Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt am Main

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt am Main

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt am Main wurde 1949 gegründet. Die Gesellschaft ist Mitglied im Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Geschichte

Am 3. Februar wurde die Gesellschaft gegründet. Der Jurist Franz Böhm, zu jener Zeit Rektor der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, wurde zum Vorsitzenden gewählt.

Die Gründung war das Ergebnis der Bemühungen verschiedener Interessengruppen, die in Deutschland nach den Schrecken der Shoah wieder einen Dialog zwischen Juden und Christen ermöglichen wollten. Dazu gehörten unter anderem Persönlichkeiten wie der US-amerikanische Hochkommissar John McCloy, der von der National Conference of Christians and Jews (NCCJ) nach Deutschland entsandte methodistische Pfarrer Carl F. Zietlow und Dr. Hugo Stenzel, der damalige Verleger der Frankfurter Neuen Presse, wobei die letzteren beiden auch an der Gründungsveranstaltung der Frankfurter Gesellschaft teilnahmen. Erster Geschäftsführer der Gesellschaft war Dr. Wolfgang Lentz, der von der NCCJ zu Schulungszwecken nach New York eingeladen wurde.

Zu den Mitgliedern der frühen Jahre der Gesellschaft gehörten unter anderem Max Horkheimer, Theodor Adorno und Eugen Kogon sowie Eberhard Beckmann, der erste Intendant des Hessischen Rundfunks.

Tätigkeit

Die Arbeit der Gesellschaft umfasst vor allem Bildungaufgaben, insbesondere die notwendige Aufklärung der Bevölkerung im Rahmen der Aufarbeitung der NS-Zeit, sowie ein hohes soziales Engagement, zum Beispiel in Kooperation mit der Women’s International Zionist Organisation (WIZO). In den ersten Jahren leistete die Gesellschaft auch ganz konkret zurückgekehrten Juden Hilfe bei der Eingliederung. Viele der Aufgaben der Gesellschaft wurden in späteren Jahren von neu gegründeten jüdischen Organisationen übernommen, womit sich eines der Ziele des Engagements der Gesellschaft erfüllte, nämlich die Unterstützung des Wiederaufbaus jüdischen Lebens in Deutschland.

Literatur

  • "Mich erinnern, dich erkennen, uns erleben". Festschrift der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Frankfurt am Main e.V., ISBN 3-00-004113-3.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit — Im Dachverband Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich Jüdische Zusammenarbeit (DKR) haben sich in Deutschland ca. 81 lokale und regionale Gesellschaften für Christlich Jüdische Zusammenarbeit mit derzeit ca. 20.000… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit — Im Dachverband Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich Jüdische Zusammenarbeit (DKR) haben sich in Deutschland 82 lokale und regionale Gesellschaften für Christlich Jüdische Zusammenarbeit mit derzeit etwa 20.000 Mitgliedern …   Deutsch Wikipedia

  • Christlich-Jüdische Zusammenarbeit — Im Dachverband Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich Jüdische Zusammenarbeit (DKR) haben sich in Deutschland ca. 81 lokale und regionale Gesellschaften für Christlich Jüdische Zusammenarbeit mit derzeit ca. 20.000… …   Deutsch Wikipedia

  • Karfreitagsfürbitte für die Juden — Oremus et pro perfidis Judæis im Nouveau Paroissien Romain von 1924 Die Karfreitagsfürbitte für die Juden ist eine der Großen Fürbitten in der Karfreitagsliturgie nach dem römischen Ritus, den die römischen Katholiken, Altkatholiken und manche …   Deutsch Wikipedia

  • Auge für Auge — (hebräisch עין תּחת עין ajin tachat ajin) ist Teil eines Rechtssatzes aus dem Sefer ha Berit (hebr. Bundesbuch) in der Tora für das Volk Israel (Ex 21,23–25 EU): „… so sollst du geben Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand,… …   Deutsch Wikipedia

  • Offenbach (Main) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Judenmission — Als Judenmission bezeichnet man eine Missionstätigkeit von Christen, die Juden zum Glauben an Jesus Christus, das heißt an die Messiaswürde und Gottessohnschaft Jesu von Nazaret, bringen soll. Judenmissionare setzen in der Regel voraus, dass… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Rosenzweig — Gedenktafel für Franz Rosenzweig an dessen ehemaligem Wohnhaus im Frankfurter Westend Franz Rosenzweig (* 25. Dezember 1886 in Kassel; † 10. Dezember 1929 in Frankfurt am Main) war ein deutsch jüdischer Historiker und …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Grüber — (* 24. Juni 1891 in Stolberg (Rhld.); † 29. November 1975 in Berlin) war ein evangelischer Theologe und Gegner des Nationalsozialismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Das Büro Grüber 3 H …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Huber — (2010) Wolfgang Huber (* 12. August 1942 in Straßburg) ist ein deutscher evangelischer Theologe[1]. Er bekleidete bis November 2009 das Amt des Bischofs der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”