- Fussball-Weltmeisterschaft 1994
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FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 1994 World Cup '94
Das Logo der FIFA-FußballweltmeisterschaftenAnzahl Nationen 24 (von 131 Bewerbern) Weltmeister Brasilien (4. Titel) Austragungsort USA Eröffnungspiel 17. Juni 1994 Endspiel 17. Juli 1994 Spiele 52 Tore 141 (Ø: 2,71 pro Spiel) Zuschauer 3.570.000 (Ø: 68.654 pro Spiel) Torschützenkönig Oleg Salenko (Russland) und
Hristo Stoitchkov (Bulgarien)
je 6 ToreBester Spieler Romário (Brasilien) Die Endrunde zur 15. Fußball-Weltmeisterschaft der Herren wurde vom 17. Juni bis zum 17. Juli 1994 in den USA ausgetragen.
Die Vergabe des Austragungsorts erfolgte am 4. Juli 1988 auf dem FIFA-Kongress in Zürich. Die USA setzten sich mit zehn Stimmen gegen die Mitbewerber Marokko (sieben Stimmen) und Brasilien (zwei Stimmen) durch.
Inhaltsverzeichnis
Der Gastgeber
Zum ersten Mal wurde eine Weltmeisterschaft in den USA ausgetragen. Obwohl Fußball in den USA nur an fünfter Stelle der Beliebtheit von Sportarten steht, erwies sich die Weltmeisterschaft als Zuschauermagnet; es war die WM mit den bisher meisten Zuschauern pro Spiel.
Austragungsorte
Austragungsort Stadion Lage Kapazität Boston Foxboro Stadium Foxborough (Massachusetts) 61.000 Chicago Soldier Field Chicago (Illinois) 67.000 Dallas Cotton Bowl Dallas (Texas) 67.000 Detroit Pontiac Silverdome Pontiac (Michigan) 80.000 Los Angeles Rose Bowl Pasadena (Kalifornien) 91.000 NY/NJ Giants Stadium East Rutherford (New Jersey) 77.000 Orlando Citrus Bowl Orlando (Florida) 70.000 San Francisco Stanford Stadium Palo Alto 80.000 Washington RFK Stadium Washington, D.C. 56.000 Qualifikation
Hauptartikel: Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1994.
131 Nationen meldeten ihre Teilnahme an der Qualifikation zur WM 1994. Die USA als Gastgeber und Deutschland als Titelverteidiger waren bereits automatisch qualifiziert, wodurch 129 Nationen um insgesamt 22 freie Plätze spielten. Mit Griechenland, Nigeria, Russland und Saudi-Arabien qualifizierten sich vier Nationalmannschaften erstmals für eine WM-Endrunde.
13 aus Europa Belgien Bulgarien Deutschland Griechenland Irland Italien Niederlande Norwegen Rumänien Russland Schweden Schweiz Spanien 4 aus Südamerika Argentinien Bolivien Brasilien Kolumbien 2 aus Nord- und Mittelamerika Mexiko USA 3 aus Afrika Kamerun Marokko Nigeria 2 aus Asien Saudi-Arabien Südkorea Auslosung und Modus
- Topf 1: Deutschland (C), Brasilien (B), Argentinien (D), Belgien (F), Italien (E), USA (A)
Die erfolgreichsten Mannschaften plus Gastgeber USA. Diese sechs Mannschaften bildeten die sechs Gruppenköpfe, die allesamt auf die erste Position in den sechs Gruppen gesetzt wurden.
Ungewöhnlich war die Tatsache, dass die Zuordnung der endgültigen Gruppen-Nummern aus kommerziellen Gründen (A-F) erst nach komplett erfolgter Auslosung in einer geheimen Besprechung von einem FIFA-Gremium vorgenommen wurde. Gezogen wurden die Mannschaften jedoch in der oben aufgeführten Reihenfolge. Also Deutschland zuerst und die USA zum Schluss.
