- Garz/Rügen
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Rügen Amt: Bergen auf Rügen Höhe: 15 m ü. NN Fläche: 65,44 km² Einwohner: 2509 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km² Postleitzahl: 18574 Vorwahlen: 03838, 038304, 038307 Kfz-Kennzeichen: RÜG Gemeindeschlüssel: 13 0 61 011 Adresse der Amtsverwaltung: Markt 5–6
18528 Bergen auf RügenWebpräsenz: Bürgermeister: Klaus Meißner Lage der Stadt Garz/Rügen im Landkreis Rügen Garz/Rügen ist eine Stadt im Landkreis Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Stadt wird vom Amt Bergen auf Rügen mit Sitz in der gleichnamigen Stadt verwaltet. Im Juni 2004 wurde die ehemals selbständige Gemeinde Zudar auf der gleichnamigen Halbinsel in die Stadt Garz eingemeindet, im Januar 2005 folgte die Eingemeindung von Karnitz.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Garz liegt im Süden der Insel Rügen, ca. 5 km von der Küste entfernt. Die Umgebung ist flachwellig, die höchste Erhebung ist der Kanonenberg mit 34 m ü. NN. Die Entfernung nach Stralsund beträgt 22 km, zur Kreisstadt Bergen auf Rügen 12 km.
Zu Garz/Rügen gehören die Ortsteile Bietegast, Dumsevitz, Foßberg, Freudenberg, Glewitz, Grabow (bei Poseritz), Grabow (auf Zudar), Groß Kniepow, Groß Schoritz, Karnitz, Losentitz, Maltzien, Poppelvitz, Rosengarten, Schabernack, Silmenitz, Swiene, Tangnitz, Wendorf, Zicker und Zudar.
Geschichte
Der Name Garz stammt aus dem Slawischen und bedeutet befestigter Ort oder kleine Burg. Garz wurde im Jahre 1319 zum ersten Mal als Stadt (civitatis Gartz) erwähnt, damit gilt sie als die älteste Stadt der Insel Rügen. Die Stadt ist heute wie in der Vergangenheit stark landwirtschaftlich geprägt.
Der gut erhaltene Burgwall aus der Zeit der slawischen Besiedlung wurde von der Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts mit dem legendären Fürstensitz Charenza gleichgesetzt. Neuere interdisziplinäre Forschungsergebnisse aus den Jahren 2004 und 2005 haben aber ergeben, dass der Burgwall bei Venz (zwischen Gingst und Trent an der Neuendorfer Wiek) mit bedeutend größerer Wahrscheinlichkeit die Fürsten- und Tempelburg Charenza war, die am 16. Juni 1168 – einen Tag nach der Eroberung der Tempelburg am Kap Arkona – dem dänischen König Waldemar I. und seinem Heerführer Bischof Absalon von Roeskilde nach vorausgegangenen Verhandlungen kampflos übergeben wurde.[1][2]
1930 wurde durch den Diabetologen Gerhardt Katsch in Garz das erste Heim für die klinische und sozialmedizinische Betreuung von Diabetikern in Deutschland gegründet. Nach dem Umzug der Einrichtung nach Karlsburg in Vorpommern verblieb eine Außenstelle des Karlsburger Institutes in Garz als Ferienlager für die Betreuung von diabetischen Kindern während der Sommerferien.
Der Ortskern von Garz wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert.
Politik
Gemeinderat
Bei der Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung [3]:
Wappen
Das Wappen wurde unter der Nr. 34 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Blau eine silberne Burg mit gezinnter Rundmauer, geöffneten goldenen Torflügeln und hochgezogenem goldenen Fallgatter, zwei niedrigeren Seitentürmen mit roten Kuppeldächern, Knäufen und je einem betagleuchteten Fenster sowie einem höheren, mittleren unbedachten Turm mit einem betagleuchten Fenster, auf dem ein goldener Mast steht mit einer dreilätzigen Fahne, die im silbernen Feld einen aufgerichteten roten Greifen zeigt.“
Das Wappen wurde 1994 von dem Sagarder Gerhard Koggelmann neu gezeichnet.
