Bahnstrecke Fulda–Gersfeld

Bahnstrecke Fulda–Gersfeld
Fulda Bronnzell–Gersfeld
Kursbuchstrecke (DB): 616
Streckennummer (DB): 3824
Streckenlänge: 23,4 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Bundesland (D): Hessen
Betriebsstellen und Strecken[1]
Legende
Strecke – geradeaus
Kinzigtalbahn von Fulda
Bahnhof ohne Personenverkehr
0,0 Fulda Bronnzell (ehem. PV)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Kinzigtalbahn nach Hanau
   
0,7 Bronnzell Rhönbad
Straßenbrücke
B 27
Bahnhof, Station
3,4 Eichenzell
Straßenbrücke
A 66
Straßenbrücke
A 7
   
Industriebahn Welkers
Haltepunkt, Haltestelle
6,1 Welkers
   
6,4 Welkers (alt)
Haltepunkt, Haltestelle
7,7 Rönshausen
Bahnhof, Station
9,4 Lütter 334 m
Haltepunkt, Haltestelle
12,3 Ried
Haltepunkt, Haltestelle
13,9 Schmalnau
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Fulda
Haltepunkt, Haltestelle
16,0 Hettenhausen
Haltepunkt, Haltestelle
18,6 Altenfeld (Rhön) 427 m
   
21,9 Basaltwerk
Halt… – Streckenende
23,4 Gersfeld (Rhön) (ehem. Bahnhof) 504 m

Die Bahnstrecke Fulda Bronnzell–Gersfeld (auch als Rhönbahn bezeichnet) ist eine Eisenbahnstrecke zwischen Fulda und Gersfeld in der hessischen Rhön.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Königlich Preußische Staatsbahn eröffnete die Rhönbahn im Oktober 1888. Bis 1965 wurde sie mit Dampflokomotiven betrieben, danach mit Dieseltriebwagen der Baureihe VT 98 (Schienenbus). Daneben wurde auch die Baureihe 211 mit vierachsigen Umbauwagen eingesetzt. Doch nach fast hundert Jahren sollte die Strecke 1989 stillgelegt werden. Veraltete Technik und der Gleiszustand, aufgrund des alten Gleismaterials mit Holz- und Stahlschwellen, zum Teil aus den 1920er-Jahren, sowie die Schienenbusse hatten die Passagierzahlen sinken lassen.

Modernisierung

Im April 1993 wurde der Rhönbahnvertrag zwischen dem Landkreis Fulda und der Deutschen Bundesbahn unterzeichnet und die Stilllegung somit gestoppt. Zwei moderne Dieseltriebwagen der Baureihe 628 wurden beschafft und ein werktäglicher Stundentakt eingeführt. Eine Modernisierung der Strecke, an der sich der Landkreis, das Land Hessen, die EU und die Anliegergemeinden Gersfeld, Ebersburg, Eichenzell und Fulda finanziell beteiligten, wurde im Frühjahr 2006 abgeschlossen. Erneuert wurden neben dem Schienensystem und einigen Streckensignalen auch mehrere Haltestellen entlang der Strecke. Seit den Umbauarbeiten wird die Strecke im signalisierten Zugleitbetrieb befahren. Der Zugleiter sitzt im Stellwerk in Fulda.

Zukunft

Seit der Aufnahme in den RMV-Grundbedarf ist der Betrieb der Strecke gesichert. Die Modernisierung der Strecke und der Bahnhöfe lassen die Fahrgastzahlen steigen. Die Mitnahmemöglichkeit für Fahrräder und die Verknüpfung mit dem Hochrhönbus und dem Rhönradbus haben die Rhönbahn touristisch aufgewertet. Besonders an Wochenenden sind im Sommer viele Wanderer und Radfahrer und im Winter Skifahrer unterwegs. Am 30. November 2009 gab der RMV in einer Pressekonferenz bekannt, dass die Strecke ab dem Fahrplanwechsel 2011/2012 von der Hessischen Landesbahn GmbH (HLB) betrieben werde. Zum Einsatz sollen dabei moderne LINT-Züge kommen.[2] Die neuen Züge wurden inzwischen von der HLB bei der Firma Alstom bestellt.[3]

Strecke

Die 28,5 Kilometer lange Strecke ist eingleisig, im Bahnhof Lütter besteht eine Kreuzungsmöglichkeit. Die Symmetrieminute liegt bei :08 und weicht damit fast um zehn Minuten von der üblichen ab, wodurch die Umsteigezeiten in Fulda in einer Richtung etwa 20 Minuten länger sind als in Gegenrichtung. Dies steht im Widerspruch zum Grundgedanken des integralen Taktfahrplans. Die Streckenführung folgt in weiten Teilen dem Fluss Fulda bis nach Gersfeld.

Bei der Deutschen Bahn AG trägt die Strecke im Kursbuch die Nummer 616, der RMV bezeichnet sie als Linie 52. Die Deutsche Reichsbahn bezeichnete sie im Jahr 1939 als 171e.

Betriebsstellen

Industriebahn Welkers

Im Industriegebiet Eichenzell befand sich der Gleisanschluss der Firma Schad, eines Mülltonnenherstellers. Das Gleis zweigte direkt hinter dem Bahnhof Eichenzell-Welkers ab. Heute wird der Anschluss jedoch nicht mehr benutzt, da der nahe Autobahnanschluss an die A 7 und A 66 eine wirtschaftlichere Transportmöglichkeit bietet. Die Weiche wurde abgebaut.

Bahnhof Gersfeld (Rhön) 50.44938183829.91445839405

Der mittlerweile zum Haltepunkt zurückgestufte ehemalige Bahnhof Gersfeld (Rhön) war ursprünglich mit vier Weichen und vier Gleisen ausgestattet. Es bestand ein Hausbahnsteig, ein Behelfsbahnsteig am Umfahrgleis, ein Abstellgleis und ein Ladegleis. Am stattlichen zweistöckigen Empfangsgebäude, einem Backsteinbau, welches mittlerweile unter Denkmalschutz steht, war seitlich der Güterschuppen angebaut. In einem weiteren Anbau befand sich die Bahnhofsgaststätte. Heute wird das Empfangsgebäude anderweitig genutzt. Zum Bahnhof gehörte auch ein Anschluss zu einem Basaltwerk etwa 1,5 km streckenabwärts Richtung Bronnzell, der Anschuss sorgte einst für den größten Teil des Güteraufkommens des Bahnhofs. Der Anschluss wurde mindestens bis Ende der 1970er Jahre bedient.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
  2. http://www.osthessennews.de/beitrag_H.php?id=1174917
  3. Osthessen-News vom 9. März 2010

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