- Geschwisterforschung
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Die Geschwisterforschung untersucht die Beziehungen zwischen Geschwistern. Im Verhältnis zu anderen Beziehungen, etwa zwischen Ehepartnern oder in einem Arbeitsteam, wurde den Beziehungen zwischen den Geschwistern in der Forschung bisher erstaunlich wenig Bedeutung beigemessen, obschon die Geschwisterbeziehungen von lebenslanger Dauer sind und damit länger als alle anderen Beziehungen.
Geschwisterforschung kann die Untersuchung der Faktoren Familiengröße, Position innerhalb der Geschwisterfolge, Abfolge der Geschlechter und zeitlicher Abstand zwischen den Geschwistern zum Ziel haben. Gegenstand ist der Einfluss dieser Faktoren auf die Persönlichkeit der untersuchten Individuen.
Andere Ansätze untersuchen die Phasen der Geschwisterbeziehung in ihrem Lebensverlauf, die verschiedenen Funktionen der Geschwisterbeziehung und die interkulturellen Unterschiede bzw. die universellen Gemeinsamkeiten.
1961 publizierte Walter Toman das Buch "Familienkonstellationen - Ihr Einfluss auf den Menschen", in dem er den prägenden Einfluss der Geschwisterpositionen empirisch und theoretisch grundlegend begründete.
Siehe auch Mittelkind, Erstgeborener, Einzelkind, Familie, Zwillingsforschung, Mehrkindfamilie.
Literatur
- Hartmut Kasten: Geschwister. Vorbilder, Rivalen, Vertraute. Reinhardt, München 2003 - 5. Aufl. 192 Seiten. ISBN 349701656X .
- Walter Toman: Familienkonstellationen. Ihr Einfluss auf den Menschen. (Erstausgabe 1961) Beck Verlag, München, 7. Aufl. 2002 , ISBN 3-406-32111-9
Weblinks
- Hartmut Kasten: Der aktuelle Stand der Geschwisterforschung (PDF), 2007.
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