Fritz-Lipmann-Institut

Fritz-Lipmann-Institut
Leibniz-Institut für Altersforschung
Fritz-Lipmann-Institut
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: rechtlich selbstständig
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Mitgliedschaft: Leibniz-Gemeinschaft
Standort der Einrichtung: Jena
Art der Forschung: Grundlagenforschung
Fächer: Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften
Fachgebiete: Gerontologie, Biomedizin
Grundfinanzierung: Bund (50%), Länder (50%)
Leitung: Peter Herrlich (wiss.)
Daniele Barthel (adm.)
Mitarbeiter: ca. 290
Homepage: www.fli-leibniz.de

Das Leibniz-Institut für Altersforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit Sitz auf dem Beutenberg-Campus in Jena und der anwendungsorientierten Grundlagenforschung im Fach der Lebenswissenschaften zuzuordnen. Das Institut ist Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL). Das FLI wird in privater Rechtsform als eingetragener Verein geführt.

Das FLI ist das erste nationale Forschungsinstitut, das sich auf breiter Ebene der biomedizinischen Forschung auf dem Gebiet der Altersforschung / Gerontologie widmet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach der Wende wurde das ehemalige Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie (ZIMET) der Akademie der Wissenschaften der DDR 1991 im wesentlichen in zwei Institute geteilt: das Hans-Knöll-Institut (HKI) und das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMB). Das IMB war auf Forschung auf dem Gebiet der Evolutiven Biotechnologie und Genomwissenschaften ausgerichtet und gehörte seit Januar 1992 zu den vom Bund und den Ländern gemeinsam getragenen Forschungseinrichtungen in der Blauen Liste.

Nach einer Evaluierung schlug der Wissenschaftsrat 1999 vor, ein neues Forschungskonzept für das IMB aufzustellen. Daraufhin wurde im Jahr 2003 Prof. Peter Herrlich zum neuen Direktor des IMB ernannt, der das neue wissenschaftliche Konzept „Mechanismen der Alterung und altersbedingter Krankheiten“ vorgeschlagen hatte. Entsprechend seiner neuen wissenschaftlichen Ausrichtung wurde das Institut 2005 in „Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut“ (FLI) umbenannt.

Das Institut ist benannt nach dem deutsch-amerikanischen Biochemiker Fritz Lipmann (1899-1986), der 1953 den Nobelpreis für Medizin für seine Entdeckung des Coenzyms A und dessen Bedeutung für den Zwischenstoffwechsel erhielt.

Forschung und Entwicklung

Das übergreifende Ziel des FLI ist es, die Mechanismen entscheidender, insbesondere pathologischer, Prozesse zu analysieren, aus denen Schlussfolgerungen über die Gesundheit und über gesundes Altern gezogen werden können.

Innerhalb dieses weiten Forschungsfelds werden spezifische Themen ausgewählt, die organisatorisch in zwei Programmschwerpunkte aufgeteilt werden, die aber aufgrund ihrer wissenschaftlichen Inhalte und Methodik stark miteinander verbunden sind. Ein Beispiel hierfür ist der Schwerpunkt „Alterung von Zellen und Organismen“, in der die Stabilität von Genomen und Telomeren von mehreren Forschungsgruppen auf verschiedenen Ebenen untersucht wird. Hier werden außerdem, vorwiegend mit genomischen Ansätzen, die epigenetische Steuerung von Genen untersucht sowie neue Gene identifiziert, die in dem Alterungsprozess involviert sind. Der Schwerpunkt „Spezifische altersbezogene Krankheiten“ behandelt ausgewählte Beispiele von Alterskrankheiten. Gegenwärtig werden Mechanismen untersucht, die zu Proteinfaltungserkrankungen führen, z.B. Amyloidosen, Alzheimer und Chorea Huntington sowie andere neurodegenerative Krankheiten. An weiteren Alterskrankheiten werden Krebs und verschiedene Organversagen erforscht.

Kooperationen

Die Forschungsgruppen des FLI sind untereinander durch ihre Arbeitsmethoden und ihre Themen stark verknüpft. Eine multidisziplinäre Herangehensweise ist das Fundament der Forschung am FLI und spiegelt sich in einer Vielzahl von nationalen und internationalen Kooperationen mit anderen Forschungsinstitutionen wider.

Das FLI arbeitet eng mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) und dem „Verbund biomedizinische Forschung“ in Jena zusammen. Wissenschaftler des FLI sind in die Lehre an der FSU eingebunden.

An der neu etablierten „Leibniz Graduiertenschule für Alterung und Alterskrankheiten“ des FLI ist die Universität ebenfalls beteiligt.

Infrastruktur

Das Institut wird geleitet durch den Wissenschaftlichen Vorstand Prof. Dr. Peter Herrlich sowie dem Administrativen Vorstand Dr. Daniele Barthel.

Im Institut arbeiten etwa 290 Personen, darunter etwa 170 Wissenschaftler aus 20 verschiedenen Nationen.

Der Gesamtetat des Instituts lag 2006 bei 18,6 Millionen Euro (inklusive 1,9 Mio Euro für Baumaßnahmen), davon wurden rund 15,6 Millionen Euro im Rahmen der Grundfinanzierung je zur Hälfte vom Bund (BMBF) und von den Ländern getragen. Etwa 3 Mio Euro wurden als Drittmittel eingeworben.

Weblinks

50.908311.57187Koordinaten: 50° 54′ 30″ N, 11° 34′ 18″ O


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