- Maria Emanuel Markgraf von Meißen
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Maria Emanuel Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen (* 31. Januar 1926 in Regensburg) ist Oberhaupt des ehemals königlich sächsischen Hauses Wettin und wird daher medial Markgraf von Meißen genannt.
Inhaltsverzeichnis
Namen
Seit 1968 ist Maria Emanuel Prinz von Sachsen Chef des Hauses und nennt sich deswegen nun statt „Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen“ „Markgraf von Meißen“.[1] Von Monarchisten wird er als S.K.H. „Maria Emanuel Markgraf von Meißen, Herzog zu Sachsen“[2] bezeichnet.
Biographie
Maria Emanuel wurde auf Schloss Prüfening in Regensburg geboren und ist der älteste Sohn von Friedrich Christian Prinz von Sachsen und Elisabeth Helene von Thurn und Taxis.
Als Schüler wurde er wegen eines von ihm verfassten, gegen das NS-Regime gerichteten Briefes 1943 verhaftet und wegen Wehrkraftzersetzung und Rundfunkverbrechen angeklagt.[3] Zunächst wurde Maria Emanuel in Saulgau (Württemberg) festgehalten, dann aber nach Potsdam überstellt, wo ihm vor dem Volksgerichtshof der Prozeß gemacht werden sollte. Der zuständige Richter Roland Freisler fiel kurz vor der Eröffnung des Prozesses im Februar 1945 einem Bombenangriff zum Opfer. Aufgrund der guten Kontakte des Vaters zu maßgeblichen Stellen in Berlin konnte die Anklage auf ein Jugendvergehen abgemildert werden, sonst wäre Maria Emanuel bestimmt zum Tode verurteilt worden. Bei Kriegsende 1945 wurde Maria Emanuel von Sachsen als politischer Häftling durch die in Potsdam einrückenden sowjetischen Truppen befreit und konnte endlich 1946 mit Eltern und Geschwistern im österreichischen Vorarlberg zusammentreffen.[4]
Am 22. Juni 1962 heiratete er in La Tour de Peilz (Schweiz) Anastasia-Louise Prinzessin von Anhalt (* 1940), Tochter von Eugen Prinz von Anhalt (1903–1980) und Anastasia Jungmeier (1901–1970). Das Ehepaar blieb kinderlos und adoptierte am 26. Mai 1999 seinen Neffen, Alexander Prinz von Sachsen-Gessaphe, der ihm als Chef des Hauses Wettin nachfolgen soll.
Orden und Mitgliedschaften
Maria Emanuel ist Großkreuzträger des souveränen Malteser-Ritterordens und Ritter des österreichischen Ordens vom Goldenen Vlies.
In München gründete er gemeinsam mit seinem Vater Friedrich Christian, seinem Bruder Albert, sowie anderen Vertretern des sächsischen Adels, dem Kapitel des St. Heinrichs Orden des „Vereins der Dresdner“ und der Landsmannschaft Sachsen - Kreisgruppe München am 30. Januar 1961 die Studiengruppe für Sächsische Geschichte und Kultur e. V. München, die damals eine der größten sächsischen Vereinigungen im westdeutschen Bundesgebiet des geteilten Deutschland werden sollte.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde Maria Emanuel Kuratoriumsmitglied des Weltkulturerbes Dresdner Elbtal.
Nachfolgefrage
Im Mai 1997 ernannte Maria Emanuel, der keine eigenen Kinder hat, den Sohn seiner Schwester Anna, Alexander Afif Prinz von Sachsen-Gessaphe zu seinem Erben. 1999 bekräftigte er diese Entscheidung durch dessen Adoption und übertrug ihm so auch den gesetzlichen Familiennamen "Prinz von Sachsen". So wurde der Familienzweig Sachsen-Gessaphe als neuer Zweig des Hauses Wettin begründet, der die Dynastie nach dem Tod Maria Emanuels fortführen soll.[5]
Nach Angaben vom Frühjahr 1997 erkannten die ansonsten letzten männlichen Nachkommen der Wettiner, Albert, Dedo und Gero die Nachfolge Alexanders für den Fall an, dass sie selbst keine Söhne aus ebenbürtigen Ehen haben.[6] Später brachte Albert Prinz von Sachsen allerdings auch noch Rüdiger Prinz von Sachsen, den Sohn seines verstorbenen ersten Cousins Timo sowie seine Söhne als Nachfolger ins Spiel.[6] Allerdings gelten diese Nachkommen nach dem Familiengesetz nicht als ebenbürtig, da Rüdigers Mutter bürgerlicher Herkunft war.[7]
Vorfahren
Literatur
- Bäsig, Frank-Michael: Maria Emanuel Markgraf von Meißen Herzog zu Sachsen - Festgabe zum 75. Geburtstag, Limburg : Starke, 2001 [Festschrift]
- Helfricht, Jürgen: Die Wettiner - Sachsens Könige, Herzöge, Kurfürsten und Markgrafen, Leipzig: Sachsenbuch Verlag, 4. Auflage 2007
- Helfricht, Jürgen: Seine Königliche Hoheit Maria Emanuel Markgraf von Meissen Herzog zu Sachsen, Altenburg : Sell Heimat-Verl., 1999
- Maria Emanuel Herzog zu Sachsen: Mäzenatentum in Sachsen, Frankfurt a.M. : Weidlich , 1968
- Albert Herzog zu Sachsen: Die Wettiner in Lebensbildern. Styria-Verlag Graz/Wien/Köln 1995. ISBN 3-222-12301-2
Weblinks
- Literatur von und über Maria Emanuel Markgraf von Meißen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag im Munzinger-Archiv
Einzelnachweise
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Fürstliche Häuser Band XIV, C. A. Starke Verlag Limburg an der Lahn 1991, I. Abteilung (»Sachsen«)
- ↑ Helfricht, Jürgen: Seine Königliche Hoheit Maria Emanuel Markgraf von Meissen Herzog zu Sachsen, Altenburg : Sell Heimat-Verl., 1999 (Buchtitel)
- ↑ Von Helmut Heiber: Akten der Partei-Kanzlei der NSDAP, Band 1, Teil 1, München 1983, S. 1034 (Digitalisat)
- ↑ Albert Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen: Prinz Friedrich Christian Albert Leopold Anno Sylvester Macarius, Markgraf von Meißen, Herzog zu Sachsen, Dr. jur.
- ↑ welt.de am 20. Mai 1997: Die Wettiner melden sich zurück
- ↑ a b François Velde: Laws of the Kingdom of Saxony. Heraldica.org. Abgerufen am 18. April 2008.
- ↑ François Velde: Reading Notes on Family Law in German Ruling Families of the 19th c.. Heraldica.org. Abgerufen am 18. April 2008.
Vorgänger Amt Nachfolger Friedrich Christian Chef des Hauses Wettin
seit 1968-- Kategorien:- Korporierter im CV
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