- Gerstheim
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Gerstheim Region Elsass Département Bas-Rhin Arrondissement Sélestat-Erstein Kanton Erstein Koordinaten 48° 23′ N, 7° 42′ O48.3822222222227.7025153Koordinaten: 48° 23′ N, 7° 42′ O Höhe 153 m (149–157 m) Fläche 16,42 km² Einwohner 3.096 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 189 Einw./km² Postleitzahl 67150 INSEE-Code 67154 Website www.gerstheim.fr Gerstheim ist eine Gemeinde im Elsass.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Gerstheim noch als Gerbodesheim im Jahr 1066. Damals gehörte der größte Teil des Gebiets den Familien von Bock und von Berstett. Bekannt war auch die Familie derer von Gerolseck. Walter von Schwanau wurde durch seine Blockade der Wasserwege für die Händler von seinem Wasserschloss Schwanau aus und für seine Raubüberfälle bekannt. Das Schloss wurde 1333 geschleift.
Religion
Gerstheim besaß einen nicht geringen jüdischen Bevölkerungsanteil. Die erste Synagoge wurde 1824 auf dem Gebiet des heutigen Friedhofes errichtet. 1874 wurde ein Nachfolgebau an anderer Stelle, in der Rue du Rhin, errichtet. Er existiert heute nicht mehr. Die Angehörigen der beiden christlichen Konfessionen nutzten gemeinsam ein Kirchengebäude, bis 1865 der Bau einer zweiten Kirche beschlossen wurde.
Sehenswürdigkeiten
Die alte Innenstadt mit dem Lachter, auch Muhlbach genannt, der einst die Mühle von Gerstheim antrieb und für die Elektrizitätsversorgung des Ortes sorgte, gilt als Touristenattraktion und wird hin und wieder auch als Klein-Venedig bezeichnet.
In der evangelischen Kirche befindet sich eine Orgel der Gebrüder Wetzel aus der Zeit um 1870. 1917 wurde ein Teil des Instruments von den deutschen Truppen requiriert. 1926 wurde die Orgel von Edmond Alexandre Roethinger wieder vervollständigt. Vermutlich hat er sie damals auch erweitert. 1972 erfolgte eine weitere Restaurierung.
Der Brunnen vor dem Festsaal wurde im Jahr 2000 preisgekrönt.
Ein imposantes Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, das einst dem Bürgermeister Edouard Lauffenburger gehörte, ist heute in städtischem Besitz.
Die katholische Kirche, die nach dem Beschluss von 1865 errichtet werden sollte, entstand unter persönlichen Opfern der Bürger, denn aus Geldmangel hatte die Kommune zunächst beschlossen, Turm und Kirchenschiff nacheinander zu errichten. Nachdem die private Sammlung auf Initiative des Pfarrers Huss nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt hatte, wandte man sich schließlich an Kaiser Napoleon III. 1869 konnte man doch noch den Bau der kompletten Kirche beschließen. Für die Innenausstattung war die Gemeinde wieder auf private Spenden angewiesen.
Überreste der Maginot-Linie und Kasematten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs befinden sich ebenfalls auf Gemeindegebiet.
Bei Gerstheim gibt es auch eine Rheinschleuse.
Grenzübergang
In Gerstheim konnte man einst die deutsch-französische Grenze überqueren. Ein alter Brückenkopf ist noch vorhanden; außerdem wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eine Behelfsbrücke über den Schollengiesen hergestellt, die bis 1967 in Betrieb war. Heute überlegt man, die Rheininsel und die Rheinufer zu einer Naturerlebniswelt umzugestalten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ab etwa 1900 fanden viele Einwohner Beschäftigung in der Tabak- und Zuckerindustrie; inzwischen gibt es auch zahlreiche andere Arbeitsmöglichkeiten.
Weblinks
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