Gen-Doping

Gen-Doping

Die Welt-Antidoping-Agentur definiert Gendoping als „den nicht-therapeutischen Gebrauch von Zellen, Genen, genetischen Elementen oder die Beeinflussung der Genexpression mit der Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit zu steigern.“ Der letzte Punkt dieser Definition verschwimmt allerdings mit der klassischen Pharmakologie, da auch seit längerem bekannte Arzneistoffe wie anabole Steroidhormone die Genexpression leistungssteigernd beeinflussen. Streng molekularbiologisch versteht man unter Gendoping das Einschleusen von DNA- oder RNA-Molekülen in den menschlichen Organismus.

Solche Verfahren werden vor allem erforscht, um durch Gentherapie Erbkrankheiten zu heilen. Beispielsweise hemmt das natürlicherweise im Körper von Menschen und Tieren gebildete Protein Myostatin das Wachstum der Muskulatur; eine Blockierung der Expression des Myostatin-Gens gilt als mögliche Behandlungsmethode für Muskeldegenerationskrankheiten, aber auch als potenzielle Gendoping-Methode. Auch Gene für bestimmte Hormone (z. B. Epo) und Wachstumsfaktoren (z. B. IGF-1) wurden als mögliche Ansatzpunkte für Gendoping genannt.

2003 erließ die Welt-Antidoping-Agentur (Wada) erstmals in der Geschichte der Dopingbekämpfung ein präventives Verbot. Mittlerweile ist es der Kölner Sporthochschule gelungen, ein Nachweisverfahren für Gendoping zu finden.

Inwiefern Gendoping bereits eingesetzt wird, ist unter Fachleuten umstritten. Manche sind der Ansicht, dass die Risiken von Gendoping derzeit noch so unberechenbar und hoch seien, dass sie eine Verwendung unattraktiv machten. Andere verweisen darauf, dass andere Dopingmethoden trotz Gesundheitsrisiken und Langzeitschäden verwendet werden, und gehen davon aus, dass Gendoping an den Olympischen Spiele in Peking 2008 von manchen Sportlern verwendet wurde. Manche Gentherapieforscher berichteten, von Personen aus dem Bereich des Sports angefragt worden zu sein.

Siehe auch

Literatur

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