Friedrich Wilhelm Holland

Friedrich Wilhelm Holland

Richard Friedrich-Wilhelm Holland (* 12. November 1903 in Braunschweig; † 20. August 1979 in Braunschweig) war nach dem Zweiten Weltkrieg ein hoher Richter im Lande Niedersachsen.

Leben

Holland, Sohn des nachmaligen Generalstaatsanwalts Wilhelm Holland, legte 1921 auf dem Wilhelm-Gymnasium in Braunschweig sein Abitur ab und studierte anschließend Rechtswissenschaft in Tübingen, Leipzig und Göttingen, wo er 1926 mit der Arbeit Die Freiheit des richterlichen Ermessens im Strafrecht zum Dr. jur. promovierte. Nach beiden mit „gut“ bestandenen Staatsexamen trat er am 1. Juni 1929 als Gerichtsassessor in den braunschweigischen Staatsdienst.

Als er Anfang 1933 Amtsgerichtsrat in Eschershausen werden sollte, forderte man von ihm, sich von seiner Verlobten zu trennen, der Tochter des Oberlandesgerichtsrats Heymann, dessen Vater der bedeutende jüdische Rechtsanwalt und Stadtrat Victor Heymann war.

Holland schied aus dem Staatsdienst aus und trat in eine Rechtsanwaltskanzlei ein. Im Oktober 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Bei Kriegsende kam er in englische Kriegsgefangenschaft. Im September 1945 freigelassen wurde er im Oktober 1945 beauftragter Staatsanwalt. Im November 1946 wurde Holland zum Oberlandesgerichtsrat ernannt. Ab Juli 1946 erwarb er sich Ansehen als Vorsitzender des Entnazifizierungsausschusses für die Justiz, des sog. Holland-Ausschusses.

Nach siebenmonatiger Referententätigkeit im Niedersächsischen Justizministerium kam Holland nach Braunschweig zurück. Am 1. März 1949 wurde er OLG-Vizepräsident. Zum 1. September 1950 wurde er Landgerichtspräsident.

1955 wurde Holland als Nachfolger von OLG-Präsident Heusinger dessen Nachfolger als Präsident des OLG Braunschweig. 1960 wurde er Präsident des Niedersächsischen Staatsgerichtshofs.

1968 trat Holland in den Ruhestand. Er war Mitglied des Corps Rhenania Tübingen.

Literatur

  • Miosge, Dieter, Dr. Friedrich-Wilhelm Holland (1903 - 1979), in: Isermann/Schlüter (Hrsg.), Justiz und Anwaltschaft in Braunschweig 1879 - 2004. S. 146 f.
  • Jarck/Scheel (Hrsg.), Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19. und 20. Jahrhundert. 1996 S. 284

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