Gaston Emile Duchamp

Gaston Emile Duchamp
Marcel Duchamp, Jacques Villon und Raymond Duchamp, zirka 1912

Jacques Villon (* 31. Juli 1875 in Damville; † 9. Juni 1963 in Puteaux bei Paris), eigentlich Gaston Émile Duchamp, war ein französischer Maler und Grafiker. Sein Pseudonym nahm er zu Ehren des Französischen Dichters François Villon an.

Leben und Werk

Jacques Villon war der Halbbruder von Raymond Duchamp-Villon und Marcel Duchamp. Gemeinsam mit dem Letztgenannten, Albert Gleizes, Francis Picabia und Juan Gris gehörte er ab 1912 der französischen Künstlergruppe Section d'Or an.

Villon studierte nach der Schulzeit in Rouen Rechtswissenschaften und war für einige Zeit als Notar tätig. 1894 verließ er Rouen, ging nach Paris und studierte an der École des Beaux-Arts. Von 1894 bis 1906 arbeitete er als Karikaturist und satirischer Zeichner für mehrere Magazine in Paris , wie den Gil Blas, Chat Noir und L'Assiette au beurre. Außerdem entwarf er Plakate, wobei er wie Toulouse-Lautrec die Technik der Lithografie anwandte. Von 1899 bis 1909 druckte er bei Eugène Delâtre etwa sechzig Farbaquatinten. Danach zog er sich in ein Dorf vor Paris zurück, wo er um die 700 Gemälde schuf. Im Jahre 1913 nahm er an der legendären Armory Show in New York teil. Nach dem Ersten Weltkrieg befasste sich Villon vornehmlich mit der Druckgrafik, vor allem der Kaltnadelradierung und der Aquatinta, gab jedoch die Malerei nicht auf. 1919 entstanden die ersten ungegenständlichen Bilder. In den späten vierziger Jahren wurde er von einem Galeristen entdeckt. In den letzten zwei Jahrzehnten seines Lebens befasste sich Jacques Villon auch mit der Illustration von Büchern.

Bekannt ist er vor allem durch seine grafischen Arbeiten. Er galt lange Zeit als Vertreter des Kubismus, heutige Kunstwissenschaftler würdigen aber auch die Verknüpfung verschiedener anderer Stilrichtungen (Impressionismus, Futurismus) in seinen Werken.

Jacques Villon war Teilnehmer der documenta 1 (1955), der documenta II (1959) und auch postum auf der documenta III im Jahr 1964 in Kassel vertreten.

Literatur

  • Das große Lexikon der Graphik. Georg Westermann Verlag, Braunschweig 1984 ISBN 3-14-509079-8, S. 421 und 422

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