- Topf 2: Kamerun, Kolumbien, Bolivien, Nigeria, Marokko, Mexiko
Die südamerikanischen Mannschaften Bolivien und Kolumbien durften nicht zu den südamerikanischen Gruppenköpfen Argentinien und Brasilien gelost werden, Mexiko nicht zu den USA.
- Topf 3: Spanien, Russland, Bulgarien, Niederlande, Irland, Rumänien
Sechs europäische Mannschaften, die frei zugelost wurden.
- Topf 4: Südkorea, Schweden, Saudi-Arabien, Griechenland, Norwegen, Schweiz
Argentinien, Brasilien und USA bekamen gezielt eine europäische Mannschaft zugelost, damit in jeder Gruppe mindestens zwei europäische Mannschaften spielten. Die beiden asiatischen Mannschaften Saudi-Arabien und Südkorea kamen somit zwangsläufig in eine Gruppe mit einem europäischen Gruppenkopf.
Gruppe A Gruppe B Gruppe C USA Brasilien Deutschland Schweiz Russland Bolivien Kolumbien Kamerun Spanien Rumänien Schweden Südkorea Gruppe D Gruppe E Gruppe F Argentinien Italien Belgien Griechenland Irland Marokko Nigeria Norwegen Niederlande Bulgarien Mexiko Saudi-Arabien Die 24 Teilnehmer wurden in sechs Vorgruppen mit je vier Mannschaften eingeteilt. Die beiden ersten jeder Gruppe sowie die vier besten Drittplatzierten qualifizierten sich für das Achtelfinale. Ab dem Achtelfinale wurde das Turnier im K.-o.-System ausgetragen. Erstmals wurden bei einer Weltmeisterschaft für einen Sieg drei Punkte vergeben (bisher zwei), bei Unentschieden weiterhin ein Punkt. Allerdings hatte dies keine Auswirkungen auf die Platzierungen. Bei der alten Zwei-Punkte-Wertung, die noch bei der WM-Qualifikation zur dieser WM galt, wären alle Achtelfinal-Paarungen die gleichen gewesen.
Spielergebnisse
Gruppenspiele
Gruppe A
Rang Land Tore Punkte 1 Rumänien 5:5 6 2 Schweiz 5:4 4 3 USA 3:3 4 4 Kolumbien 4:5 3 In der Gruppe A stellte das vom großen Pelé persönlich in den Rang eines Geheimfavoriten gehobene Kolumbien die größte Enttäuschung dar. Trotz seiner Stars wie Valderrama, Asprilla, Rincon und dem damaligen Bayern-Stürmer Adolfo Valencia schied das Team in der Vorrunde aus. Die Schweiz, deren halbe Stammelf damals aus Bundesliga-Legionären bestand, verblüffte vor allem beim deutlichen Erfolg gegen Rumänien. Rumänien, um seinen Superstar Gheorghe Hagi, steckte die Schlappe schnell weg, schlug den Gastgeber und zog als Gruppensieger ins Achtelfinale ein. Die USA galten trotz ihres Heimvorteils bei vielen als krasser Außenseiter, aber sie straften ihre Kritiker Lügen. Besonders überzeugend war dabei der Sieg über den klaren Favoriten aus Kolumbien, der durch ein Eigentor von Andrés Escobar zustande kam.
