Friedrich Christian Albert Leopold Anno Sylvester Macarius Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen

Friedrich Christian Albert Leopold Anno Sylvester Macarius Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen

Friedrich Christian Albert Leopold Anno Sylvester Macarius Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen (* 31. Dezember 1893 in Dresden; † 9. August 1968 in Samedan, Schweiz) war der zweitälteste Sohn König Friedrich August III. von Sachsen, des letzten Königs von Sachsen und seiner Frau Luise von Toskana und war seit dem Tod seines Vaters 1932 Chef des Hauses Wettin. Er war Hauptmann à la suite der kgl. bulgarischen Infanterie, Großmeister des Ordens der Rautenkrone, Ritter des Schwarzen Adlerordens und Großkreuzträger des souveränen Malteser Ritterordens. Als Hauschef nannte er sich ab 1932 Friedrich Christian Markgraf zu Meißen.

Leben

Friedrich Christian wurde in der Familientradition der Wettiner bereits im Alter von 10 Jahren Leutnant, zugleich absolvierte er seine Schul- und Studienzeit. 1913 besuchte er die Kriegsakademie in Dresden, im Ersten Weltkrieg übernahm er Generalstabsaufgaben an der Westfront. Der schließlich mit hohen Tapferkeitsorden ausgezeichnete und sehr sprachbegabte Friedrich Christian wurde in diplomatischen Diensten u.a. zu König Alfons von Spanien, zum türkischen Sultan sowie zu Kaiser Karl I. von Österreich geschickt. Am Ende des Weltkrieges führte Prinz Friedrich Christian die ihm anvertrauten sächsischen Truppen aus Belgien und Frankreich zurück nach Deutschland und demobilisierte sie in Fulda.

Nach Ende des Weltkrieges wandte er sich dem Studium der Rechtswissenschaften in Köln, Freiburg im Breisgau, Breslau und Würzburg zu und schloss mit der Promotion ab. Thema seiner Promotion war die Persönlichkeit von Nicolaus Cusanus, der für die Entwicklung des Kirchenrechtes im späten Mittelalter von großer Bedeutung war. Während seines Studiums in Breslau wurde er Mitglied der K.D.St.V. Winfridia (Breslau) Münster im CV (heute in Münster), trat aber wegen inhaltlicher Differenzen 1928/1929 wieder aus. In Würzburg trat er am 9. Februar 1920 in die K.D.St.V. Thuringia Würzburg im CV ein, wo sich in den folgenden Jahren seine Gemahlin, Helene von Sachsen, geb. Thurn und Taxis, stark als Ehrenvorsitzende eines am 16. Juli 1924 gegründeten "Thüringer Damenbundes" engagierte.

Nach Abschluss seines Studiums beschloss er, sich als Privatdozent für Kunstgeschichte zu habilitieren. Allerdings erreichte ihn zuvor der Ruf seines Vaters, die Verwaltung des Besitzes in Sachsen und Schlesien zu übernehmen.

Elisabeth Helene geb. von Thurn und Taxis

Der promovierte Jurist heiratete am 16. Juni 1923 Elisabeth Helene Prinzessin von Thurn und Taxis (1903-1976), Tochter des Fürsten Albert von Thurn und Taxis und dessen Gemahlin Margarethe, gebürtige Erzherzogin von Österreich.

Seit 1932 war er nach dem Eintritt seines Bruders Friedrich August Georg von Sachsen in den Jesuitenorden Chef des Hauses Wettin. Bis 1937 war Bamberg der Wohnsitz der Familie, hier führte Friedrich Christian den Marien-Ritterorden. 1937 zog er mit seiner Familie nach Schloss Wachwitz in Dresden-Loschwitz, wo sie bis 1945 lebten. Nach den Bombenangriffen auf Dresden nahmen Friedrich Christian zahlreiche Opfer im erhalten gebliebenen Haus Wachwitz auf. Schon bald darauf zog die Familie über Hof und Regensburg nach Bregenz, wo die beiden jüngsten Kinder bereits seit 1940 lebten. Aufgrund ihrer guten Verbindungen zu den Franzosen konnten sie hier zum Beispiel Richard Strauss die Einreise in die Schweiz ermöglichen. Ab 1955 fand die Familie dann mit Hilfe der eng verwandten Thurn und Taxis eine neue Heimat in München-Harlaching.

In München gründete Friedrich Christian gemeinsam mit seinen Söhnen Maria Emanuel und Albert, anderen Vertretern des sächsischen Adels, dem Kapitel des Königlich Sächsischen Militär-St. Heinrichs-Ordens, des Vereins der Dresdner und der Landsmannschaft Sachsen - Kreisgruppe München am 30. Januar 1961 die Studiengruppe für Sächsische Geschichte und Kultur e. V. München, die damals eine der größten sächsischen Vereinigungen im westdeutschen Bundesgebiet des geteilten Deutschland werden sollte.

Friedrich Christian Markgraf zu Meißen starb am 9. August 1968 und wurde neben der Königskapelle Imst-Brennbüchel in Nordtirol bestattet.

Nachkommen

Friedrich Christian und Elisabeth Helene hatten 5 Kinder:

  • Maria Emanuel (*1926) (Chef des Hauses Wettin seit 1968)
  • Maria Josepha (*1928)
  • Maria Anna Josepha (*1929)
  • Albert Joseph (*1934)
  • Mathilde Maria (*1936)

Weblinks



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