Friedrich Madersbacher

Friedrich Madersbacher
Bischof Bonifaz Madersbacher

Bonifaz Madersbacher OFM, eigentlich Friedrich Madersbacher[1] (* 8. Januar 1919 in Matrei am Brenner; † 28. April 2007 in Hall in Tirol) war ein Tiroler Missionsbischof.

Leben

Bonifaz Madersbacher besuchte als Sohn einer kinderreichen Eisenbahnerfamilie das Gymnasium (Leopoldinum) in Hall. Nachdem er dort 1934 mit Auszeichnung maturiert hatte, trat er anschließend dem Franziskanerorden bei. Seine theologische Ausbildung absolvierte er in Schwaz und an der Universität Salzburg. 1947 empfing er die Priesterweihe und nahm anschließend die Lehrtätigkeit an der Ordenshochschule der Franziskaner in Schwaz auf. Er war einige Jahre lang Provinzial der Tiroler Franziskanerprovinz.

Papst Paul VI. ernannte ihn am 9. April 1970 zum Titularbischof von Bulla und zum Koadjutor des Apostolischen Vikariats von Chiquitos, einem später zum Bistum erhoben Missionsgebiet. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Salzburg, Eduard Macheiner, am 30. August desselben Jahres. Am 21. August 1974 trat er die Nachfolge des Missionsbischofs José Calasanz Rosenhammer OFM im Apostolischen Vikariat Chiquitos in Bolivien an.[2] Dort engagierte er sich sozial, setzte sich für die Erhaltung der Kultur der Indios ein, ließ Schulen und Krankenhäuser errichten. Die bolivianische Drogenmafia störte sein Wirken und es wurden Mordanschläge gegen ihn verübt, die er knapp überlebte.[3]

Am 3. November 1994 ernannte ihn Johannes Paul II. ungeachtet der Tatsache, dass Madersbacher die kirchenrechtliche Pensionsgrenze von 75 Jahren bereits überschritten hatte, zum ersten Bischof von San Ignacio de Velasco, das aus dem vormaligen Missionsgebiet hervorgegangen war. Dieses Amt übte er allerdings nur für etwa ein Jahr aus, bis Johannes Paul II. sein Rücktrittsgesuch am 29. Juli 1995 annahm. Im selben Jahr kehrte er nach Tirol zurück und lebte im Haller Franziskanerkloster. Seine letzten Jahre verbrachte er, von mehreren Schlaganfällen gezeichnet, in einem Seniorenheim in Hall.

Einzelnachweise

  1. OTS: Tiroler LT-Präsident würdigt Madersbacher (30. April 2007) [1]
  2. mission online: Der Jahrhunderthirte: Gespräch mit Missionsbischof Rosenhammer (Nov./Dez. 1999) [2]
  3. tirol.com: Tiroler Missionsbischof Madersbacher mit 88 Jahren gestorben (30. April 2007) [3]

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Madersbacher — Bischof Bonifaz Madersbacher Bonifaz Madersbacher OFM, eigentlich Friedrich Madersbacher[1] (* 8. Januar 1919 in Matrei am Brenner; † 28. April 2007 in Hall in Tirol) war ein Tiroler Missionsbischof …   Deutsch Wikipedia

  • Bonifaz Madersbacher — Bischof Bonifaz Madersbacher Bonifaz Madersbacher OFM, eigentlich Friedrich Madersbacher[1] (* 8. Januar 1919 in Matrei am Brenner; † 28. April 2007 in Hall in Tirol) war ein Tiroler Missionsbischof …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mad–Mag — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Marx Reichlich — Marx Reichlich: Steinigung des Hl. Stephan, Detail des Jacobus und Stephan Altars (1506) Marx Reichlich (* um 1460 in Brixen; † 1520 vermutl. ebenda) war ein Südtiroler Maler der christlichen Kunst. Er wirkte vor allem in Südtirol und Tirol …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Provinzialminister der Tiroler Franziskanerprovinz — Provinzialminister der Tiroler Franziskanerprovinz Heinrich Sedulius, aus Cleve/Niederlanden 1580–1582 Gabriel Raber, aus Meran, 1582–1586 Michael Landmann, aus ?, 1586–1589 Gabriel Raber, aus Meran, 1589–1592 Georg Egger, aus Bayern,… …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Moroder-Lusenberg — Infobox Artist bgcolour = #6495ED name = Josef Moroder Lusenberg imagesize = 220px caption = Josef Moroder Lusenberg and wife Annamaria Sanoner birthname = birthdate = May 28 1846 location = Urtijëi deathdate = February 16 1939 deathplace =… …   Wikipedia

  • Josef Moroder-Lusenberg — Josef Theodor Moroder Josef Theodor Moroder, genannt der Lusenberger (* 28. Mai 1846 in St. Ulrich in Gröden; † 16. Februar 1939 ebenda), war ein Südtiroler Maler, Bildhauer und Bildschnitzer. Er gilt als der bedeutendste ladinische Maler …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Moroder Lusenberg — Josef Theodor Moroder Josef Theodor Moroder, genannt der Lusenberger (* 28. Mai 1846 in St. Ulrich in Gröden; † 16. Februar 1939 ebenda) war ein Südtiroler Maler, Bildhauer und Bildschnitzer. Er gilt als der bedeutendste ladinische Maler.… …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Strzygowski — (* 7. März 1862 in Biała im damals österreichischen Schlesien, heute Polen; † 2. Januar 1941 in Wien) war Kunsthistoriker und Begründer einer vergleichenden Kunstforschung. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auswahl Bibliographie …   Deutsch Wikipedia

  • Lusenberg — Josef Theodor Moroder Josef Theodor Moroder, genannt der Lusenberger (* 28. Mai 1846 in St. Ulrich in Gröden; † 16. Februar 1939 ebenda) war ein Südtiroler Maler, Bildhauer und Bildschnitzer. Er gilt als der bedeutendste ladinische Maler.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”