- Friedrich-Bergius-Oberschule
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Friedrich-Bergius-Oberschule Schultyp Realschule Gründung 1903 Ort Berlin-Friedenau Bundesland Berlin Koordinaten 52° 28′ 34″ N, 13° 20′ 0″ O52.47611111111113.333333333333Koordinaten: 52° 28′ 34″ N, 13° 20′ 0″ O Lehrer ca. 25 Leitung Herr M. Rudolph Website www.friedrich-bergius-schule.de Die Friedrich-Bergius-Oberschule ist eine Realschule in Berlin-Friedenau. Namensgeber ist der Chemiker Friedrich Bergius. Der repräsentative und historisierende Bau weist sowohl Anklänge an die beginnende Moderne wie auch Reminiszenzen an die Renaissance auf und ist reich mit Skulpturen versehen. Trotz einiger Kriegsschäden sind wesentliche Ausstattungsdetails erhalten geblieben. Die Schule ist die älteste Lehranstalt Friedenaus und wird als Denkmal geführt.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Die Schule befindet sich auf dem Grundstück Perelsplatz (früher Maybachplatz) 1–9, Handjerystraße 95–97 und Lauterstraße 41/42 im Berliner Ortsteil Friedenau (Bezirk Tempelhof-Schöneberg), nicht weit entfernt vom S-Bahnhof Bundesplatz und vom U-Bahnhof Friedrich-Wilhelm-Platz. Das Schulgebäude bildet mit dem benachbarten Schuldirektorenwohnhaus eine Gesamtanlage.
Geschichte
Am 20. April 1901 erfolgte die Grundsteinlegung zum Bau des damaligen – im neobarocken Stil errichteten – Gymnasium Friedenau nach Plänen der Architekten Paul Engelmann und Erich Blunck (1872–1950). Die Bauleitung hatte der Architekt Johannes Duntz. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die Schule am 18. April 1903 eingeweiht.
Architektur
Das viergeschossige Gebäude stellt einen L-förmigen Grundriss dar, sodass der winkelförmige Schulbau den nördlich gelegenen Schulhof einfasst. Die Ecke Perelsplatz/Handjerystraße wird durch einen mächtigen Turm betont. Der Eckturm wird durch vier Schildgiebel über dem obersten Turmgeschoss, einen sich darüber erhebenden achteckigen Turmaufsatz (mit Ausguck und Uhren auf allen vier Seiten) sowie einen entsprechenden Helm bekrönt. Unterhalb des Turms ist das Friedenauer Wappen mit dem Friedensengel als Relief ausgeführt.
Die viergeschossigen Flügel des Schulbaus werden im Norden und im Osten durch um ein Geschoss erhöhte Querbauten abgeschlossen, die hohe Mansarddächer aufweisen. Der Haupteingang ist im Ostflügel am Perelsplatz, sein Säulenportal mit kleiner Freitreppe und gewölbtem Dach ist mit Skulpturen reich versehen: Am Mittelpfeiler des Eingangs ist St. Michael als Drachentöter dargestellt. Verschiedene Sinnsprüche zieren die Frontseite der Fassade und den Sturz des Portals, beispielsweise „Wie die Saat so die Ernte“ oder „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“.
Im Ostflügel befinden sich an der Südseite außer der Halle mit der großen Haupttreppe die Verwaltungsräume und im Querbau die zweigeschossige Aula mit Bühne. Die Lage der großzügig gestalteten Aula ist von außen an den hohen Fenstern auf der rechten Seite der Eingangsfront erkennbar. Das Schulgebäude bildet mit dem benachbarten ehemaligen Schuldirektorenwohnhaus (heute ein Kindergarten) und der sich hieran anschließenden Turnhalle aus dem Jahr 1960 sowie dem begrünten Pausenhof und dem großen Sportplatz eine Gesamtanlage. Die seinerzeit gleichzeitig mit der Schule errichtete Turnhalle im Norden an der Handjerystraße ist im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. In der gegenüberliegenden Handjerystraße 2 stürzte während der Berliner Luftbrücke, die anlässlich der Blockade Berlins 1948/1949 eingerichtet wurde, am 25. Juli 1948 ein „Rosinenbomber“ ab und beschädigte das Gebäude schwer. Das Dach der Schule wurde dabei ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Eine Gedenktafel am Haus Handjerystraße 2 erinnert an die beiden US-Piloten, die damals ums Leben kamen. Das Gymnasium wurde wegen der Kriegs- und Nachkriegsfolgen geschlossen. Nachfolgerin wurde 1958 die Friedrich-Bergius-Oberschule, die das Gebäude übernahm und seitdem eine Realschule ist.
Eine hohe Stele im nördlichen Vorgarten zeigt das Reliefbildnis Martin Luthers mit dem Vers „Ein feste Burg ist unser Gott“ und auf der Rückseite das Bildnis Otto von Bismarcks mit dessen Wahlspruch „In Trinitate Robur“ („In der Dreiheit liegt die Kraft“).
Das Gebäude wird in der Berliner Denkmalliste unter der Objektnummer 09066263 geführt.
Bekannte Schüler
Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten haben hier ihre Schulausbildung erhalten, unter anderem:
- der Berliner CDU-Politiker Peter Lorenz,
- der spätere SPD-Bundesminister Egon Bahr,
- der bekannte Theaterkritiker Friedrich Luft („Stimme der Kritik“ im RIAS),
- der Namensgeber des vor der Schule liegenden Platzes Friedrich Justus Perels sowie
- der als Sudel-Ede bekannte Journalist Karl-Eduard von Schnitzler („Der schwarze Kanal“ im DDR-Fernsehen).
Ziele der Schule
Die pädagogische Arbeit der Schule steht unter folgendem Motto:
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Leistung fordern – Sozialverhalten fördern – Berufsfähigkeit erreichen
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Am Ende der 10. Klasse erwerben die Schüler der Friedrich-Bergius-Oberschule durch eine Abschlussprüfung den mittleren Bildungsabschluss (früher Realschulabschluss), der bei einem entsprechenden Notenbild zum Besuch der gymnasialen Oberstufe berechtigt.
Eine intensive Zusammenarbeit der Friedrich-Bergius-Oberschule mit zahlreichen Ausbildungsbetrieben, der Industrie- und Handelskammer (IHK Berlin), weiterführenden Schulen sowie das von der Europäischen Union finanzierte Projekt „Job coaching“ erleichtern den Absolventen den Berufseinstieg.
Weblinks
- mit Details des ehemaligen Gymnasiumgebäudes
- Homepage der Schule
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen
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