Freiherren von der Lippe

Freiherren von der Lippe
Wappen derer von der Lippe

Die Herren und Freiherren von der Lippe sind eine Familie des westfälischen Uradels. Sie sind, trotz Namensähnlichkeit und örtlicher Nähe, nicht zu verwechseln mit den Herren, Grafen und Fürsten zur Lippe, insbesondere da einige illegitime Nachkommen des Hauses Lippe auch unter dem Namen „von der Lippe“ firmierten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals 1180 mit Henricus (I.) de Lippia,[1] mit dem auch die Stammreihe beginnt.

Für eine etwaige Abstammung von den Herren, Grafen und Fürsten zur Lippe (mit der westfälischen Rose im Wappen) gibt es keine Beweise, auch wenn einige Indizien es als wahrscheinlich ansehen lassen, dass beide Familien gemeinsame Vorfahren haben.

Geographischer Ursprung der Familie ist das Hochstift Paderborn. Im 14. Jahrhundert verlagerten sich die Aktivitäten der Familie zunehmend in und um den Ort Vinsebeck in dem auch 1720 ein Wasserschloss als Familiensitz errichtet wurde. Im Jahre 1767 fiel mit dem Tod von Moritz Anton Johann Victor Freiherr von der Lippe (1714–1767) das Schloss mit den dazugehörigen Besitztümern an die Grafen Wolff-Metternich zur Gracht.

Die Herren und Freiherren stellten mehrere Jahrhunderte lang Domherren und andere Ministerialen für das Paderborner Domkapitel. Im Paderborner Dom sind heute noch mehrere Grabplatten und Epitaphen zu sehen.

Die Hauptreferenz für die Familiengeschichte ist die dreibändige Familienchronik Die Herren und Freiherren von der Lippe von Viktor von der Lippe vormals Freiherr von der Lippe zu Wintrup (1875–1960) unter Mitwirkung von Dr. Friedrich Philippi aus den Jahren 1921 bis 1923.

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Silber zwei schwarze Turnierkragen, der obere mit fünf, der untere mit vier Lätzen. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken das Schildbild zwischen offenem silbernem Flug.

Das freiherrliche Wappen ist in der Familienchronik wie folgt beschrieben: „Ein silberner Schild, in welchem übereinander zwei schwarze Turnierkragen, der obere mit fünf, der untere mit vier Lätzen, zu sehen sind. Auf dem Hauptrande des Schildes ruht die goldene Freiherrenkrone mit sieben sichtbaren Perlenzinken, überhöht von einem offenen Turnierhelm mit schwarzsilbernem Wulst und ebensolchen Helmdecken. Als Helmkleinod dient ein offener silberfarbener Adlerflug, dem oben zwei, den im Schilde ersichtlichen ähnliche Turnierkragen eingestellt sind.“

Linien

Folgende Linien sind dokumentiert:

  • Ältere Linie zu Vinsebeck (erloschen 1767)
  • Jüngere Linie zu Vinsebeck (erloschen 1697)
  • Nebenlinie zu Godelsheim (erloschen 1759 [?])
  • Linie zu Wintrup
  • Nebenlinie zu Ottenhausen (erloschen 1736)
  • Nebenlinie in Dänemark (erloschen 1785)
  • Nebenlinie zu Sandebeck

Eine direkte Abstammung weiterer Familien von diesem Stamm ist nicht eindeutig gesichert, aber es existieren Hinweise darauf. Dazu gehören die „von der Lippe“ aus Oldenburg, Norwegen und Nordamerika.

Einzelnachweise

  1. Erhard, Regst. Histor. Westf. 2, S. 151, Nr 408

Literatur

  • Viktor von der Lippe: Die Herren und Freiherren von der Lippe, 3 Bände, C. A. Starke Verlag, Görlitz 1921–1923
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser;Gerader Jahrgang; Deutscher Uradel. Gotha: Justus Perthes; 1926
  • Genealogisches Handbuch des Adels; Freiherrliche Häuser A XI; Band 69 der Gesamtreihe. C. A. Starke Verlag, 1979
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VII, Band 97 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1989, ISSN 0435-2408

Siehe auch

Weblinks


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