Gruppe B
Rang Land Tore Punkte 1 Brasilien 6:1 7 2 Schweden 6:4 5 3 Russland 7:6 3 4 Kamerun 3:11 1 In der Gruppe B dominierte der dreifache Weltmeister Brasilien mit dem wohl besten Sturmduo des Turniers, Romario und Bebeto. Dennoch wurde Trainer Perreira wegen seines eher nüchternen Stils, Fußball spielen zu lassen, in der Heimat oft kritisiert. Gegen Russland und Kamerun hatte das Team von Carlos Alberto Parreira wenig Mühe, im letzten Gruppenspiel sollten die taktisch disziplinierten und defensiv ausgerichteten Schweden den Brasilianern etwas mehr Schwierigkeiten bereiten. Schweden startete durchwachsen ins Turnier, konnte aber aufgrund einer starken Besetzung in der Offensive neben der traditionell starken Defensive das Achtelfinal-Ticket lösen. Russland zeigte nur im letzten Gruppenspiel, was es eigentlich zu bieten hatte. Dabei traf Oleg Salenko als erster und bis jetzt einziger Spieler der WM-Geschichte fünfmal in einem Spiel ins Tor. Dennoch, für die Russen endete die erste WM nach dem Zerfall der UdSSR bereits nach der Vorrunde. Kamerun konnte nicht an die Leistungen der WM von 1990 anknüpfen. Altstar Roger Milla sollte aber wenigstens noch für den zweiten Rekord innerhalb des für den Rest des Turniers letztlich unbedeutenden Spiels zwischen Kamerun und Russland sorgen. Mit seinen 42 Jahren trug er sich als ältester Spieler der WM-Geschichte in die Torschützenliste ein.
Gruppe C
Rang Land Tore Punkte 1 Deutschland 5:3 7 2 Spanien 6:4 5 3 Südkorea 4:5 2 4 Bolivien 1:4 1 Titelverteidiger Deutschland überzeugte in der Vorrunde nicht, konnte aber immerhin als erster Titelverteidiger überhaupt das Eröffnungsspiel für sich entscheiden. Zwei mühevolle Siege reichten zum Weiterkommen, wobei der zur Halbzeit schon sicher geglaubte Sieg über Südkorea fast noch aus den Händen gegeben wurde. Spanien startete mit einem blamablen Unentschieden gegen Südkorea, konnte sich aber mit einem Unentschieden gegen den Weltmeister und einem ungefährdeten Sieg über Bolivien rehabilitieren. Südkorea blieb auch bei der vierten WM-Teilnahme sieglos, verschaffte sich aber durch beeindruckende Aufholjagden gegen Spanien und Deutschland Respekt. Boliviens Gastspiel bei dieser WM wird nur durch das kuriose Spiel gegen Südkorea in Erinnerung bleiben, bei dem der schottische Schiedsrichter Mottram 13 Minuten nachspielen ließ. Ansonsten war Bolivien einfach zu harmlos vor dem gegnerischen Tor, um für eine Überraschung zu sorgen.
Gruppe D
Rang Land Tore Punkte 1 Nigeria 6:2 6 2 Bulgarien 6:3 6 3 Argentinien 6:3 6 4 Griechenland 0:10 0 Argentinien startete gut ins Turnier, vor allem dank seiner Superstars Maradona und Caniggia. Am Tag des letzten Gruppenspiels gegen Bulgarien aber wurde Maradonas Ausschluss vom Turnier aufgrund einer positiven Doping-Probe bekanntgegeben. Die Verunsicherung und das nun fehlende spielerische Element war den Argentiniern schon jetzt deutlich anzumerken. Bulgarien hatte in der Qualifikation Frankreich hinter sich gelassen und hatte aktuell den wohl stärksten Kader der bulgarischen Fußball-Geschichte. Nach dem misslungenen Start gegen Nigeria ließen sie das ihre Gegner auch merken. Besonders beeindruckend war die technisch starke Offensivabteilung der Mannschaft. Nigeria hatte schon damals eine Mannschaft mit vielen, meist noch jungen Hoffnungsträgern. Viele dieser Spieler sollten sich zwar später in den europäischen Top-Ligen nicht durchsetzen können, dennoch war diese WM der Anfang der Erfolgsgeschichte des nigerianischen Fußballs, nach der sie lange als stärkstes Team Afrikas gelten sollten. Griechenland, einer von drei WM-Neulingen (neben Nigeria und Saudi-Arabien), war chancenlos in dieser Gruppe. Das beste Spiel zeigten sie zum Schluss der Gruppenphase gegen Nigeria, aber deren individuelle Klasse sollte sich durchsetzen. Ohne Erfahrung und ohne große Einzelkönner schied Griechenland sang- und klanglos in der Vorrunde aus.
