Friedrich Christoph Saldern

Friedrich Christoph Saldern

Friedrich Christoph von Saldern (* 2. Januar 1719 in der Prignitz; † 14. März 1785 in Magdeburg) war ein preußischer General und Kriegstheoretiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herkunft, Beginn der militärischen Karriere

Friedrich Christoph Saldern stammt aus dem alten niedersächsischen Adelsgeschlecht von Saldern. Bei seiner Geburt im Jahre 1719 war sein Vater Bataillonskommandeur von Kolberg, seine Mutter war eine geborene von Holtzendorf.

Saldern trat 1735 in Stettin als Fähnrich beim Infanterieregiment des Fürsten von Anhalt-Zerbst, des Vaters der russischen Kaiserin Katharina II., in die Armee ein und wurde 1739 wegen seiner Körpergröße zu den sogenannten Langen Kerls, dem preußischen Garderegiment, nach Potsdam versetzt. Als diese noch im selben Jahr im Zuge der Thronbesteigung Friedrichs II. aufgelöst wurde, kam er als Premierlieutenant zum zweiten Bataillon des neuen Garderegiments (Kronprinzenregiment, Nr. 15).

Teilnahme an den Schlesischen Kriegen

Hohenfriedeberg, Aufmarsch der preußischen Infanterie (nach einem Historiengemälde von Carl Röchling)

Nach seiner Teilnahme am Ersten Schlesischen Krieg (1740–1742) erhielt Saldern den Befehl über eine Kompanie. Nach dem Zweiten Schlesischen Krieg (1744–1745), wo Salderns Kompanie an der Belagerung Prags sowie den Schlachten von Hohenfriedeberg und Soor beteiligt war, wurde er 1749 zum Major befördert.

Siebenjähriger Krieg, Ungnade

Er focht fast in allen Schlachten des Siebenjährigen Kriegs, mit Auszeichnung namentlich bei Leuthen und Hochkirch, und erwarb sich auf dem Marsch von Sachsen nach Schlesien zum Entsatz von Neiße den Generalmajorsrang. Auch bei Liegnitz und Torgau 1760 bewährte er sich mit Mut und Kriegserfahrenheit. Im gleichen Jahr wurde er Regimentschef der Grenadiergarde (No.6), dem ehemaligen Königsregiment "Lange Kerls" Friedrich Wilhelms I. Als Friedrich II. ihm im Februar 1761 befahl, das Schloss Hubertusburg zu plündern, widersetzte Saldern sich dem Befehl und fiel bis zum Ende des Krieges in Ungnade.

Heeresinspekteur und Gouverneur von Magdeburg, Letzte Jahre

König Friedrichs II. Wachparade in Potsdam. Kupferstich von Daniel Chodowiecki, 1777

1763 wurde Saldern mit dem Amt eines Heeresinspekteurs für Magdeburg und die Altmark und Gouverneurs von Magdeburg betraut. 1766 ernannte ihn Friedrich II. schließlich zum Generalleutnant und verlieh ihm das ehemalige Regiment Ferdinands von Braunschweig sowie den Schwarzen Adlerorden. Saldern leistete Vorzügliches in der taktischen Ausbildung der Truppen, so dass er sich bei den Herbstmanövern stets die besondere Anerkennung Friedrichs des Großen erwarb. Als Leiter der Inspektionsschule in Magdeburg förderte er junge Offiziere, darunter den späteren General der Infanterie Ernst von Rüchel. Saldern starb am 14. März 1785 in seiner Garnison Magdeburg. Trotz dreier Ehen hinterließ er keine Kinder.

Die Geschichte von der ehrenhaften Befehlsverweigerung vor Hubertusburg wird auch Johann Friedrich Adolph von der Marwitz zugeschrieben (siehe die Nachweise bei Friedrich E. Schnapp, Festschrift für Dieter Leuze, Berlin 2003, S. 469 ff.sowie wikipedia bei "von der Marwitz).

Nachwirkung

Die von Saldern entwickelte "Saldernsche Taktik" wird für die Niederlage des preußischen Heeres in der Schlacht bei Jena und Auerstedt (1806) mitverantwortlich gemacht.

Werke

  • "Taktische Grundsätze und Anweisung zu militairischen Evolutionen" (Frankfurt/Leipzig 1781)
  • "Taktik der Infanterie" (Dresden 1784)

Literatur

  • Kurt von Priesdorff: Saldern, der Exerziermeister des Großen Königs, Hamburg 1943
  • Carl Heinrich Goeroldt: Geschichte des Geschlechts v. Saldern: nach traditionellen und urkundlichen Nachrichten zusammengestellt, Oschersleben 1865
  • Carl Daniel Küster: Characterzüge des Preußischen General-Lieutnants von Saldern mit practischen Bemerkungen über seine militairische Thaten und über sein Privatleben. Mit einem Titelkupfer, Berlin 1793

Weblinks


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