Städtepartnerschaft
Die Partnerstadt Norderney liegt in Ostfriesland und ist eine der Ostfriesischen Inseln, die dem Bundesland Niedersachsen vorgelagert sind. Die Städtepartnerschaft der beiden Städte wurde direkt nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 beschlossen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Stadtkirche St. Petri, wurde Mitte des 14. Jh. im gotischen Stil aus Backsteinen erbaut. Die 2 östlichen Joche entstanden erst im 15. und 16. Jh. Um 1648 wurde der Spitzturm bei einem Sturm zerstört und durch den heutigen flachen Turm ersetzt.
- Ernst Moritz Arndt-Geburtshaus im Ortsteil Groß Schoritz
- Der slawische Burgwall, deren 3 Tempel 1168 zerstört wurden, zählt zu den am besten erhaltenen in Deutschland.
- Die älteren Bürgerhäuser, zumeist traufständig, stammen ausschließlich aus der Zeit nach dem großen Stadtbrand von 1765: Lindenstraße 1-2 und 4, Pfarrhaus, Wenden Str. 17, Langestr. 13
- In der Nähe von Garz betreibt die Deutsche Telekom AG seit 1993 eine Sendeanlage für UKW, TV und Richtfunk. Als Antennenträger kommt ein 190 m hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast zum Einsatz (siehe auch: Rundfunk-Sendeanlagen auf Rügen). Die Anlage ist der Grundnetzsender für den Bereich Rügen und Stralsund. Abgestrahlt werden die Programme des NDR und der privaten Rundfunkveranstalter. Auch die DVB-T-Bouquets der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten werden von hier abgestrahlt.
Museum
- Ernst Moritz Arndt-Museum
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt verfügt über ein gut ausgebautes Netz von Radwegen mit einer Länge von ca. 42,5 km.
Öffentliche Einrichtungen
In der Stadt befindet sich das Ernst-Moritz-Arndt-Museum, welches dem im heutigen Ortsteil Groß Schoritz geborenen Dichter gewidmet ist.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Ernst Moritz Arndt (1769–1860), deutscher Dichter, Revolutionär und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung
- Adolph Wilhelm Schack von Staffeldt (1769–1826), erster romantischer Dichter in Dänemark
- Friedrich Oom (1793–1849), Bürgermeister und Chronist der Stadt Barth
- Gudrun Tiedge (* 1953), Landtagsabgeordnete der Linkspartei in Sachsen-Anhalt
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Gerhardt Katsch (1887–1961), Diabetologe, Mitbegründer der „Arndt-Stiftung Garz – Diabetikerheim“
- Heinrich Laag (1892–1972), evangelischer Theologe, 1931 bis 1934 Superintendent der Synode Garz/Rügen
- Gerhard Mohnike (1918–1966), arbeitete am Diabetikerheim in Garz
Verweise
Literatur
- Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Sändig Reprint Verlag, Vaduz 1996 (unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1865), ISBN 3253027341, S. 154-156.
Weblinks
- Website von Garz
- Literatur über Garz/Rügen in der Landesbibliographie M-V
- Garz im 12. und 13. Jahrhundert
Einzelnachweise
- ↑ Kratzke, Reimann, Ruchhöft: Garz und Rugendahl auf Rügen im Mittelalter. In: Baltische Studien 2004 – Pommersche Jahrbücher für Landesgeschichte. Neue Folge Bd. 90, Verlag Ludwig, Kiel 2005, S. 25–52, ISBN 3-937719-02-4
- ↑ Sven Wichert: Beobachtungen zu Karentia auf Rügen im Mittelalter. In: Baltische Studien 2005 – Pommersche Jahrbücher für Landesgeschichte. Neue Folge Bd. 91, Verlag Ludwig, Kiel 2006, S. 31–38, ISBN 3-937719-35-0
- ↑ www.kreis-rueg.de
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