- Frenulotomie
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Der Begriff Frenulotomie (syn. Frenuloplastik) bezeichnet eine urologische Operationstechnik, bei der ein verkürztes Vorhautbändchen (Frenulum breve) quer durchtrennt und der anschließend bestehende Schleimhautdefekt längs vernäht wird.[1]
Inhaltsverzeichnis
Operationstechnik
Bei der Frenulotomie an erwachsenen Patienten wird zunächst eine örtliche Betäubung des Vorhautbändchens vorgenommen. Hierzu kann ein Lokalanästhetikum (Betäubungsmittel) eingespritzt oder eine betäubende Salbe aufgetragen werden.
Nach sorgfältiger Desinfektion und sterilem Abdecken wird die Arterie, die durch das Frenulum läuft, ober- und unterhalb des geplanten Schnittes abgebunden oder mit einer Klemme abgeklemmt, um starke Blutungen zu vermeiden. Danach wird mit einem Skalpell oder einer Schere das Frenulum eingeschnitten. Der nun entstandene Schnitt wird längs vernäht. Hierbei kommen selbstauflösende Fäden mit einer kurzen Auflösungszeit von normalerweise 10 Tagen zum Einsatz. Am Ende kann eine Salbe aufgetragen werden, die ein Verkleben verhindern und die Fäden geschmeidig halten soll.
Es kann auch nach der Desinfektion und einer örtlichen Betäubung das Frenulum mit einem „Strommesser“ durchtrennt werden. Dieses Messer trennt das Frenulum und verödet gleichzeitig die Blutgefäße. Die Operation findet in aller Regel ambulant statt.
Bei Kindern erfolgt der Eingriff in Narkose. Das Frenulum wird elektrochirurgisch oder nach bipolarer Koagulation mittels Schere durchtrennt. Bei stärkerer Ausprägung wird die Arterie zusätzlich abgebunden. Weitere Nähte sind nicht erforderlich.
Nachbehandlung
Die Nachbehandlung besteht vor allem in regelmäßigem Salben und Reinigen. Eine mechanische Belastung sollte für drei Wochen vermieden werden.
Auch körpertemperierte Kamillebäder von 10 bis 15 Minuten unterstützen den Heilungsprozess. Sie haben eine leicht desinfizierende Wirkung und helfen damit Infektionen vorzubeugen. Eine Reinigung mit Seife sollte unbedingt vermieden werden.
Komplikationen
Komplikationen können Wundinfekte, Nachblutung und starke Narbenbildung sein. Bei zu tiefem Schneiden kann die Harnröhre verletzt werden, dieses ist jedoch extrem selten.
Seit dem Verbot für Fäden aus Katzendarm werden synthetische selbstauflösende Fäden verwendet. Diese lösen sich aber häufig nicht nach 10 Tagen auf und müssen dann vom Urologen manuell entfernt werden.
Einzelnachweis
- ↑ Mayor G., Zingg E. J.: Urologische Operationen, Thieme Verlag, 1973, S. 419.
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