- Alexa.com
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Alexa Internet ist ein Serverdienst, der Daten über Webseitenzugriffe durch Web-Benutzer sammelt und darstellt. Das betreibende Unternehmen ist ein Tochterunternehmen von amazon.com.
Alexa wurde von Brewster Kahle gegründet und 1999 von amazon.com für 250 Millionen US-Dollar aufgekauft.[1]
Inhaltsverzeichnis
Funktionen
Anfänglich war Alexa Internet lediglich eine Symbolleiste für den Microsoft Internet Explorer. Später wurden die Funktionen der Symbolleiste mit der einer Suchmaschine zusammengefasst. Der Fokus liegt darauf, die Qualität, den Traffic und die Links einer bestimmten Website auszuwerten. Heute ist diese Symbolleiste hauptsächlich im englischsprachigen Kulturraum verbreitet.
Alexa Internet bewertet Websites nach der Art ihrer Anwahl in dem Sinne, ob diese direkt oder über ähnliche Seiten angewählt werden. Hierbei fungiert Alexa Internet nicht als Suchmaschine im engeren Sinn, sondern vielmehr als Datenbank, die Seiten listet, die zu der aktuell besuchten Site eine Beziehung haben, also thematisch ähnlich sind. Dazu wertet Alexa Internet auch die Daten des Open Directory Projects aus.
Alexa Rank
Mit dem Alexa Rank werden die festgestellten Besucherzahlen ausgewertet und auf diese Weise die 100.000 meistbesuchten Domains ermittelt.
Der Alexa Rank ist für werbetreibende Internetseiten sehr interessant, da ein hoher Rang auf eine vermutlich große Popularität einer Seite hindeutet[2]. Aus diesem Grunde wurde und wird sehr häufig versucht, das Ranking zu manipulieren. Eine Möglichkeit hierzu war die Alexa-Weiterleitung. Über diese Weiterleitung war es angeblich möglich, den Rang einer Seite zu verbessern. Hierzu wurde ein Besucher einer Webseite zunächst auf einen Server von Alexa geleitet, bevor er dann auf sein eigentliches Ziel verwiesen wurde. Ob diese Möglichkeit tatsächlich funktionierte, ist umstritten. Trotzdem hat Alexa diesen Verweis im Januar 2008 deaktiviert.
Ein Nachteil von Alexa ist allerdings, dass nur die Informationen in die Bewertung der Websites einfließen, die durch die automatisierte Beobachtung der Nutzer der Symbolleiste gesammelt werden. Die Aussagekraft dieser Auswertungen dürfte nur marginal sein, insbesondere da die Symbolleiste nicht in allen Sprachräumen gleichermaßen verbreitet ist. Es handelt sich also um eine nicht repräsentative Stichprobe. Aufgrund der mangelhaften Stichprobe überschätzt Alexa die reale Reichweite bestimmter Webseiten um den Faktor 50; dies weist der Google-Forscher Norvig mit einer – allerdings ebenfalls stichprobenhaften – Analyse nach[3].
Datenschutzbedenken
Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Bremen listet die Symbolleiste als datenschutzverletzende Software (Spyware), die dem Serverdienst Informationen über die Internetnutzung von Web-Nutzern übermittelt, und publiziert eine Anleitung, wie man sich gegen diese Aktivität schützen kann.[4] Die Symbolleiste wurde arglosen PC-Benutzern in großer Zahl als angeblich hilfreiche Software oder im Zuge der Installation anderer Programme angeboten.
Insbesondere Webseiten mit an Datenschutz interessiertem Publikum dürften unterrepräsentiert sein, ähnlich dem hohen Anteil von Open-Source-Nutzern auf technischen Seiten wie heise oder Slashdot.
Quellen
- ↑ http://www.newstatesman.com/200510170018
- ↑ Deutscher Blogeintrag zur Wichtigkeit des Alexa Rank für werbetreibenede Internetseiten und welchen Stellenwert der Alexa Rank bei der Bewertung von Webseiten einnimmt
- ↑ Nachweis der Fehlerhaftigkeit von Alexa
- ↑ Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Bremen: Bürgerinformation zu Spyware, darunter Alexa
Weblinks
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