- Geraniaceae
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Storchschnabelgewächse Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium), Illustration.
Systematik Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta) Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta) Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Storchschnabelartige (Geraniales) Familie: Storchschnabelgewächse Wissenschaftlicher Name Geraniaceae Juss. Die Storchschnabelgewächse (Geraniaceae) sind eine Familie der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliophyta).
Von der Artenanzahl gesehen, sind die Gattungen Storchschnäbel (Geranium), Pelargonien (Pelargonium) und Reiherschnäbel (Erodium) die wichtigsten. Die meisten Arten der Familie stammen aus gemäßigten oder warmen Klimazonen, am häufigsten sind sie im südlichen Afrika zu finden und sind wichtiger Bestandteil der Kapflora.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die meisten Arten wachsen als einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, selten sind es Halbsträucher oder Sträucher. Einige Arten sind sukkulent. Sie enthalten ätherische Öle. Die oberen Blätter sind meist wechselständig, die unteren sind meist gegenständig angeordnet. Die gestielten, meist behaarten Laubblätter sind einfach oder zusammengesetzt; meistens gelappt bis geteilt. Die Nebenblätter sind laubblattförmig, schuppenförmig oder stachelig.
Blütenstand und Blüte
Die Blüten stehen einzeln oder meist zu vielen zusammengefasst in achsel- oder endständigen, einfachen oder zusammengesetzten, zymösen oder doldigen Blütenständen. Die Blütenstände besitzen meist lange Blütenstandsschäfte und enthalten oft Hochblätter.
Die gestielten, zwittrigen, fünfzähligen Blüten sind radiärsymmetrisch oder zygomorph mit doppelten Perianth. Die je fünf Kelchblätter sind meist frei oder höchstens an ihre Basis röhrig verwachsen. Die fünf Kronblätter sind meist frei und genagelt. Es sind meist ein oder zwei (selten drei) Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden, meist sind alle fertil oder ein bis fünf sind zu Staminodien reduziert. Fünf Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Nur ein oder zwei Samenanlagen sind pro Fruchtblatt vorhanden, wobei sich später nur einer davon entwickelt. Die oberen sterilen Teile des Fruchtblattes, werden als Griffel bezeichnet, sind bis zur Spitze verwachsen und bilden den „Schnabel“ mit fünf Narben. Ein Diskus ist meist vorhanden, außer bei Pelargonium.
Frucht
Bei der Reife bleiben nur die inneren Teile der Fruchtblätter als Mittelsäule stehen. Die äußeren Teile, die unten je einen Samen umschließen, heben sich ab. Die Frucht ist eine Spaltfrucht, die fünf Teilfrüchte sind einsamige Kapselfrüchte.
Namensgebung
Bei allen Taxa befindet sich am oberen Ende der Frucht ein schmales schnabelähnliches Gebilde, weshalb drei der Gattungen und die Familie nach langschnäbeligen Vögeln (Aves) benannt wurden. Der Name der Gattung Geranium leitet sich vom griechischen Wort geranos für „Kranich“ ab, Pelargonium stammt vom griechischen pelargos für „Storch“ und Erodium vom griechischen erodios für „Reiher“. Im Deutschen wird allerdings die Gattung Geranium als Storchschnabel und Pelargonien (Pelargonium) häufig als Geranien bezeichnet. Letzteres ist darauf zurückzuführen, dass Linné, auf den die Nomenklatur der Blütenpflanzen im wesentlichen zurückgeht, die Pelargonien der Gattung Geranium hinzuzählte. Erst als im 18. Jahrhundert zahlreiche südafrikanische Pelargonien eingeführt wurden, konnte sich der berühmte Amateurbotaniker Charles Louis L’Héritier de Brutelle damit durchsetzen, dass Pelargonium als eigenständige Gattung anerkannt wurde. Im Sprachgebrauch hatte sich zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits die Bezeichnung „Geranien“ für die Pelargonien-Arten bereits eingebürgert. Einer der Unterschiede zwischen den beiden Gattungen ist: Geranium hat radiärsymmetrische Blüten und Pelargonium hat zygomorphe Blüten.
Radiärsymmetrische Blüten von Geranium cinereum.
Systematik
Bei manchen Autoren werden auch die Arten der Biebersteiniaceae, die Dirachmaceae, die Ledocarpaceae und die Vivianiaceae mit zu den Storchschnabelgewächsen (Geraniaceae) gerechnet.
Gattungen
Die Familie enthält fünf Gattungen mit 750 bis 805 Arten. Sie unterscheiden sich beispielsweise in der Zahl der ferlilen Staubblätter je Blüte.
- Reiherschnabel (Erodium L'Hér.): Die etwa 75 bis 80 Arten haben radiärsymmetrische Blüten und zwei Kreise mit je fünf Staubblättern, aber einige davon sind zu Staminodien reduziert.
- Storchschnäbel (Geranium L., Syn.: Geraniopsis Chrtek, Neurophyllodes (A.Gray) O.Deg.): Die etwa 400 bis 430 Arten haben radiärsymmetrische Blüten und zwei Kreise mit je fünf fertilen Staubblättern.
- Hypseocharis J.Rémy, mit ein bis drei Arten in den südwestlichen Anden.
- Pelargonien (Pelargonium L'Hér., Syn.: Campylia Lindl. ex Sweet, Cortusina (DC.) Eckl. & Zeyh., Hoarea Sweet, Isopetalum Sweet, Jenkinsonia Eckl. & Zeyh., Ligularia Eckl. & Zeyh., Myrrhidium (DC.) Eckl. & Zeyh., Otidia Lindl. ex Sweet, Peristera (DC.) Eckl. & Zeyh., Phymatanthus Lindl. ex Sweet, Polyactium (DC.) Eckl. & Zeyh., Seymouria Sweet): Die 220 Arten haben zygomorphe Blüten. Mit Arten und Sorten von beliebten Beet- und Balkonpflanzen, Zimmerpflanzen und Duftpflanzen.
- Dickstängel (Sarcocaulon (DC.) Sweet, Syn.: Monsonia L.): Mit drei Kreisen von je fünf fertilen Staubblättern.
Weitere Bilder
Quellen
- Die Familie bei der APWebsite (engl.)
- Die Familie bei DELTA. (engl.)
- Beschreibung in der Flora of China. (engl.)
Literatur
- Peter F. Yeo: Geranium, Stuttgart 1988
Weblinks
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