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Gai Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Steiermark Politischer Bezirk: Leoben Kfz-Kennzeichen: LN Fläche: 62,22 km² Koordinaten: 47° 25′ N, 14° 58′ O47.41316111111114.969858333333660Koordinaten: 47° 24′ 47″ N, 14° 58′ 11″ O Höhe: 660 m ü. A. Einwohner: 1.800 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner je km² Postleitzahl: 8793 Vorwahl: 03847 Gemeindekennziffer: 6 11 02 NUTS-Region AT223 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Gai 1
8793 GaiWebsite: Politik Bürgermeister: Siegfried Liess (SPÖ) Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)Lage der Gemeinde Gai im Bezirk Leoben (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Gai ist eine Gemeinde mit 1800 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Leoben in der Obersteiermark, nahe Trofaiach.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Gai liegt in einem Hochtal zwischen dem Liesingtal und dem Vordernbergertal an der steirischen Eisenstraße. Es wird vom wuchtigen Massiv des Reiting, einem Berg der Eisenerzer Alpen überragt.
Vom Ortsteil Edling kann man über die sogenannte Russenstraße (über den „Russenbichl“) nach Sankt Peter-Freienstein und weiter in die nahe Bezirkshauptstadt Leoben gelangen. Der Name entstand deshalb, weil diese Straße während des Ersten Weltkriegs 1915 von russischen Kriegsgefangenen errichtet wurde. Vorher bestand nur eine einfache Wegverbindung.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Gai besteht aus folgenden Ortschaften bzw. Siedlungen: Edling, Edling-Seizerstraße, Gai, Gausendorf, Gimplach, Gimplach-Sternsiedlung, Gössgraben, Kurzheim, Oberdorf, Putzenberg, Schardorf, Töllach, Untergimplach, Unterkurzheim, Windischbühel
Geschichte
Entsprechend dem 1862 erlassenen Gemeindegesetz kam es mit dem Aufhören der Grundherrschaften nach dem Jahre 1848 zu einer Neuordnung der regionalen Verwaltungseinheiten. Autonome Gemeinden wurden der Grundstein des neu gestalteten Staates. Die neu geschaffene Gemeinde Gai entstand aus der Zusammenfassung der vier ursprünglich zum seinerzeitigen Steuerbezirk Freienstein gehörenden Katastralgemeinden Gai, Schardorf, Gimplach und Gössgraben-Freienstein.[1]. Der Ortsname Gai leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort göu her, welches ein Gebiet bezeichnete, das im Einflussbereich einer bestimmten richterlichen Gewalt sowie gewisser Gewerbe lag. In vorliegenden Fall bezieht sich das „Gai“ auf den Einflussbereich des Marktes Trofaiach und der von den dortigen Handwerkern ausgeübten Bannmeilenrechte. Der Zusatz Freienstein bei der Katastralgemeinde Gössgraben diente seinerzeit dazu, diese Katastralgemeinde von der Katastralgemeinde Gössgraben bei Leoben zu unterscheiden. Dieser Zusatz wird nur beim Grundbuch verwendet und nicht im allgemeinen Sprachgebrauch.
Die nachhaltige Besiedlung des Gemeindegebietes begann im Mittelalter. Orts- und Gebietsnamen erinnern an die slawische Besiedlung im Frühmittelalter und die bayerische Besiedlung in darauf folgenden Jahrhunderten. Für den Raum Gai-Trofaiach kann eine bayrisch-slawische Mischbevölkerung bis zum Ende des 12. Jahrhunderts als sicher angenommen werden. Danach verschwand der slawische Bevölkerungsanteil aufgrund Assimilation durch die deutschsprachige Mehrheitsbevölkerung.
Das Gebiet von Gai entsprach über Jahrhunderte dem einer typischen obersteirischen Landgemeinde mit bäuerlichen Strukturen und teilte die wechselvolle Geschichte der übrigen Steiermark. Durch die räumliche Nähe zu den Zentren der obersteirischen Eisenindustrie, besonders Vordernberg und Donawitz, war zumeist eine gute Absatzlage für die landwirtschaftlichen Produkte gegeben. Andererseits wohnten auch häufig Hüttenarbeiter und Bergleute in den Dörfern der heutigen Gemeinde Gai.
In kirchlicher Hinsicht gehört das Gebiet von Gai seit jeher zur Pfarre Trofaiach. Daher ist auch der in Trofaiach bestehende Friedhof die für die Gaier Gemeindebürger zuständige Begräbnisstätte. Auch der für Gai zuständige Polizeiposten und das Postamt befinden sich in Trofaiach.
Mit 1. April 1939 wurden zur Gemeinde Gai gehörende Flächen im Ausmaß von rund 150 Hektar, auf denen eine staatliche Pulverfabrik bestand, an die Gemeinde Trofaiach angegliedert. Heute befindet sich dort im Wesentlichen der dicht besiedelte Stadtteil Trofaiach-West.
Einwohnerentwicklung
Seit den 1960er Jahren sind in Gai zahlreiche Einfamilienwohnhäuser entstanden. Es haben sich vor allem unselbständige Arbeiter und Angestellte in der Landgemeinde angesiedelt. Gai hat in den letzten Jahrzehnten als eine der wenigen Gemeinden der Region eine deutliche Zunahme der Einwohnerzahl zu verzeichnen.
- 1869 1.195
- 1900 1.108
- 1934 1.068
- 1951 1.022
- 1961 1.143
- 1971 1.171
- 1981 1.404
- 1991 1.565
- 2001 1.735
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Bürgermeister
Aufgrund des überraschenden Rücktritts von VP-Bürgermeister Helmut Prentler Anfang Februar 2010 wurde eine Neuwahl notwendig. Die beiden mandatsstärksten Parteien einigten sich bereits im Vorfeld auf eine Halbzeitlösung. Nach der Wahl am 25. Februar ist Siegfried Liess (SPÖ) Bürgermeister bis 1. September 2013, dann wird es einen ÖVP-Bürgermeister geben.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Gai- Stockschloss
- Bildstock der drei Heiligen
Sport
- Golf: Auf ungefähr 40 Hektar Fläche befinden sich der vom Golf- und Countryclub Reiting-Gai betriebene, weitläufig angelegte Fairways mit ausgedehnten Greens, Sandbunker und Wasserhindernissen, eine Golfschule sowie ein 6-Hole-Kurzplatz für individuelles Schlagtraining.
- Radfahren: Das Gebiet eignet sich besonders für Familienradtouren, aber auch anspruchsvolle Strecken sind vorhanden.
- Bergsteigen: Dominierende Berggestalt ist der Reiting mit seiner höchsten Erhebung, dem 2214 m hohen Gößeck.
Regelmäßige Veranstaltungen
Volkskultur Gai – ein jeweils Mitte April stattfindendes steirisches Sänger- und Musikantentreffen in der örtlichen Mehrzweckhalle.
Literatur
- Elfriede Maria Huber-Reismann, Bernhard A. Reismann: Gai. Die Geschichte einer Landgemeinde, drei Bände. Eigenverlag der Gemeinde Gai, 2005.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Georg Göth Das Herzogthum Steiermark, Zweiter Band, Wien 1841 Verlag J.G.Heubner S.93 und 117
- ↑ [1]
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