- Friedrich Woeste
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Johann Friedrich Leopold Woeste (* 15. Februar 1807 in Niederhemer; † 7. Januar 1878 in Iserlohn) war ein deutscher Sprachwissenschaftler und Mundartforscher.
Er war das älteste von acht Kindern des Volksschullehrers Joh. Ludolf Leopold Woeste und seiner Ehefrau Maria Katharina Woeste geb. Kruse. Frühzeitig erhielt Woeste durch den Hemeraner Pfarrer Wulfert privaten Unterricht in Geschichte, Geographie, Latein und neueren Sprachen. Nach kurzem Besuch des Gymnasiums in Elberfeld war er von 1822 bis 1826 Hausschüler der Franckeschen Stiftungen zu Halle.
Von 1826 bis 1829 studierte er in Halle Theologie; 1832 legt er sein Predigerexamen in Münster ab. Er hat sich allerdings später nie um ein geistliches Amt bemüht.
Ab 1829 unterrichtete er in Hemer an einer Privatschule und war als Hauslehrer in Altena tätig. 1839 siedelte er nach Iserlohn über, wo er als Privatgelehrter, Haus- und Privatlehrer lebte. 1849/50 war er Lehrer für neuere Sprachen an der Höheren Stadtschule in Iserlohn (später Märkisches Gymnasium).
Woestes Leben war vor allem durch Lernen bestimmt. Er konnte acht Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Dänisch, Schwedisch und Spanisch) fließend sprechen und unterrichtete diese auch.
Er gründete in Hemer eine Privatschule für höheren Unterricht, ein Vorläufer für das später nach ihm benannte Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium. Auch eine Grundschule in der Nähe seines Geburtshauses trägt seinen Namen.
Woeste hat viele Aufsätze und Artikel zur Etymologie, Ortsgeschichte und Sagenkunde verfasst. Besonderen Wert hat sein 1882 als Ergebnis 40-jähriger Forschungs- und Sammlertätigkeit erschienenes „Wörterbuch der westfälischen Mundart“, das unter anderem Sprichwörter und damit Hinweise auf Volksgebräuche enthält. Aber auch seine anderen Forschungen sind für die niederdeutsche Mundart wertvoll. Weitere Arbeiten sind veröffentlicht in „Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen“ (Leipzig 1859) von Adalbert Kuhn und in J. M. Firmenichs „Germaniens Völkerstimmen 1841-66“.
Er ist auf dem städtischen Friedhof in Iserlohn beigesetzt worden, wo heute noch der Grabstein vorzufinden ist.
Werke
- Johann Friedrich Leopold Woeste: Volksüberlieferungen in der Grafschaft Mark nebst einem Glossar. Iserlohn, 1848.
- Friedrich Woeste: Wörterbuch der westfälischen Mundart. Leipzig, 1882
- Literatur von und über Friedrich Leopold Woeste im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weblink
Personendaten NAME Woeste, Johann Friedrich Leopold KURZBESCHREIBUNG deutscher Sprachwissenschaftler GEBURTSDATUM 15. Februar 1807 GEBURTSORT Hemer STERBEDATUM 7. Januar 1878 STERBEORT Iserlohn
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