Gedeckter Weg

Gedeckter Weg
Der gedeckte Weg (vorne und links) der Festung Wülzburg bei Weißenburg in Mittelfranken

Der Begriff gedeckter Weg ist ein Fachbegriff aus dem Festungsbau und beschreibt einen breiten, auf der Kontereskarpe (feindseitige Mauer) oder der Außenseite des Hauptgrabens verlaufenden, durch das ansteigende Glacis gegen Feindsicht und -beschuss geschützten Verbindungsweg.

In den Winkeln eines gedeckten Weges befinden sich üblicherweise Waffenplätze des Verteidigers. Am gedecktem Weg steht meist ein Blockhaus, ein kleines Stein- oder Holzhaus, das zur Verteidigung mit Kanonen und Gewehren eingerichtet ist. Als Verbindungen zum gedeckten Weg dienen die großen Friedenstore, die in Torpoternen oder offenen Einschnitten durch den Wall und auf Brücken oder Dämmen über den Graben führen. Auch benutzt man Rampen oder Treppen, um von der Grabensohle aus die Konterescarpe zu ersteigen. In das Vorgelände gelangt vom gedeckten Weg durch Einschnitte im Glacis, so genannte Sorties.

Der gedeckte Weg diente verschiedenen militärischen Zwecken:

  • als geschützter Transportweg jenseits des Grabens rings um die Festung
  • zur geschützten Aufstellung von Wachposten jenseits des Grabens
  • zur niederen Bestreichung des nahe gelegenen Vorgeländes
  • als Sammelort und Aufnahmestellung für Ausfalltruppen
  • zur Aufnahme und Anbringung künstlicher Hindernisse

Detachierte Werke erhalten bisweilen keinen gedeckten Weg in der beschriebenen Weise, sondern nur einen ein bis zwei Meter breiten Rondengang, der sowohl dem Wachdienst als auch der Infanterieverteidigung dienen kann.

Siehe auch


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