GGHH

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Die Genealogische Gesellschaft Hamburg e. V. (GGHH) wurde am 25. Mai 1918 unter dem Namen „Zentralstelle für Niedersächsische Familiengeschichte“ gegründet. Sie hatte zwei Vorgängervereine

  • die 1908 in Hamburg gegründete Ortsgruppe des in Dresden seit 1902 bestehenden „Roland, Verein zur Förderung der Stammkunde“
  • den 1909 gegründeten „Hamburgischen Verein für Familiengeschichte, Siegel- und Wappenkunde e. V.“

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Es war die Roland-Ortsgruppe, aus der die GGHH schließlich entstand. Den Namen der neuen Organisation entlehnte man von der seit 1904 bestehenden „Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte“ in Leipzig. Der Verein für Familiengeschichte, Siegel- und Wappenkunde schloss sich der neuen Zentralstelle am 12. März 1919 an.

Erster Vorsitzender wurde Prof. Dr. Wilhelm Weidler. Ende 1919 zählte man bereits 320 Mitglieder, darunter viele aus alten Hamburger Familien. Der neue Verein schuf sich auch ein Publikationsorgan mit dem Titel „Zeitschrift für Niedersächsische Familienkunde“.

Mit der Gründung ging der Aufbau einer eigenen Bibliothek Hand in Hand, der bald ein Archiv angeschlossen wurde, in dem Stamm- und Ahnentafeln der Mitglieder, Personalurkunden, Zeitungsausschnitte und Familienanzeigen verwahrt wurden. Das Archiv stand von Anbeginn an unter der Leitung von Theodor Ros, dessen Namen die heutige Bibliothek noch immer führt.

Die Zeit des Nationalsozialismus brachte tiefgreifende Umbrüche. „Völkische Gesinnung, Blut und Boden, Sippenforschung“ hießen die neuen Stichworte, denen sich auch die GGHH nicht entziehen konnte. Ein äußeres Zeichen findet sich noch heute im Jahrgang 35 der Zeitschrift, der auf das größere DIN-A4-Format umgestellt werden musste. Außerdem musste sich die GGHH einem neuen Reichsverein für Sippenforschung und Wappenkunde“ anschließen, dessen Stelle 1937 ein „Volksbund deutscher sippenkundlicher Vereine“ einnahm.

Von Mai 1945 bis Oktober 1946 existierte die Zentralstelle im juristischen Sinne nicht, da alle Vereinigungen durch die damalige Militärregierung verboten waren. Dann trat wieder eine Mitgliederversammlung zusammen. Nachdem 1946 das Bundesland Niedersachsen entstanden war, bot der Name Anlass zu Missverständnissen und wurde in „Verein für Niederdeutsche Familienkunde“ umgewandelt und schließlich – nach langen Querelen – in Genealogische Gesellschaft, Sitz Hamburg e. V. Im Jahre 2002 erhielt der Verein den heutigen, verkürzten Namen.

Ortsgruppe Bergedorf

Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die Gesellschaft zahlreiche Ortsgruppen unter anderem in Hannover, Hildesheim, Hameln, Harburg-Wilhelmsburg, Lüneburg, Flensburg, Lübeck und Bergedorf, die zwischen 1924 und 1934 entstanden waren. Von ihnen hat nur die letzte – in Bergedorf – überlebt und besteht noch heute mit eigener Bibliothek. Die Bibliothek ist im zweiten Obergeschoss des Bergedorfer Schlosses untergebracht.

Die Bibliothek

Die erste Bibliothek des Vereins war in den Räumen des Museums für Hamburgische Geschichte. untergebracht. Dort musste sie jedoch auf obrigkeitliche Anordnung ausziehen und fand ihren neuen Standort in einer Volksschule in der Mühlenstraße in Hamburg-Neustadt, wo sie ein Luftangriff im Juli 1943 völlig vernichtete. Eine neue Bibliothek entstand zwar sogleich wieder, war aber zunächst durch ständige Umzüge behindert, bis sie schließlich in der Alsterchaussee in Hamburg-Rotherbaum ihre derzeitige Bleibe fand. Dort stehen heute wieder gut 20.000 Buchtitel.

Die Zeitschrift

1919 wurde als Publikationsorgan des Vereins die „Zeitschrift für Niedersächsische Familienkunde“ gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie in „Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde“ umbenannt. Sie kam mit kriegsbedingten Unterbrechungen bis 1987 als selbständige Zeitschrift heraus. Dann wurde sie mit der im Degener-Verlag erscheinenden Zeitschrift „Norddeutsche Familienkunde“ zusammengelegt. Mit dieser ging sie 1992 auf den Helmut Scherer Verlag in Berlin über, die die Norddeutsche Familienkunde in „Familiengeschichte in Norddeutschland“ umtaufte, den Untertitel "in Verbindung mit der Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde" aber beibehielt. Seit 1994 ist die Zeitschrift wieder selbständig und wird in Zusammenarbeit mit den Vereinen „Die Maus“ (Bremen), Genealogisch-Heraldische Gesellschaft Göttingen und Niedersächsischer Landesverein für Familienkunde e.V. (Hannover) unter ihrem alten Titel herausgegeben.

Weblinks


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