Gruppe E
Rang Land Tore Punkte 1 Mexiko 3:3 4 2 Irland 2:2 4 3 Italien 2:2 4 4 Norwegen 1:1 4 Italien erwischte einen Fehlstart in die WM, als Irland sich für die Viertelfinal-Niederlage vier Jahre zuvor revanchieren konnte. Die Squadra Azzura konnte den Kopf nochmal aus der Schlinge ziehen. Norwegen wurde mit einem großen Kraftaufwand besiegt. Nachdem Torhüter Pagliuca die Rote Karte gesehen hatte, nahm Trainer Sacchi ausgerechnet Superstar Roberto Baggio von Feld, um einen neuen Torwart einzuwechseln. Zu zehnt gewann Italien das Spiel, ehe gegen Mexiko wieder eine leichte Ernüchterung folgte. Irland spielte erneut eine starke WM. Obwohl den kampfstarken und mannschaftlich geschlossenen Iren im letzten Gruppenspiel gegen Norwegen trotz klarer Überlegenheit kein Tor gelang, reichte es zum Weiterkommen. Mexiko schaffte es erstmals bei einer Fußball-Weltmeisterschaft außerhalb des eigenen Landes, die Vorrunde zu überstehen. Norwegen traute man nach der sensationell starken Qualifikation auch das Weiterkommen zu, obwohl es für sie seit 56 Jahren die erste WM-Teilnahme war. Das Toreschießen vergaßen die Norweger allerdings diesmal. Das Tor des defensiven Mittelfeldspielers Rekdal im Spiel gegen Mexiko blieb ihr einziges bei dieser WM. Praktisch ohne Sturm konnten sie das Achtelfinale nicht mehr erreichen. In dieser ausgeglichensten WM-Gruppe sollten letztlich nur die erzielten Tore über die Platzierungen entscheiden.
Gruppe F
Rang Land Tore Punkte 1 Niederlande 4:3 6 2 Saudi-Arabien 4:3 6 3 Belgien 2:1 6 4 Marokko 2:5 0 Neuling Saudi-Arabien sollte in allen drei Vorrundenspielen positiv überraschen. Nur ein Torwartfehler drei Minuten vor Schluss ließ sie an einem Unentschieden gegen Titel-Mitfavorit Niederlande vorbeischrammen. Danach gelang ein Sieg gegen das etwas stärker eingeschätzte Marokko und ein Sieg gegen Belgien, durch ein bemerkenswertes Solo-Tor von Saeed Al-Owairan. Marokko schied punktlos aus, obwohl sie alle drei Spiele stets offen halten konnten. Es fehlte schlussendlich die internationale Erfahrung und die Cleverness, die die Niederländer wiederum besaßen. Die Auswahl von Dick Advocaat konnte sowohl gegen Saudi-Arabien wie auch gegen Marokko kurz vor Schluss noch das wichtige Siegtor erzielen. Belgien war nach dem Erfolg im Prestigeduell gegen die Niederlande bereits so gut wie durch, die Niederlage gegen Saudi-Arabien schmerzte nicht mehr besonders.
Achtelfinale
Im Spiel Deutschland gegen Belgien zeigte der Titelverteidiger seine beste Turnierleistung, dennoch hatte man noch Glück, denn den Belgiern wurde ein klarer Elfmeter verwehrt. Garant für den deutschen Sieg war vor allem das Sturmduo Völler/Klinsmann. Den Schweizern wurden im Spiel gegen Spanien durchaus Chancen auf das Erreichen des Viertelfinals eingeräumt. Ein frühes Tor der Spanier sorgte für die Vorentscheidung, die dann mit zwei Toren in der zweiten Halbzeit zur Gewissheit wurde.
Die Überraschungsmannschaft aus Saudi-Arabien zeigte gegen Schweden eine engagierte Leistung, ihr fehlten jedoch die Mittel, um die routinierten Schweden in Bedrängnis zu bringen. Nach dem Anschlusstreffer Saudi-Arabiens in der 85. Minute zum 2:1 wurde nur drei Minuten später durch ein Tor des Schweden Kennet Andersson das Endergebnis hergestellt.
