Alexander Friedrich Karl

Alexander Friedrich Karl
Alexander Friedrich Karl von Württemberg (Gemälde von George Dawe, 1823/25)

Alexander Friedrich Karl von Württemberg (* 24. April 1771 in Mömpelgard; † 4. Juli 1833 in Gotha) war Bruder von König Friedrich I. von Württemberg und Zarin Maria Fjodorowna sowie russischer Politiker und General.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Der „Herzog Alexander“ genannte Alexander Friedrich Karl stand ab 1794 als Oberst in österreichischen Diensten und wurde 1799 auf Empfehlung von Alexander Wassiljewitsch Suworow in die russische Armee aufgenommen. 1811 wurde er Gouverneur von Weißrussland. 1812 kämpfte als General der russischen Armee gegen Napoléon bei Smolensk und Borodino. 1813 führte er die russische Belagerungsarmee bei Danzig an und zwang die Franzosen zur Kapitulation. Dafür wurde ihm das Georgskreuz 2. Klasse verliehen. Nach dem Krieg war er wieder Gouverneur von Weißrussland. Seit 1822 leitete er das russische Verkehrsministerium. Unter seiner Leitung wurde die Straße zwischen Petersburg und Moskau ausgebaut und Wasserstraßen und -brücken gebaut. Bekannt ist etwa das früher „Herzog-Alexander-von-Württemberg-Kanalsystem“ genannte Wasserstraßensystem, welches die Wolga mit der Nördlichen Dwina verbindet. Auch zwei seiner Söhne (Alexander Friedrich Wilhelm, 1804–1881 und Ernst Konstantin, 1807–1868) waren Generäle in der russischen Armee.

Familie

Antoinette von Sachsen-Coburg-Saalfeld

Alexander Friedrich Karl von Württemberg war ein Sohn des späteren Herzogs Friedrich Eugen von Württemberg und dessen erster Ehefrau Friederike Dorothea von Brandenburg-Schwedt. 1798 heiratete er Antoinette von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1779–1824), die zweite Tochter von Herzog Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Antoinette Friederike Auguste Marie Anna (1799–1860) – verheiratet mit Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha
  • Paul (1800–1802)
  • Alexander Friedrich Wilhelm (1804–1881), russischer General
  • Ernst Alexander Konstantin (1807–1868), russischer General ∞ Nathalie Eschhorn (ab 1860: von Grünhof) (* 23. November 1829; † 12. April 1905)
  • Friedrich (1810–1815)

Herzog Alexander starb am 4. Juli 1833 in der Gothaer Residenz seines Schwiegersohnes Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha. Er wurde dort in der Familiengruft beigesetzt. Da der Sohn Wilhelms II., des letzten Königs von Württemberg 1880 im Alter von fünf Monaten starb und weitere männliche Nachkommen älterer Linien des Hauses Württemberg auf Grund unstandesgemäßer Heiraten nicht erbberechtigt waren, war der Urenkel Alexanders (Herzog Albrecht von Württemberg) als Thronfolger Wilhelms vorgesehen. Die Chefs des Hauses Württemberg stammen seither aus der so genannten „herzoglichen Linie“, die von Herzog Alexander begründet wurde und seit seinem Enkel Philipp von Württemberg katholisch war.

Württembergischer Standesherr

Als Prinz des königlichen Hauses besaß Herzog Alexander von 1820 bis zu seinem Tode ein Mandat in der württembergischen Kammer der Standesherren, nahm jedoch nie an einer von deren Sitzungen teil.

Literatur

  • Carl Friedrich von Wiebeking: Biografie des Herzogs Alexander zu Württemberg. München 1835.
  • Paul Sauer: Alexander (I.); in: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biografisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 402

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