- Ggantija
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Die Ġgantija Tempel (gesprochen dschgantija) auf der Insel Gozo (Malta) gehören zu den ältesten noch halbwegs erhaltenen, freistehenden Gebäuden der Welt und wurden 1980 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der ca. 5800 Jahre alte Komplex besteht aus zwei zusammengebauten Tempeln, von denen der kleinere etwa 150 Jahre später gebaut wurde. Die Anlage erhielt den Namen aufgrund ihrer Größe. Ġgantija bedeutet übersetzt gigantisch. Sie wurde während des gesamten Chalkolitikums von der Żebbuġ- bis zur Tarxienphase (2.500 v. Chr.) genutzt.
Bauweise
Jeder Tempel hatte einst Trilithen als Ein- und Durchgangkonstruktionen auf der Achse und besteht aus fünf ahornblattartig angeordneten Apsiden, wobei die Kopfnische des kleineren Nordtempels nur rudimentär ausgebildet ist. Die Lage der Altäre ist in einigen Apsiden des Südtempels und in einer des Nordtempels noch zu erkennen. Der Mittelgang und der Vorhof waren vermutlich mit Platten gepflastert, darauf verweist zumindest der im Unterbau besser erhaltene ältere drei-Apsiden Tempel von Kordin III (Bild s. Geschichte Maltas) und Reste im Gang des Südtempels der Ġgantija.
Die Außenmauern der Anlage sind an einer Stelle noch über 6 Meter hoch. Aufgrund des Volumens der teilweise über 50 Tonnen schweren Steinquader aus Korallenkalkstein ist anzunehmen, dass die Kultstätte ursprünglich höher war. Die Tempel waren mittels Kraggewölben überdacht (so zeigen es gefundene Modelle). Jedoch wurde der obere Bereich im Laufe der Zeit völlig abgetragen. Die Reste vermitteln aber noch einen sehr guten Eindruck von der einstigen Höhe des Bauwerkes.
Lage
Die Ġgantija liegt auf einem 115 m hohen Hügel über dem Ort Xagħra (gesprochen Shahra) und ist touristisch erschlossen. In der Nähe befindet sich auch der Brochtorff Circle. Bis zur Entdeckung der etwa 11.000 Jahre alten Tempel auf dem Göbekli Tepe in Ostanatolien galt die Ġgantija zwar als ältester Tempel der Welt (aus bearbeiteten Steinen), aber die Megalithbauten in der Bretagne wie Barnenez sind Jahrhunderte älter.
Legenden
Der Legende nach soll eine Riesin in einer einzigen Nacht das Bauwerk errichtet haben, wobei sie noch ihr Kind auf dem Arm hielt.
Siehe auch
Literatur
- Joachim von Freeden: Malta und die Baukunst seiner Megalithtempel 1993. ISBN 3-534-11012-9
- Juergen E. Walkowitz: Das Megalithsyndrom. Bd. 36 der Beitraege zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, 2003. ISBN 3-930036-70-3
Weblinks
36.04717514.268972222222Koordinaten: 36° 2′ 49,83″ N, 14° 16′ 8,3″ O
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