Argentinien, das nur einen Tag Pause hatte, musste ohne den gesperrten Diego Maradona und den verletzten Claudio Caniggia antreten und konnte die Niederlage gegen Rumänien nicht verhindern. Rumänien stand erstmals in einem WM-Viertelfinale, für Argentinien war es das schlechteste Abschneiden seit 1970. Brasilien stand gegen die Heimmannschaft der USA als Favorit unter Druck und musste nach einem Platzverweis gegen Leonardo mehr als eine Halbzeit lang mit zehn Mann spielen. Spanien-Legionär Bebeto erzielte das Tor des Tages fünfzehn Minuten vor Abpfiff.
Nigeria ging im Spiel gegen Mitfavorit Italien in Führung. Die junge, unerfahrene Mannschaft musste kurz vor Ende der regulären Spielzeit den Ausgleich hinnehmen. Ausgerechnet der viel gescholtene Roberto Baggio schoss seine Mannschaft in die Verlängerung, in der er auch noch das Siegtor erzielte. Bulgarien komplettierte das Viertelfinale. Die beiden Tore im Spiel gegen Mexiko zum 1:1 nach regulärer Spielzeit fielen bereits in den ersten 18 Minuten. Die übrigen 100 Minuten verliefen, bis auf zwei Platzverweise, einen auf jeder Seite, ohne nennenswerte Höhepunkte. Das darauf folgende Elfmeterschießen konnten die Bulgaren für sich entscheiden.
Viertelfinale
Roberto Baggio und Dino Baggio sorgten im Spiel gegen Spanien für einen Erfolg der Italiener und den Einzug ins Halbfinale.
Im Viertelfinale zwischen Brasilien und den Niederlanden konnten die Niederländer eine 2:0-Führung der Brasilianer ausgleichen. Ein Freistoßtor von Branco in der 83. Spielminute sorgte für die Entscheidung zugunsten der Südamerikaner.
Die Überlegenheit der deutschen Mannschaft im Spiel gegen Bulgarien zahlte sich nach 50 Minuten durch einen verwandelten Elfmeter von Lothar Matthäus aus. Nach einem zu Recht nicht anerkannten Tor von Rudi Völler konnten die Bulgaren das Spiel durch ein Freistoßtor von Hristo Stoitchkov und ein Kopfball-Tor des damaligen HSV-Spielers Jordan Letschkow für sich entscheiden. In einer letzten gefährlichen Situation vor dem bulgarischen Tor war Thomas Strunz glücklos geblieben. Der in den letzten 30 Minuten statisch agierende amtierende Weltmeister schied somit aus dem Turnier aus.
Die Partie Rumänien gegen Schweden wurde zum Ende der regulären Spielzeit und in der Verlängerung dramatisch. Nach knapp 80 Minuten gingen zunächst die Schweden in Führung, ehe die Rumänen noch den Ausgleich erzielen konnten. In der Verlängerung ging Rumänien in Führung, ehe die Schweden nun ihrerseits ausglichen. Im Elfmeterschießen wurde der schwedische Torhüter Thomas Ravelli mit zwei Paraden zum Gewinner der Partie.
Halbfinale
Nachdem Bulgarien mit Deutschland bereits einen Weltmeister bezwungen hatte, traute man ihnen auch gegen Italien etwas zu. Die Italiener und besonders Roberto Baggio waren aber immer besser ins Turnier gekommen, so dass es zum Finaleinzug reichte. Brasilien beherrschte die Schweden deutlich, vergab aber sehr viele Torchancen. Ein Treffer von Romario entschied das Spiel.
13. Juli 1994 Boston Bulgarien – Italien 1:2 (1:2) 13. Juli 1994 Los Angeles Schweden – Brasilien 0:1 (0:0) Spiel um Platz 3
Die Bulgaren gaben nach der deutlichen Niederlage gegen Schweden zu, ihr gutes Abschneiden bei dieser WM schon zu ausgiebig gefeiert zu haben und deshalb nicht topfit für das Spiel um Platz 3 gewesen zu sein. Für Schweden war es das beste Abschneiden seit der Vize-Weltmeisterschaft von 1958 im eigenen Land.
