Fulda Hauptbahnhof

Fulda Hauptbahnhof
Fulda
Bahnhof Fulda, Gleise 1 bis 3
Bahnhofsdaten
Kategorie Fernverkehrssystemhalt
Art Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise

10

Abkürzung

FFU

Architektonische Daten
Stadt Fulda
Bundesland Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 33′ 14″ N, 9° 41′ 5″ O50.5538888888899.68472222222227Koordinaten: 50° 33′ 14″ N, 9° 41′ 5″ O
Eisenbahnstrecken
Liste der Bahnhöfe in Hessen bzw. Liste der SPNV-Stationen in Hessen

Der Bahnhof Fulda ist ein wichtiger, zentraler Verkehrsknotenpunkt des Eisenbahnnetzes Deutschlands im osthessischen Fulda.

Inhaltsverzeichnis

Strecken

Fulda liegt an der als Nord-Süd-Strecke bezeichneten Bahnstrecke Bebra–Fulda, die in südlicher Richtung in die Kinzigtalbahn übergeht, und der Bahnstrecke Flieden–Gemünden. Ebenfalls in Nord-Süd Richtung verläuft die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. In Fulda enden die aus Westen kommende Vogelsbergbahn und die aus Osten kommende Rhönbahn.

Empfangsgebäude

Bahnhofsvorplatz Bahnhof Fulda

Bei Eröffnung der Bebraer Bahn in Fulda hatte die Stadt ein für damalige Verhältnisse in der Größe angemessenes, architektonisch aber konventionelles Empfangsgebäude in Rundbogenstil erhalten. Es hatte einen zweistöckigen Mittelteil, an den sich zwei einstöckige Flügel anschlossen, die wiederum jeweils in einem zweistöckigen Eckpavilion endeten. Dieses Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg 1944 zerstört.

Auf den Grundmauern des ehemaligen Bahnhofsgebäudes wurde 1946–1954, nach einem Entwurf der Architekten Schiebler & Helbich, ein wuchtiger Neubau errichtet. Dieser wird von einer zentralen, verglasten Empfangshalle dominiert.

Im Zuge des Baus der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg in den 1980er Jahren wurde auch der Fuldaer Bahnhof umgestaltet: Die auf das Empfangsgebäude zuführende, ansteigende Bahnhofsstraße wurde auf Keller-Niveau abgesenkt und ein neuer Eingangsbereich angelegt, sodass der Fußgängertunnel unter den Gleisen nunmehr ebenerdig erreicht wurde. Durch diese Tieferlegung des Bahnhofsvorplatzes wirkt das Empfangsgebäude heute höher und noch monumentaler als zu seiner Entstehungszeit. Südwestlich des Empfangsgebäudes wurde auf Bahnsteigniveau ein moderner Busbahnhof angelegt.

Bahnanlagen

Gleise

Der Personenbahnhof hat zehn durchgängig befahrbare Gleise; davon werden 7 für den Personenverkehr, zwei weitere als Durchfahrtsgleise verwendet. Gleis 10 dient als Abstellgleis für den in Fulda stationierten Rettungszug der Schnellfahrstrecke. Es gibt außerdem drei Stumpfgleise, die nur aus nördlicher Richtung erreichbar sind und in erster Linie den Regionalbahnen der Vogelsbergbahn von und nach Gießen dienen.

Südlich des Personenbahnhofes befindet sich ein Güterbahnhof, der früher für den Eilgutverkehr wichtig war. Heute findet nur noch wenig Güterverkehr statt. Für die Kaliverladung in Neuhof werden teilweise Wagen gesammelt. Bis Ende der 1990er Jahre fand hier außerdem der Umschlag im Containerverkehr statt.

Im Zuge des Bau der Schnellfahrstrecke wurden die Bahnanlagen in den 1980er Jahren umfassend umgebaut. Zwischen den Gleisen der Nord-Süd-Strecke entstanden zwei Bahnsteiggleise der Neubaustrecke. Zwischen den Neubaustreckengleisen liegt mittig ein Überholgleis. Während der Hausbahnsteig 1 dem Regionalverkehr vorbehalten ist, nehmen die beiden westlichen Mittelbahnsteige 2 und 3 je ein Gleis Neubau- und ein Altstreckengleis einer Fahrtrichtung auf. Die Bahnanlage wurde damit zu einem Bahnhof mit Richtungsbetrieb umgebaut.[1]

Stellwerk

Zwischen Personen- und Güterbahnhof, an der Petersberger Straße, steht das Zentralstellwerk (Bauart SpDrS 600), welches die Schnellfahrstrecke von Mottgers (ausschließlich) bis Langenschwarz (ausschließlich) und auf der Nord-Süd-Strecke vom ehemaligen Bahnhof Kerzell bis zur Haltestelle Burghaun den Zugverkehr steuert. Außerdem wird die Strecke nach Gersfeld im signalisierten Zugleitbetrieb überwacht.

