Geißelung

Geißelung
historische Abbildung einer Geißelung
Flagellation im sexuellen Kontext. Wandmalerei im Grab der Züchtigung in der Totenstadt von Tarquinia (Italien)

Das Auspeitschen, auch Flagellation oder Geißelung (von lat. flagellum: Geißel) mit verschiedenen Peitschen, Ruten oder einem Rohrstock kann zu verschiedenen Zwecken und aus unterschiedlichen Beweggründen erfolgen. Praktiziert wird bzw. wurde die Flagellation sowohl im Kontext der Religion, als Strafe in Erziehung und Justiz sowie als Spielart der Sexualität.

Inhaltsverzeichnis

Religion

Die mittelalterlich-christliche Laienbewegung der Flagellanten bzw. „Geißler“ praktizierte im 13. und 14. Jahrhundert Geißelübungen als selbstauferlegte Buße für Sünden und Laster. Die Geißelung Christi ist ein beliebtes Motiv der Passion Christi. So wird z. B. in der bayerischen Wieskirche der „gegeißelte Heiland“ verehrt. Auch bei den Schiitischen Passionsspielen wird die Geißelung („Sinazani“) beim Aschurafest praktiziert.

Erziehung und Justiz

Auspeitschen war in früheren Zeiten eine gebräuchliche Körperstrafe für verschiedenste Vergehen. In Klöstern, Schulen und anderen Einrichtungen wurde das Auspeitschen als Erziehungsmittel eingesetzt. In der Justiz auch einiger heutiger Länder wird Auspeitschen nach wie vor praktiziert (siehe auch Staupenschlag).

Sexualität

Auspeitschen wird auch als Sexualpraktik verwendet, um sexuelle Lust zu erzeugen. Die Vorliebe für sexuelle Flagellation wird Flagellantismus genannt und zählt zur sexuellen Spielart des BDSM bzw. des Sadomasochismus. Die Anhänger dieser Sexualpraktik bezeichnet man auch als „Flagellanten“, was jedoch zu Verwechslungen mit den religiösen Geißlern führen kann. Eine schwächere, weniger auf körperlichen Lustschmerz als auf sexuelle Dominanz und erotische Rollen- und Erziehungsspiele angelegte Form des Flagellantismus ist das sogenannte Spanking.

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  • Geißelung — war bei den Alten sehr gewöhnliche, äußerst schmerzhafte Leibesstrafe, die mit einer Riemen oder Strickpeitsche oder mit Ruten vollzogen wurde. Die spätere jüdische Gerichtspraxis bediente sich dabei geflochtener Riemen (Geißeln) und ließ dem… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Geißelung — ↑Flagellantismus …   Das große Fremdwörterbuch

  • Geißelung Christi — historische Abbildung einer Geißelung Flagellation im sexuellen Kontext. Wandmalerei im Grab der Züchtigung in der …   Deutsch Wikipedia

  • Geißelung — Tauwerk; Flagellation; Auspeitschen * * * Gei|ße|lung 〈f. 20〉 das Geißeln * * * Gei|ße|lung, (seltener:) Geißlung, die; , en: das Geißeln; das Gegeißeltwerden. * * * Gei|ße|lung, (seltener:) Geißlung, die; , en: das Geißeln …   Universal-Lexikon

  • Geißelung — Gei|ße|lung, Geiß|lung …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Die Geißelung Christi — Piero della Francesca, 1444/78 [1] Öl mit Tempera auf Holz, 59 cm × 81 cm …   Deutsch Wikipedia

  • Flagellation — Geißelung; Auspeitschen * * * Fla|gel|la|ti|on 〈f. 20〉 Peitschen, Geißelung zur geschlechtlichen Befriedigung [<lat. flagellare „peitschen“] * * * Fla|gel|la|ti|on, die; , en (Med., Psychol.): Geißelung u. Züchtigung mittels einer Riemen od.… …   Universal-Lexikon

  • Mondella — Geißelung Christi, um 1510 Galeazzo Mondella (* 1467 in Verona; † vor dem 5. Mai 1528 in Rom) war ein Goldschmied und Medailleur der Renaissance in Italien. Seine Arbeiten sind häufig als Einlegearbeiten für Möbeln, Geräten oder Waffen verwendet… …   Deutsch Wikipedia

  • Galeazzo Mondella — Geißelung Christi, um 1510 Galeazzo Mondella (* 1467 in Verona; † vor dem 5. Mai 1528 in Rom) war ein Goldschmied und Medailleur der Renaissance in Italien. Seine Arbeiten sind häufig als Einlegearbeiten für Möbeln, Geräten oder Waffen …   Deutsch Wikipedia

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