Gewändefigur

Gewändefigur
Münster Bern: Gewände mit Gewändefiguren

Ein Gewände ist die seitliche rahmenartige Umgrenzung von Fenstern und Türen in Mauerwerken, die auch Laibung bzw. Leibung genannt wird, wenn sie nicht abgeschrägt oder profiliert ist. Das Gewände begrenzt unregelmäßig geformte Natursteine und andere Materialien im Mauerwerk und betont die Maueröffnung. Gewände fanden Verwendung als es darum ging, exakt geschnittene und begrenzende kantige Tür- und Fensteröffnungen herzustellen. Ab dem 13. Jahrhundert[1] wird das Gewände betont und Figurenschmuck angebracht, wie z. B. an Kirchenportalen. Man nennt diese Gewände-Figuren. Ist das Gewände profiliert, sprechen Steinmetzen vom Profilbesatz.

Eine Tür- und Fensterumrahmung besteht aus einer seitlichen Laibung und aus einem Sturz. Der Sturz ist die obere Begrenzung einer Maueröffnung. Die Fensterumrahmung ruht auf einer Sohlbank.
Bei dickem Natursteinmauerwerk der Portale romanischer und gotischer Bauten sind die Maueröffnungen nicht rechtwinkelig, sondern abgeschrägt verlaufend angelegt, mehrfach hintereinander gestaffelt und profiliert oder mit Figuren besetzt. Wird das Gewände rechtwinkelig bei dicken Mauerwerken ausgeführt, hat dies zur Folge, dass die Fenster und Türen verschattet, wie Löcher in der Fassade, erscheinen.

Einzelnachweise

  1. Johannes Jahn: Wörterbuch der Kunst, S. 270, Körner, Stuttgart 1983

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