- Gesamtdeutsche Olympiamannschaft
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Als Gesamtdeutsche Mannschaft nahmen Sportler und Sportlerinnen aus der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik teil an den Olympischen Winter- und Sommerspielen
- 1956 in Cortina d'Ampezzo bzw. Melbourne
- 1960 in Squaw Valley bzw. Rom
- 1964 in Innsbruck bzw. Tokio
Im Sommer 1956 nahmen zudem auch Sportler aus dem Saarland teil, das damals noch nicht in die Bundesrepublik eingegliedert war und 1952 noch als eigene Mannschaft aufgetreten war.
Weil das IOC nur das im Westen beheimatete Nationale Olympische Komitee für Deutschland vollständig anerkannte, und aufgrund dessen Alleinvertretungsanspruchs für ganz Deutschland, verweigerten die Vertreter des nicht vom IOC anerkannten Nationalen Olympischen Komitees der DDR im Jahre 1952 eine Entsendung von Sportlern. Die DDR-Vertreter stimmten aber ab 1956 zu. Für die Aufstellung der Gesamtdeutschen Mannschaft für die Olympischen Spiele 1956 erhielten das Nationale Olympische Komitee für Deutschland und das Nationale Olympische Komitee der DDR zwei Jahre nach den Spielen gemeinsam die vom IOC verliehene Alberto-Bonacossa-Trophäe.
Während der Spiele von 1956 bis 1964 trat die Gesamtdeutsche Mannschaft unter dem olympischen Länderkürzel GER an. Dies wurde auf der modernen Internetpräsenz des IOC im Nachhinein bzw. rückwirkend anders dargestellt, als EUA für Équipe unifiée d'Allemagne, ähnlich wie dies 1992 beim Vereinten Team (Équipe unifiée) EUN der ehemaligen UdSSR der Fall war, um der damaligen politischen Situation Rechnung zu tragen.
Um die Startplätze in der Gesamtdeutschen Mannschaft fanden Qualifikationskämpfe zwischen den ost- und westdeutschen Athleten statt. Diese waren stets hart umkämpft, wenn auch Reisebeschränkungen die Wettkämpfe erschwerten.
Das IOC gab 1965, vier Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer, der Realität nach und trennte die Gesamtdeutsche Mannschaft, so dass an den Winter- und Sommerspielen von 1968 erstmals zwei deutsche Mannschaften starteten, allerdings unter der 1960 eingeführten deutschen Olympiaflagge (Schwarz-Rot-Gold mit weißen Olympischen Ringen im roten Streifen) und mit derselben Hymne (9. Symphonie von Beethoven).
In den offiziellen französisch- und. englischsprachigen Berichten von 1968 wird die Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland als Allemagne bzw. Germany geführt, mit den olympischen Länderkürzeln ALL (für Allemagne, in Grenoble) bzw. ALE (für Alemania, in Mexiko). Die Mannschaft der Deutschen Demokratischen Republik wird als Allemagne de l'Est bzw. East Germany bezeichnet, es kommt jeweils das Kürzel ADE zur Anwendung.
Bei den nächsten Winter- und Sommerspielen von 1972 nahmen dann eine Mannschaft der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland teil. Die Codes FRG und GDR wurden erst später eingeführt, werden jedoch auf der IOC-Webseite rückwirkend im Widerspruch zu den Reports angegeben.
Siehe auch
- Olympische Geschichte Deutschlands
- Vereintes Team (EUN, 1992)
- Unabhängige Olympiateilnehmer (IOP, 1992, 2000)
Literatur
- Volker Kluge: Olympische Winterspiele, Die Chronik. Sportverlag, Berlin 1999, ISBN 3-328-00831-4
- Harry Valérien, Christian Zentner: Olympia '68 – Die Jugend der Welt in Grenoble und Mexiko-Stadt. Südwest Verlag, München 1968.
- Harald Lechenperg (Hrsg.): Olympische Spiele 1968 Grenoble – Mexiko-Stadt. Copress-Verlag Hermann Hess, München 1968.
- Offical Olympic Reports
- Offical Olympic Reports beim Olympic Games Museum
- Offical Olympic Report Grenoble 1968 (PDF-Datei, 20 MB)
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