Georgs-Marien-Hütte

Georgs-Marien-Hütte
Georgsmarienhütte GmbH
Unternehmensform GmbH
Gründung 14. Juli 1856
Unternehmenssitz Georgsmarienhütte
Unternehmensleitung
  • Frank Koch, Geschäftsführer Vertrieb
  • Dr. Henning Schliephake, Geschäftsführer Technik
  • Wilfried Hülsmann, Geschäftsführer Finanzen
  • Harald Schartau, Arbeitsdirektor
  • Dr. Walter Klosterfelde, Aufsichtsratsvorsitzender
Mitarbeiter 1.311 (Stand: 2007)
Umsatz 566 Mio € (Stand: 2006)
Branche Stahlindustrie
Produkte

Rohstahl, Stabstahl, Blankstahl, Blockstahl

Website

www.gmh.de

Die Georgsmarienhütte (kurz GMH) ist ein am 14. Juli 1856 als Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein gegründetes Stahlwerk in der gleichnamigen und nach dem Stahlwerk benannten Stadt Georgsmarienhütte südlich von Osnabrück. Namensgeber des Werkes sind König Georg V. und Königin Marie, das letzte Herrscherpaar des Königreichs Hannover. Die Anfangstage des Hüttenwerks werden authentisch in Erich Sperlings Roman „Alles um Stahl“ dokumentiert.

Die Georgsmarienhütte zählt heute zu den führenden europäischen Anbietern für Stabstahl, Halbzeug und Blankstahl aus Qualitäts- und Edelbaustählen und erzielt 70% ihres Umsatzes mit der Automobilindustrie. Sie machte im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von rund 566 Millionen Euro und erzeugte im Jahr 2007 rund 760.000 Tonnen Walzstahl.

Geschichte

Blick auf das Stahlwerk

Es gehörte ab 1923 zum Klöckner-Konzern, bis 1993 das defizitäre Werk von dem Klöckner-Manager Jürgen Großmann für einen symbolischen Betrag erworben wurde und seit 1997 im Alleinbesitz der Georgsmarienhütte Holding GmbH steht. 1994 nahm das Unternehmen den ersten Gleichstrom-Elektrolichtbogenofen in Deutschland in Betrieb und stellte die Stahlproduktion vom Hochofen-Konverter-Betrieb auf das Gleichstrom-Elektrolichtbogen-Verfahren um. Im selben Jahr wurden nach defizitären Vorjahren erstmals wieder Gewinn erwirtschaftet. Damit wurde es unabhängig von Eisenerz und Kohle, aber abhängig vom erheblich schwankenden Schrottpreis. Durch die Umstellung auf das Elektrolichtbogen-Verfahren veränderte sich nach und nach das äußere Bild des Hüttenwerks: 1996 wurde der alte Hochofen gesprengt, 1999 folgte die Sprengung des 1929 erbauten Gasometers an der Klöcknerstraße, 2000 die Sprengung des zweiten Gasbehälters. Lediglich die beiden Kühltürme im nördlich angrenzenden Waldgebiet konnten unter Denkmalsschutz gestellt werden.

Front des Stahlwerks

Im Jahr 2002 erfolgte eine Großinvestition in eine neue Stranggießanlage und eine Modernisierung des Walzwerkes. Sowohl Bundeskanzler Gerhard Schröder als auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (2005) besuchten das Werk. 2006 wurde der neue 160 Tonnen Hubbalkenofen als Teil der Walzstraße fertiggestellt. Im Jahr 2006 feierte die GMH ihr 150-jähriges Bestehen. Bei einem Festakt, zu dem Angela Merkel, Christian Wulff, Kunden, Freunde und Angehörige der GMH eingeladen waren, wurde der Gründung durch Georg V. und Königin Marie mit vielen Festgästen gedacht. Am Ende des Geschäftsjahres 2006 schied der Inhaber der Georgsmarienhütte, Jürgen Großmann, aus der Geschäftsleitung aus. Er blieb weiterhin Inhaber. Am 1. September 2007 wurde die erste Schmelze mit dem neuen Pfannenofen LF 2 gefahren. Dieses Aggregat wurde von der Firma SMS Demag erbaut.

Literatur

  • Susanne Meyer: Schwerindustrielle Insel und ländliche Lebenswelt: Georgsmarienhütte 1856-1933, Münster 1990, 500 S.
  • Erich Sperling: Alles um Stahl, Dorn 1956, 275 Seiten
  • Renee Ott: Kohle, Stahl und Klassenkampf, 1982, 452 Seiten
  • Martin Duram: Die Walzstraßen der Georgsmarienhütte 1908 - 2008, 2008, 110 Seiten

Weblinks

52.2081852388898.05205583611117Koordinaten: 52° 12′ 29,5″ N, 8° 3′ 7,4″ O


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