- Gelenkinnenhaut
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Die Gelenkkapsel (lat.: Capsula articularis) ist eine bindegewebige Hülle um echte Gelenke. Sie umschließt die mit Gelenkflüssigkeit (Synovia) ausgefüllte Gelenkhöhle.
Inhaltsverzeichnis
Aufbau und Funktion
Die Gelenkkapsel wird in zwei Schichten untergliedert:
- Stratum fibrosum
- Stratum synoviale (Synovialmembran)
Stratum fibrosum
Das außen gelegene Stratum fibrosum besteht aus straffem kollagenen Bindegewebe. Es geht im Ansatzbereich der Gelenkkapsel in die Knochenhaut (Periost) über. Es bestimmt die mechanische Festigkeit des Gelenks und gibt die für das Gelenk charakteristischen Bewegungsumfänge frei.
Bei den meisten Gelenken ist das Stratum fibrosum an bestimmten Stellen streifenförmig verstärkt. Diese bandartigen Kapselbänder (Ligamenta capsularia) dienen der weiteren Stabilisierung der Gelenkenden und sorgen als Führungs- oder Hemmungsbänder dafür, dass sich die Beweglichkeit des Gelenkes auf bestimmte Bewegungsrichtungen oder -grade beschränkt. Wenn lockeres Bindegewebe die Gelenkbänder vom Stratum fibrosum trennt, spricht man von extrakapsulären Bändern.
Im Stratum fibrosum befinden sich verschiedene Rezeptoren: Ruffini-Körperchen, Vater-Pacini-Körperchen und Golgi-Sehnenorgane. Sie registrieren die Stellung des Gelenkes (sogenannte propriozeptive Wahrnehmung). Darüber hinaus besitzt das Stratum fibrosum freie Nervenendigungen, die als Nozizeptoren Schmerzreize aufnehmen. Sie sind dafür verantwortlich, dass Kapseldehnungen und -risse äußerst stark schmerzen.
Stratum synoviale
Das Stratum synoviale bildet die Innenauskleidung der Gelenkhöhle. Es besteht aus mehreren Lagen sog. Synovialozyten. Diese Schicht ist kein Epithel - die typischen Zellkontakte und eine Basalmembran fehlen.
Zusammengesetzte Gelenke, bei denen mehr als zwei Knochen beteiligt sind (z. B. Kniegelenk, Handgelenk, Sprunggelenk), haben ein gemeinsames Stratum fibrosum. Innerhalb der gemeinsamen Außenkapsel können mehrere abgegrenzte, von der Synovialmembran gebildete Binnenräume liegen. Hier bildet die Innenhaut also mehrere abgegrenzte Teilgelenkhöhlen, die entweder untereinander kommunizieren oder auch vollständig voneinander getrennt sein können.
Man unterscheidet zwei Typen von Synovialzellen:
- A-Synovialozyten:
Die A-Synovialozyten sind Makrophagen und stammen von den Monozyten des Bluts ab. Sie stehen im Dienst der Resorption und Phagozytose, in geringem Umfang auch der Synthese von Synoviabestandteilen. - B-Synovialozyten:
B-Synovialozyten ähneln den Fibroblasten und bilden den Großteil der Synovia.
Das Zusammenspiel von Produktion und Resorption der Synovia bewirkt normalerweise, dass das Gelenk von Abriebsprodukten gereinigt wird. Bei Arthrosen kommt aber soviel davon zustande, dass es diesen Mechanismus überfordert. Wurde eine Endoprothese eingesetzt, kann sich auch der Metallabrieb oder Abrieb des Knochenzementes in den A-Synovialozyten ansammeln und dann von dort nicht abtransportiert werden.
Krankhafte Veränderungen der Gelenkkapsel
Instabilitäten
Bei einer Verstauchung oder Luxation wird der Bandapparat, ein Teil der Gelenkkapsel, verletzt und heilt oft nicht soweit aus, dass das Gelenk hinterher wieder ausreichend stabil ist. Häufig passiert das am Sprunggelenk, am Daumengrundgelenk ("Skidaumen") oder auch am Knie. Die schlechte, wenig exakte Führung des Gelenkes führt zu ungleichmäßiger Belastung der Knorpelschicht. Eine verletzungsbedingte, posttraumatische Arthrose ist die Folge.
Reizzustände
Durch Verletzungen, Operationen oder entzündliche Erkrankungen kann es zu Schwellungen der Gelenkkapsel kommen. Die aufgequollenen Bänder verlieren ihre Geschmeidigkeit, das Gelenk büßt seine Beweglichkeit mehr oder weniger weit ein.
Entzündliche Erkrankungen
Eine Entzündung der Membrana synovialis nennt man Synovitis. Bei der PCP, der primär chronischen Polyarthritis, ändern Synovialzellen ihre Funktion, werden aggressiv und überwuchern die Knorpellage von den Rändern her. Der Knorpel wird dann von diesen Zellen regelrecht aufgefressen.
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