- Ganoven-Ede
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Eduard Zimmermann (* 4. Februar 1929 in München) ist ein deutscher Journalist und ehemaliger Fernsehmoderator.
Inhaltsverzeichnis
Leben
In der Nachkriegszeit schlug sich der später als „Verbrecherjäger“ und „Ganoven-Ede“ populär gewordene Zimmermann zunächst als Dieb und Schwarzmarkthändler durch und verbüßte in diesem Zusammenhang auch eine Haftstrafe in der JVA Fuhlsbüttel. Mit einem gefälschten Ausweis und Diplom fand er schließlich Arbeit als Straßenbauingenieur in Schweden.
Für eine Reportage im Auftrag der Zeitung Dagens Nyheter ging Zimmermann 1949 zurück nach Deutschland in die sowjetische Besatzungszone. Dort wurde er 1950 wegen Spionage angeklagt und zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Er musste vier Jahre seiner Strafe in Bautzen absitzen und kam am 17. Januar 1954 im Rahmen der Viermächtekonferenz frühzeitig frei. In der Folgezeit arbeitete er als freier Journalist sowie als Redakteur bei NDR und ZDF.
Zimmermann moderierte im ZDF vom 20. Oktober 1967 bis zum 24. Oktober 1997 300 Folgen der von ihm konzipierten Fernsehserie Aktenzeichen XY … ungelöst sowie von 1964 bis 1997 161 Sendungen der ebenfalls von ihm initiierten Reihe Vorsicht Falle! – Nepper, Schlepper, Bauernfänger. Im Herbst 1997 zog er sich aus der Arbeit vor den Kameras zurück, arbeitet aber weiterhin eng mit der Redaktion von XY zusammen. Ferner betreibt Zimmermann heute ein Sicherheitsportal im Internet in Zusammenarbeit mit dem ZDF.
In der 400. Sendung von XY gab es einen „Überraschungsbesuch“ von den ehemaligen Leitern des Züricher Aufnahmestudios der Sendung Konrad Toenz, Werner Vetterli und Stephan Schifferer.[1] Eduard Zimmermann sowie seine Tochter Sabine, die zwar nicht mehr vor der Kamera steht, aber im Hintergrund die Fäden zieht, waren ebenfalls anwesend.
Eduard Zimmermann war seit 1960 mit Ehefrau Rosmarie (1921–2008) verheiratet und lebte im Schweizerischen Leukerbad (Wallis). Nach dem Tod seiner Frau im Januar 2008 zog er wieder nach München. Zimmermann hat eine Adoptivtochter, Sabine Zimmermann, die von 1987 bis 2001 die Sendung Aktenzeichen XY co-moderierte und zwischen 1997 und 2001 die Sendung Vorsicht Falle! - Nepper, Schlepper, Bauernfänger präsentierte.
Wirken
1976 zählte Zimmermann zu den Gründern des Opferhilfsvereins Weißer Ring e. V. und war bis 1994 dessen Vorsitzender; seither ist er Ehrenvorsitzender.
1966 erhielt er für die Moderation von Vorsicht Falle die Goldene Kamera. Zur 100. Sendung von XY im Oktober 1977 wurde Zimmermann das Bundesverdienstkreuz am Bande, im Juli 1986 dann das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. 1982 erhielt er den Humanitären Preis der deutschen Freimaurer und 1990 einen Bambi. Er ist zudem Träger des Bayerischen Verdienstordens.
Seine Vergangenheit als Straftäter machte Zimmermann selbst 2005 durch seine Autobiografie bekannt. In einem Zeitungsinterview stellte er fest, die Zeit habe ihn hart gemacht: „Ich bin sozusagen der Beweis dafür, dass man von der schiefen Bahn wieder runterkommt, wenn man es will.“
Schriften
- Eduard Zimmermann: ... der Ganoven Wunderland: Nepper, Schlepper, Bauernfänger. Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Fernsehserie "Vorsicht Falle". Darmstadt: Schneekluth, 1966. 343 S.
- Eduard Zimmermann: Das unsichtbare Netz: Rapport für Freunde und Feinde. München: Südwest-Verlag, 1969. 336 S.
- Eduard Zimmermann: Wie schützt man sich vor Verbrechen?. Stuttgart: Verlag Das Beste, 1974. 48 S. (nicht im Buchhandel).
- Eduard Zimmermann: Gib dem Verbrechen keine Chance: Ein Leitfaden für mehr Sicherheit. Bergisch Gladbach: Lübbe, 1989. 238 S., ISBN 3-404-66167-2
- Eduard Zimmermann: Auch ich war ein Gauner. München: Riva-Verlag, 2005. 319 S., ISBN 3-936994-13-7
Weblinks
- Literatur von und über Eduard Zimmermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Das Sicherheitsportal von Eduard Zimmermann
Einzelnachweise
Personendaten NAME Zimmermann, Eduard KURZBESCHREIBUNG deutscher Fernsehmoderator und Sicherheitsexperte GEBURTSDATUM 4. Februar 1929 GEBURTSORT München
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