- Gersfeld
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Kassel Landkreis: Fulda Höhe: 371 – 950 m ü. NN Fläche: 89,37 km² Einwohner: 6102 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km² Postleitzahl: 36129 Vorwahlen: 06654, 06656 Kfz-Kennzeichen: FD Gemeindeschlüssel: 06 6 31 010 Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 19
36129 GersfeldWebpräsenz: Bürgermeisterin: Margit Trittin (SPD) Die Stadt Gersfeld (Rhön) liegt im Landkreis Fulda in Osthessen, eingebettet in die Rhön. Als anerkannter Luftkurort und Kneipp-Heilbad ist Gersfeld Ausgangspunkt sommerlicher Wanderungen durch das Biosphärenreservat Rhön und des Wintersports.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Gersfeld wird von Bergen halbkreisförmig umschlossen. Da diese schon der Hohen Rhön als naturräumliche Einheit zugeordnet werden müssen, liegt die Gemeinde genau an der Grenze zweier naturräumlicher Einheiten. Der Kurort liegt in dem nach Südwesten gerichteten Fuldatal inmitten des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön.
Durch die Gemeindegebietsreform wurden 1971/72 die Orte Altenfeld, Dalherda, Gichenbach, Hettenhausen, Maiersbach, Mosbach, Obernhausen, Rengersfeld, Rodenbach, Sparbrod, Rommers, Sandberg und Schachen nach Gersfeld eingemeindet. Die Mehrzahl der Ortsteile liegen am Rande der Talsohlen oder an Einmündungen von Seitentälern.
Mit über einem Drittel (34,7 %) nimmt der landwirtschaftlich genutzte Bereich mit hohem Grünlandanteil große Flächen der mittleren Höhenlagen in der Gemarkung ein. Auch die Waldfläche hat große Gebietsanteile (37,9 % der Gemarkungsfläche), die sich allerdings auf die relativ ortsfernen Hang- und Hochlagen beschränken.
Nachbargemeinden
Gersfeld grenzt im Norden an die Gemeinde Poppenhausen, im Nordosten an die Gemeinde Ehrenberg (beide im Landkreis Fulda), im Osten an den Markt Oberelsbach und an die Stadt Bischofsheim (im Landkreis Rhön-Grabfeld in Bayern), im Süden an den Markt Wildflecken (im bayerischen Landkreis Bad Kissingen), sowie im Westen an die Gemeinde Ebersburg (Landkreis Fulda).
Stadtgliederung
Zur Stadt gehören neben dem namengebenden Gersfeld weitere zwölf Stadtteile: Altenfeld, Dalherda, Gichenbach, Hettenhausen, Maiersbach, Mosbach, Obernhausen, Rengersfeld, Rodenbach, Rommers, Sandberg und Schachen.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Gersfeld als Geraldisfeld im Jahre 944. Seinen Ursprung verdankt der Ort den Herren von Schneeberg.
Mittelalter
1059 wurde Gersfeld fuldisch. Der Fuldaer Abt Heinrich VII. erhielt 1359 von Kaiser Karl IV. die Erlaubnis, Gersfeld die Stadt- und Marktrechte zu verleihen, doch der Ort wurde nie befestigt.
Neben den größeren Herrschaftsbereichen Würzburg und Fulda gelang es seit dem späten Mittelalter zunehmend auch kleineren Adelsgeschlechtern, selbständige, relativ unabhängige Machtbereiche aufzubauen. In den Jahren 1402 und 1428 übertrug das Hochstift Würzburg den ursprünglich fuldischen Ort Gersfeld mit seiner Wasserburg den Herren von Ebersberg (genannt von Weyhers) als Lehen. Damit war Gersfeld dem Einfluss Fuldas verloren gegangen. Indem der Adel im Zuge der Reformation die Religionshohheit für sich reklamierte, konnte er seine landeshoheitlichen Rechte vervollkommnen und er gewann ein entscheidendes Stück Selbständigkeit. Die Stadt löste sich 1656 unter den Reichsrittern derer von Ebersburg (genannt von Steinrück) vollständig aus der Herrschaft Fuldas und unterstand nun direkt dem Kaiser. Als einst ritterschaftliches Gebiet ist Gersfeld und das dazugehörige Umland bis heute evangelisch in einem überwiegend katholischen Umfeld geblieben.
Neuzeit
An der frühneuzeitlichen Rekultivierung um Gersfeld ab dem 16. und 17. Jahrhundert hatten die Herren von Ebersburg - aus fiskalischen Gründen - entscheidenden Anteil. Im 18. und 19. Jahrhundert fanden demgegenüber kaum noch Ortsneugründungen statt. Die gewachsenen Siedlungsbilder erfuhren lediglich eine gewisse Ausweitung und Verdichtung. Entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung und Anordnung der Wohnanlagen übten die Gersfelder Stadtbrände von 1756 und 1814 und mehrere Einzelbrände in den heutigen Ortsteilen aus. Während des großen Feuers 1756 wurden 233 Gebäude zerstört.
Nach der Verweltlichung der geistlichen Fürstentümer unter Napoleon in den Jahren 1802/03 und danach mehrmals wechselnder Landeszugehörigkeit, fiel das ehemalige Hochstift Fulda 1816 an Kurhessen. Gersfeld aber kam zu Bayern.1866 nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg geriet Kurhessen, und damit auch der hessische Teil der Rhön, unter preußische Herrschaft. Bayern musste Gersfeld ebenfalls an Preußen abtreten, das es in seine neue Provinz Hessen-Nassau eingliederte.
