- Gian Bellin
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Giovanni Bellini (* um 1430 in Venedig; † 29. November 1516 ebenda[1]), auch Giambellino, im deutschen Sprachraum mitunter auch Gian Bellin genannt, war ein venezianischer Maler.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Der Sohn einer venezianischen Malerfamilie (Vater: Jacopo Bellini, Bruder: Gentile Bellini) lernte sein Handwerk von seinem Schwager Andrea Mantegna in Padua. In den Frühwerken Bellinis lässt sich deutlich der Einfluss seines Vorbilds Mantegna erkennen.
Zu den herausragenden Meistern im oberitalienischen Kulturraum zählend, begründete er mit seinem Bruder Gentile die venezianische Malerschule der Frührenaissance. Einen großen Teil in seinem Werk nehmen Andachtsbilder wie Madonna mit Kind ein. Als Vorbild für seine Madonnenbilder dienen griechische und byzantinische Ikonen, die in Venedig weit verbreitet waren, und deren Stereotypen er veränderte. Diese Bilder strahlen eine starke gefühlsmäßige und poetische Beziehung zwischen Mutter und Kind aus. Die Pietà und die Sacra Conversazione bilden einen weiteren Schwerpunkt bei den Andachtsbildern. Bellini malte auch Porträts. Berühmt ist auch die im Hintergrund angelegte Darstellung der Landschaft, deren grünlich-goldenes Kolorit ein wesentliches Merkmal der venezianischen Malerei wurde. An die Stelle der zeichnerischen Härte der Frührenaissance tritt nun besonders im Spätwerk die malerische Weichheit, und die Farben erhalten Wärme und Leuchtkraft. Aus der Schule Giovanni Bellinis gingen viele weitere berühmte Künstler hervor, unter anderen Giorgione und Tizian.
Das Hauptwerk ist wahrscheinlich die „Thronende Madonna“ in der Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari in Venedig (1505). In einer Seitenkapelle befindet sich das Altarbild von Bellini mit den 4 Evangelisten, welches Albrecht Dürer zu seinem Gemälde 'Vier Apostel' anregte.
Einzelwerke (Auswahl)
- Darbringung im Tempel, Venedig, um 1460
- Polyptychon des Hl Vinzenz Ferrer, Santi Giovanni e Paolo, Venedig, um 1465
- Pietà, Brera Mailand, um 1469
- Hl Hieronymus, Uffizien Florenz, 1479
- Der Tote Christus, von zwei Engeln gestützt, Berlin Gemäldegalerie, 1480
- Madonna degli alberetti, Accademia Venedig, 1487
- Pala di San Giobbe, Accademia Venedig, 1487
- Triptychon Santa Maria Gloriosa dei Frari, Venedig, 1488
- Madonna mit Doge Barbarigo, San Pietro Martire, Murano, 1488
- Portrait Doge Leonardo Loredan, National Gallery London, um 1501
- Pala di San Zaccaria, San Zaccaria, Venedig, 1505
- Frau bei der Toilette, Kunsthistorisches Museum Wien, 1515
Literatur
- Rudolf Schürz: Der Geist der Renaissance in der venezianischen Malerei. Eine kunstgeschichtliche Betrachtung neuer Ideen die von Venedig ausgingen. Scharnstein 2007.
Weblinks
- Literatur von und über Giovanni Bellini im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Giovanni Bellini bei Zeno.org
- http://www.kfki.hu/~arthp/html/b/bellini/giovanni/
- Web Gallery of Art
- Bellini - Giorgione - Tizian
Einzelnachweise
- ↑ Die kleine Enzyklopädie, Encyclios-Verlag, Zürich, 1950, Band 1, Seite 152
Personendaten NAME Bellini, Giovanni ALTERNATIVNAMEN Giambellino, Gian Bellin KURZBESCHREIBUNG italienischer Maler, Begründer der Frührenaissance GEBURTSDATUM um 1430 GEBURTSORT Venedig STERBEDATUM 29. November 1516 STERBEORT Venedig
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