Das Stellwerk wurde im Jahr 1985 errichtet und erleichterte die zwischen 1983 und 1990 laufenden Umbauten der Bahnhofsanlage erheblich. Dabei wurden 89 bautechnische und 28 signaltechnische Zwischenzustände eingerichtet. Nach seiner Inbetriebnahme wurde das Stellwerk später noch zu einer Fernsteuerzentrale sowie zu einer Zentrale für Linienzugbeeinflussung ausgerüstet.[2]

Bahnbetriebswerk Fulda

Früher verfügte Fulda über ein eigenes Bahnbetriebswerk. Anfang der 1990er Jahre wurde das BW als solches aufgelöst und als Einsatzstelle für Lokführer (DB Regio / Nahverkehr) weitergeführt. Mitte der 90er Jahre wurden alle Tätigkeiten vom alten BW mit Ringlokschuppen und Drehscheibe ins Ausbesserungswerk verlagert, wo seitdem die Lokleitung sitzt. Lokschuppen und die übrigen Gebäude verfallen.

Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 hat DB Regio die Zugleistungen in Richtung Bebra und Kassel an die cantus Verkehrsgesellschaft verloren. Der Personalüberhang bei DB Regio wird durch Versetzungen in den Bereich der S-Bahn Frankfurt kompensiert.

Verkehrsanbindung

Fernverkehr

Aus Basel oder München kommend führen zwei Linien nach Hamburg/Bremen und Berlin.

Linie KBS Verlauf
16 351 HamburgKasselFuldaWürzburg/Frankfurt (Main)
21 Berlin/DresdenLeipzigErfurtFuldaFrankfurt (Main)Frankfurt FlughafenWiesbaden

Fernverkehr

Linie Strecke Taktfrequenz
ICE 11 Berlin OstbahnhofHildesheimKassel-WilhelmshöheFulda - Frankfurt am MainMannheimStuttgartUlmAugsburgMünchen 2-Stunden-Takt
ICE 12 Berlin OstbahnhofHildesheimKassel-WilhelmshöheFulda - Frankfurt am MainMannheimFreiburgBasel Badischer BahnhofBasel SBB 2-Stunden-Takt
ICE 20 (Kiel) – HamburgHannoverKassel-WilhelmshöheFulda - Frankfurt am MainMannheimKarlsruheFreiburg im BreisgauBasel Badischer BahnhofBasel SBB (– Zürich – Interlaken Ost) 2-Stunden-Takt
ICE 25 (Lübeck) – Hamburg – Hannover – Kassel Wilhelmshöhe – FuldaNürnbergIngolstadtMünchen (– Garmisch-Partenkirchen) Stunden-Takt
ICE 50 DresdenLeipzigErfurtFulda - Frankfurt am Main/Frankfurt SüdFrankfurt Flughafen Fernbahnhof (– Wiesbaden) Stunden-Takt
IC 26 (Ostseebad Binz) – StralsundRostock – Hamburg – Hannover – Kassel Wilhelmshöhe - Fulda – Frankfurt am Main – Heidelberg – Karlsruhe Einzelne Züge

Nahverkehr

Linien
Beginn Regional 35
Vogelsbergbahn
Großenlüder
Beginn Regional 50
Kinzigtalbahn
Neuhof
Beginn Regional 51
Fuldatalbahn
Hünfeld
Beginn Regional 52
Rhönbahn
Eichenzell
ehemalige Verbindungen

Linien
Beginn Regional 53
Bahnstrecke Flieden–Gemünden
Flieden
Beginn Regional 50
Biebertalbahn
Götzenhof

Sonstiges

Mast9108 auf dem Schuppen

Die 110 kV-Bahnstromleitungen, die entlang der Eisenbahnstrecke durch das Fuldaer Stadtgebiet lauft, dürften von allen Freileitungen in Deutschland, möglicherweise sogar weltweit, die größte Zahl hintereinander folgender Abspannmaste besitzen, denn bei dieser Leitung folgen 30 Abspannmaste hintereinander. Von diesen ist der Mast 9108 besonders bemerkenswert: Er steht als Dachständer auf einem Lagerschuppen.

Literatur

  • Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag Stuttgart, 2005, 3 Bände im Schuber, 1.448 S., ISBN 3-8062-1917-6, Bd. 2.1, S. 322.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Bundesbahn, Projektgruppe Hannover–Würzburg Mitte der Bundesbahndirektion Frankfurt (Hrsg.): Die Neubaustrecke Hannover–Würzburg. Der Abschnitt Kassel–Fulda, Broschüre (46 S.), Stand: Oktober 1984, S. 13 f.
  2. Friedrich Kießling: Elektrotechnik auf den neuen Strecken. In: Gerd Lottes (Hrsg.): Auf neuen Schienen durch Spessart und Rhön. Hans-Christians Druckerei, Hamburg, ohne Jahr (ca. 1991), ohne ISBN, (Natur und Technik, Band 6) S. 95–102.

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