Die Rhönbahn befuhr 1888 zum ersten Mal die Strecke Fulda-Gersfeld. Durch die Abschottung der sowjetischen Besatzungszone vom westlichen Teil Deutschlands erfuhr die Gemeinde bis 1989 eine starke Peripherisierung. Staatliche Subventionen konnten die wirtschaftlichen Ungunstfaktoren nur teilweise kompensieren. Auch nach der Grenzöffnung zeichnet sich die Rhön noch heute als dreigeteiltes Grenzgebiet der Bundesländer Hessen, Thüringen und Bayern aus.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab folgende Sitzverteilung:
Parteien und Wählergemeinschaften %
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 26,1 8 28,6 9 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 40,2 12 36,8 11 FDP Freie Demokratische Partei 16,1 5 12,0 4 BWG Bürger-Wähler-Gemeinschaft Gersfeld 11,9 4 13,7 4 LBL Linke Bürgerliste 5,7 2 9,0 3 gesamt 100,00 31 100,00 31 Wahlbeteiligung in % 49,1 60,2 Wappen
Das Gersfelder Stadtwappen stellt einen Lindenbaum mit 39 Blättern dar, dessen Wurzeln durch ein Fundament ins Erdreich ragen. Der Hintergrund dieser Darstellung ist die Tatsache, dass bis 1866 die Gemeindeversammlungen unter der Dorflinde stattfanden. Der Baum steht hierbei für die Bürger der Gemeinde, der Mauersockel (Fundament) weist auf die Stadtrechte hin, die Gersfeld im Jahr 1359 verliehen bekam und die Wurzeln weisen auf die Verankerung der Bürger im Gemeinwesen sowie auf ihre Bodenständigkeit hin.
Wirtschaft
Die wichtigste Erwerbsquelle der Bevölkerung Gersfelds bildete in früheren Jahrhunderten die Landwirtschaft, da sich aufgrund der relativen Armut an natürlichen Bodenschätzen und der abgeschiedenen Lage fern den großen städtischen Ballungszentren Handel, Bergbau und späterhin Industrie hier nur in geringem Maße entfalten konnten. So sind in Gersfeld noch relativ viele landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe mit intensiver Milchviehhaltung vorhanden.
Der Anteil der in Land- und Forstwirtschaft Beschäftigten liegt heute insgesamt jedoch unter 2 %. Mit über 50 % macht der tertiäre Sektor den Hauptanteil an der Beschäftigtenstruktur in der Gemeinde aus. Ein Großteil der Beschäftigten ist dem Gast- und Beherbergungsgewerbe zuzurechnen. Zirka ein Drittel der Beschäftigten vereinigt der sekundäre Wirtschaftssektor auf sich.
Tourismus
Die ländliche Prägung, die Abgeschiedenheit und das reizmilde Klima sind Vorzüge der Region und förderlich für den Tourismus. Sechs Hotels und über ein Dutzend Gasthöfe laden zur Erholung ein. Neben den Klassikern Wandern, Segelflug und Skifahren bestehen auch Möglichkeiten zum Klettern, Mountainbiken und Tennis spielen.
Sehenswürdigkeiten
- Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche
Die Barockkirche wurde 1778 von Caspar Heym entworfen und zwischen 1780 und 1788 von Baumeister Link aus Brückenau ausgeführt. Neben den Kirchen von Lauterbach und Erbach ist sie der bedeutendste evangelische Kirchenbau der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts in Hessen.
- Historischer Marktplatz mit Fachwerkgebäuden
- Barockschloss von 1740 im Schlosspark
- Wildpark
- Wasserkuppe mit Segelflugmuseum
Söhne und Töchter der Stadt
- Cuno Raabe (* 5. Mai 1888 in Fulda; † 3. Mai 1971 in Gersfeld) war ein deutscher Politiker, Widerstandskämpfer und war 1946 Mitglied des Verfassungsausschusses Groß-Hessen, nahm an der verfassungsgebenden Versammlung in Hessen teil und war deren Vizepräsident. Von 1946 bis 1956 war er Oberbürgermeister von Fulda.
- Helmut Bieler (Komponist) (* 7. Juni 1940 in Gersfeld)
Verkehrsanbindung
Straße:
- Aus Norden und Nordwesten: über die A 7 Kassel–Würzburg, Abfahrt Fulda-Süd, B 27, B 279
- Aus Westen und Südwesten: über die A 66, B 27, B 279
- Aus Süden: über die A 7 Würzburg-Kassel, Abfahrt Bad Brückenau/Wildflecken, Richtung Wildflecken, B 279
Eisenbahn (Bahnstrecke Fulda–Gersfeld):
- ICE-Anschluss in Fulda, weiter mit Regionalbahn bis Gersfeld
- Die Stichstrecke Fulda–Gersfeld, 1997 für knapp 12 Millionen Euro saniert, stellt die letzte noch regelmäßig genutzte Bahnlinie in die Rhön dar.
Weblinks
- Offizielle Homepage der Stadt
- Links zum Thema Gersfeld im Open Directory Project
- Stadtteil Gichenbach
- Die Hettenhausen Info
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