mit einigen Grundstücken bei Oberburg belehnt wird.

1478 und 1479 wird mit Johann (auch: Hanns) von der Dürr erstmals ein Angehöriger des Geschlechtes als Edler Hanns von der Dürr zu Pernstein und Ternberg bezeichnet.

Jakob von Dürr war Pfandinhaber in Forchtenstein zu einer Zeit der Ansiedlung der heutigen Burgenland-Kroaten und soll auch dabei maßgeblich beteiligt gewesen sein.[1]

Die beiden letzten Angehörigen der Familie verstarben im Jahr 1583 mit den Brüdern Sigismund Andreas und Johann Jakob von der Dürr als Besitzern des Gutes Dornau sowie der Herrschaft Thalberg bei Zilli.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Das Wappen der von der Dürr besteht aus einem gevierten Schild. Im ersten und vierten roten Feld erscheint eine mit der Fläche auswärts gekehrte weiße Hand, welche mit einem halbrunden eisernen Haken durchstoßen ist, welcher unten mit einer halben Rundung hervorragt. Das zweite und dritte silberne Feld hat zur rechten von oben herein eine ledige rote Vierung, die sozusagen einen Ehrenwinkel (Quadrans honorarius) formiert. Über dem Wappenschild stehen zwei gekrönte offene Helme, auf dem ersten stehen zwei ausgebreitete rote Adlerflügel, jeder davon hat auf der Mitte eine der zuvor beschriebenen weißen Hände; auf dem zweiten Helm finden sich zwei auswärts gekehrte Büffelhörner, die jeweils wechselweise zweimal rot und zweimal silbern in entgegengesetzten Farben tingiert sind. Die Helmdecke ist durchweg rot und silber.

Das Wappen ging nach dem Aussterben der von der Dürr über eine Dürr-Tochter an das Adelsgeschlecht der Freiherren von Schrattenbach über.

Stammliste

  • Berchtold von der Dürr, genannt 1388
  1. Niklas von der Dürr, genannt 1418
    1. Berchtold von der Dürr, genannt 1418 und 1437
    2. Georg von der Dürr, genannt 1418, 1448 bis 1452 Hauptmann zu Tyhein oder Duino
    3. Friedrich von der Dürr, genannt 1418

  1. Balthasar d. J. von der Dürr
    1. Johann (Hanns) von der Dürr, 1478/79 genannt: "der Edel von der Dürr zu Pernstein und Ternberg", verh. mit Margaretha von Raunach, Tochter des Bernardin von Raunach
      1. Jacob von der Dürr, Ritter und Herr zu Pernstein, Ternberg und Brunn im Steinfeld, 1532 Hauptmann zu Forchtenstein, 1533-1546 Pfandherr auf Forchtenstein[2], 1537 zum Feldhauptmann gegen die Türken gewählt, verheiratet in I. Ehe vor 1532 mit Engelburgis von Puechheim († 10. November 1548), verheiratet in II. Ehe mit Margaretha von Haselbach († 1573), er starb 1558.
        1. Johann von der Dürr, 1559 vor Schloss Ternberg von seinem Diener erschossen
        2. Christoph von der Dürr, starb 1571 unvermählt
        3. Margaretha von der Dürr, verh. I. mit Adam von Gall auf Loostorf, verh. II. mit Wolfgang Freiherr von Eizing
        4. Sophia von der Dürr, verh. mit Christoph von Rappach
        5. Catharina von der Dürr, verh. mit Reichard von Strein

  1. Sigismund von der Dürr, verh. mit Ursula Fladnitz, gestorben 1581
    1. Christoph Balthasar von der Dürr, besaß das Gut Dornau, verh. mit Catharina von Volckra
      1. Sigismund Andreas von der Dürr, gestorben 1583
      2. Johann Jakob von der Dürr, gestorben 1583

Literatur

  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues Deutsches Adelslexikon, Leipzig 1860, Bd. 2, S. 532 Digitalisat
  • Franz Karl Wißgrill: Schauplatz des landsässigen Nieder-Österreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande, 2. Band, Wien 1795, S. 273 Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Kroaten siedeln sich an Geschichtausauszug der Gemeinde Trausdorf an der Wulka abgerufen am 16. April 2009
  2. Die verpfändeten Herrschaften Geschichte des Burgenlandes, Seite 105, abgerufen am 16. April 2009

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