Georg W. Kreutzberg

Georg W. Kreutzberg

Georg W. Kreutzberg (* 2. September 1932 in Ahrweiler) ist ein deutscher Neurophysiologe. Kreutzberg war langjähriger Direktor am Max-Planck-Instituts für Neurobiologie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georg Kreutzberg studierte Medizin, später mit Schwerpunkt Neuropathologie an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Universität Innsbruck und Universität Wien. In Bonn wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Ripuaria Bonn im CV, später auch der K.D.St.V. Ripuaria Freiburg im Breisgau. 1961 wurde er in Freiburg promoviert. Nach Tätigkeiten als Wissenschaftlicher Assistent und Post-Doc-Aufenthalten am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (Massachusetts) sowie an der Rockefeller University in New York City. 1971 habilitierte er sich in Neuropathologie an der TU München.

1977 erhielt Kreutzberg einen Ruf auf eine außerplanmäßige Professur für Neuropathologie an die medizinische Fakultät der Technischen Universität München. 1978 wurde er wissenschaftliches Mitglied am Theoretischen Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München (ab 1984 am Standort Martinsried), das 1998 zum selbständigen Max-Planck-Institut für Neurobiologie wurde. 2000 wurde Kreutzberg emeritiert, ist aber weiterhin als Emeritus tätig.

Er ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Forschungseinrichtungen. Zwischen 1981 und 1985 stand er als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie (DGZ) vor, von 1994 bis 1997 der International Society of Neuropathology und von 1997 bis 2000 der deutsche Neurowissenchaftlichen Gesellschaft. 1991 bis 1998 war Georg Kreutzberg Initiator, Mitbegründer und Direktor des europäischen European Initiative for Communicators of Science (EICOS). Seit 1991 ist er Mitglied der Academia Scientiarum et Artium Europaea.

Wirken

Als experimenteller Neuropathologe forscht er über die zellulären Mechanismen von Hirn und Nervenkrankheiten insbesondere über die Regeneration und Reparaturmechanismen im Gehirn und die Rolle von Gliazellen bei Hirnkrankheiten. Er gilt als führend in der Erforschung der Mikrogliazellen, der entscheidenden Abwehrzelle des Hirngewebes.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)

  • 1987: Rudolf-Fritz-Weiß-Preis für seine neurologische Grundlagenforschung
  • 1991: K. J. Zuelch Prize der Gertrud Reemtsma Foundation
  • 1991: Ehrendoktorwürde zum Dr. med. h. c. der Albert Szent-Gyoergyi Medizinische Universität, Szeged, Ungarn
  • 1992: GSF-Preis für interdisziplinäre Zusammenarbeit
  • 1999: PUSH Prize für Public Understanding of Science and Humanities, zusammen mit Helmut Kettenmann für die Neurowissenschaftliche Gesellschaft
  • 2006: Orator for the XXth Peter Lampert Memorial Lecture University of California at San Diego
  • 2007: Bundesverdienstkreuz I. Klasse

Schriften (Auswahl)

  • Cellular Biology of Ectoenzymes. Springer, Heidelberg 1986. ISBN 3-540-15746-8, zusammen mit Martin Reddington, Herbert Zimmermann
  • The Neurosciences at the Turn of the Century. Thieme, Stuttgart 2001. ISBN 3-13-129761-1, zusammen mit Norbert Elsner

Weblinks


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