Gahura

František Lydie Gahura (* 10. Oktober 1891 in Zlín; † 15. September 1958 in Brünn/Brno) war ein tschechischer Architekt und bildender Künstler.

Gahura erhielt eine Ausbildung als Stukkateur und studierte zunächst 1910 bis 1914 Bildhauerei an der Kunstschule in Prag. 1914 - 17 studierte er Architektur bei Josef Plečnik und 1919 - 1923 bei Jan Kotěra. In der Folge wurde Gahura Hausarchitekt der Firma Baťa in seiner Heimatstadt Zlín, wo er bis 1946 tätig war.

Gahura kombinierte künstlerische Sensibilität mit den neuen Tendenzen des Rationalismus und Funktionalismus in der Architektur. 1919´20 noch sichtlich beeinflusst vom Expressionismus wandte sich Gahura über Vermittlung von Kotera rasch den Ideen von Le Corbusier zu und fand in Tomáš Baťa einen idealen Partner und Auftraggeber. Gahuras beste Bauten in Zlin sind gekennzeichnet durch modulare, transparente Skelettbauweise. Weniger überzeugend erscheinen seine schachtelartigen Einfamilienhäuser. Gahuras Porträtskulpturen der Brüder Baťa sind in konventionell realistischer Art gehalten. Gahura legte seine theoretischen Überzeugungene im Buch Estetika architektury (1943) nieder.

Wegen seiner engen Kontakte zur Unternehmerfamilie Baťa musste Gahura 1946 seine Wirkungsstätte in Zlin verlassen und arbeitete in der Folge in Brünn. Sein Leben wurde durch die Tragik des Verlustes zweier Kinder durch eine Erbkrankheit überschattet.

Werke (Auswahl)

• Rathaus Zlín 1920-23
• Baťa Krankenhaus, Zlín, 1927-1936 (Mitautor)
• Krankenhaus Zlín, 1927-30
• Warenhaus Baťa, Zlín, 1929-32
• Masaryk-Schule Zlín, 1928
• Villa Dr. Sázel, Trenčín, Slowakei 1929-30
• Großes Kino, Zlín, 1931-32

Literatur

• Slapeta, Vladimir: Bata - Architecture and Urbanism 1910-1950, The State Galery 1992 Zlin 1992

Personendaten
NAME	Gahura, František Lydie
KURZBESCHREIBUNG	tschechischer Architekt und bildender Künstler
GEBURTSDATUM	10. Oktober 1891
GEBURTSORT	Zlín
STERBEDATUM	15. September 1958
STERBEORT	Brünn/Brno