- Friedrich Semmler
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Friedrich-Wilhelm Semmler (* 11. Mai 1860 in Hochzeit, Kreis Arnswalde; † 15. März 1931 auf Gut Ramin) war ein deutscher Chemiker und Politiker (DNVP).
Leben
Friedrich-Wilhelm Semmler wurde als Sohn eines Gutsbesitzers geboren. Nach dem Besuch der Bürgerschule in Woldenberg, im Kreis Friedeberg in der Neumark, und des Gymnasiums in Landberg studierte Semmler von 1880 bis 1886 Chemie in Straßburg und Breslau. Während des Studiums in Breslau war er beim Corps Silesia Breslau aktiv. Photographische Aufnahmen legen es nahe, dass er während dieser Zeit an studentischen Mensuren beteiligt war. 1887 promovierte Semmler in Breslau zum Dr. phil., drei Jahre später, 1890, folgte die Habilitation in Greifswald. Bereits 1888 heiratete Semmler. Am 1. Juli 1896 wurde Semmler Professor an der Universität Greifswald. 1901 erhielt er eine Anstellung als außerordentlicher Professor in Greifswald, bevor er dort am 30. September 1904 zum ordentlichen Honorarprofessor bestellt wurde. Nach einer zweijährigen Tätigkeit in Berlin als Mitarbeiter von Emil Fischer in den Jahren 1907 bis 1909 wurde Semmler 1909 ordentlicher Professor für organische Chemie an der Technischen Hochschule in Breslau. Am 15. August 1913 erhielt er den Titel eines Geheimen Regierungsrat zuerkannt. Von seinen Eltern erbte er das Gut Ramin im Kreis Randow in Pommern.
Während des Ersten Weltkriegs saß Semmler von 1916 bis 1919 im Kriegsausschuss für Ersatzfutter in Berlin und Breslau.
Nach dem Krieg wurde Semmler Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Im Januar 1919 wurde er für den Wahlkreis 9 (Breslau) in die Weimarer Nationalversammlung gewählt, der er bis zum Zusammentritt des ersten Reichstages der Republik im Juni 1920 angehörte. Im Reichstag war Semmler von Juni 1920 bis Mai 1924 als Abgeordneter des Wahlkreises 8 (Breslau) vertreten. Später gehörte er noch von 1925 bis 1931 der preußischen Länderkammer an.
Als Forscher beschäftigte Semmler sich mit den ätherischen Ölen, z.B. den Terpenen, und entdeckte die Bedeutung der ungesättigten Bindungen für diese Stoffklasse. Er beschrieb erstmalig chemische Strukturen zahlreicher Verbindungen wie Citral, Citronellal, Geraniol usw. Mit seinem Namen verbunden sind ferner die Semmlersche Umlagerung und die Semmlersche Oxim-Umlagerung. Die Ergebnisse seiner Forschung veröffentlichte Semmler vor allem in Artikeln in den Berichten der Deutschen Chemischen Gesellschaft und in Refereate in verschiedenen Tageszeitungen.
Schriften
- Die ätherischen Öle, 4 Bde., 1906.
- Verwendung der Kartoffelernte 1916, 1916.
- Die deutsche Landwirtschaft während des Krieges und ihre zukünftigen Arbeitsziele nach dem Friedensschluss, 1917.
- Ersatzfuttermittel, in: Kriegsernährungsamt (Hrsg.): Arbeitsziele der deutschen Landwirtschaft nach dem Kriege, Berlin 1918.
Weblinks
- Literatur über Friedrich-Wilhelm Semmler in der Landesbibliographie M-V
- Friedrich-Wilhelm Semmler in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Personendaten NAME Semmler, Friedrich Wilhelm KURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker GEBURTSDATUM 11. Mai 1860 GEBURTSORT Hochzeit STERBEDATUM 15. März 1931 STERBEORT Gut Ramin
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