- Gabrielle d'Estrées und eine ihrer Schwestern
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Gabrielle d'Estrées und eine ihrer Schwestern anonym, um 1594 Öl auf Holz, 96 cm × 125 cm Louvre Gabrielle d'Estrées und eine ihrer Schwestern (Gabrielle d'Estrées et une de ses sœurs) ist ein Doppelporträt eines unbekannten Malers. Es zeigt Gabrielle d'Estrées, Geliebte von Heinrich IV. und vermutlich eine ihrer Schwestern, die Herzogin von Villars.
Der unbekannte Maler des Bildes gehörte zu der sogenannten Zweiten Schule von Fontainebleau, die während der Regierung Heinrichs IV. für den französischen König tätig waren.
Das Bild ist um Besitz des Louvre in Paris.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Bild zeigt einen geöffneten roten Vorhang, der den Blick auf zwei unbekleidete Damen in einer Badewanne freigibt. Über den Rand der Badewanne ist ein weißes Tuch geworfen. Die Frau auf der linken Seite greift mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand die Brustwarze der anderen, der rechte Arm ruht auf dem Rand der Badewanne. Die Frau auf der rechten Seite hält in den Fingerspitzen der linken Hand einen Ring, ihre andere Hand ruht ebenfalls auf dem Wannenrand. Hinter den beiden Frauen befindet sich ein weiterer roter Vorhang, der den Hintergrund teilweise verhüllt. Im sichtbaren Teil sitzt eine nähende Bedienstete. Außerdem zu sehen ist ein Tisch mit einem grünen Überwurf und dahinter ein Kamin mit einem fast niedergebrannten Feuer. Über dem Kamin hängt ein nur teilweise sichtbares Gemälde, es zeigt den Unterkörper eines Mannes, der nackt ist, bis auf eine die Genitalien verhüllende rote Decke.
Deutungen
Der Griff an die Brustwarze von Gabrielle d'Estrées wird häufig als Hinweis auf eine Schwangerschaft gedeutet. Tatsächliche gebar sie im Juni 1594 César, einen Jungen, der als gemeinsames Kind von ihr und Heinrich IV ausgegeben wurde. Dieser Interpretation folgend näht die Bedienstete im Hintergrund Kinderbekleidung und das Porträt über dem Kamin könnte den Vater darstellen.
Das Bild hat mehrere vermutliche Vorläuferfassungen und Variationen des Motivs mit den gleichen Personen und dem gleichen Zeitraum, die ebenfalls keinem bekannten Künstler eindeutig zugeordnet werden können. Eine andere Deutung ist die, dass das Bild als letztes dieser Bilderreihe (und erst nach 1599 gemalt) Bezug nimmt auf die wechselnden Mätressen von Heinrich IV (Griff der als Nachfolgerin vermuteten Geliebten [die jedoch nicht die Schwester sei] an die Brustspitze von d'Estrées) und die jeweils nicht eingehaltenen Heiratsversprechen von Heinrich IV (der nicht angesteckte Ring in der Hand von d'Estrées). Da der Mann auf dem Bild im Bild zwar der Kindsvater, jedoch nicht Heinrich IV sei, sei von ihm auch nur der Unterkörper abgebildet.[1]
Variationen / verwandte Bilder
- Schule von Fontainebleau "Zwei Damen im Bad", Florenz, Galleria degli Uffizi
- Dame im Bad / Portraet der Diana von Poitiers, National Gallery of Art, Washigton (D.C.)
- und weitere
Einzelnachweise
- ↑ Wolfram Fleischhauer: Die Purpurlinie. Weitbrecht Verlag, 1996
Weblinks
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