16. Juli 1994 Los Angeles Schweden – Bulgarien 4:0 (4:0) Tore:
- 1:0 Brolin (8.Min.)
- 2:0 Mild (30.Min.)
- 3:0 Larsson (37.Min.)
- 4:0 Kennet Andersson (40.Min.)
Finale
Ein von Taktik geprägtes Finale konnten die Brasilianer letztlich im Elfmeterschießen für sich entscheiden. Mit Roberto Baggio und Franco Baresi verschossen ausgerechnet zwei italienische Fußball-Legenden. Brasilien gewann damit sein erstes WM-Finale seit 24 Jahren.
17. Juli 1994 Los Angeles Brasilien – Italien 0:0 n.V., 3:2 i.E. Elfmeterschießen:
- F. Baresi verschießt
- Márcio Santos verschießt
- 0:1 Albertini
- 1:1 Romario
- 1:2 Evani
- 2:2 Branco
- Massaro verschießt
- 3:2 Dunga
- Roberto Baggio verschießt
Zuschauer: 94.349
Aufstellungen:
- : Taffarel – Jorginho (ab 20. Cafu), Márcio Santos, Aldair, Branco – Dunga, Mauro Silva, Mazinho, Zinho (ab 106. Viola) – Bebeto, Romario
- : Pagliuca – Mussi (ab 36. Apolloni), F. Baresi, Maldini, Benarrivo – Donadoni, Albertini, D. Baggio (ab 95. Evani), Berti – R. Baggio, Massaro
Statistik
Beste Torschützen
Name Land Tore Oleg Salenko Russland 6 Hristo Stoitchkov Bulgarien 6 Kennet Andersson Schweden 5 Roberto Baggio Italien 5 Jürgen Klinsmann Deutschland 5 Romario Brasilien 5 Besondere Vorkommnisse
- Diego Maradona wurde positiv auf Drogen getestet und vom Turnier ausgeschlossen.
- Der Kolumbianer Andrés Escobar, der durch sein Eigentor gegen die USA das Team aus dem Wettbewerb geschossen hatte, wurde nach der WM beim Verlassen einer Medellíner Nachtbar erschossen.
- Erstmals wurde bei einer WM ein Finale durch Elfmeterschießen entschieden.
- Deutschland verpasste erstmals seit 1978 das Finale. Torhüter Illgner erklärte nach dem Aus seinen Rücktritt. Neue Nummer 1 wurde Andreas Köpke.
- Mit dem Spiel USA – Schweiz fand im Detroiter Silverdome erstmals ein WM-Spiel in einem voll überdachten Stadion statt. Dort wurden noch drei weitere Gruppenspiele ausgetragen.
- Stefan Effenberg wurde von Berti Vogts nach Hause geschickt, nachdem er den deutschen Fans bei seiner Auswechslung, im Spiel gegen Südkorea, den gestreckten Mittelfinger zeigte.
- Oleg Salenko, fünffacher Torschütze im Spiel Russland - Kamerun, wurde zusammen mit Hristo Stoichkov Torschützenkönig der WM, obwohl Russland die Vorrunde nicht überstand.
Siehe auch
Rekorde bei der Fußball-Weltmeisterschaft
Weblinks
Fußball-Weltmeisterschaften der MännerUruguay 1930 | Italien 1934 | Frankreich 1938 | 1942 | Brasilien 1950 | Schweiz 1954 | Schweden 1958 | Chile 1962 | England 1966 | Mexiko 1970 | Deutschland 1974 | Argentinien 1978 | Spanien 1982 | Mexiko 1986 | Italien 1990 | USA 1994 | Frankreich 1998 | Südkorea/Japan 2002 | Deutschland 2006 | Südafrika 2010 | Brasilien 2014 | 2018 und 2022
- Topf 1: Deutschland (C), Brasilien (B), Argentinien (D), Belgien (F), Italien (E), USA (A)
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